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ErMbHo lksfrmnÄ. Tageblatt Mr Schneeberg und Umgegend M dir truM md MWH«» LrhMm dl Am, EMHM, HartmM, Iohem- ^WSViM WrMMt, LSKM, UmMtel, LchmÄerz, Zchwaymberg l>W. UliNmftt« s« Rr. 6 k- cs 3 1. r 12/11. B. ! 'Z. fl. 2 Nestler. d. e- li» et et n- ll< rd or - . 's -- s Ä in M te >t- in et »/ st- >r> e: L » ld r- Der Civii-Borfitzeude der Königlichen Ersatzkommissio«e« der AnShebungs« bezirke Schwarzenberg m>d Schneeberg. In Vertretung: vr Jani, Bezirks-Assessor. Freitag / den 9 Javuar 1903. Die mit Führung der Rekrutierungsstammrollen beauftragten Stadträte, Bürgermeister Gemeindevorstände und Gutsvorsteher des hiesigen Bezirks werden unter Hinweis auf die Be stimmungen in 8 57,1 der Wehrordnung vom 22. Juli 1901 (Gesetz- und Verordnungs-Blatt S. 191 flg.) hierdurch veranlaßt, die Militärpflichtigen zur Anmeldung bei der Stammrolle in ortsüblicher Weise aufzufordern und bei Aufstellung der Stammrollen den in 88 45 und 46 der Wehrordnung enthaltenen Vorschriften geav u nachzukommen, die neue« Stammrollen selbst aber unter Beifügung der Geburtslisten, Geburtsscheine und Losungsscheine und der Stamm rollen 1902 und 1901 sowie älterer etwa in Frage kommender Jahrgänge bis spätestens zum 5 Februar 1903 anher einzureichen. Dte Ttammrolleubehörden haben die Grmittelnng der Vorstrafen der Militärpflichtigen mit der größten Sorgfalt «nd Genauigkeit vorzuuehmeu Zu diesem Behufs sind «., zunächst alle die ortseingeborenen militärpflichtigen Personen betreffenden, von den Gerichten und Polizeibehörden eingelaufenen Strafnachrichten in den Stammrollen vorzumerken, ferner aber auch d., alle sich zur Stammrolle anmeldenden und insbesondere die auswärts geborenen Per sonen über jedwede Vorstrafen (Art, Höhe, Zeit und Ort derselben) zu befragen. Bei den Vornamen ist der Rufname zu unterstreichen. Schwarzenberg, den 5. Januar 1903. ! der 14jährige Prinz Oskar ist an dm Masern erkrankt und l muß das Bett hüten. Man befürchtet, daß diese Krankheit sich auch bei dem Prinzen August Wilhelm, der am 29. Januar 16 Jahre alt wird, einstellen könnte, weil er mit seinem Bruder in Plön fortdauernd zusammm war und hat ihn des- halb im Neuen Palais zurückbehalten, während die übrigen Familienmitglieder, um einer Uebertragung der Krankheit aus zuweichen, nach Berlin übersiedelten. Die Krankheit des Prinzen Oskar nimmt einm durchaus normalm Verlauf. Hamburg, 7. Januar. Wie die „Neue Hamburgische Börsenhalle" erfährt, haben die deutsche Kohlen - Depot-Gesell schaft, die Hamburg-Amerika-Linie, der Norddeutsche Lloyd, die deutsche Dampfschiffahrts-Gesellschaft Hansa, die demsch-austra- lische Dampfschlffahrts - Gesellschaft Robert M. Sloman u. Co., A. C. de Freitas u. Co., sowie die deutsche Levante - Linie probeweise 50000 Tonnen Kohle bei dem rheinisch westfälischen Syndikat für das Jahr 1903 auf mo natlichen Abruf bestellt. Bisher habm die genannten Ge sellschaften ausschließlich englische Kohlen bezogen. Wie das gmannte Blatt weiter ausführt, dürfte es sich infolge der Erhebung eines Exportzolles seitens Englands ermöglichen lassen, sich von England abzuwenden. Für die künftigen Maßnahmen der genannten Gesellschaften wird es maßgebend sein, ob der vorläufig unternommene Versuch sich bewährt. Oesterreich. Wien, 7. Januar. Auswärts verbreitete ungünstige Ge rüchte über dm Gesundheitszustand des Kaisers sind vollständig aus der Luft gegriffen. Kaiser Franz Josef hielt hmte Empfänge ab. Abends findet Hofball statt. England. London, 7. Januar. Die kurze Meldung des „Stan dard", daß Tschangtschitung, der mglandfreunbUche Bizrkömg, wegen seines Widerstandes gegen die ruffmfreundliche Politik JungluS sein Amt räumm mußte, erregt lebhafte» Interesse und ernste Befürchtungen in England. Der „Globe" schreibt >azu: „Der Grund seiner Entlastung würde leicht zu raten «in, wenn der Gtandardkorrrspondent ihn nicht mitgeteilt hätte. Der gemaßregelte Staatsmann hat sich nämlich mit Recht de» lv- t. >« Venezolanische Zustände. Wenn man sich vergegenwärtigt, aus wie verschieden artigen Elementen die Bevölkerung Venezuelas besteht, dann -erscheint es nicht so auffallend, daß Venezuela das gelobte Land der Abenteurer und Revolutionäre ist, mit dem auch Ausländer nur allzu leicht in Schwierigkeiten geratm könnm. Als die Spanier Zentral- und Südamerika beherrschten, vermischten sie sich so erfolgreich mit den Indianern und den aus Afrika im- portiertm Negern, daß ganze Mischungsrassen, Mestizen und Quarteronen, Zambos und Mulatten, entstanden. Besonders gründlich ging diese Blutsvermischung in Venezuela von statten, wo nur ein Prozent der Bevölkerung rein weißes Blut hat, nämlich die Kreolen. Nun ist es eine Tatsache, daß die Mestizen wohl die Fehler und Laster, aber nicht die Vorzüge der Weißm und Indianer besitzen. Sie zeichnen sich besonders durch rück sichtslosen Egoismus und durch Treulosigkeit aus, Eigenschaften, die die ewigen Streitigkeiten und Ränke in Venezuela gmügend Erklären. Die genannten Eigenschaften, sowie Gewinnsucht sind übrigens in allen ehemaligen spanischen Provinzm zu finden. Auch der gegenwärtige Präsident Castro ist ein Abenteurer vom richtigen Schlage. Sohn eines Spaniers und einer Negerin, begann er seine Laufbahn als Besitzer von vier Mauleseln, mit dmm er Kaffee von San Cristobal nach San JosS im venezolanischen St rate Los Andes, seiner Heimat be förderte. In diesem Abschnitt seines Lebens geriet Castro öfter mit der Obrigkeit in Konflikt, und ein Geistlicher ver dankte Castro, daß er vorzeitig ins Jenseits kam. Diese kleinen Zwischenfälle verhinderten aber nicht, daß Castro Deputierter seines heimatlichen Staates Los Andes und später Offizier wurde. Hierbei konnte er eine kleine Summe zurück legen und sich eine Hacienda, ein Gut, kaufen, worauf er Vieh zucht betrieb. Als das Ansehen des damaligen Präsidenten Andrade im Niedergang begriffen war, hielt Castro die Gelegen heit für günstig, „nach Caracas" zu gehen, d. h. Revolution zu machen. Dies wurde ganz einfach in der Art ins Werk gesetzt, daß Castro und seine Freunde den Truppen einer benachbarten Garnisonstadt ein Gelage gaben und sich dann, nachdem die Soldaten einm Rausch hatten, der Waffen bemächtigten. Dann genommen wordm: Herr Traugott Theodor Schmidt, Schützenstraße Nr. 227, für die Kasse des Kirchen- und Hospitalwaldes und (wie seither),die Caffe Bekanntmachung. Unter Neuordnung des kirchlichen einschließlich Forstkassen-RechuuugSweseuS zu Lößnitz sind auf Wahl des Kirchenvorstands als RechnuugSsührer bestätigt und hmte in Pflicht nach VM Sonn» MW MMa-M. UDOMWMKM Momltnch W» Versteigerung Montag, den 12. Jauuar 1803, Borm. 10 Uhr sollen in Hartenstein Vorräte an Colonialwaaren, versch. Sorten Kräuter, 35 Flaschen Medizinalwein, sowie eine vollständige Ladeneinrichtung und verschiedenes Andere mehr gegm sofortige Barzahlung öffentlich ver steigert werden. Bieter sammeln sich in Ebert's Restauration. Hartenstein, am 7. Januar 1903. Der Gert«bi»voll»i«her d-S König! Amtsgerichts Die Anmeldung aller hier vorhandenen Hunde zur Ver- steuern«» hat späteste«» am 4«. dlefs Monats unter Benutzung des bei der Stadtkaffe erhältlichen Meldezettels zu geschehen. Unrichtige Ausfüllung de» letzteren.wird mit.. Geldstrafe bis W 10 cker entsprechmder HaM belegt. Die Jahressteuer ist bis 15 dieses Monats zu entrichten. Die Melde- und Steuerpflicht habm diejenigm Personen zu erfüllen, bei welchen sich Hunde am 10. dieses Monats befinden. Wer die rechtzeitige Meldung versäumt, wird wegen Steuerhinterziehung mit dem dreifachen Steuersatz bestraft. Grünhain, den 5. Januar 1903. WsvWmmd Sch««»«». Hei«sr„che« Sch««»«» t«. M» »». Sch»«rmt«» tS. folgte, ein in Venezuela nicht seltener Akt, der Erlaß eines Pronunciammto, worauf Castro, von einer ständig wachsenden Anhängerschaft begleitet, zur Hauptstadt marschierte, die in zwischen von Andrade geräumt worden war. Sieben Jahre lang hat Castro seinen Platz zu behaupten gewußt, aber wiederhol suchte die Gegenpartei seinen Sturz herbeizuführen. Der letzte Aufstand brach vor ungefähr Jahresfrist aus und wnrde von dem Hauptgläubiger des Staates „General" Matos geleitet. Ein von den Aufständischen erworbener kleiner Dampfer brachte von Europa Waffen nach Venezuela, was selbst nicht die furcht bare Kriegsflotte der Regierung zu hindern vermochte. Von der stolzen, aus 10 Schiffen bestehenden Armada, die nun von dm deutschen und englischen Panzerfahrzeugen unschädlich ge macht wordm, dürfte man kaum eine richtige Vorstellung habm. Das größte venezolanische „Kriegsschiff", „El Restaurador", diente einst als Lustyacht des Millidärs Jay Gould, hatte eine Wasserverdrängung von 430 Tons und war mit fünf Geschützen armiert. Verschiedene der anderen Fahrzeuge sind alte Bugsier dampfer! Das Kriegsglück war den Aufständischen hold, dmn zuletzt bliebm nur noch Caracas und dessen Hafen La Guayra dem General Castro treu. Indessen gelegentlich eines Festes, das Matos zur Feier des kommmdm vollständigen Sieges ver anstaltete, wandte sich die Stimmung gegm Matos, worauf er es für das beste hielt, sich nach der holländischen Insel Curacao, die nicht allzu fern von der Mste liegt, einzuschiffen und hier den Gang der Ereignisse in Venezuela abzuwarten. Tagesgeschichte. Deutschland. — Bon einem Krankheitsfall in der kaiserlichen Familie berichten die Berliner Blätter folgendes: Die Uebersiedelung des kaiserlichen Hoflagers vom Neuen Palais nach dem Berliner Schloß war für Freitag, dm 9. Januar, festgesetzt; der Kaiser i ist aber mit den Litern Prinzen, dem Prinzen Joachim und der ! Prinzessin Viktoria Luise unerwartet schon am Sonntag abmd nach Berlin übergefiedelt, währmd die Kaiserin mit den Prinzen Oskar und August Wilhelm vorläufig noch im Neuen Palais bleibt. Die Kaiserin wird zur Krankenpflege zurückbleiben, denn ! Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Unterrittersgrün Blatt 44 auf dm Namen Auguste Hulda verw. Weigel eingetragene Grundstück soll am 27. Februar 1S03, Vormittags r/,11 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 4 Hektar 56,3 Ar groß und auf 76,900 — <Z geschätzt. Es gehören zu ihm ein Wohngebäude, eine Holzstoffpappenfabrik, eine Scheune, Wiese und Feld. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrig« das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Reckte auf Befriedigung aus dem Grundstücke find, soweit sie zur Zeit der Eintragung de» am 10. Oktober 1902 verlautbarten BersteigerungSvermerkeS aus dem Grundbuche nicht er- fichtlich warm, spätestens im VersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- votm anzumelden und, wmn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht beÄcksichtigt und bei der Verteilung des Persteigerungserlöses dem Ansprüche d«S Gläubigers und dm übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht habm, werden ausgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder dte einstweilige Einstellung de» Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der BersteigerungSerlö« an die Stelle des versteigert« Gegenstandes treten würde. Schwarzenberg, den 29. Dezember 1902. KöntkiickeS AmlSflericht des Hospitals St. Georg, Herr Friedrich August Hermann Reuther, Obergra)m Nr. 407, für die Kasse des Haupt- und Hospital-Kirchenärars, sowie die übrig« kirchlich« Kassen. Lößnitz, am 2. Januar 1903. Die Kirchen- «nd Hospital-Inspektion das. L,lo. Noth, S. Zieger, Brgrm. Fünfzig Mark Belohnung sichern wir Demjenigen zu, der uns den oder die Thäter anzeigt, welche in der vergangen« Nacht an unserer Siegelgut-Allee »L« Stück Blntahorubänme abgehackt habm. Schneeberg, am 8. Januar 1903. Der Stadtrat. v» von Woydt. Nachdem vom Stadtverordneten-Kollegium als unbesoldete Ratsmitglieder Herr Kaufmann Heinrich Listner wieder- und die Herren Fabrikant Alb!« B mer und Kaufmann Albi« Roßner neugewählt wordm sind, ist gestern deren Verpflichtung und Einweisung erfolgt. Aue, dm 3. Januar 1903. Der Ra» de« Stadt. Di Kretzschmar, Brgrmstr. Kühn.