LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 — 1827) Der persönlichen Bekanntschaft Beethovens mit dem großen Dichter Goethe ist die Musik zu dem Trauerspiel „Egmont" zu danken. Die Ouvertüre gehört zu den Perlen der Beethoven- schen sinfonischen Musik. Er schildert darin den Tod des Helden und die daraus seinem Volke erblühende Freiheit. Das imJahre 1806 entstandene einzige Violinkonzert Beethovens quillt über von schönen Melodien. Das thematische Material wird in einer breit ausgesponnenen Einleitung zunächst vom Orchester ausgebreitet. Konzertmäßig und sinfonisch ist es vollkommen ausgeglichen. Das Soloinstrument ist hier mehr gesanglich als virtuos behandelt. Der Solist muß also nicht nur Geiger, sondern vor allem Musiker sein. Trotz der selb ständigen Führung der VioHnstimme gliedert sich das Instru ment organisch dem Orchester ein. Im Rondo führt die Violine absolut. Die musikalische Sprache ist tiefinnerlich und von hohem Ernst. Die 7. Sinfonie ist im Jahre 1812 entstanden, also in einer Zeit wichtiger politischer Ereignisse. Von diesen Ereignissen und den sich daraus ergebenden Nöten ist in dieser Sinfonie nichts zu spüren. Sie wird von Richard Wagner als die „Apotheose des Tanzes" bezeichnet, das heißt, daß rhythmische Elemente in diesem Werk vorherrschen. Nach einer feierlichen Einleitung folgt ein sehr lebhafter, gegen Schluß hin sieghaft durch brechender Teil. Der zweite Satz ist — anstelle des üblichen langsamen Satzes — ein melancholisches und verträumtes Allegretto (mit Variationen). Das Scherzo ist lustig und keck, wie auch der Schlußsatz in einer übermütig-heiteren Stimmung verläuft. Beethoven zeigt sich auch hier wieder als Trostbringer und Freudespender. E. D.