EUGEN ZÄDOR Geboren 1895 in Bätaszek, Ungarn, Schüler Max Regers in Leipzig und Fritz Volbachs in Münster (Dr. phil.), seit 1922 Kompositionsprofessor am Wiener Konservatorium, 1935 Professor der Hochschule für Musik in Budapest, schrieb 9 Bühnen- und etwa 15 Orchesterwerke. Das „Ungarische Capriccio“ entstand im Jahre 1935. Das Werk ist — dem Titel entsprechend — heiter, lebhaft und selbstverständlich von ungarischer Prägung. Der Form nach ist es eine freie Phantasie. Dem Werke liegen keine ungarischen Originalmelodien zugrunde (sie sind durchwegs Erfindung des Komponisten), doch haben diese Melodien ganz den Charakter der ungarischen Volkslieder, namentlich der in Transdanubien gesungenen. Diese Themen werden miteinander verwoben, mehrfach variiert, aber auch in den freien symphonischen Teilen wahrt der Komponist immer den ungarischen Charakter. Eingeleitet wird das Werk mit dem raschen Streichermotiv: das als Seitenthema auf gefaßt werden kann. Dieses Thema gelangt gegen Schluß zur größeren Bedeutung, und aus ihm entwickelt sich auch das Kanon-Motiv: Dazwischen hören wir noch das zigeunerische Thema: # das in der Reprise wiederkehrt. Der nun folgende Teil variiert das Anfangsthema (a), und nach einer größeren Steigerung erklingt in den Klarinetten (in gleichmäßiger Begleitung der Hörner) das launige F-Dur-Motiv: worauf die Reprise folgt. Nach lebhafter Steigerung erklingt plötzlich leise in den Violinen das kapriziöse, kecke Thema: und mit dem im Tutti gespielten Horn-Thema vom Anfang (b) klingt das Werk in // aus. E. Z.