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KURT VON WOLFURT Geboren 7. September 1880 in Lettin in Livland (Deutsch- Balte), studierte 1899 bis 1903 Naturwissenschaften an den Universitäten Dorpat, Leipzig und München, seit 1901 trieb er gleichzeitig Musik am Leipziger Konservatorium, 1902 bis 1903 als Privatschüler von Max Reger (in Theorie) in München und von Martin Krause (Klavier). Er lebte dann in München der Komposition, war 1911/12 Kapellmeister am Straßburger Stadttheater, 1912/13 an der neugegründeten Oper im Stadttheater zu Kottbus, war 1917/18 in Stockholm und lebt seitdem in Berlin. Seit 1932 zweiter Sekretär der Akademie der Künste. Hauptwerke: 18 Gedichte nach Goethe für eine Singstimme und Klavier (Titellithographie von Max Slevogt); Lieder; Tripelfuge für Orchester; Variationen und Charakterstücke über ein Thema von Mozart für Orchester; Divertimento für Orchester; Concerto grosso für Kammerorchester; Kleine Suite für Violine und Kammerorchester; „Hymne an die Freiheit“, Kantate (nach Worten aus Goethes „Epimenides Erwachen“) für Chor, Altsolo und Orchester; Weihnachts oratorium für Chor, Soli und Orchester; Drei Stücke für Orchester; Konzert für Klavier und kleines Orchester; Konzert für Streichorchester und Pauke (Uraufführung 1935 durch die Dresdner Philharmonie); Biographie des russischen Komponisten Mussorgski. # Die Serenade für Orchester besteht aus 3 Sätzen: 1. Marsch, 2. Romanze, 3. Capriccio-Finale, Intermezzo, Capriccio- Finale. Im 1. Satz steht einem Marsch-Thema ein gesang liches Seiten-Thema gegenüber, wobei beide Themen im Verlauf des Satzes Umformungen und Veränderungen er fahren. Der langsame Satz „Romanze“ (Gegenüberstellung von 4 Solo-Streichern [arco] dem übrigen Streichkörper [pizzicato]) besteht aus einem weitverzweigten Thema (26 Takte), das zweimal variiert wird und in einem Orgel punkt über Pizzicato-Bässen und Pauke (Engführung des Themas) ausklingt. Der Schlußsatz (in freier Rondoform) beginnt im Tarantella-Rhythmus, enthält ein lang aus gesponnenes Gesangs-Seitenthema und mündet in einen wirbelnden Schlußteil (Presto) mit vielfacher Verwendung einer Solo-Klarinette. Das unmittelbar folgende Intermezzo (dreiteilig) besteht aus einer Themengruppe mit sordinierten Streichern, dem sich ein Ländler (mit Solo-Klarinette) an schließt, worauf die erste Themengruppe in variierter Form folgt. Nach dem Intermezzo wird das Capriccio-Finale wiederholt. K. v. W. ERICH SEHLBACH Geboren 1898 in Barmen. Studium in Leipzig. Seit 1928 an den Folkwangschulen in Essen, heute Leiter der Opernschule an diesem Institut. Opern: „Die Stadt“ (Krefeld, Essen, Wuppertal, Braunschweig), „Galilei“, Uraufführung im Herbst in Duisburg. NeuesteWerke: „Vorspiel für Orchester“, „Musik für Klavier und Orchester“, Suite für Klavier. * Der Aufbau meines „Vorspiels für Orchester“ ist so einfach, daß sich eine genauere Analyse erübrigt. Es ist ein kurzes dreiteiliges Stück in bewegten Halben. Der ruhigere Mittel teil, mit einem Streicherfugato beginnend, ist wiederum in sich dreiteilig. Der Schlußteil, thematisch wie der Anfang, bringt eine Abwandlung des ersten Teils. E. S.