Musik sich durchaus mit volksliedhaftem Gut ver einigen lassen. Seine Musik spricht nicht nur den einfachen Menschen spontan und unmittelbar an, sondern belriedigt auch vollauf den Kenner. Das Violinkonzert ist 1940 entstanden. Borodin ist für Chatschaturian das große Vorbild, dem er vor allem in der warmen, farbigen Instrumentierung seiner melodisch blühenden und rhytmisch beschwingten Musik nacheifert. Das dreisätjige Werk hält sich streng an das klassische Schema des Konzertes. Dies ist ein erstaunlicher Beweis mehr für die Auffassung, daß in den bisherigen Formen noch viel auszusagen möglich ist. Nach einer kraftvollen, im Einklang geführten Orchestereinleitung beginnt das Soloinstrument mit seiner unaufhörlichen Bewegtheit, die motorisch und elementar zugleich wirkt. Auch das zweite Thema, ausdrucksvoll, läßt den strömenden Fluß dieser natur nahen Musik nicht abreißen. Chatschaturian putjt das Figurenwerk mit Doppelgriffen, Flageoletts, Trillern und Glissandi heraus, um dem Solisten auch in der Kadenz dankbare Aufgaben zu ftellen. Rhapsodif ch frei beginnt der zweite Saß, der dem Soloinstrument eine breitströmende Melodie gibt, voll melancholischer Verhaltenheit und wunderbarer Süße. Der Satj stei gert sich im Tempo zu einem leidenschaftlichen Aus bruch. Der dritte Satj setjt mit einem Thema des vollen Orchesters ein, das von Lebendigkeit über schießt und vor Kraftgefühl schier zu bersten scheint. Die Bewegtheit des Soloinstrumentes erinnert an ein Perpetuum mobile. Rhythmisches Gleichmaß hämmert sich ein. Kurze lyrische Zwischenspiele lassen trotj- dem die drängende rhythmische Urkraft weiterbe stehen. So rast dieser Saß seinem Ende zu, alles mitreißend, alles in seinen Bann ziehend.