EINFÜHRUNG ZUR OUVERTÜRE ZU .RUSLAN UND LUDMIILA< Michail Glinka wurde am 1. Juni 1804 geboren. Er studierte zuerst Sprachen, dann Violine, Klavier und Musiktheorie in Petersburg. Wegen seiner zarten Ge sundheit reiste er 1830 nach Italien, wo er 4 Jahre blieb und ileiBig komponierte. Nach Rußland zurück- gekehrt, erbot sich Puschkin, ihm sein Gedicht »Ruslan und Ludmilla« zu einem Operntextbuch umzuarbeiten. Das Epos von Puschkin, dem also die Oper »Ruslan und Ludmilla« zugrunde liegt, behandelt das legen däre Rußland aus einer sagenhaiten Vergangenheit. In dieser Oper entwickelte der Komponist die beson dere Charakteristik russischer Volksmusik und ähnlich wie es Carl Maria von Weber in seinem »Freischüt}« tat, machte sich Glinka die Refrains des Volksliedes zunutje. Die Ouvertüre zu »Ruslan und Ludmilla« ist erfüllt von einer feurigen brillanten Musik in presto, die sich im Charakter an die Musik unserer besten deutschen Klassiker in der Zeit der deutschen Ro mantik anschließt. EINFÜHRUNG ZUR SYMPHONIE NR. VI Tschaikowskijs VI. Symphonie, seine letjte, nennt er selbst die »Phatetische«. Er ist echter Romantiker in diesem Werk, in welchem er mit großem Phatos, also mit einem gewissen Überschwang, seine ihn schmerz lich bewegenden Gefühle zum Ausdruck bringt. Die Symphonie ist Darstellung seines Innenlebens, sie ist reiner Individualismus, sie ist ichbetont. Sie ist ein Bekenntnis seiner glühenden Seele, das aber vom damaligen Adels- und Bürgerpublikum in Petersburg zur Uraufführung recht gleichgültig und uninteressiert aufgenommen wurde (1893). Es war das Publikum, an das sich Tschaikowski) im zaristischen Rußland