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4. Satz. „Des Helden Werk.“ Aus den Kämpfen des Lebens ist der Held als Sieger hervorgegangen, Resignation und Humor haben ihn gestärkt; nun gilt es mit geläuterter Willenskraft sich auch weiter als Held zu bewähren: durch Wirken und Schaffen. Als Symbol dieses Wirkens und Schaffens stellt Beethoven einen Zyklus von Variationen über ein Baß- und ein sangliches Sopranthema hin (aus einem früheren Klavierwerk des Meisters entnommen). Eine in den Stimmungen vorwiegend heitere und kräftige, am Schluß zu hinreißendem Schwung sich steigernde Apotheose künstlerischen Könnens! 2) Violinkonzert Ddur von Mozart (Köchel-Verz. 218). Mozart komponierte dieses Werk mit vier andern ähnlichen 1775, vermutlich zum eigenen Gebrauch. 1. Satz. Allegro. Das pompöse erste und das Anmut mit Energie mischende zweite Thema werden zuerst vomTutti entwickelt, dann vom Soloinstrument in reichere Figuration aufgelöst, mit weiterer Ausprägung der beiden Gegensätze des Kräftigen und des Zarten. Glanzvoll prunkend spricht das Tutti das Schlußwort. 2. Satz. Andante cantabile. Ein romanzenartiger Sang voll weicher Empfindsam keit, belebt von duftigem Zierwerk. 3. Satz. Rondo. Ein paar Takte Andante grazioso, die den Ton eines anmutigen Volksliedes anschlagen, bilden den musikalischen „Kehrreim“; er wechselt mit aus gedehnteren Zwischensätzen (Allegro ma non troppo), in denen heiterer Schwung vor herrscht, teilweise in flottem Passagenwerk sich auslebend. Doch gewinnt vorübergehend auch die schlichte Andante-Stimmung breiteren Raum, und das letzte Allegro verliert sich leise in leichtfüßigem Humor. 3) Robert Schumanns Dmoll- Sinfonie (1841 zuerst aufgeführt) gehört trotz der hohen Werknummer 120, die sie einer späteren Überarbeitung verdankt, noch in Schumanns beste und frischeste Zeit. Der Meister hatte sie ursprünglich als „Symphonistische Phantasie für großes Orchester“ bezeichnet und damit gewisse Besonderheiten ihrer Form wie ihres Gehaltes selbst hervorgehoben. Diese bestehen darin, daß die einzelnen Sätze sich ohne Pause folgen, außerdem thematisch untereinander verknüpft sind, und endlich der Gesamtausdruck unverkennbar auf be stimmte poetische Bilder hindeutet. Da der Komponist aber diese Anreger seiner Phantasie nicht näher bezeichnet hat (— wodurch die Sinfonie aus verkappter zu wirklicher Programm musik geworden wäre —), bleibt es der Phantasie des Hörers überlassen, sie auf Grund des gefühlsmäßigen Gehaltes der Musik zu ergänzen. 1. Satz. Nach kurzer langsamer Einleitung voll düsterer Schwere setzt lebhaft in stürmischer Sechzehntelbewegung das wildleidenschaftliche Hauptthema ein, das technisch wie in der Stimmung den ersten Teil des Satzes so gut wie ausschließlich be herrscht, ohne sanftere Nebengedanken aufkommen zu lassen. Erst im Durchführungsteil regen sich solche, .teils mystische, teils pompös kraftvolle Empfindungen auslösend, teils mit einer besonders eindringlichen gesangvollen an Violinen und Oboen verteilten Melodie in die Sphäre zart empfindsamer Anmut geleitend. Zu der regelrechten Wiederholung des ersten Teils kommt es nicht; der Satz schließt in stolzem Jubel, indem selbst das leidenschaftliche Hauptthema durch Wendung nach Dur seines schmerzlichen Charakters entkleidet erscheint. 2. Satz. Eine volkstümliche Romanze voll unmittelbar eingängigen schwermütigen Gesangs, der Erinnerungen an die Einleitung des 1. Satzes beschwö^'t und sich in einem Dur-Mittelteil vorübergehend zu lichterer Stimmung aufschwingt. " • — / ;■ 3. Satz. Ein Scherzo voll sprunghaften Humors, kraftvoll, übermütig, doch nicht ohne schwärmerische Nebengedanken. Tonangebend werden diese in dem von einer innigen Holzbläsermelodie getragenen Trio. Dieses wird nach dem Hauptsatz in etwas umflorter Stimmung wiederholt. Eine leise Erinnerung an das düstere Hauptthema des 1. Satzes gefolgt von feierlichen Blechbläserklängen klärt sich zu immer freundlicheren Weisen; sie bilden die unmittelbare Überleitung zum 4. Satz, der eines der kräftigen Themen aus der Durchführung des ersten wieder aufgreift und zu freudiger Bewegtheit steigert, freilich doch nicht ganz ohne Schatten der Leidenschaft, die namentlich über der fugiert einsetzenden Durchführung liegen, während mit dem zarten „zweiten Thema“ in Violinen und Holzbläsern auch Anmut und Grazie manchmal ihre Stimme erheben. Der Schluß des Satzes klingt zündend mit stürmischem Jubel aus. Dr. Eugen Schmitz.