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da Re Z' lade no ist beste Z> lade ich gez.: Luitpold. Bruder. find w Af 2 inter stieg öl 00 de« D Mittag -entgegen M ftädtcl. S zwei g tst sof. !ine L !rwün mgab< Slatte Erb Lateinschul des König! Dr. Wein richte de- sehr erster schloffen, t die Untert — r darauf au! Haupt alle Pap'er he kartentaxe Postkart n Postkarten ihre Besö Südafrika wird stelltch weiter gekämpft, aber Kuyper» Vorgehen in London hat doch insofern eine Klärung der südafrikanischen Frage bewirkt, al» die englische Regierung sich entschloffen hat, durch dm General Kitchener den Burenkommandanten von den» Notenwechsel «tt der holländisch« Regierung Mittheilung zu mach« Au» demselben können Stets» und Schalk Burger auch entnehmen, daß England sie al» die Vertreter der Burenregte- rungen anerkennt und, fall« sie dm entsprechenden Wunsch kund geben sollten, mit ihn« an Ott und Stelle in Verhandlungen zu tret« bereit ist. Mtt allzugroßer Zuversicht darf man da rum freilich noch nicht auf eine seitliche Wendung in Süsafrika für die nächste Zukunft rechnen, aber e» ist wenigsten» das Terrain für mögliche Friedensverhandlung« geklärt. Tagesgeschtchte. Deutschland. Potsdam, 9. Februar. (W. T. B.) Heute Nachmit tag fand hier die Feier des 25. Jahrestage- des Eintritts Seiner Majestät des Kaisers in den ak iven Dienst des 1. Garde-Regi ment« zu F ß statt. Vormittag« wurde in der Garnisonkirche ein Gottesdienst abgehalten, bei dem Hof- und Garnisonprediger Keßler die Predigt hielt und an welchem da« Regiment mit den direkt« Vorgesetzt«, die ehemalig« Offiziere und eine Deputa tion ehemaliger Angehöriger de« Regiments theilnahmen. Nach mittag 3 Uhr 25 Minuten traf Seine Majestät der Kaiser auf dem Bahnhof ein und fuhr nach dem großen Exerzierhaus. Hier hatten sich schon versammelt die in Berlin und Potsdam an wesenden Pcinzm, darunter Seine Kaiserliche Hoheit der Kron Prinz und Seine Königliche Hoheit Prinz Hemrich, sowie Seine König!. Hoheit der Großherzog von Sachsen. Das Regiment war im offenen Viereck aufgestellt derart, daß die 6. Kompagnie, bet welcher seiner Zeit Se. Majestät der Kaiser eingetreten, die Schmalseite etnnahm. Auf dem rechten Flügel standen die direkten Vorgesetzt«, die ehemalig« Offiziere des Regiments und die Herren des Hauptquartiers, auf dem linken Flügel eine aus 12 Herr« bestehende Deputation ehemaliger Angehöriger des Regiments. Zahlreiche andere ehemalige Angehörige hatten inner halb des Einganges zum Exerzierhause Aufstellung gmommen. Um 3 Uhr 30 Min. begann der befohlene Regimentsappell. Seine Ma jestät der Kaiser schritt die Front ab, während die Truppen prä- sentirten und die M >sik den Präsentirmarsch spielte. Hierauf hielt Seine Majestät der Kaiser eine Ansprache. Oberst von Plettenberg erwiderte mtt einem dreimalig« Hurrah auf Seine Majestät; die Musik spielte die Nationalhymne. Während sich das Regiment zum Parademarsch formirte, unterhielt sich Seine Majestät mit zahlreichen ehemalig« Offizieren des Regiments. Es fand ein zweimaliger Vorbeimarsch statt; das erste Mal in Zügen, das zweite Mal in Kompagntekolonnen. Hierbei warm der Kron prinz, Prinz Atel Friedrich, Prinz Friedrich Wilhelm und Prinz Friedrich Sigismund elngetreten. Alsdann überreichte die Depu tation ehemaliger Angehöriger Seiner Majestät dem Kaiser ein Geschenk, welches in einer etwa 40 Centimeter hohen Nachbildung des Regtmentsdenkmals auf dem Schlachtfelde von St. Privat aus Marmor und Silber besteht. Brauereibefitzer Jacobsen aus Kiel verlas die Glückwunschadreffe. Zu dieser Gabe haben über 3000 ehemalige Angehörige de« Regiments Beiträge geleistet. Der Kaiser dankte und unterhielt sich kurze Zeit mit dm Herren. Er sprach hierauf jeden einzelnen der aufgestellten ehemaligen Regiments-Angehörigen an und begab sich etwa um 4^/, Uhr mit dem Kronprinzen, dm Prinzen Heinrich und Eitel Friedrich nach dem Kabinetshaus und von da in dar Potsdam r Stadtschloß. Heute Abend findet im Regimentshause des 1. Garde Regiments zu Fuß ein Diner statt, an dem Seine Majestät der Kaiser theilnehmen wird und nach welchem eine Festvorstellung von Offizieren des Regiments veranstaltet wer den wird. Auch die Deputation ehemaliger Angehöriger speist im Kasino. Anläßlich des heutigen Tages find eine Rnhe von Auszeichnungen und Beförderungen erfolgt. Prinz Eitel Friedrich wurde zum Oberleutnant befördert. München, 8. Febr. (S M. S.) Seine Königliche Ho heit der Prinzregent hat Seiner Majestät dem Kaiser anläß lch dessen Militä^jubiläams folgendes Hanaschreiben gesandt: Fünf undzwanzig Jahre sind verflossen seit dem Tage, an dem Eure Kaiserliche und Königliche Majestät, den bewährten Traditionen Ihres Hauses folgend, unter dm Augen Hochdem unvergeßlich« Herrn Großvater dm Dienst im Heere angetreten haben. Ich und mit mir die bayerische Armee beglückwünsch« Euere Kaiser liche und Königliche Majestät wärmstens zu dem hohen Ehren tage. Ist doch vor 25 Jahren der Grund gelegt worden zu dem nie rastend« Interesse, das Euere Kaiserliche und König liche Majestät der Entwickelung des deutschen Heerwesens ent gegenbringen, und dem wir es verdank«, daß das deutsche Heer heute groß und Achtung gebietend dasteht, wie nie zuvor. Euere Kaiserliche und Königliche Majestät bitte ich die Versicherung ent gegenzunehmen, daß die bayerische Armee ihr« Stolz darein setz« wird, im Frieden wie im Kriege sich als würdiges Glied dieses Heeres zu erweisen und sich werth zu zeigen all des In teresses, das Hochdieselbm ihr in so hohem Maße entgegen- b ringen. Mit Vergnügen erneuere ich hierbei dm Ausdruck vor züglicher Hochachtung und Freundschaft, womit ich verblewe Euerer Kaiserlich« und Königlich« Majestät freundwilliger Vetter und l Gau Kön f Verbandes Nachdem kollegen d j war, wur die öffent! Gauvorstc schütz und Städten, gehilfenstc Schutz z wüßte, sammluns i Innern r ? des Erlas Wünschen tagsnacho Der weit Heck«, klärt sich durch die reichlich« Anschaffung«, di« in» Januar 1901 vor de« Inkrafttreten de» neue« Getränkesteuergesetzes vorgr- nomm« mord« war«. England. London, 8 Febr. (W T. v.) Bei« König Eduard fand heute Abmd in Marlborough House «in Diner zu 42 Ge deck« statt. Unter dm Anwesenden befanden sich der Prinz von Wale-, der Lordkanzler, der Staatssekretär de» Auswärtig« Lansdowne, der Staatssekretär der Kolonien Ehamberlain und andere Mitglieder de» Kabinett, Frldmarschall Roberts, die Bot schafter Oesterreich-Ungarns, der Türket, Frankreich«, der ver einigt« Staaten, Spant« und Jtalims, der dänische Gesandt«, ber ruffische Geschäftsträger und der erste Sekretär der deutsch« Botschaft. Ministerpräsident Salisbury sowie der deutsch« und ruffische Botschafter, die ebenfalls eine Einladung erhalt« hatten, warm verhindert, dieser Folge zu leisten. Rußland. Petersburg, 8. Februar. (W. T. B.) I« Winter- palais fand heute Abend zu Ehr« des Erzherzogs Franz Fer dinand e n Galadiner von 70 Gd cken statt. Anwesend warm außer dem Kaiser, der Kaiserin uns der Kaiserin Mutter alle Großfürsten und Großfürstinnen, der Minister de« Auswärtigen Graf Lamsdorf, der Kriegsminister.Kuropatkin, der Minister der kaiserlichen Hofes, der österreichisch-ungarische Bot-chafter Frei herr v. Aehrmthal, sowie di« übrig« Mitglieder der österrei chisch-ungarisch« Botschaft. Der Kaiser brachte folgenden Trtnk- spruch in französischer Sprache aus: „Sehr erfreut, Sie bet uns zu seh«, trinke ich auf das Wihl Seiner Majestät de- Kaisers und Königs Franz Josef und auf das Wahl Euerer Kuse lich« Hoheit." Hierauf erhob sich der Erzherzog zu fol- gendecM wrderung, ebenfalls in französischer Sprache: „Im Namen Seiner Majestät des Kaisers und Königs Franz Josef und in meinem eigen« Namen danke ich Eurer K iiserlichea Majestät von ganzem Herzen für Ihre liebenswürdigen Worte. Sehr gerührt von dem mir bereiteten freundlichen Empfang, trinke ich auf das Wohl Eurer Majestät und Ihrer Kaiserlich« Majestäten, der Kaiserin Maria Feodorowna und der Ka.sett« Alexandra Feodorowna, sowie der ganzen kaiserlichen Familie". Nach de« Trinkspruch auf den Kaiser Franz Josef spielte die Hofkapelle die österreichische, nach dem Trinkspruch auf den Kaiser Nikolaus die russische Nationalhymne. Petersburg, 8. F.-bruar. (W. T. B.) Erzherzog Franz F:cdinand stattete heute Vormittag dem österreichisch-un garisch« Botschafter einen Besuch ab, unternahm dann in Be gleitung des Botschafters eine Rundfahrt durch die Stadt und empfing später im Winterpalais den Minister des Auswärtigen Graf« Lamsdorf. Dann begab der Erzherzog sich in die Fett- ungSkirche, wo er auf dem Sarkophage des Kaisers Alexander IH. ein« Kranz niederlegte. Heute Nachmittag stattete der Erzher herzog dm Großfürsten und Großfürstinnen, sämmtlichm Bot schaftern und dem Minister des Auswärtigen Grafen Lamsdorf Besuche ab. — Der gestrigen Gala Vorstellung in der Eremi tage wohnten auch sämmtliche Chefs der auswärtigen Mission« mit Gemahlinnen bet. Amerika. Washington, 9. Febr. (W. T. B.) Präsident Roose velt ist um Mitternacht nach Groton (MassaschusettS) zu seinem an Lungenentzündung erkrankten ältesten Sohn abgereist. A«» Sachse«. — Auf eine eigmthümliche Weise zog sich vorige Woche in Leipzig ein in einem größeren Retaurant beschäftigter Kellner eine Verbrennung der Hmd zu. Derselbe hatte in der Nähe der elektrisch« Leitung zu thun; dabei kamen die beiden Leitungsdrähte m t seinem am Finger steckenden Ringe in Berührung, wodurch Kurzschluß hergestellt wurde und der Ring in Folge der entstandenen Hitze zum Schmelzen kam. — In der Nacht zum Freitag hat sich vor dem Bahn hof in Schandau von dem um 2 Uhr eintreff.ndm Eil zuge ein junger Mann von etwa 25 Jahren überfahrm lassen. Als man die Leiche aufhob, erkannte man, daß der Kopf eine Schußwunde aufwteS. Der Selbstmörder hat sich also vor Herannahen des Zuge» auf dem Bahnkörper erschossen. Er war mit dunklem Anzug und Ueberzieher bekleidet und trug über 20 Mk. Geld bet sich. Die Personalien waren nicht festzustellen. — Der 49 Jahre alte Fabrikarbeiter Gustav Hänsch in Groß schönau bet Zittau, der einem Vrreinsvergnügm beigewoynt hatte, sich aber später nach dem Gastzimmer begab, fiel plötz lich, da er eingeschlafen war, vom Stuhle. Hierbei schlug H. heftig mit dem Hinterkcpfe auf. H. konnte zwar noch nach Hause gehen, er starb aber an dm erlitt«« Verletzungen. — In HauSwalde bei Großröhrsdorf verunglückte am Frei tag nachmittag der noch sehr rüstige 64 Jahre alte Waldarbeiter Karl Petzold in Oberbusch der dortigen herrschaftlich« Wal dung. Beim Fäll« von Bäumen traf ihn etn Baum so, daß sein Tod augenblicklich erfolgte. P war am Kopf und Ricken schwer verletzt, auch warm ihm beide Beine zerschlagen worden. — Vier Kinder vom Tode des Erstickens gerettet hat in Schletta bei Meißm der Landbriefträger, welcher dm Ott mtt bestellt. Er gewahrte auf seinem Dtenstgange au« den Fenster- und Thürritzen eines allelnstehendm, verschlossenen Hauss starken Rauch dring« Zum Glück stak der Schlüffe! an der Hausthür, so daß er einbringen konnte. Er wurde aber vom Rauche zurückgeschreckt, während lautes Wimmern und Schrei« an sein Ohr drang. Nm mtt Hilse herbetgeholler Nachbarn, die das entstandene Feuer erstickten, gelang es dem Braven, vier in den Betten liegende, mtt dem Tode ringende Kinder rm Alter von ein btt sieben Jahren zu rett«. Die Klein« hatten jedenfalls den Brand selbst verschuldet. — «m Sonn abend verunglückte auf dem Bahnhof Ultchemuitz der 35 Jahre alte Ranzirer Rothe, indem er von einem Rangterzuz herabstürzte und ihm hierbei beide Beine abgefahren wurden. Der Bedauernswerth« ist noch in der darauffolgenden Nacht gestorben. Orrtttch« «»getegrnhettr». Schneeberg. Di« diesjährigen Reifeprüfung« am' hie sig« Königl. Gymnasium beginnm am 15. Februar. Att Prüfung-kommiffar ist Herr Oberschulrath Prof, vr Frank«, btt 1894 Rektor am Albertinum in Freiberg, ernannt worden. An dm Prüfungen bethetligen sich 10 Oberprimaner und etn zugewiesener Abiturient au« Bayern. Als EntlaffungStag ist der 13 März in Aussicht genommen. Neustädte l. Vor zwei Jahrzehnt« war die hiesig« Stadt in der glücklich« Lage, die städtischen Anlagen für die Steuerzahler ansammeln und eine Steeb«- und Erbekasse errich- st« nicht- schlimm« ist, att dem Unerrrichbaren nachmstreben und da» Erreichbar« üb«rmüthig oder nachlässig bei Seite zu schieben. Für diejenigen Landwirthe, welche frei und unabhängig für di« rigmen Interessen einzutrrten gewohnt sind, wird die neue warucherzige Mahnung d«» Grafen Bülow sicherlich nicht vergMch wirten. Auch für die streitlustigen Freunde des sog» nannten HandelSvertragSvereins enthält die Rede de- Gra st« Bülow ein« dringend zu beachtende Mahnung. Au stin« Wort« geht unzweideutig hervor, daß mtt dem Gras« Bülow alle verbündet« Regierung« an den Sätzen der Zolltarifvorlage festhalt« mtt der Absicht, di« Grenz« der von ihn« vorgeschlagenen Getreidezölle nicht nm nach oben, sondern auch nach unten gegm jede Amderung zu schütz« Diese feste Absicht bedingt insoweit ein« Veränderung der Handelsver träge für die Zukunft, att bei den künftigen Verhandlung« mit dem Auslande einer Erhöhung der deutschen Getreidezölle selbst verständlich auch vom Auslande Gegenforderungen entgegengestellt werd« dürft«. Diese Gegenforderungen aber können nm un schädlich gemacht werden, wmn der Regierung eine entsprechende Erhöhung auch anderweitiger Zollsätze bewilligt wird, w:lche als Austausch und Kampsobjecte gegm jene zu dimm bestimmt sind. Diesen Zweck zu fördern und zu ermöglichen, ist eine wichtige Aufgabe der Tarifvorlage, die bisher von dm Freunden des Handelsvertragsvereins nicht genügend gewürdigt wordm ist. Mögen auch sie die offene und sehr danknswerthe Aussprache des Gras« Bülow vollauf beherzig« Der große Trumpf, dm die Sozialdemokratie dadurch in die Hand bekommen zu haben glaubte, daß sie dm Geheimerlaß des Staatssekretärs von Tu Pitz über die Vermehrung der In dienststellungen und die nme Flottenvorlage durch dm „Vor- wärtS" veröffentlichen lassm konnte, ist vom Abg. Bebel im Reichstage ausgesptelt worden. Herr v. Tirpitz war geschickt genug, dm Sachverhalt sogleich belm Beginn der Berathungen aufzuklären. Es ging daraus unzweideutig hervor, daß die Marineverwaltung keineswegs die Absicht hatte, die Volksvertre tung zu täuschen, wie auch jeder Unbefangme von vornherein angenommen hat, daß der Staatssekretär zugleich aber auch seine militärischen Pflichten erfüllte, wenn er die Möglichkeit einer erhöhten Indienststellung in Betracht ziehen und die etwa da durch nothwendig werbenden Kosten berechnen ließ. Als ein klassischer Zeuge trat ihm hierin der Abg. Müller Fulda zur Seite, der bekanntlich bei der Berathung über das Flottengesetz eine führende Rolle gespielt hat und vielleicht in höherem Maße, als die übrigen Abgeordneten, alle Einzelheiten der bei der Flottmvorlage aufgestellten Berechnungen geprüft hat. Wenn dieser Vertreter des Cmlruutt, dem man einen übertriebenen Flottmeifer gewiß nicht nachsagm wird, mit Entrüstung die Be hauptung zurückweist, daß der Reichstag getäuscht sei, so kann man die Berechtigung der Sozialdemokratie und insbesondere des Herm Bebel, bet dieser Gelegenheit wieder einmal die Rolle des Staatsanwalts zu spielen, genau ermessen. Daß Herr Bebel unbelehrbar sein würde, konnte man sich denken; wenn dieser Führer der Sozialdemokratie sich einmal irgmd wo verrannt hat, so ist er davor- auch nicht Mehr loszubringen, selbst wenn die Gegenbeweise noch so klar und überzeugend geführt werdm. Interessant war es ge.oiß, daß bei dieser Gelegenheit der Avg. Müller-Fulda, der von dem ganzen Inhalt des Erlasses im Reichs-Marineamt Kenntniß genommen hatte, feststellen konnte, daß Herr Bebel auch den zweiten, nicht veröffentlichten Theil kennt. Der „Vorwärts" ist also so vorsichtig gewesen, nicht Alles, was ihm von dem.Diebe zugetragen war, an die große Glocke zu hängen. Für Herm Richter war es kein glücklicher Gedanke, wmn er sich der Gefolgschaft Bebels zugesellte. Die Ausnutzung des Gehetmerlasses zu einer parlamentarischen Machtfrage war voll ständig verfehlt, nachdem der Staatssekretär feftgestellt hatte, daß man an dem Flotttngesetz sestgehalten habe und festhaltm werde. Auch der Hinwett, daß die Täuschung schon bei der letzten Flottenvorlage versucht wordm sei, da Herr von Tirpitz noch im Januar 1899 in der Commission zu Protokoll erklärt habe, daß eine neue Vorlage nicht bevorstehe, während im Herbst desselben Jahres die Vorlage dagewesm sei, fand eine hinreichende Aufklärung durch den Staatssekretär. Es war eine kleinliche Rache, wenn die freisinnige Volkspartei, Herrn Schmidt-Elber feld ausgenommen, in Gemeinschaft mit der Sozialdemokratie sitzen blieb, als über das Gehalt des Staatssekretärs abgestimmt wurde. Herr Richter versicherte, nicht mehr in der Lage zu sein, dem Staatssekretär in Zukunft das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit entgegenzubringen, wie seinem Vorgänger und den übrigen Ministern. Der Verlauf der Erörterung wird ihm aber bewiesen haben, daß Herr v. Tirpitz nach wie vor das Vertrauen der Mehrheit des Reichstages besitzt; alle Parteien von der Rechten bis zur freisinnigen Vereinigung waren darin einig, daß von einer Täuschung der Volksvertretung gar nicht die Rede sein könne. Auch in der Berurtheilung des Verfahrens des socialdemokratischm Centralorgans, gestohlene Aktenstücke zu veröffentlichen, befanden sich diese Parteien in voller Ueberein stimmung. Die Frage eines neuen Flottengesetzrs zur Ver mehrung der Auslandsschiffe ging nur nebenher. Unzweifelhaft wird man die Finanzlage des Reiches zu prüfen haben, wmn die Marineverwaltung mit dm entsprechenden Forderungen an dm Reichstag herantritt, aber wir hoffen doch, daß man sich durch das sozialdemokratische oder volksparteiliche Geschrei nicht irre machen lassen wird, Deutschlands Wehrkraft auf einer solch« Höhe zu halten, daß sie allen Ereignissen in der Welt politik gewachsen ist. „Zwischen Lipp' und KelcheSrand schwebt der finstern Mächte Hand." Möge dieser fatalistische Spruch an dem nahe vor dir Ausführung gelangt« Besuche des Prinzen Heinrich in den Bereinigt« Staaten zu Schänd« werden! Nachdem alle An strengungen englischer Blätter, dem Vorhabm durch die Erreg ung« von Mißstimmung in Washington Steine in den Weg zu werf«, sich att verlorme Liebesmüh herausgestellt, rückt die plötzliche Erkrankung des Littst« Sohnes des Präsidenten Roose velt eine Störung des Retseplans in dm Bereich der Mögltch- kett. In Deutschland erweckt die über die Familie de» Präsiden ten verhängte schwere Sorge da» lebhafteste Mitgefühl, und aller Wunsch geht dahin, daß der Verlauf der Krankheit die obwal tend« Befürchtung« bald zerstreuen möge. Was dm Besuch anbelangt, so mag mandtt Spruche- „Aufgeschoben ist nicht auf- gehoben" gedenken. Freundlicher gestalt« sich gegenwärtig die Züge der allge mein« Weltlage. Sogar die Kaiserin-Regentin von China be ginnt an fortschrittlich« Reform« Geschmack zu find« und wird durch die Erinnerung an ihre früher« Sünden sogar „btt zu Thränm" bewegt. Mögen dieselben nicht allzuschnell trock nen! Auch über der Balkanhalbinsel hellt sich der Himmel durch di« Petersburger Reise des österreichisch-ungarisch« Thronfolgers Tr lich um hier 4,1( Pa nach bei rung Trebe Lo meldet a auf der kollidirkc dirte „P „Maroc, digt, ein -illeras" sinken, u München, 9. Februar. (W. T. B.) Prinz - Regmt Luitpold hat an dm Oberst« Freiherm von Plettenberg, Kom mandeur des 1. Garde-RegtmmtS zu Fuß in Potsdam, da» nachfolgende Telegramm gerichtet: „Dem 1. Garde-Regiment zu Fuß spreche ich zu seinem heutigen Ehrentage, dem Tage an welchem vor 25 Jahr« Seine Majestät der Kaiser dm Dimst im Regimmt angetretm hat, meinen herzlichst« Glück wunsch aus. Möge das Regiment, welches mit Stolz und Freud« sich rühmm kann, daß in jener Zeit der Grund zu all der Fürsorge und all dr« tiefgehenden Interesse Seiner Maje stät für die Armee gelegt wurde, wie bisher so auch in Zu kunft sich der besonder« Huld und Gnade Seiner Majestät zu erst«« hab«. Luitpold, Prinz-Regent." Wien, 8. Februar. (W. T. B.) Die alldeutsche Ber einigung giebt bekannt, di« „Ostdeutsche Rundschau" sei nicht als Organ der Partei zu betrachten; sie wählte ein« Prrßau-schuß, der die Frage ihrer Vertretung durch die Presse erwäg« soll. Ammkrttch. Pari-, 9. Febr. (W. T. B ) Die indirekt« Abgaben blieben im Januar 1902 um 368000 Frc-. hinter dem Bud getanschlag zurück und betrugen 29000000 Frane-weniger att