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1695 läuft wieder stark gedrückt. In Integralen wurden mehre Kaufordres ausgeführt und dadurch die Notirung gehoben. Am Schluffe der Effec- tensocierät (IV, Uhr) blieben Integrale 52'/,, Ardoins 17, Launus eisenbahn-Aetien 3E/s « , österr. 25S-Fl.-Loose US'/,. Eisenvahn. ' Äerlin, 18. Sept. Unsere Eisenbahnactien sind sämmtlich in der vorigen Woche in die Höhe gegangen, namentlich die Anhalt-Actien. Für diese tritt eincslheils dei Umstand der außer ordentlichen Rentabilität, die sich ergibt, in die Wagschale, dann aber auch die jetzt fast unbedingte Gewißheit, daß der Bau einer directen Bahn nach Magdeburg (von Potsdam) nicht stattfinden wird, da die Unbilligkeit und Ungerechtigkeit gegen die zur Linie nach Köthen genvthigte Anhaltbahn nach näherer Einsicht der Acten gar nicht zu vertreten wäre. Dagegen ist große Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß die Riesa bahn, oder die direkte Linie nach Dresden von hier aus, doch zu Stande kommen wird, indem die Anhält-Gesellschaft selbst den Bau unter einigen vom Staate zu gewährenden Erleichterungen übernehmen dürfte, sobald es nur erst unzweifelhaft fest steht, daß der Bau von Dresden nach Prag zur Ausführung kommt. Eisenbahn, Äraunschweig, 14. Sept. Gestern gegen die Mit tagsstunde fand auf der hiesigen Eisenbahn ein Versuch mit einem sich selbst fortbewegenden Wagen neuer Construction, eine Erfindung eines Müllers, Namens Müller, aus Burgdorf im Lüncburgischen, statt. Der Wagen hat im Vergleich zu einer Dampflocomotive nur geringe Di mensionen, an seinem »ordern Ende ist Raum für 4—6 zu befördernde Personen und an seinem Hintern Ende befindet sich ein Standpunkt für drei Arbeiter, welche durch Niederdrücken hebelartigcr Vorrichtungen die bewegende Kraft entwickeln und ünterhalten. Die vorder» beiden der vier Räder sind frei, gleich denen eines gewöhnlichen Wagens, die zwei Hin tern größern aber stehen mit der in einen länglichen Kasten eingeschlossc- nen Mechanik in Verbindung und werden durch diese in Umlauf gesetzt. Der Versuch ergab kein entscheidendes Resultat. Das Gleis des »ordern Räderpaars war für das Eisenbahngleis etwas zu breit und gab Anlaß zu einer starken, hemmenden Reibung, das Hintere Räderpaar aber hatte ein etwas zu schnlales Gleis und dieserhalb und weil die Achsen nicht mit den Rädern in fester Verbindung standen, sondern unbeweglich waren, sand ein Ablaufen dieser Räder von den Schienen nach langsamer Rück legung einer sehr kurzen Strecke von weniger als ISS Schritten bei je dem der mehrfachen Versuche statt. Vielleicht ändert der Erfinder hier noch an Ort und Stelle den Fehler der Räder und ärntet einen minder ungünstigen Erfolg seiner Erfindung, die auf Eompression der atmosphä rischen Luft zu beruhen scheint und dann ihrem Principe nach jetzt aller dings nicht Neues mehr wäre. Uebel ist es, daß die Maschine keiner gro ßen, die angewendete Mcnschenkraft bedeutend übersteigenden Krastäuße- rung fähig scheint. . . , Lnndwirtpschaslt. * Altenburg, 17. Sept. Die Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe, über deren Thätigkeit bereits in dieser Zeitung lNr. I SU fg.) berichtet worden ist, zeichnete sich durch manche Eigenthümlichkeiten vor den frühern wesentlich aus. Wie zuvörderst die Theilnahme daran insofern eine ziemlich allgemeine war, als nicht blos Sachverständige, sondern auch Laien in der Landwirthschaft die Plenar sitzungen unausgesetzt besuchten und ffelbst den Arbeiten in den Sectionen mit Aufmerksamkeit folgten, so waren auch die Gegenstände, die zur Sprache kamen, theils ver Materie nach, theils in der Form, wie sie discutirt wurden, für Jedermann ansprechend und genießbar. Oekono- mische Specialitäten, die den weniger Eingeweihten so leicht ermüden, wurden in den Hauptversammlungen theils ganz vermieden, theils zur weitern Besprechung in die Sectionen verwiesen, während allgemeine Lebensfragen, die ihrem Inhalte nach mit socialen und politischen Ver hältnissen in, Verbindung standen, gleichsam den Vordergrund einnahmen und sich um so mehr , des Beifalls der Zuhörer zu erfreuen hatten, je geistreicher sie aufgefaßt und je beredter sie vorgctragen wurden. Diesen das allgemeine Interesse berücksichtigenden Gesichtspunkt hielt besonders auch der die Diskussionen leitende Vorsteher, Hr. v. Wüstemann, fest, in dem er mit Gewandtheit den Gegenstand der Verhandlung, sofern er im Laufe des Gesprächs verlassen zu werden schien, ins Gedächtniß zurück- zuruftn und zur Entscheidung zu bringen suchte. Ein anderes charakte ristisches Merkmal .lag in der Stellung des Bauernstandes zu der Ver sammlung. Stach den veröffentlichten Verzeichnissen mögen unter den SI2 Theilnehmern ungefähr ISS—I7S altenburger Bauern gewesen sein, eine Zahl, die, wenn auch an sichnicht allzu groß, dennoch größer als anderwärts erscheinen dürste. War demnach die Theilnahme die ses Standes an der Versammlung faktisch constatirt, so wurde auch die höchst interessante Frage über landwirthschastliche und namentlich Bauernvereine zu Gunsten derselben entschieden. Wenn man sich hier bei erinnert, wie auf dem diesjährigen sächsischen Landtage von Seiten der bäuerlichen Abgeordneten mehr denn ein Mal die Tendenz zu Tage gekommen ist, mit den Rittergutsbesitzern möglichst auf einer Linie zu stehen und gleicher Vorrechte zu genießen, so scheint in landwirthschaft- licher Beziehung eine derartige Verschmelzung wo nicht bereits eingetre ten zu sein, doch mindestens sich vorzubereiten. Es würde voreilig sein, über den günstigen oder nicht günstigen Einfluß dieser Erscheinung zu urtheilen, zu wünschen ist aber jedenfalls, daß der Bauerstand diese Stel lung möglichst richtig würdigen möge. Was die Beschauung der Bauer güter betrifft, so scheint im Allgemeinen der Aufenthalt daselbst auf die Fremden einen angenehmen Eindruck gemacht zu haben, vom landwirth- schaftlichen Gesichtspunkte fehlt indeß noch ein genügendes Urtheil darüber. Einen weniger angenehmen Eindruck hat cs gemacht, daß von den vie len eingegangsnen Schriften, in denen die Lösung der gestellten Preis aufgaben versucht ward, auch nicht eine mit einem Preise gekrönt wurde. Afdsr. * Frankfurt a. M., IS. Sept. An unserm Leder- maz-tt ist dcr Absatz der demselben aus den Fabrikgegenden zugeführten Waare so rasch von statte» gegangen, daß die Großgeschäfte bereits am 14. Sept, beendigt waren. Ein großer, vielleicht der größte Theil der frischen Vorräthe ist von hiesigen und Mainzer Ledcrhändlern gekauft wor den. Man rühmt die durchschnittliche Güte des Fabrikats, wennschon der Sommer zum Auftrocknen der Sohlenleder nicht gar günstig war. Postwesen. Die Petersburger Zeitungen enthalten einen Ukas an den dirigirendenSenat von, 12. Jul., worin es heißt: „Indem wir zur Beförderung des Handels und Gewerbfleißes wünschen, die Geldum sätze und die innern Corrtspondenzen im Reiche zu erleichtern, haben wir für gut erachtet, die Postassecuranz und Portosteuer auf eine andere Grundlage zu stellen und die Erhebung dieser letztern durch die Festsetzung einer gleichen Zahlung für alle Entfernungen zu vereinfachen. Nachdem wir in Folge dessen die vom Oberdirigirenden des Postdeparte ments verfaßten und im Reichsrathe durchgesehenen neuen Laren derAsse- curanz - und Portostcuern für die in alle Städte des russischen Reichs und des Großfürstenthums Finnland zu versendenden Gelder, Packete und Briefe bestätigt haben, übersenden wir dieselben dem dirigirenden Senat und be fehlen, zur Vollziehung derselben voni I. Jan. 1844 an und zur Publi- cation an allen Orten die nöthige Verfügung zu treffen. Nach dieser Taxe sollen zehn Kop. Silber pr. Loth Gewicht erhoben werden für die in alle Städte des russischen Reichs und des Großfürstenthums Finnland zu versendenden: I) einfachen Briefe, 2) Briefe mit Geld, z. B. mit Assig nationen, mit Billeten der Depositenkasse und des Reichsschatzes, mit Credit scheinen, mit Gold-, Platina- und Silbermünze und mit Depositenbillcten der polnischen und sinnländischen Bank, 3) Briefe mit unbeschriebenem Stempel papier oder kleinen Gold- und Silbcrsachen, 4) ausländische Briefe, au ßer dem ausländischen Porto, 5) Päckchen mit kostbaren Sachen, wenn sie weniger als ein Pfund wiegen, für jedes Loth, wenn sie aber ein Pfund oder mehr wiegen, für jedes Pfund, und S) für die in Päckchen oder Tönnchen zu versendende Münze; 7) für verassecurirte Briefe, aber mit Billeten der Creditanstalten, Wechseln, Schuldbriefen und andern auf Stempelpapier geschriebenen Documcnten, sowie auch mit Geld und Documenten in Einem Packete sollen 2S Kop. S. für jedes Loth an Ge wicht erhoben werden. Anmerkungen: a) Für die Zurücksendung der im 2., 3., 4., 5., s. und 7. Punkte bezeichneten Korrespondenz an den Ab sender, oder für die weitere Versendung derselben an den Empfänger, wenn dessen Aufenthaltsort bekannt ist, soll eine gleiche Portvsumme wie für die anfängliche Absendung erhoben werden, b) Für Rück- und Weitersendung der im I. und 4. Punkte bezeichneten Correspondenz soll kein Porto weiter erhoben werden, e) Das Gewicht wird nicht nach Brüchen der Lothe und Pfunde bestimmt, sondern für jede weniger als ein Loth oder ein Pfund wiegende SenLung wird das Porto für ein volles Loth oder Pfund, von Sendungen über ein Loth oder Pfund an Gewicht aber wird das Porto für zwei rc. erhoben. S) Für Packete und Documente, die in Packen versendet werden, wird die Portosteuer nach der bisherigen Laxe erhoben werden." Zollwesen. *Äeriin, 18. Sept. Die neueste Nummer der Ge setzsammlung enthält unter Andcrm zwei Erklärungen des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten vom 24. Jul. und 15. Aug. Die erste betrifft die Ucbereinkunft mit Baiern, die zweite die mit Braun schweig wegen des gegenseitigen Schutzes der Waarenbezeichnun- gen. Das preußische darüber sprechende Gesetz vom 4. Jul. I84S dehnt nämlich in seinem 8- 4 die Bestimmungen auf alle diejenigen Staaten aus, „mit denen über die Rcciprocität Ucbereinkunft getroffen worden ist". Dies ist nun mit Baiern und Braunschweig geschehen, und die Erklärungen sind auch ausgewechselt worden, wonach die 88- 7 und 2 nun auch zum Schutze der Baiern und Braunschweiger Anwendung fin den. Jene Paragraphen vsrfügen: „Wer Waare» oder deren Verpackung fälschlich mit dem Namen oder der Firma und mit dem Wohn- oder Fabrikorte eines Fabrikunternehmers, Producenten oder Kaufmanns be zeichnet, imgleichen wissentlich dergleichen fälschlich bezeichnete Waaren in den Verkehr bringt, hat, wenn nicht damit ein schwereres Verbrechen verbunden ist, Gefängniß bis zu einem Jahr und gleichzeitige Geldbuße bis zu 1SSS Lhlr. verwirkt; es kann jedoch in geringfügigen Fällen oder bei besonders mildernden Umständen bloS auf Geldstrafe erkannt werden. Die vorerwähnte Strafe wird dadurch nicht ausgeschlossen, daß bei der Waarenbezeichnung der Name oder die Firma und der Wohn- «dcr Fabrikort mir geringen Abänderungen wiedergegeben worden, welche nur durch Anwendung besonderer Aufmerksamkeit wahrgenommen werden könnten. Ob ein solcher Fall vorhanden sei, hat der Richter zu ermes sen, welcher das Gutachten von Sachverständigen einholen kann. Berliner Börse, IS. Sept. Neue 3'/,pc. Stsschsch. IS3^, 4pc. engl. 1S2?/g, Prämsch. SS'/, Br., 3'/^pc. Pfandbr. ostpr. IS4, westpr. IS2'/, Br-, schles. 1SI"/,, pomm. IS3, kur- und ncumärk. 103'/,, 4prc. posen. IE/s Br., neue 3'/,pc. IUI'/,; Eisenbahn, 5pc. Berl.-Potsd. 154 Br., Prior.-Act. IS4, Anhalt. I4l, Prior.-Act. IS4, Franks.a.d. O. 126'/,, 4pc. Oblig.lv4>/,, Magdeb.-Leipz. —, Prior.-Act. IS4, Düsseld.- Elberf.78Br., Prior.-Act.94-/, Br., Rhein.74-/„Oblig.S6"/,Br., Bresl.- Schweidn.-Frbg. —, Oberschl. 113, Stett. ä. H8'/,, Stett. ö. 118'/,, abgest.—, Magd.-Halberst. II7Br. Dukat. —, Friedrichsd. 113'/,, Louisd. III-/,, Disconto 4 Proc. — Belg., 5pc. Rothsch. -; Dänem., 3pc. engl. —; Darmst., 25Fl.L. 16'/,; 3'/,pc. Hamb. Feuerkaff. St.-Act. 98'/,; Holl., 2-/,pc. Int. 52-/,Br.; Nass., 25Fl. L. 15; Neap., 5pc. Falcon.—, engl. Rothsch. ISI"/,: Oesterr., Met. 5pc.—, 4pc. —, 3pc. —, Ipc.—; Bkact. II4V, 5SSFl.L.—; Polen, 5pc. Schatz- oblig. 98Vg, 4pc. Pfandbr. 96'/, Br., neue 95'/, Br-, Bkcert. —, 3S0Fl. L. SI-/,Br., 5S0Fl.e.S4-/„ Bkcert.»30SFl. 102-/, Br., ü20VFl.31 -/,Br.; Rußl., 5pc. Cert. —, Hope —, 4pc. 95'/,, Orig. Stiegl. 94"/,, 5pc. engl. N6V, Br. — Verantwortliche Redaction: Professor F. Butan. Druck und Verlag von K. Et, Brockhau» in Leipzig.