musikalische Großmeister, dessen bedeutende Werke als unser klassisches Kulturerbe auch Eigentum unseres ganzen Volkes werden müssen. (Vor allem seine drei letzten Sinfonien neben den Opern: „Entführung aus dem Serail“, „Figaros Hochzeit“, „Don Giovanni“ und „Zauberflöte“). Die heute erklingende Serenata bringt, von zwei kleinen Orchestern mit Pauken gespielt, einige charakteristische Bilder: zuerst — Marcia maestoso — einen gesellschaftlichen Aufmarsch großen Stiles, dann als zweites Stück einen Tanz, ein gravitätisches Menuett, und als drittes Stück ein Rondo, einen freudig erregten Rundgesang, worin sich in heiterem Wechsel die musikalischen Gedanken um eine immer wiederkehrende Hauptmelodie drehen. Mozart schrieb im Jahre 1788 in knapp anderthalb Monaten drei Sinfonien, die in Es-Dur, in g-moll und C-Dur, die zu seinen bedeutendsten Werken gehören. Man nennt sie zusammen Mozarts „Sinfonische Trilogie“ und will damit aussagen, welchen Wert diese drei Werke in sich tragen. Die g-moll-Sinfonie ist am 25. Juli 1788 beendet worden. In ihr tritt ein weh mütiges,der Trauer und der Klage zugewandtes Element zutage, das man bei Mozart, den man gern als den „Heiteren“ oder den „Göttlichen“ abstempeln möchte, zunächst gar nicht vermutet. Aber schon im ersten Thema des ersten Satzes sind die Seufzer einer mit Leid erfüllten Seele nicht zu überhören. Auch der langsame Satz enthält etwas Schmachtendes und Leidendes und zeigt uns, daß Mozart auch in tiefere Schichten seiner Seele hinabsteigt und sie ans Licht holt. Das Menuett läßt volkstümliche Töne aufklingen, vor allem hat das Trio Volksliedverwandtschaft. Der Schlußsatz ist in einem trotzigen Ungestüm geschrieben, in ihm herrscht Unruhe und Anstrengung eines ringenden Menschen. Dieser Schlußsatz hat das Schwergewicht erhalten, das bisher nur die ersten Sätze seiner Sinfo nien in sich trugen. Er,ist geistig selbständig geworden und gibt dadurch dem gesamten Werk ein ganz anderes Ansehen. Von nun an ist die Sinfonie im allgemeinen ein Werk geworden, aus dem das künstlerische Glaubens bekenntnis seines Schöpfers herauszuhören ist. Beethoven hat gerade von dieser Mozartsdien Trilogie Entsdieidendes gelernt. Mozart schrieb nach diesen letzten Sinfonien keine mehr, deshalb gelten sie in der musikali schen Welt als sein Vermächtnis auf diesem Gebiet. Die g-moll-Sinfonie (K. V. 550) hat darin ihren bevorzugten Platz. Hl/» 4 1.5 I/UOM/SS