W. A. MOZART Serenade „Eine kleine Nachtmusik' Die unter dem Namen „Eine kleine Nachtmusik“ bekannte entzückende Serenade W. A. Mozarts entstand im Jahre 1787 in der kurzen Spanne zwischen seinen Opern „Figaros Hochzeit“ und „Don Giovanni“. Ein später Nachklang der anmutigen Kompositionen aus der Salzburger Jünglingszeit, birgt sie in der überlegenen Auswertung des thematischen Gehalts innerhalb eines so kleinen Rahmens die reife Meisterschaft der Wiener Zeit und ist ein Kleinod, das wir alle wohl von ganzem Herzen lieben. F RAN Z SCHUBERT Symphonie h-moll (Unvollendete) Franz Schubert, der unerreichte Meister des Liedes, ist auch in seinen Instrumental werken vor allem Lyriker. Sein achte Symphonie besteht nur aus zwei Sätzen. Wir nennen sie deshalb die „Unvollendete“. Warum Schubert an dem Werk nicht weitergearbeitet hat, wissen wir nicht. Vielleicht iürchtete er sich davor, nach dem himmlischen Gesang des langsamen Satzes noch eine Note zu schreiben. — Man scheut sich zuweilen, angesichts eines solchen Kunstwerkes von formalen Dingen wie Thema und Durchführung zu sprechen. Aber auch einer so nüchternen Betrachtung hält das Werk stand, das im ersten Satz die Sonatenform in klassischer Weise erfüllt: dem schwermütigen ersten Thema, dem sehnsuchtsvollen Gesang von Klarinette und Oboe über den Sechzehnteln der Geigen steht das volkslied hafte, ländlerartige zweite Thema in den Celli entgegen, jene berühmte Melodie, die man einmal die berühmteste der Welt genannt hat. RICHARD WAGNER Ouvertüre zur Oper „Der fliegende Holländer“ Richard Wagner greift in seiner Oper „Der fliegende Holländer“ einen Sagenstoff auf, der bei allen meerfahrenden Völkern noch heute als Märchen lebendig ist. Der zur ewigen Seefahrt verdammte Schiffer, der. nur durch die Liebe eines reinen Mädchens erlöst werden kann, ist der Inhalt dieses Werkes. Schon in der Ouvertüre rauscht das Meer auf, der Sturm heult und braust, das ruhelose Dasein des Holländers wird sinnfällig, aber auch die Erlösung „durch ein Weib, das ihm Treue hält auf dieser Erde“. PETER TSCHAIKOWSKIJ Romeo und Julia In dem Frühwerk, der „Ouvertüre zu Romeo und Julia“, Fantasie für Orchester, deckt Peter Tschaikowskij den dramatischen Konflikt auf: die Liebe Romeos zu Julia, gekennzeichnet durch eine Melodie von leidenschaftlicher Bewegtheit, und die Blutfeindschaft der beiden Geschlechter, symbolisiert durch grelle Klänge. In der Einleitung erinnert die Choralweise an die heimliche Trauung der Liebenden, in einem Epilog wird die endliche Vereinigung der beiden in Tod und Verklärung geschildert.