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Karel Sejna studierte an dem Prager Konservatorium für Musik als Kontrabassist. Komposition studierte er bei K. B. Jirak und die Dirigentenklasse bei Vaclav Talich. Seit dem Jahre 1925 wirkte er in der Tschechischen Philharmonie als Orchestermitglied, seit dem Jahre 1928 mit Vaclav Talich als Dirigent. Seine Erfahrungen hat er durch die Zusammenarbeit mit anderen Orchestern ergänzt. Er unternahm viele Konzertreisen nach Österreich, Rumänien, Polen und Jugoslawien. Seit dem Jahre 1987 wirkt er ständig in der Tsche chischen Philharmonie, wo er seit einigen Jahren die Funktion des künstle rischen Direktors bekleidet. Sejna ist ein Dirigent, der breiten Überblick und reiche Erfahrungen hat, der ein seltenes und schönes Verhältnis zu dem sinfonischen Orchester besitzt. Er hat das Orchester sehr intim und ein gehend als Orchestermitglied sowie als Dirigent kennengelernt. Bekannt ist seine innige Liebe für die tschechische klassische Musik, vor allem für das Werk von Dvorak. Sehr nahe stehen ihm die Werke der Weltklassiker, namentlich die Werke von Bruckner, Mahler, Brahms, Beethoven, Tschai- kowski, Berlioz usw. Die Interpretation dieser Meister brachte ihm große Erfolge und Anerkennung auch im Ausland. Seine Schallplattenaufnahmen (z. B. Mahlers IV. Sinfonie, Smetanas „Mein Vaterland“, Dvoraks Sinfonie d-moll) wurden auch von der ausländischen Kritik sehr hoch eingesehätzt. Carl Maria von Weber Carl Maria von Weber (1786—1826) war dem Märchen und dem Elfenreich, dem Lande der Träume und Dämonen verfallen wie kein zweiter Romantiker. Seiner Phantasie stand die Kraft zu Gebote, die Visionen und inneren Ge sichte, die Traumerlebnisse und Sehnsüchte, das Fernweh und die Ahnungen einer sich verzehrenden Seele genauso in Töne zu bannen wie die Natur erlebnisse, die Mondnacht und Wald, Felsenschlucht und Bergeshöhe in ihm hervorriefen. Weber hat die Frische und Ursprünglichkeit der Früh romantik, die ihm unter allen Meistern dieser .Epoche einen besonderen Rang einräumt. Worte können die holde Süße und Wehmut der Töne, ihre Zartheit und zugleich den unverwelklichen Glanz nicht schildern, die gerade in der Oberon-Ouvertüre von keinem Menschen, der ein fühlendes Herz besitzt, überhört werden können. In Weber hat die Romantik wohl jene Aussage gefunden, die am deutschesten war. Wolfgang Amadeus Mozart Die D-Dur-Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart, die zum Unterschied von weiteren Sinfonien in der gleichen Tonart immer als Sinfonie „ohne Menuett“ bezeichnet wird, entstand 1786. Abgeschlossen wurde die Partitur am 6. Dezember 1786. Sie heißt die „Prager Sinfonie“, weil Mozart sie schon im Januar des folgenden Jahres selbst in Prag dirigiert hat. Man muß daran