EINFÜHRUNG ZU SE REN ATA NOTTURNA Von Mozart wird ein Werk gespielt, eine Serenade. Sie ist ein Ständchen, das man seiner Freundin oder Geliebten am Abend darbrachte. Das sollte immer eine nicht zu ernsthafte, anspruchs lose Musik sein, mit der man die Freundin in eine angenehme Stimmung versetzen wollte, damit sie gut und freundlich von einem träumte. Wenn nun Mozart zwei kleine Orchester mit Pauken da zu wählt, so ist seine Serenade nicht mehr zum Musizieren unter dem Fenster seiner Angebeteten gedacht, sondern zum Vorspielen in einem Konzert. Aber heiter und geistvoll, gutgelaunt und im lachenden Plauderton geht es in diesem Werk immer noch zu. Es besteht aus drei Sätzen. Der erste ist ein majestätischer Marsch (Marcia maestoso). Der zweite Satz ist ein Menuett. Damit meint man einen ziemlich langsamen Tanz im Dreivierteltakt. Früher wurde an den fürstlichen Höfen Menuett getanzt, meist etwas steif und gravitätisch. Zum Schluß erklingt ein Rondo. Das war damals oft ein lustiges, freudig erregtes Stück Musik mit einer seltsamen Form: immer wieder hört man in diesem Satz einen ganz bestimmten Gedanken, eine ganz bestimmte Melodie. Gleich zu Beginn dies'es Satzes geht es damit los — aber dann wird etwas anderes erzählt. Plötzlich ist dieser Hauptgedanke wieder da. er wird aber gleich wieder abgelöst von einem anderen. Der immerwährende Wechsel zwischen der Hauptmelodie mit Zwischenspielen macht den Witz des Stückes aus.