EINFÜHRUNG ZU CONCERTO GROSSO Das Concerto grosso in D - dur von Georg Friedrich Händel (1685—1759) gehört zu dem berühmten op. 6, in welchem Händel 12 Konzerte, die er alle in der unglaublich kurzen Zeit von einem Monat im Jahre1739 geschaffen hatte, zusammenfaßt. Das Concerto grosso ist eine der Barockmusik eigentümliche Form, in welcher mehrere Solisten (in diesem Werk sind es zwei Violinen und ein Violoncello), als das sogenannte „Concertino", als gewissermaßen kleiner Orchesterapparat, dem stark oder „dick" (grosso) besetzten großen Orchesterapparat gegenübersteht. Aus dieser Zusammen stellung ergibt sich eine Fülle von Musiziermöglichkeiten, der Ab wechslung jener drei Solisten, zu denen noch das erste Cembalo mit einer größeren Beweglichkeit tritt, mit dem Gesamtorchester, der Wiederholung der musikalischen Gedanken durch die beiden verschiedenen Klangkörper, wobei das Concertino meist die virtuose Fassung spielt. Die klangliche Wirkung ist oft die des schwächeren Echos nach dem kraftvollen Ton des Gesamtorchesters, wobei die dynamische Auffassung der Barockzeit, die kein Crescendo kannte, sondern in Lautstärkestufen oder in Klangterrassen musizierte, zur natürlichen Anwendung kam. Das vorliegende fünfte Concerto grosso aus der Zwölfzahl des Händelschen op. 6 beginnt mit einem Larghetto, also einer langsamen Einleitung. Das sich an schließende Allegro zeigt die barocke Pracht, den barocken Glanz und die barocke Lebendigkeit. Das nun folgende Presto hat etwas Virtuoses an sich. Im Largo zeigt sich Händels Größe. Das Menue^ mit seinen zwei Variationen hat etwas Kraftvoll-Erhabenes an sich, während im abschließenden Allegro noch einmal der festliche Glanz des D-dur aufleuchtet und mit seinem Optimismus dem Werk einen schönen Schluß gibt. Händel wird leider viel zu selten gespielt, obgleich seine Werke kraftvolle Männlichkeit und geistige Beherrscht heit ausstrahlen.