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Scharfenstein, Schlößchen Porschendors, Waldkirchen, Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf a«. Ls kunl« keine Kriegsfinanrierung durch Geldentwertung Sie feinste Sevise ist heule die deutsche SualilAsarbeil / Ser Veiral der SeuWen Reichsbank tagte Ter vom Präsidenten der Deutschen Reichsbank, ReichS- Virtschaftsminister Walther Funk, im Sommer vorigen Jahres berufene Beirat der Deutschen Reichsbank trat am Freitag vormittag im Kaisersaal der Reichsbank zu seiner ersten Vollsitzung zusammen. An der Vollsitzung nahinen auch Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk, Reichsernährungsminister Darre, Reichsminister Dr. Lammers, Staatsminifter Dr. Popitz, vom Beauftragten für den Vierjahresplan Staats sekretär Körner und Neumann, Staatssekretär Keppler und Staatssekretär Dr. Landfried, der Chef des Wehr- wirtschafts- und Rüstungsamtes, Generalleutnant Tho mas, Anterstaatssekretär Generalmajor von Hanneken sowie Ministerialdirektor Wbehl vom Auswärtigen Amt «eil. Reichsminister Funk unterstrich in seinen einleitenden Worten die besondere Bedeutung der Arbeiten des Bei rates der Deutschen Reichsbank und dankte den an- wesenden Reichsministern, Staatssekretären, sowie den Vertretern der Wehrmacht und der mit der Reichsbank besonders eng zusammenarbeitenden Ressorts für das Interesse an der Arbeit der Reichsbank, die heute in weit größerem Maße staats- und wirtschaftsverbunden sei, als dies früher der Fall gewesen sei. Die erst« Voll sitzung des Beirates solle Gelegenheit geben, die Er gebnisse der Tagungen und Beratungen seiner einzelnen Ausschüsse festzuftellen und daraus die für die Wirt schaftsführung und die praktische Arbeit sich ergebenden Nutzanwendungen zu ziehen. Für di« Reichsbank als der für das Geld- und Wäh rungswesen verantwortlichen Stelle, ständen, so erklärte Reichsminister Funk, heute zwei Probleme im Vorder grund: das der Kriegsfinanzierung und des Außen handels. Diese beiden Probleme stelle er in den Mittel punkt der heutigen Erörterungen des Beirates. Auf beiden Gebieten habe die nationalsozialistische Staatsführung schon im Frieden neue Wege beschritten, und Methoden entwickelt, um die deutsche Wirtschaft auch für den Kriegsfall vorbereitet und gerüstet zu finden. Reichsminister Funk erörterte hierbei die in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten getroffenen Maß nahmen der Kriegsfinanzierung und der Lenkung des Außenhandels, mit deren Hilfe es gelungen ist, die er forderliche Umstellung zur Kriegswirtschaft schnell und reibungslos durchzuführen, di« Wirtschaft und das Geld wesen vor Erschütterungen zu bewahren und für die Zukunft die KriegSftnanzierung und den Rüstungsbedarf sicherzustellen. In diesem Zusammenhang wies der Mi nister darauf hin, daß das Problem der KriegSftnanzie- rung nicht so sehr ein Geldproblem als vielmehr ein Problem der Güterversorgung sei. Es komme darauf an, zur Deckung der zusätzlichen Staatsausgaben im Kriege aus dem Volkseinkommen «inen erheblichen Anteil dem zivilen Bedarf und der Grsatzinvestion zu entziehen und diesen Anteil der Produktion von kriegsnottvendigen Gütern zuzuführen. Durch di« Maßnahmen der Ratio nierung aller lebensnotwendigen Güter, der Kontingen tierung der Rohstoff«, der Lenkung des Arbeitseinsatzes, des Kredit- und Kapitalstromes und des Außenhandels von der kriegsunwichtigen Produktion auf die kriegs wichtige Produktion und schließlich sogar durch Herstel- lungsverbote wird diese Amstellung in der Verwendung des Volkseinkommens erreicht. Die durch die Ratio nierung und durch diese starken Beschränkungen kn der Herstellung und Verwendung von Konsumgütern frei gesetzte Kaufkraft muß für die KriegSftnanzierung metho disch «ing"fang«n werden. Dies geschieht bei uns durch Steuern einerseits und durch Sparen andererseits. Denn auch das Sparkapital wird der Kriegsfinanzierung nutz bar gemacht. Die Kunst der Kriegsfinanzierung besteht nun darin, trotz starker Erhöhung der Steuern di« Spar kraft des Volkes zu erhalten. Mit finanztechnischen Me thoden kommt man diesen Problemen nicht bei. Wir lehnen «S ab, den Krieg mit Preis- und Lohnsteigerun gen, also mit einer offenen Geldentwertung, aber auch mit einer Kreditausweitung ohne gesicherte Produktivns- ausweitung und ohne Erhöhung der Produktivität der Wirtschaft, also durch e ne versteckte Geldentwertung zu finanzieren. Im Kriege ist es notwendiger denn je, den Leistung^willen und die Leistungen selbst auf allen Gebieten zu steigern. Hierauf hat auch die Steuerpolitik Rücksicht zu nehmen. Insbesondere wies Reichsminister Funk noch auf das Problem hin, das durch di« beschleunigte Aufzehrung der Vorräte ohne dis Möglichkeit alsbaldigen Ersatzes in steuerlicher Hinsicht entsteht. Würde man diese als Gewinne in den Bilanzen in Erscheinungen tretenden Summen wegsteuern, so würd« man Substanz wegsteuern. Unsere Wirtschaft braucht Reserven, um unter d«n schwie rigen KriegSverhültnissen durchhalten und bi« nach Kriegsende notwendig werdende Wiederauffüllung der Vorräte aus eigenen Mitteln oder mit Hilfe der Danken vornehmen zu können, weshalb auch gerade bi« Banken liquide gehalten werden müssen. Für die KriegSftnanzie rung komme es darauf an, die sogenannten „toten Kassen" in einer volkswirtschaftlich und finanzpolitisch richtigen Form für die Mehrausgaben des Staates lebendig zu machen. Aber auf jeden Fall sei eine Illiquidisierung der Wirtschaft hierbei zu vermeiden. Hinsichtlich des Außenhandels betonte Reichsminister Funk, daß heute die Rohstoffe in ganz Europa vor Gold und Devisen bevorzugt würden, daß aber di« feinste Devise heute die deutsche Qualitätsarbeit sei. Diese De vise müssen wir allerdings zunächst dazu verwenden, um unsere Feinde mit diehr überlegenen Waffe zu besiegen. Nach siegreicher Beendigung des Krieges werde aller dings die deutsche Qualitätsarbeit in ganz anderer Weise als früher in der Lage sein, die Stellung der deutschen Wirtschaft in der Welt und die Wohlfahrt des deutschen Volkes zu sichern. Reichsminister Funk ging dann noch auf die nach wie vor sehr weitgehende internationale Arbeit der Reichs bank ein, wobei er an einzelnen Beispielen die Erfolg« dieser Arbeit belegte. Alsdann beschäftigte er sich noch eingehender mit den speziellen Problemen des Geld- und Kapitalmarktes, sowie mit den Zusammenhängen zwischen dem Rohstoff- und dem Exportproblem, wozu dann die einzelnen Ausschußvorsitzenden in detaillierten Ausführungen Stellung nahmen. Anschließend an die Ausführungen des Präsidenten der Deutschen Reichsbank gab der Stellvertretende Vor sitzende des Beirates, Dr. Otto Christian Fischer, einen eingehenden Bericht über die bisherigen Arbeiten der Ausschüsse des Beirates, über die später im einzelnen der Präsident der Reichswittschaftskammer Pietzsch, als Vorsitzender des Allgemeinen Ausschusses, Dir«ktor Goetz, als Vorsitzender des Kapitalmarktausschusses, und Staats rat Lindemann als Vorsitzender des Außenhandelsaus schusses berichtet. An der regen Aussprache beteiligten sich u. a. der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giro-Ver bandes, Dr. Heintz«, der Leiter der Reichsgruppe Handel Dr. Hayler und Generaldirektor Buskühl. Abschließend nahm Reichsfinanzminister Graf Schwe rin von Krosigk und Reichsernährungsminister Darre zu den verschiedenen aufgeworfenen Fragen und Problemen Stellung. Am Freitag nachmittag fand unter Vorsitz des Präsi denten der Deutschen Reichsbank, Reichswirtschaftsmini ster Funk, ein« Arbeitstagung der Ersten Vorstandsbeam ten sämtlicher Reichsbankanstalten aus dem Reiche statt, in welcher Reichsminister Funk die im vergangenen Jahve durchgeführte Neuordnung der Reichsbank und die im Zusammenhang hiermit getroffenen organisatorischen und banktechnischen Maßnahmen erörterte. Alsdann gab der Präsident eine Darstellung der aktuellen Finanz- und WirtschastSprobleme, bi« der Krieg aufgeworfen hat, und schilderte bi« einzelnen Maßnahmen der Reichsregierung, die zur Sicherung des Bedarfes und des Lebens unseres Volkes getroffen worden sind. Am Abend vereinigten sich die Mitglieder des Beirates und di« Vorstandsbeamten der Reichsbankanstalten zu einem kameradschaftlichen Beisammensein, auf dem Reichsminister Funk auch di« Reichsminister Graf Schwe rin von Krosigk, Darre, Dr. Lammers, Dr. Dorpmüller, Staatsminister Dr. Popitz, di« Staatssekretäre Körner, Keppler, Landfried, Neumann, den Chef des Wehrwirt schafts- und Rüstungsamtes, Generalleutnant Thomas, sowie zahlreiche Vertreter der mit der Reichsbank be sonders eng zusammenarbettenden Ressorts begrüßen konnte. Churchill laßt MM Vrulloregislerlonnen Schiffsraum aus dem Meeresgrund auslauchen verblüffende Kapriolen einer Lügenlords Die jüngsten erfolgreichen Luftangriffe auf bewaffnet« britische Handelsschiffe, bei denen «ine Gesamttonnage von über 86 OM Tonnen in zwei Tagen versenkt wurde, haben auch auf die neutrale Weltöffentlichkeit einen so nachhaltigen Eindruck hinterlassen, daß man sich in London gerade in diesen Tagen auffallend bemühte, die britischen Verluste im Handelskrieg wiederum abzuschmächen. Churchill, die anerkannte Weltautorität auf dem Gebiete von Verheimlichung von Schisssvcrlnsten, ließ am Freitag über den Londoner Rundfunk verkünden, Großbritannien habe in den ersten fünf Kriegsmonate« lediglich einen Ton- «agcverlust von 488 888 Tonne« zu verzeichnen, maS nur 2,8 Prozent der Vorkriegstonnage ansmache. In seiner Eile hat der Baron Münchhausen übersehe», daß bereits von deutscher Seite im vorigen Jahre eine Namensliste der bis LV. 12. 1839 versenkten Schiffe bekanntgegeben nmrde. Da in dieser Liste Namen um Name» mit geuaucsteu Angaben der Tonnage jedes einzelnen-einwandfrei versenkten Schiffes — soweit Churchill die Bekanntgabe der Verluste nicht zu verschleiern wußte — ansgeführt worden war, hat man da mals die Richtigkeit der Aufstellung nicht ernstlich anzwei, feln können. Danach waren allein an britischem Schiffsraum rund 178 888 Tonne» verlorengegangen, womit sich die erstaunliche Tatsache ergibt, daß in der Zeit zwischen dem 28. 12. 1939 «nd dem 2. 2.1949 in der kühnen Phantasie des erste« Lüge»» lords britische Ha«belöschisfe mit 198 888 Nruttoregistcr- tonne« wieder vom Meeresgrund ausgetaucht sind «nd wei tere Verluste in dieser Zeit überhaupt «icht cintratcnl Damit rcimt sich aber schlecht zusammen, daß man in den Londoner Nundfunkcrklärungen wenigstens den Verlust von 1NM8 Tonnen Schiffsraum bei den deutschen Luftangriffen zugibt, also immerhin ein Fünftel der wirklichen Verluste. Hierüber tröstet der Londoner Rundfunk seine Hörer mit dem Hinweis, daß „solche gelegentliche Erfolge nur wenig Einfluß auf die starke Stellung Großbritanniens im Außen handel haben könnte." Das interessiert «ns allerdings we«iger als die Frage, ob der Multiplikationssaktor von fünf grundsätzlich für dia britische« Eingeständnisse Gültigkeit hat. Vielleicht äußert sich Radio London einmal hierüber? Die englische« Werften komme« «icht mehr «ach. Admiralität muß Neubau u«L Instandsetzung überwache«. Amsterdam, 8. Februar (Funkmeldung). Die Admiralität erließ am Freitag eine Verordnung, die den Van von Schiffen ihrer Genehmigung unterwarf. Durch eine weitere Verordnung werben die Ausbesserung, Umbauten und das Aufdocklegen von Schiffen ohne Geneh migung der Admiralität verboten. Nichts beweist deutlicher, daß bi« deutsche Seekriegs führung empfindliche Lücken in Englands stolze Flotte ge rissen hat. Durch diese neuen einschneidenden Maßnahmen werde» Churchills großsprecherische Behauptungen wider lege, die englischen Schiffsvcrluste seien nur gering. Ergibt sich doch daraus, baß auch di« Zahl der schwerbeschädigten Schiffe bereits so groß geworden ist, daß die Werften beim Justandsetzeu nicht mehr mitkommen und die Admiralität «inschrciten mußte. AwH drr französische Botschafter v rläßt Moskau. „D-h^uogKurlaub" «nach vergeblicher „Arbeit". Der französische Botschafter in Moskau, Naggiar. wird, wie man hört, „Erholungsurlaub" an're en. Sein Kol lege bei den EinkreisungSverhandluygen des vorigen Jahres, der britisch« Botschafter Sir William Leeds, Hat, wie bekannt, schon vor einigen Wochen die sowjetisch« Hauptstadt verlassen. Der Dehrmschlsberichl Berlin, 3. Februar lFunkmelduug). Tas Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Keine besondere» Ereignisse.