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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Do» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrat» zu Zlöha und der Bürgermeister» zu Zfchopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau, Gemeindegirokonto Zschopau Nr. 241, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SL4 — Fernsprecher: Nr. 712 Zeitung für die Orte: Böraichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf Das „Zschopaus r S-Mblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 RM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Geschöstsst.,von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. Anzeigenpreise: Die 46 mm breit« Millimeterzeiü 7 Pf.; die YZ mm breite Millimeterzeile im Gext- t-il 25 Pf.: Nachlaßstaffel L; Ziffer- und NachwelrgeoUhr 25 Pf. zuzüglich Porto. n». 12 d«ro 18. Jan»,«,« 194O 168. Iai»«gang keiekLminislei' su^ clem ^ippe-Ineiken in t.emgo: Die Wassen müsse« entscheiden! Las grotze Vertrauen zu unserer Wehrmacht und die grötzle Siegesgewitzheil dürfen wir haben Zum Gedenken an den großen Landtagswahlkampf im Lipper Lande am 15. Januar 1933, der mit einem triumphalen Siege der nationalsozialistischen Bewegung endete und da mals den Auftakt bildete zur Machtergreifung Adolf Hitlers, fanden sich in Lemgo wiederum wie alljährlich die alten Kämpfer des Führers aus allen Teilen des Lipper Landes und den angrenzenden Gauen sowie eine Reihe von Gästen aus dem Reiche zum Erinnernngstreffen ein. Wie vor sieben Jahren bei der siegreichen Wahlschlacht nahm die ganze Be völkerung auch an den diesjährigen Feierlichkeiten den leb haftesten Anteil. Die deutsche Fahne des Sieges wehte von allen Häusern. Das Erinnerungslreffen begann in Lemgo mit einer Arbeitstagung der Hoheitsträger aus dem Kreisgebiet Lippe. Dieser schloß sich am Abend eine große Kundgebung im Schühcnhaus an, an der neben den Politischen Leitern eine große Zahl von Vertretern von Staat und Wehrmacht teilnahmen. Im Mittelpunkt der Kundgebung stand eine Rede von Reichsminister Dr. Frt ck. Der Minister übermittelte die besten Wünsche und Grüße des Führers an das Lipper Land und gedachte dann der Durchbruchsschlacht vor sieben Jahren. Das war, so sagte der Minister, eine innenpolitische Entscheidung von der größten Tragweite. Heute stehen wir wieder vor einer letzten und schweren Entscheidung außenpolitischer Art, vor der Durchbruchsschlacht, die uns endlich den Sieg bringen und damit einen dauerhaften und gerechten Frieden sichern soll. Diese Schlacht, zu der wir jetzt angetrcten sind, werden wir mit dem alten Kampfgeist dnrchkämpfcn bis zum End sieg, genau so, wie wir es vor sieben Jahren im innen politischen Kamps getan haben. Nationalsozialist sein heißt Kämpfer seinl Der Minister gab eine Betrachtung der in den zurück liegenden sieben Jahren geleisteten gewaltigen Arbeit und großen Leistungen aus allen Gebieten des deutschen Staats- nnd Volkslebens und wies dabei aus die großen außenpoli tischen Entscheidungen der letzten Jahre hin. Insbesondere geißelte er die Einkreisungspolitik Englands, die den polnischen Staat veranlaßte, den brutalsten Kampf gegen die Volksdeutsche Bevölkerung aufzunehmen, so daß sich der Führer in der höchsten Notwehr habe entschließen müßen, den deutschen Volksgenossen zu Hilfe zu kommen und den Vasallenstaat Polen in kurzer Zeit zu zerschlagen. Der Führer, so erklärte Dr. Frick wörtlich, wollte nichts anderes als unsere deutschen Volksgenossen innerhalb des Reiches vereinigen und ihnen den notwendigen Lebensraum verschaffen. Wir haben niemals gegen Frankreich und England aggressive Absichten gehabt, aber diese Mächte haben unseren Konflikt mit Polen zum Vorwand genommen, um uns den Krieg zu erklären. England hat sich verrechnet Für uns ist es ein Lcbcnsinteresse, daß unsere Volksgenos sen im Osten nicht untergehen, sondern nun im Mutterland ihren Schutz gefunden haben. England und Frankreich wollten eben den Krieg und stießen die Friedenshand des Führers zurück mit der Drohung, den Führer und Deutschland zu ver nichten. Nun sollen sie aber mich den Krieg bis zum Aeußersten haben, den sie haben wollten. England setzte seine Hoffnung daraus, deutsche Frauen und Kinder dem Huugertode auszu liefern. Das ist echte englische Kampfesart. Aber England hat sich verrechnet; wir haben heute freien Zugang nach Norden, Osten und Süden, und die Lür nach dem Westen werden wir auch noch aufschlagen. England sühlt sich als das auscrwählte Volk und als der Polizist der Welt. Das ist nichts anderes als nackte Plutokratie, eine Herrschaft des Geldsaüs und der den Geldsack beherrschen den Juden. Wir Deutsche haben einen neuen Sozialismus herausbeschworen. Wir können verlangen, daß eine gerechte Ver teilung der Reichtümer der Welt eintritt, und daß man uns unsere Kolonien wiedergibt. Diesen Anspruch halten wir weiter hin aufrecht und werden ihn jetzt auch durchsetzen. Aber heute nützen Worte nichts mehr, es müssen die Waffen ent- scheiden. Des Führers Ziel ist es. den Krieg mit möglichst geringen Verlusten durchzuführen. Oer Sieg ift uns gewiß Tas große Vertrauen zu unserer Wehrmacht und die größte Sicgesgewißheit dürfen wir haben, daß wir auch bei dem bevorstehenden schweren Kampf siegreich bleiben werden. Der deutsche Arbeiter steht unermüdlich in der Fabrik und In der Werkstatt und korat kür die Verteidigungskraft des (Fortsetzung auf Leite 2) peinlich. Mr. Wnrchill! Frankreichs Marineminister beWIgl die deutschen Ziffern über Schiffsverluste In einer amtlichen deutschen Meldung, die Ende vergan genen Jahres erschien, wurde festgestellt, daß im Laufe des Seekrieges bis zum 20. Dezember mindestens 279 Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von mehr als einer Million Tonnen verlorengegangen sind. Diese stolze deutsche Bilanz erregte seiner Zeit in der ganzen Welt größtes Aussehen und führte dazu, daß die britischen Kriegshetzer, an ihrer Spitze Chamber lain und Churchill, mit einem wahren Trommelseuer von Reden und Ziffern die überraschte öffentliche Meinung ihres Landes zu beruhigen suchten. Die deutschen Zahlen wurden durchweg als maßlos übertrieben bezeichnet, und Mr. Cham- berlain stellte erst kürzlich wieder fest, daß „eigentlich" die britische Flotte überhaupt keinen Schaden genommen hätte. Nun hat die englische Masse der „Kriegsbilanzen" den französischen Kriegsmarincminister Campinchi nicht ruhen lassen. Auch er ist jetzt mit einer „Bilanz" hervorgeireten. Da er aber im HerumdeMeln an Tatsachen nicht die Ucbnng seines englischen Kollegen Churchill besitzt, stolperte er bei seiner Zahlcnakrobatit und setzte sich gewaltig In die Nesseln. Nach der Angabe des Londoner Nundsunks — welcher offenbar aus der Schule geplaudert hat, denn das französische Havas-Büro unterschlug diese Zahlen wohlweislich in seinem Auslandsdienst — hat Campinchi bei einem Vergleich mit den U-Boot-Erfolgen des Jahres 1917 festgestellt, durch deutsche U-Boote seien im Monatsdurchschnitt des Jahres 1939 nur 184 000 Tonnen an alliiertem und neutralem Schiffsraum ver senkt worden. Dies würde bedeuten, daß in den Monaten Sep tember bis Dezember 736 000 Tonnen allein durch deutsche U- Boote versenkt wurden. Dazu müssen aber noch die Verluste durch Minen gerechnet werden, für die Campinchi aus Gründen, die wir ihm nach- sühlen können, weder einen Durchschnitt noch eine Gesamtziffer nennt. Er beschränkt sich darauf, lediglich als Verluste der Westmächte in zwei von vier Kriegsmonaten die Ziffer von 210 000 Tonnen zu nennen. Rechnet man diese hinzu, so kommt es auf 916 000 Tonnen. Herr Campinchi hat die beiden anderen Monate bestimmt nicht deswegen ausgelassen, weil die Verluste geringer gewesen wären. Höchstens das Gegenteil ist anzunchmen! Aber nehmen wir nur die gleichen Ziffern von 210 000 Tonnen — obwohl es licherlich mehr gewesen sind —, dann ergibt sich eine Gesamt- zifser von 1 156 OOETonnen, die jedoch noch insoweit unvollständig ist, als die Minenverluste der Neutralen sehlen. Diese nüchternen Zahlen aus einer Quelle, die bestimmt nicht als „nazifrcundlich" verdächtig ist, ergibt klipp und klar: Die deutschen nmtlickzcn Ziffern über den Erfolg dcS deutschen Handelskrieges waren tatsächlich zu niedrig gehalten. Chamberlain sorgie gut für sich Der Londoner Korruptionsausschutz nimmt seine Arbeiten auf. Der parlamentarische Untersuchungsausschuß zur Kon trolle der Kriegsausgaben, im „Daily Herald" „Korrup- tionsausschnß", in der übrigen englischen Presse „Beschnei dungsausschuß" genannt, ist zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengetrctcn. Er besteht aus 18 Mitgliedern der Regie rungspartei, 8 Labourparteilern und 2 Oppositions-Liberalen. Das von der Opposition in der ersten Sitzung gewünschte Kreuzverhör Chamberlains wurde aus einen spä teren Termin vertagt. Auffallend viele Mitglieder seiner Familie sollen einträgliche Kriegsposten erhalten haben, wie denn überhaupt der gesamten hohen Beamtenschaft der Vorwurf gemacht wird, vielen Verwandten, voran den eigenen Frauen und Töchtern, SekretSrinncnposten verschafft zu haben. Zur Dicnstausübung soll nicht einmal das Erscheinen der Beteilig ten erforderlich sein. (!) Dem- Großbankdirektor Sir John Wardlaw-Milne, dem Präsidenten des „Horruptionsausschusses", gelang es aber, ge genüber der Opposition aus dieser ersten, äußerst stürmisch verlaufenen,Sitzung eine Beschränkung des Ausgabenbereiches vorerst zu erreichen. " Die Opposition erreichte ihrerseits eine Berei1schasts«.rklä- rung des Ausschusses, die Korruptionsuntersnchungen aus die Flotte, die Kricgsschifsahn und die Flugplätze auszudehnen und sich „vielleichi" auch nach Frankreich zu begeben. Dem „Daily Herald" erscheinen die Ziele des Aus schusses „unerhört mager". Außerdem gebe die Zusam- mcnsctzung des Ausschusses Anlaß zu bedauerlichen Ver dacht s b e sü r ch t u n g e n. Der Bankdirektor, der ihn leite, hätte doch geradezu persönliches Interesse an der Verschleierung des in unterrichteten Kreisen viel besprochenen Wuchers der Großbanken gegen die Regierung. Der „Daily Herald" besürch- tei, „daß der Untersuchungsausschuß wie so viele seiner Vor- gänger seinen Mitgliedern nurerhöhteSpesen und güt» Taae, dem Lande aber gar nichts einbringen werde". Das glauben wir allerdings auch. Denn in den Plnko- kratien Pslegen die Kriegsgewinnler doch grundsätzlich auch noch an den Untersuchungen ihrer eigenen Schiebunaen ?u verdienen. Sollte das der „sozialistische" „Daily Herald" vergessen haben? ! Dänemarks Asl- EnslandsSchM Immer stärker macht sich in den neutralen Ländern eine katastrophale Auswirkung der britischen Piraten- methoden bemerkbar, und in gleichem Maße bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß die von England stets mit soviel Nachdruck vertretene Idee des Freihandels und der Weltarbeitsteilung keinem anderen Zweck diente, als die gesamte europäische Landwirtschaft in restlose Abhängig keit von der Gnade britischer Börsenjuden zu bringen. Gerade jene Staaten, auf deren angeblich so ge sundes Bauerntum man immer wieder hinwies, um an diesem Beispiel die Entbehrlichkeit einer straffen Markt ordnung nach deutschem Muster Hinzuwelsen, zahlen heute den höchsten Preis für ihre allzusehr verspätete bessere Einsicht. Am klarsten erhellt dies vor den Augen der ganzen Welt die jetzige Notlage Dänemarks, das sich als Hauptlieferant tierischer Veredlungsprodukte für England und Deutschland fast restlos auf die Einfuhr überseeischer Futtermittel stützte. Man kann es England nicht bestreiten, daß es in den vergangenen Jahrzehnten verstanden hat, mit einer geradezu dämonischen Scheinheiligkeit den starken Freund und Beschützer der kleinen europäischen Staaten zu spielen und sie so unter der Maske des Beschützers der Freiheit um ihre wirtschaftliche Selbständigkeit zu betrügen. Wie verführerisch lautete denn auch für die Nachbeter liberaler Grundsätze die These von der weltwirtschaft lichen Arbeitsteilung! Wozu sollten die skandinavischen Länder, insbesondere Dänemark, sich mit der Herstellung einer eigenen Futtermittelsicherung Plagen, wenn ihnen durch Zufuhr überseeischer Lieferungen hinreichende Mög lichkeit geboten wurde, als Hauptlieferant Englands und des übrigen Europa am Verkauf von Rindern, Schwei nen, Schmalz, Bacon, Speck, Butter und Eiern glänzend zu verdienen? Natürlich vermieden eS die Briten in überaus vornehmer Weise, Verwirrung in die liberale Agrarpolitik Dänemarks, Belgiens, Holla.nds usw. zu tragen — etwa durch den unzeitgemäßen Hinweis darauf, daß die Gewaltigen der Londoner Börse es jederzeit in der Hand hatten, durch Kontrolle der Preise sowohl für die überseeischen Futtermittel als auch für die landwirt schaftlichen Veredlungsprodukte die Bauern Dänemarks und der anderen Agrarländer um den Lohn ihrer Arbeit zu betrügen! Die deutschen Bauern dürfen heute mit Genugtuung und Erleichterung feststellen, daß es gerade die von den Briten so haßvoll geschmähte und verächtlich gemachte Marktordnung des Reichsbauernführers R. Walther Darrö ist, die sie vor gleicher Verelendung und unser Deutschland vor der gnadenlosen Willkürherrschaft Eng lands ausschlaggebend sichert! Heute erweist sich die Genialität unseres Führers und seine klare Erkenntnis wirtschaftspolitischer Notwendigkeiten gerade auch in die sem Punkt, daß er zum Reichsbauernführer und Land wirtschaftsminister jenen Mann bestellte, der schon im Jahre 1931 in einer Rede vor dem Verein dc-tscher Stu denten sagte: „Wir müssen den deutschen Staat Wiel r auf sich selbst stellen, daß keiner hineinrrden darf, wir brauchen ein neues Bürgerrecht, Unabhängigkeit in der Ernährung, Blutschutz, Bejahung des Landlebens und Bauerntums. Das Bauerntum als Blutquelle muß wieder Eckstein des Staates werden." Nur ans solcher Auffassung der gesamtdeutsihcn Dinge heraus konnte es gelingen, Lentsch and ein starkes und geachtetes Bauerntum zu schenken, das dann seinerseits in einer Erzeugungsschlacht ohnegleichen unserem Volk die Ernährung aus eigener S ch 'o l l e sicherstellie! Neben dem Neichserbhofgesetz, in dem die Unantastbarkeit der alt- germanischen Einheit von Blut und Boden Gestalt ge- wann, ist es vor allem die von Darr? geschaffene Markt- ordnung, die dem deutschen Bauern den gerechten Preis seiner Arbeit, dem deutschen Volke aber die auch in Kriegs, zeiten gesicherte Nahrungsfreiheit gewährleiste ?. Dänemark muß es nun erfahren, was c3 beißt, sich durch das Festhalten an liberalen Ideen in wir fchajtliche Abhängigkeit von England, dem „Beschützer der Kleinen" zu begeben. Nachdem der PirawPricg des Briten die Zufuhr der Futtermittel aus UebMW^umög- lich macht, ist es endgültig vorbei mit der Großliefernng von Veredclungsprodukten. wirkt sich dies auch auf England selber aus, das mark den G-oßteil seines Bedarfs an Bacon, an Butter und Eiern bezog. Die Welt aber enenut in Dänemarks Rot Englands Schuld.