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Nr. so» Zschopaner Lagedlatt «>d Auzelger Freitag, den 2L Dezember 1SS9 Für Ste Hausfrau Wir rüsten zum MeihnachtSsest. Wenn an den Adventstagen die Tannenzwcige In den Basen oder vom Adventskranz durch die Zimmer duften, nxun der Kerzenschcin über den Kaffee- oder Abeiibbrottisch fällt, bann zieht in alle Herzen Weihnachtsstimmung, — Wcihnachtsstimmnng trotz Krieg und Schicksal der Zcitl Ein rechtes Fest braucht eine rechte Borbereitung. Die Abende sind angefüllt mit Wcihnachtsarbeitcn. Gerade zu Weihnachten fühlt jeder die Pflicht, selbst etwas für den anderen zu schaffen. Das Schenken zu Weihnachten ist eine tiefbegründete Sitte, im Herzen erstanden. Es beginnt mit dem Nebcrlcgcn, was man dem anderen schenken kann, was ihm Freude bereitet,' denn erst durch die eigene Mühe be kommt das Weihnachtsgeschenk den richtigen Wert. Und jeder möchte doch gern am Weihnachtsabend Liebe und An teilnahme erleben. Wer nicht über besonders handwerkliche Fähigkeiten verfügt, nimmt sich kleine bescheidene Arbeiten vor, — die Grobe» für die Kleinen, diese wiederum für die Grohen, Alle sind von dem Gedanken beseelt, Freude zu machen. Und tn diesem Jahr sind wir besonders erfinderisch und machen viel selbst. Ja — und manches von alledem läßt sich noch besser als im kleinsten Familienkreise in der Ge meinschaft von zwei oder drei Familien tun. Pflegt die gute Nachbarschaft! Gedenkt der einsamen, alten Mutter oder Frau, zieht sie in euer gemeinsames Tun mit hinein, laßt sie teilhaben an eurer Vorfreude! Singen und Musizieren sind bas nächste große Glück der Gemeinschaft. Solche Kriegsabcnde verbinden alle Menschen wieder fester und herzlicher, und aus der Not der ' Tage kann unvergeßliches Glück werden. Einer gibt öcM anderen Anregung, — alle schaffen mit Freude. Ach, und . so lustige Dinge lassen sich Herstellen. Kennt ihr nicht den ! Pflanmcnaugust und die Acppclkarlinc? Beides macht den ! Kindern so viel Freude! Zum Pslaumenauaust braucht man f Backpflaumen, Rosinen, Nüsse und Draht. Aus dem Draht macht man sich zuerst das Gerippe für Rückgrat, Arme und i Beine. Hierauf werden die Backpflaumen aufgespießt. Der > Kopf besteht aus einer Nuß, der Augen, Nase und Mund aufgemalt werden. Wer will, kann ihm aus Papier «in > buntes Röcklein machen und ein Mützchen aufsetzen. Die Aeppelkarlino wird in gleicher Weise aus kleinen Aepfcln ! zusammengesetzt und mit einem lustigen Röckchen bekleidet. § Damit die Figuren gut stehen können, heftet man ste auf ein Brettchen oder steife Pappe. Diese Figuren sehen auf dem Weihnachtstisch lustig aus, und wenn jeder solch Figür chen auf seinem Platz findet, wird die Freude groß sein. Unb dann fertigen kunstgerechte Hände allerlei Dinge für den Weihnachtsbaum. Bunt- oder Silberpapier' wird in l Zentimeter breite und 13 bis 14 Zentimeter lange Streifen geschnitten und zu Ringen geformt. Diese werden öurch- einandergcschlungen und zusammcngeklcbt, so daß man eine Kette von jeder beliebigen Länge erhält. In der Küche ent stehen leckere Honigkuchen,' hängen sie am Weihnachtsbaum zwischen Nüssen und rotbäckigen Aepfcln, wer möchte da nicht schnell mal naschen? Zum Weihnnchtsfcst gehört nicht nur der Tannenbaum and der Gabentisch, sondern das Fest soll im ganzen Hause tpürbar sein. Dazu gehört auch eine sinnvolle Ansschmük- kung des Abcnbbrottisches am Weihnachtsabend und der Mittags- und Kaffectische an den Feiertagen. Vorherrschend für den Schmuck sind Tannenzweige und Kerzen. Ach, wie- viele sinnvolle kleine Dinge lassen sich für den Weihnachts tisch erfinden. Fest steht, baß ein geschmückter Tisch immer zur Stimmung beitragen wird. Und ich möchte glauben, in diesem Jahrs haben wir es besonders nötig, für gute Stim mung zu sorgen denn wir wollen ja zum Fest Freunde und Verwandte zu uns kommen lassen, die die Männer und Söhne zum Schutze der Heimat an der Front haben. Mit ihnen wollen wir das liebe Weihnachtssest besonders festlich begehen, und ein sinnvoll geschmückter Tisch mit Kerzen und Tannengrün soll dazu beitragen, baß ber weihnachtliche Zauber bis Herzen klingen läßt unb froh macht! * Der Weihnachtsabend — ein Festtag der Kinder. Wo Kinder im Hause sind, wird der Weihnachtsabend einen schöneren und freudevolleren Verlauf nehmen, als dort, wo nur Erwachsene das Weihnachtsfest begehen. Das ganze Jahr über freut sich das Kind auf das Fest uud kann die Zeit bis zum Heiligen Abend kaum erwarten. Schon zählt es die Tage und schließlich nur noch die Stunden bis zur Bescherung. D«shalb wollen wir die Kinder nun auch nicht noch unnütz auf die Folter spannen — sie leiden mit ihrer kindlichen Neugier sowieso schon Höllenqualen! — , sondern die Bescherung sobald als möglich ansctzcn. Wenn cs sich mit der Zeit der Eltern nur irgend vereinbaren läßt, wartet man nur den Einbruch der Dunkelheit ab, um den Lichterbaum zu entzünden. Das hat allerlei Vorteile: Erstens wird das Kind von der Qual des Wartens schneller erlöst, zweitens hat es dann mehr Zeit, mit all öcn Herrlich keiten zu spiele», ehe cS ins Bett muß, drittens ist dann auch dieser schöne, nur einmal im Jahre wicderkchrenbe Abend, ans den auch wir Großen uns jedes Jahr wieder freuen, möglichst lange ausgedehnt und viertens schmeckt das Festmahl bester, wenn schon die Bescherung vorüber ist, die erregten Gemüter zur Ruhe käme-- nm nun in Bchaaen sich öcn leiblichen Genüsse» widmen zu können. Sind kleinere Kinder in: Hause, so muß man sic gleich nach dem Mittag essen, das la bei den meisten Familien in Anbetracht des Festabcndcsscns nur einfach gehalten ist, zu einer ausge dehnten Mittagsruhe ins Bettchcn stecken. Das erleichtert den Eltern das Ausbanen der Geschenke, überhaupt bas Her richten des Weihnachtszimmers, wozu uns die Kleinen vor her ja doch keine Ruhe ließen,' denn wir mußten tüchtig anf- passen, daß sie nicht einmal in einem unbeobachteten Augen blick an uns vorbeischlüpften, um «inen Blick ins weihnacht liche Paradies werfen zu können. Vor allem aber tut man den Kindern den größtey, Gefallen damit, daß sie recht gut ansgcschlafen zur Bescherung erscheinen: sie können sich frisch und munter unter dem Baum mit den neuen Spielsachen beschäftigen und werben nicht so schnell müde werden. Da durch wird der Heilige Abend auch für die Erwachsenen er quicklicher,' denn Kinder, die vorzeitig ermüden und dadurch unleidlich werden, bei jeder Kleinigkeit anfangen, zu weinen, tragen nicht gerade zur gemütlichen, friedlichen Wcihnachts- stimmung bei. Mit den Geschenken für die Kleinen hat es auch so seine Wissenschaft: Nichts Teures, nichts Kostbares braucht das Kind zum Geschenk! Es spielt mit dem kleinsten nichts sagenden Krämchen meist lieber als mit teuren, riesengroßen Paradespiclsachenl Jede Mutter kennt ja ihr Kind, hat seine Seele studiert und weiß, was ihm am meisten Freude macht. Für die ganz Kleinen wirkt ein unzerreißbares Bil derbuch mit Muh-Kuh, Hottehü und — nicht zu vergessen — Auto fast immer am meisten! Drei-, Vier- und Fünfjährige lassen sich gern von den „aufregenden Geschichten" gefangen nehmen, die im Struwelpeter vorkommen. Tausend Mal muß Mutter daraus vorlescu, bis das kleine Kindermäul chen das Meiste schon auswendig nachplappert. Mit den größeren Kindern ist es etwas schwieriger: Jungens lesen gern Karl May oder verfolgen das Schicksal von Hitler- Jungen in den verschiedensten Jugendbüchern. Vor allem aber spielen ste Soldaten! Zinnsoldaten, Tanks. Flugzeuge, Sanitätsautos, — kurz alles, waS die moderne Kricgstcchnik aufzuweiscn hat, ist der Traum aller Jungens. Ein eigener Stahlhelm, ein Seitengewehr auS Pappe, ein Säbel und was sonst noch zu einem richtigen Soldaten gehört, macht jeden Jungen überglücklich! Mädels werden größtenteils sich nach Puppen sehnen, nach solchen, die als Baby im Him melbett liegen, im Puppenwagen spazicrcnaefahren werden können, oder auch nach Trachtenpuppen. Nur — und bas Lopvrigkt bv /iulvvsrt»-Verlag, Oerlio 7 40. Fortsetzung. Mit einem pikierten Lachen quittierte die Farbige. Und siehe da, sie war plötzlich nicht mehr stumm, sie antwortete in fließendem Portugiesisch: „Er ist nicht übel, dieser Herr Holand! Aber wenn du mir nicht erlaubst, Geld von ihm zu nehmen — was soll ich dann bei ihm? Nein, ich gehe mit Estelle zurück nach Goyaz!' „Du hast ja von mir Geld bekommen!' ries Marti niques Stimme gereizt. „Meinetwegen kannst du auch noch mehr haben, jedenfalls hast du deine Sache gut ge macht, Kleine — pac-bleu!' Holand hatte genug gehört, eine heiße Zornesröte stieg tn sein Gesicht. Für einen Augenblick spürte er die größte Lust, hineinzustürzen und alle drei zu ohrfeigen, die sich dort aus feine Kosten lustig machten. Aber er ließ die Hand, die er schon zur Türklinke erhoben hatte, niedersinkcn. Sie hatten ja recht, völlig recht. Düpiert batten sie ihn — aber warum war er so töricht gewesen, sich täuschen zu lassen! Sein „Naturkind', seine „Urwald blume' war nichts anderes, als ein Bar-Mädchen aus Gohaz, deren Ledcnsberus es war, den Männern, die dumm genug waren, möglichst viel Geld abzunehmen. Er ging in sein Zimmer. Hier wars er den Rock ab nnd steckte den Kops in die Schüssel mit frischem Wasser, die Aloike bereitgestelU hatte. Ah, das ta« gut! Tann rief er Aloike und trug ihm aus, mit den Besucherinnen zu Krögers Farm zu reiten, er selbst könne nicht ab- kommcn. Rasch wars er ein paar Zeilen für Will Kröger aufs Papier, das er Aloike mitgab Dann zog er seinen Arbeitsrock an und den Weißen Kittel darüber: er wusch sich gründlich die Hände und nahm seine Medika mente an sich. Als er hinaustrat, um zu den Kranke« hinüberzu ochen, sah er den Franzosen mit den beiden Mädchen, gefolgt von Aloike. in raschem Trabe aus der Umzäunung reiten. Das war gut so, jetzt war er allein. Er kehrte noch einmal in sein Zimmer zurück und schrieb einen kurzen Brief an Doktor Hudson. Er teilte dem Amerikaner mit, daß Doktor Martiniques Aufgabe aus seiner Station im wesentlichen erfüllt sei. Er habe ihn entlassen und bitte, ihn anderswo einzusetzen Mit diesem Schreiben würde er den Franzosen nach Gohaz schicken, von dort aus konnte er die Weiterreise r ach Bahia antreten. Da konnte er ja auch gleich d^e beiden Bar-Damen nach Gohaz mitnehmen — mochte er es tun, das alles war jetzt gleichgültig. Aber die Arbeit! Die Arbeit! Sie allein war wichtig. Mit raschen Schritten ging nun Holand hinüber zu der Krankenbaracke. Dort drinnen lagen sie, sechs mehr ave. minder hoffnungslose Kranke. Und er, er hatte in den letzten Wochen wohl seine Pflicht erfüllt wie immer, aber ohne die rechte innere Anteilnahme. Das Interesse, das der Kranke braucht und vom Arzt erwartet — es halte gefehlt. Holand ging von einem Bett zum anderen, fast alle lagen in stummer Apathie da; nur der junge Diego warf sich laut stöhnend hin und her, zuweilen schrie er aus und machte Miene, ans dem Bett zu springen Holand prüfte den Puls, die Temperatur, er überzeugte sich, daß die Anurie fortgeschritten war. Er schüttelte den Kops. Der junge Mensch würde kaum durchkommen, das Herz war nicht genügend widerstandsfähig. Ludwig Holand verbrachte die ganze Nacht ani Bett des Schwcrkranken. Obwohl er bald einsehen mußte, daß menschliche Hilse hier machtlos war. konnte er sich nicht entschließen, den Sterbenden dem Wärter zu überlassen. Stunde nm Stunde verrann im Ringen mit dem dunklen Gast; als dann die Sonnenscheibc groß und feurig aut- stieg, hatte der Kranke ausgelitten. Lang ansgestreckt, einen angstvollen Ausdruck auf dem gelben Gesicht, lag er starr auf seinem Lager. Holand aber war tn dieser Nacht mit sich ins reine gekommen. Sein Lebensinhalt würde wieder, wie bis her, die Arbeit sein; der Lohn am Ende seiner Mühen hier draußen aber war die Vereinigung mit Vera. Sie gehörte ja zu ihm, wie er zu ihr; so klar und deutli q stand jetzt wieder da- Ziel vor ihm. Vielleicht nur noch wünscht sich jedes klein« Mädel — muß man sie an- unb ausziehcn können. Kluge Mütter wissen auf einfache Art bas Kind mit seinen alten Spielsachen genau so zu erfreuen, als ob sie funkelnagelneu wären: Kurz vor Weihnachten lassen sto einiges verschwinden, was dem Gedächlniskreis dcS kleinen Kindes entgleitet, um es am Weihnachtsabend irisch bemalt, frisch aufpoliert oder neu augezogen unter de» Baum zu legen. Der Weihnachtsmann hat eben das betreffend« Spielzeug abgeholt, um es wieder neu hcrzurichten . . . . Kiicheuplau für 24. bis 30. Dezember Sonntag (Heiligabend) früh: Milchmalzkafsee, Kartof felstollen; mittag: Milchgräupchen oder Milchhirse, Kompott aus dem Vorrat; abend: Gemüse- oder Fleisch- oder Fischsülze, Krüu- tertunke, Bratkartoffeln, Vollkornbrot mit Käseausstrich, heißer Siißmostgetränk, Pfefferkuchen. Acpfcl. — Montag früh: Milchmalzkafsee, Stollen, Weihnachtsgebäck; mittag: Braten, Rosenkohl oder Grünkohl, Kartoffeln öder, wenn vorhanden: Karpfen, Apfelmeerrettich, Kartoffeln, Kompott aus dem Vor rat- abend: Gemischter Salat Wurstdrote, Tee. — Dienstag früh: Milchmalzkafsee Stollen, Weihnachtsgebäck; mittag: Bra ten, Kartoffeln, Sellerie und Rapünzchensalat. Vanillcäpfel; abend: Kürbissalat (aus dem Vorrat) oder Salat von Noten Rüben, Haaebuttentee, Vollkornbrot mit pikantem Aufstrich. — Mittwoch früh: Mehlsuppe, Obst, Butterbrot; mittag: Kraut wickel, Kartoffeln; abend: Süße Brotsuppe, Apselsalar, Quark- brote. — Donnerstag früh: Milchmalzkafsee, Marmeladen- brate; mittag: Porreegemüse, Echalkartofseln, Fleischklößchen mit Sellerie gestreckt; abend: Majoran: oder Tomatenkartosfeln, Vollkornbrote mit Rettich. — Freitag früh: Milchsuppe, Mar meladenbrote; mittag: Kartoffelsuppe, Vrotauflauf mit Aepfel, Vanilletunke; abend: Holunderbeersuppe, Vollkornbrote mit Gemüseaufstrich, saure Gurke. — Sonnabend früh: Kara melmilch, Vollkornbrote mit Butter oder Kunsthonig; mittag: Mischkost von Spinat und Möhren, Buttermilch- oder Peter- silcenkartoffeln; abend: Haferflockenbrei mit Kompott, Brote mit Streichwurst. Heißes Süßmostgetränk: Liter Wasser mit Zucker ab- schmecken, mit etwas Zitronenschale zum Kochen bringen, eine Flasche Johannisbeersüßmost zugeben, mit Zitronensaft und evtl, noch etwas Zucker abfchmecken, nochmals erhitzen (nicht kochen lassen!). Kartosselstollen: 500 Gramm Mehl, 500 Gramm gekochte, geriebene Kartoffeln, 60 Gramm Hefe, ein achtel bis ein viertel Liter entrahmte Milch, 200 Gramm Zucker, 60 Gramm Marga- rine evtl ein Ei. Die am Tag vorher gekochten Kartoffeln Md. und reiben, mit dem Mehl, der Hefe und der Milch zum Hefestück ansetzen, gehen lassen, mit den übrigen Zutaten ver arbeiten, kurz gehen lassen, Rolle formen, nochmals gehen laf- fen und bei guter Hitze backen. Pikanter Aufstrich: Aus 20 Gramm -vetr. 30 Gramm Mehl und ein achtel Liter entradmler Milch eine dicke Tunte Herstel len. kalt rühren mit einem Eßlötiel Oel etwas Senf, Zucker und Essig abichmecken. mit feingewiegten Flesichrekten. kleingc- tchnittenem gekochtem Sellerie einem hartgekochten gewiegten Ei und kleingeschnittener Gurke mischen Apsettalat: 1 Eßlöffel Johannisbeergelee mit einem Eßl. Zucker und dem Saft einer halben Zitrone verrühren, Aepfel hineinraipeln, gut untermischen, durchziehen lassen. Porreegcmüse: 1 Kilo weiße Porreestücke ldas Grüne zu Suppengewürz verwenden), 30 Gramm Speck oder Fett, etwas Mehl. Salz, Kümmel, evtl, geriebener Käse. Porree sauber wa schen, in Stücke schneiden, im Fett mit wenig Wasser gardün sten. mit etwas angerührtem Mehl dicken mit Salz und Küm mel nbickmecken, evtl, mit geriebenem Käse anrichten. Brotauslauf: 750 Gramm geriebenes Schwarzbrot, 750 Gramm Aepfel. Zucker nach Geschmack, 30 Gramm Fett, Sulta ninen. Das geriebene Brot in Fett etwas anrösten, mit Zucker mischen, aus den Aepseln mit ganz wenig Wasser Apfelmus kochen, mit den geriebenen Sultaninen vermischen, in eine Aus laufform oder Pfanne schichtweise Brot und Apfelmus geben sunterste und oberste Schicht muß Brot sein», backen. Petersilien- oder Vuttermilchkartosseln: 1>L bis 2 Kilo Kartoffeln mit der Schale kochen, abschälen, in Scheiben schnei den. Von 30 Gramm Speck oder Fett. 50 bis 60 Gramm Mehl und JA Liter Buttermilch oder entrahmter Milch oder Wasser eine Mehlschwitze Herstellen, mit Salz, Petersilie oder Kräutern abschmecken, Kartosfelscheiben darin durchziehen lassen. wenige Wochen — und sie würden vereint sein. Straff nnd aufrecht wie früher schritt Holand am Morgen aus der Krankenbaracke. Der junge Diego besaß keine Angehörigen, so würde sein Körper nach seinem Tode in den Dienst der Wissenschaft treten müssen. ES war lange kein Toter mehr seziert worden, und es war unbedingt wichtig, daß es geschah, um dem Wesen der unheimlichen Krankheit endlich wieder ein Stück näher- znkommen. Holand war todmüde, aber er fühlte, daß er sein Messer wieder so sicher führen würde wie je zuvor. 10. Der Tanzabend kam wirklich zustande Professor Aichingcr hatte selbst dafür gesorgt, daß aus Curhaven aus seine Rechnung Wein, Blumen und allerlei leckere Konserven beschafft wurden. Die Mädchen hatten mit Walter Jansens Hilse den Gemeinschastssaal mit Papier girlanden und Lampions ausgeschmückt, das Programm im Radio war ausgezeichnet. Dann waren alle festlich gekleidet erschienen, die Mäd chen in ihren hübschen Hellen Tanzkleidern, die inngen Leute im Smoking, Dietze und Henrichs in ihren schmucken blauen Sonntagsanzügen. Der Professor selbst hatte seinen Gehrock angelegt, in dem er wie eine Figur auS Grotzväterzeiten aussah, würdevoll nnd feierlich. Und dann wurde das Grammophon aufgezogen, eine Po lonaise eröffnete den Ball, und der Ches selbst schrick voran, neben Frau Armbrecht, Vie im schwarzen Seiden kleid gleichfalls recht festlich wirkte. Soweit war alles sehr schön Und doch, trotz der forcierten Lustigkeit, die ausgekommen war. spürte jeder, daß etwas fehlte. Wo war die Spannung, wo war die freudige Erwartung, die zu einem Tanzabend gehörte? Es gab kein neues Gesicht, cs gab keine einzige lieber- raschung. Ach, man hatte sich in diesem bald sieben Monate dauernden Beisammensein genügend, mehr als genügend kennengclerntl Man hatte miteinander gearbeitet nnd gesachsimpclt, man batte zusammen gcschwarm- und ge schimpft, man hatte aneinander alle Schwächen nnd Lächerlichkeiten kennengelernt, alle Steckenpferde waien schon vorgesühri worden, jeder „Lpleen" war schon ein mal offenbar qrwrfen. (For^. folgt.)