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Aai»igrnpr»ise: DI» 4S mm vielt« Millimeter;«!« r Pf.; di» YZ mm breite Millimeter;eile im Text- tell SS Pf.: NachlMaffel L: Ziffer- und Nachweisgeollhr LS Pf. ruzuglich Porto. Da» „Zschopauer Tageblatt und An, »lger" ist dar ,ur Veröffentlichung d»r amtllcheo Bekanntmachungen de» Landrat» ,u 8löka und de» Büraermeilter« m Zsckovau b-kördlilbsrleit» d»ffimmt, Blatt und enthält di. amtlichen Bekanntmachungen d-» Sr°^aM-,^schopa^^ -?G?m.d.H.ZIch?pau. Semeiude^rokonto Ssihopau Nr. 241, Zeitung für die Orte: Börnlchen, Dltterrdorf. Dittmannrdors, Gornau, Hohndorf. Krumb-rmersdorf, Scharfenstein. Schlöbchen Porschendorf. Waldkirchen. Weibbach. Wilischtbal. Witzschdorf Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich.Bezugspreis 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Gelchäs1sst.,von den Boten, sowie von ollen Postanftalton angenommen. Zschopauer» Tageblatt «nd Anzeiger a». 304 SonnaIrLnd, 3S. D«,«»!»«» 1-3- kplsrs 6es k-üti 1-675 sn ciie Welinmsedt 1838 ein Zahl stolzer Bewährung Ml solchen Soldaten mutz Deutschland siegen Zweierlei Zeilen Von Walter Bloem. Es gibt gemütliche Zeiten — und es gibt große Zeiten. Die Acltercn unter uns Lebenden sind in einer „gemüt lichen" Zeit groß geworden — wahrscheinlich der gemüt lichsten, die dem deutschen Menschen in wenigstens zwei tausend Jahren bcschieden worden ist. Gewiß, wir hatten auch damals unsere Sorgen. Den Kulturkampf. Die Kaiserattentate und das Sozialistengesetz. Den Sturz Bismarcks. Tanger. Die Novemberkatastrophe 1908. Algeciras. Den Panthersprung. Die Wehrvorlage von 1913. Aberd as griff doch alles nicht in die Grund stimmung unseres Lebens hinein. Es ging uns gut. Ja, allen ging es gut und nicht am schlechtesten gerade denen, die am meisten nörgelten und schimpften und von Revolution und Paradies auf Erden träumten: den „Enterbten". Das große Schicksal schien aus dem Leben des Deutschen hinmeg- gebannt. Wir hatten ja die „größte Armee" gemäß der all gemein herrschenden Ansicht und „die beste Flotte" der Welt. „Uns kann keiner!" Damals wurde jenes Zerrbild des Deutschen gezüchtet: der „bürgerliche Mensch", der aber keineswegs ein Vorrecht der im sozialen Sinne „bürgerlichen" Stände ist. Er kam und kommt in allen Ständen vor, er, der dem Leben alles verzeiht, nur nicht di« Störung seines Alltagstrotts, der Sicherheit seiner Lebensführung, seines Verdienstes — die Gefährdung seiner „Stellung" oder gar seines Vermögens. Der Mensch ohne Geschichte, der Mensch ohne Schicksal! Für ihn gab es im Bilde seiner Zeit nur zwei große Trübungen: die Steuerpslicht und die Militärpflicht. Denn mehr verlangte die Gesamtheit ja nicht von ihm. Wenn er mit keinem Paragraphen des Strafgesetzbuches „in Konflikt kam", seine Steuern nicht allzu unpünktlich bezahlte und feine zwei- oder einjährige Dienstpflicht schlecht und recht ableistcte, so behelligte ihn der „Racker Staat" nicht weiter. Diesen seinen Staatsbürgerpflichten standen seine Staats- bürgerrcchte gegenüber: voran das im Reich allgemeine, in den Bundesstaaten nach Vermögens-Gesichtspunkten ab gestufte Recht, zum Reichs- und zum Landesparlament einen der ihm von den Parteien vorgeschlagencn, ihm selber meist unbekannten und gleichgültigen „Kandidaten" zu wählen. Aber unser Normalmcnsch von Anno Dunnemals legte auf die Ausübung dieses Rechtes keinen übergroßen Wert; sie kostet« immerhin einen Gang, dessen Nutzen man nicht recht cinsah. Denn wer kümmerte sich damals groß um Politik? Ein starker Bruchteil der Wahlberechtigten neigte zur„Wahl- mübigkeit". Die Pflichten aber, mit denen nahm man cs ebenfalls nicht unmäßig genau. Wer wollte denn bei der Steuer erklärung „alles angebcn", werd en bösen Staat nicht ein bißchen „bewumsen"? Das galt ebenso wenig als unehren haft wie etwa' ein kleiner Schmuggel bei Auslandsreisen. Und was das Soldatspielenmüssen anbetraf — nun, es kam dem Staate ja ersichilichermaßen gar nicht darauf an, seine gesamte wehrpflichtige Männlichkeit auch wirklich zu erfassen und auszubilöcn. Die Herren Ncichsboten hptten sogar dafür gesorgt, daß ihm das nicht einmal möglich war. Sie hatten ihm längst nicht das ganze dazu nötige Geld be willigt. Mancher, der nicht gerade „vom wilden Soldaten gebissen" war, ging zur Musterung wohl vorbereitet durch gewisse Mittelchen, die den Herzschlag fieberhaft beschleu nigten, oder was an sauberen Praktiken sonst im Schwünge war, um „frei zu kommen" . . . Natürlich traf dicS Bild glücklicherweise nicht auf die ganze Breite der Nation zu. Es gab in allen Volkstcilcn Menschen zu Hundcrttausendcn, die ebenso gewissenhafte Steuerzahler wie pflichteifrige und begeisterte Soldaten und überhaupt höchst brauchbare Staatsbürger waren. Ucber dies« Pflichten hinaus aber verlangte der „bürgerliche" Bor- kriegsmcnsch aller Schattierungen, daß der Staat ihn in Ruhe laste. Daß er sich nicht den geringsten Eingriff in seine „private Sphäre" erlaube. Daß cs dem einzelnen gestattet sei, jedwede ihm zusagende politische Ucbcrzeugung zur Schau zu tragen und sogar werbewütig zu betätigen — selbst eine ausgesprochen staatvcrncinende, staatsfeindliche, ja um stürzlerische. Auch weltanschaulich verlangte der Vorkricgs- mensch leine „Freiheit". Es war geradezu eine Anmaßung, ein lächerlicher, rückständiger Becinflnssungs- und Gängc- lungSverfnch, daß immerhin gewisse kautschukartig gefaßte Paragraphen wenigstens MaicstätS- und Ncligionsbeleidi- gung unter Strafe stellten. Daß der staatzertrümmcrnden Bemühung durch Landes- und Hochverratsahndung wenig stens irgendwelche äußerste Grenzen gesetzt waren. Daß Der Führer und Oberste Befehlshaber hat zuw Jahreswechsel folgenden Erlaß an die Wehrmacht her- ausgcgcben: Soldaten! Das Jahr <S39 war für die großdeutschc Wehrmacht ein Jahr stolzer Bewährung. Ihr habt die Euch vom deutschen Volk nnvertrautcn Waffen in dem «ns aufgc- zwungenen Kampf siegreich geführt. In knappen achtzehn Tagen gelang cs durch das Zusammenwirken aller, die Sicherheit des Reiches im Osten wiederher,znstellen, das Versailler Unrecht zu beseitigen. Voll Dankbarkeit erinnern wir uns am Ende dieses geschichtlichen Jahres der Kameraden, die ihre Treue zu Volk und Reich mit ihrem Blut besiegelten! Für das kommende Jahr wollen wir den Allmäch tigen, der «ns im vergangenen so sichtlich unter seinen Schutz geuommen hat, bitten, «ns wieder seinen Segen zn schenken «nd uns zu stärken in der Erfüllung unserer Pflicht! Denn vor uns liegt der schwerste Kampf um das Sein oder Nichtsein des deutschen Volkes! Mit stolzer Zuversicht blicken ich und die ganze Na- tlan auf Euch! Denn mit solchen Soldaten muß Deutschland siegen! Mz.) Adolf Hitler. Ausruf des Mrers an die Partei Wir kämpsen für -en Ausbau eines neuen Europa Der Führer hat zum Jahreswechsel iolaenven Ausruf er- lastcn: Nationalsozialisten! Nationalsozialistinnen! Parteigenossen! Als vor sieben Jahrev dcr Nationalsozialismus nach einem beispiellosen Ringen um die Seele des deutschen Pol les endlich zur Führung des Reiches berufen wurde, befand sich Dcuischland in jenem Zustand, den Clsmcnccau einst mit dem kurzen Satz charakterisierte: „Es sind zwanzig Millionen Deuckche zuviel auf der Welt!" Das zur Vcrwirllichuug die ses Wunsches unserem Volk aufgezwungcne Versailler Diktat hatte seine Väter nicht enttäuscht. Die deutsche Nation, uneinig im Innern, zerrissen im Gesamten, ohne Macht und Ansehen, schien nicht mehr in der Lage zu sein, der mit der politi- schcn Versklavung stets Hand in Hand gehenden Wirtschaft- lichcn Verelendung Herr zu werden. Die sieben Millionen Erwerbslosen ergaben mit ihren Angehörigen rund 24 Mil lionen Menschen, denen jede Existenzgrundlage fehlte. Fünf- zehn Jahre lang hat das demokratische Deutschland um die Nc- Vision des bittersten Unrechts, daS jemals, einem Volle zn- gefügt worden war, gewinselt und gebettelt. Die Vertreter dcr plutokratischen Wcltdemokratien hatten hierfür nnr eisige Ab- lehnung oder hohnvolle Phrasen übrig. Der NationalsozialiS- mus aber war seinem Programm entsprechend entschlossen, die unser Volk betreffenden Aufgaben ob mit oder ohne Ein- willigung der Umwelt zu lösen. Nachdem der jahrelange Versuch, mit den plutokratischen Mächten zu einer gütlichen Verständigung zu kommen, auf ollen Gebieten gescheitert war, hat das Neue Reich sich nun- mehr seine Rechte selbst genommen. Die ebenso verbrecherische wir alberne Ansicht, eine 80-Mtllioncn-Nation auf die Dauer politisch zu entrechten und wirtschaftlich von der Teilnahme an den Gütern der Welt auszuschließen, kann kein moralisch oder rechtlich bindendes Gesetz für das unglücklich betroffene Volk selbst sein. Ich habe mich vom ersten Tag der Macht- ergreifung an unentwegt bemüht, die notwendigen Revisionen sowohl dcr politischen Stellung Deutschlands als die seiner wirtschaftlichen Lcbensbcdingungen zu erreichen. Alle Versuche, dies im Einveruchmen mit den anderen Mächten herbcizulüh- rcn, scheiterten am verbohrten Egoismus, an der Torheit oder am bewußten schlechten ablehnenden Willen der Weltmächte und ihrer Staatsmänner. So mußte die Befreiung des deut schen Volkes mit jener Rechtskraft erfolgen, die zu allen Zei ten großer Volksnot als die Selbsthilfe eine geheiligte war. Nach der Ucberwindung der inneren Zerrissenheit hat daS nationalsozialistische Deutschland Zng um Zug die Sklnvcn- fesscln abgcworfen und endlich im Zusammenschluß des deut- schen-Volles im Großdcutschcn Reich die Bekrönung eines ge schichtlich einmaligen Ringens und einer tausendjährigen Sehnsucht erfahren. Alle diese Maßnahmen haben der anderen Welt nichts geraubt. Und in nichts geschadet. Sie haben dem deutschen Volk nur gegeben, waS alle anderen Völker längst besitzen. Trotzdem hat der jüdisch-internationale Kapitalismus in Vrr- bindung mit sozial-reaktionären Schichten in den westlichen Staaten es fertiggebracht, die Welt der Demokratien gegen Deutschland, zu Hetzen. Heute ist es durch die Veröffentlichung der Dokumente der Vorgeschichte des deutsch-polnischen Konfliktes erwiesen, daß die verantwortlichen Kriegshetzer in England die friedliche Lösung der deutsch-polnischen Probleme nicht nur nicht wollten, sondern daß sie im lScgrnteo alle- taten um über Polen den Weg — sei es zu einer Demüligung des Reiche» oder zu einer Kr,egs. erklärung an dasselbe - sreizubelommen. Da die Demütigung mißlang, blieb nur die zweite Möglichkeit offen: Polen ließ sich von den internationalen Kriegshetzern verleiten, lein Unrecht mit Gewalt durchzusetzen. In achtzehn Tagen haben die Wassen entschieden. Die neue nationalsozialistische Wehrmacht aber hat dir in sie geletzten Hosjnungen Übertrossen: Das Polen des Ver. sailler Diktates existiert nicht mehr! j einig« Betätigungen des menschlichen Selbstbestimmungs- i rechts als „Verbrechen und Vergehen gegen di« Sittlichkeit" bedroht wurden. Daß das „Recht auf den eigenen Körper" etlichen Einschränkungen unterlag, wie durch den heftig an gefochtenen Schutz der Leibesfrucht gegen mütterliche Ab- trcibnngsgelüste. Alle diese bescheidenen, aber gesetzlich gesicherten Mvglich- : keitcn und Befugnisse des Staates zum Eingriff in den i Lebensbereich seiner Bürger wurden vom Freiheitsdrangs des liberalen Individualismus als störende Flecken auf dem Bilde der allgemeinen Selbstgenügsamkeit empfunden. Eine ganze Generation von Dichtern stürmte mit revolu tionärem Ingrimm gegen solche Reste des „finsteren" Mittel alters an. In diese Orgie dcr fast uneingeschränkten LebcnSwillkür stürzte die sturmgewaltige Wcltcnwende des Kriegsaus bruchs. Auf die gemütliche folgte die groß« Zeit. Damals zeigte sich, daß der deutsche Mensch in seiner entscheidenden Mehrheit dem verweichlichenden und entsitt lichenden Einfluss« dcr viercinhalb gemütlichen Jahrzehnte doch nicht verfallen war. Die große Ueberraschung des 1. August aber war die, welche der Dichter in die Worte faßte: „Herrlich zeigt es sich in der höchsten Gefahr, oaß dein ärmster Sohn auch dein treucstcr war . . ." Für den Teil dcr Arbeiterschaft, dcr durch die FriedenS- erzichnng der Armee hindurchgcgangcn war, hat diese Ge- siunuug bis zum Zusammenbruch dcr Heimat vorgchalten. Der nichtsoldatische Teil der Nation hat schließlich vor den allerdings unmäßig schweren Anforderungen dcr großen Zeit kapituliert. Er war innerlich nur auf „gemütliche" Zeiten eingestellt. Aber die große Zeit — will sag«n, die Zeit; in der an -i« Volksgcsamtheit und an jeden einzelnen ihrer Angehö rigen große Forderungen — große Berufung, großes Schick sal — herantretcn, hat ihre erzieherische Wirkung auf daS deutsche Volk nicht verfehlt. Es wird einmal von rückschau ender Geschichtsbetrachtung als eine ungeheure Selbstver ständlichkeit erkannt werden, daß der Nation im letzten Augenblick vor ihrem völligen Untergang dcr Führer j erstand, dcr ihren tansendjährigen Kampf nm ihre Selbst verwirklichung durch Nacht zum Licht «mpvrlcitctc. ' In diesem Monat großen deutschen Schicksals hat der Endkampf begonnen: eine letzte gewaltige Prüfung wurde i noch einmal über unser Volk verhängt, in zwangsläufigem, ! lebensnotwendigem Widereinanderprall zwischen dem lang« vorbcsonncnen Ansturm dcr Außenwelt und dem alle Hin- ! öernisse siegreich überwindenden Lebenswillen der Nation. wie er sich in der Person unseres Führers verkörpert.» Wieder ergeht an jeden einzelnen Deutschen dcr Aufruf , dcr Geschichte: sich dcr Größe dieser Zeit durch freudige Opfcrbcrcitschast würdig zu erweisen. Die wichtigste Be tätigung aber, die von uns gefordert wird, ist der Gl a u b e: § die unbedingte, unerschütterliche Ueberzeugung vom Sinne dieses Eindringens, welches bi« geschichtliche Sendung unse res Volkstums von uns allen verlangt. » Schon dcr Kleinmut, schon der Zweifel ist Hochverrat. Schon das Aufbegehren iogar gegenüber dem Opfer edelsten Mannesblutes, das diese Zeit von vielen fordert — wieviel mehr die kleingeistigc, mattherzige Nörgelei gegen allerhand > unvermeidliche Störungen unseres gewohnten Daseins- bctricbes, unseres Alllagsbehagens, unserer „Gemütlichkeit". Denken wir alle daran: Große Zeiten wollen groß gelebt sein!