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Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich.Bezugspreis 1.70 RM. Zustellgebühr 80 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäftsst.,von den Boten, sowie von ollen Postanstalteo angenommen. und Anzeiger Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur B-rögenllichung der amMcheo Bekanntmachungen des Laadrat, m IlSha und des Bürgermeister« ,u Zschopau hehSrdl'icherseit» bestimmte Blatt und enthält di» amtlichen Bekanntmachungen de» ZinamanN«» Zschopau — Bankkonten : Lrzgedsrgische Handelsbank ». S. uu b. H. Zschopau, chemelndegirokooto Zschopau Ar. 24l, Postscheckkonto: Leipzig Ar. 42SS4 — Zerosprecher: Rr.rt2 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf. Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Lcharfenstelo, Lchlößchea Porscheodorf, Waldkirchen, Weldbach, Wllischlhal, Witzschdorf N-. 2 d»n 8. Januar 1848 188. Jalrrgans Zeutschlauds WNschasl im Kriege Reichsminister Junk über bas Kriegssparen — Sie wirtschaftliche Eingliederung der Ostmark beendet Am Dienstag fand in Salzburg die Feier der Erhe bung der Reichsbanknebenstelle Salzburg zur Neichsbankstelle statt. Zur Feier waren u, a erschienen: Reichsmirtschastsminister Funkmit den Gauleitern Rainer. Hoier und lliberrei- ther. der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtschafts gebiet Ostmark, Gauleiter Proksch, Regierungspräsident Dr. Reither und für die Wehrmacht General Schaller-Kal- l i d e. Das Mozarteum-Orchester leitete die Feierstunde mit Mu sikstücken von Mozart und Brahms ein. Gauleiter Rainer be- grüßte den Reichswirtschastsminister und dankte ihm, daß er persönlich nach Salzburg gekommen war. Er betonte, daß die Bedeutung Salzburgs auch auf wirtschaftlichem Gebiet seit der Wiedervereinigung der Ostmark in das Reich wesentlich gewach sen ist Danach gab Reichsbankdirektor Winter für die Gesolg- schait der neuen Neichsbankstelle das Gelöbnis größten Ein satzes ab. Sodann ergriff Reichsminister Funk das Wort. »Li..g > d.r Munster einen UeberbUck über die siebcustchrige Aufbauarbeit des Nationalsozialismus und den gewaltigen Ansturm gegen den Geist von Versailles. Bereits während der Winschastsberhandlungen in Nom im vergange nen Jahr habe er daraus hingewiesen, daß die zerstörte Kon tinuität der Weltwirtschaft ihren tiefsten Grund darin habe, daß sich zwei verschiedene Lebensprinzipien bekämpfen: das interna.iouale kapitalistische Prinzip, dessen Hauptrepräsentant die englische Plutokraiie sei, und die aus der nationalen Volks gemeinschaft begründete nawnalsozialistische Weltanschauung, die von Deutschland und Italien entwickelt werde. Der Ausbruch des Krieges habe mit voller Klarheit gezeigt, daß es bei diesem Ringen England nichl einmal so sehr ans politische und wirtschaftliche Machtnnsprnche als aus die Ver nichtung der jungen stürmisch vorwänsdränycnden Ideologen der autoritären Staaten ankomme Die Engländer sprachen es jetzt klar aus, daß dieser Krieg nicht wegen Polen und der Tschrcho Slowakei geführt werde, sondern daß der Nalionalsozm- liSmns, daß r :r deutsche Sozialismus vernichtet werden soll. Der deutsche Arbeiter müsse wissen, daß dieser Kamps von England auch gegen die neue soziale Ordnung, wie sie der Nationalsozialismus hcrgefieltt hat, geführt werde und daß es gegen die alte kapitalistische Weltordnung verstoße, wenn in Deutschland heule der Arbeiter an den Lebensgütrrn und an Kultnrwerken der Nation in einem Matze tcilnimmt, wie es sonst nirgends auf der Welt der Fall ist. Der Minister schilderte dann den Kriegswillen Englands und wies ferner darauf hin, daß schon frühzeitig erkennbar gewesen sei, daß England in der Erkenntnis der Unbesiegbarkeit der dentschen Wehrmacht wiederum versuchen würde, den Kampf ans dem Gebiete der Wirtschaft auszutragen, um den Sieg durch die skrupellose Aushungerung eines ganzes Volkes zu erzwingen. „Es wird ihnen", so fuhr Minister Funk fort, „dies mal nicht gelingen. Unsere Handelspolitik, unsere gesamt« Produktion wie auch die Verbrauchsseite wurden einheitlich auf das eine Ziel ausgerichtet, eine Wiederholung der Tragödie des Weltkrieges unter allen Umständen unmöglich zu machen. Deutschland ist zum Kriege gezwungen worden. Dieser Krieg wird von ihm mit aller Härte und Entschlossenheit ge führt werden. So, wie unsere Kriegführung stets im Einklang niit den Regeln des Völkerrechts stand, so achten wir die ge schriebenen und ungeschriebenen Gesetze der Menschlichkeit und des Anstandes auch aus dem Gebiet der wirtschaftlichen Be kämpfung des Feindes. Welch abgrundtiefer Unter» chied besteht aber hier zwischen unserem Tun und dem un- eres Gegners. Der Gegensatz zwischen den humanitätstriefen- >en Worten Englands und seinem an Verantwortungslosigkeit und Brutalität einzig dastehenden Handeln den Neutralen gegenüber ist so herausfordernd, daß man an diesen Dingen > nicht vorübcrgehen kann. England scheut sich nicht, jetzt sogar von neutralen Schiffen einwandfrei für neutrale Länder be stimmte Waren zu beschlagnahmen, sofern diese Waren deut schen Ursvrunas sind Inzwischen sei England bei der Vergewaltigung und Ausbeutung der Neutral en dazu übergegan- acn, weit über den eigenen Bedarf hinaus überall Roh stoffe a u f z u k a ii f e n. Das geschehe, um Deutschland den Bezug von Rohstoffen zu erschweren. Zugleich wolle England sich durch diese Käufe eine Art von Monopolstellung für die wichtigsten Rohstoffe sichern. Nachdrücklichst machte Minister Funk sodann auf die Konsehuenzen dieser britischen Aufkäufe aufmerksam. Während England Wtzt^u billigen Preisen kaufe, könne es, wenn der Krieg zu Ende sei und der angestaute Warenbedarf des neutralen Auslandes einen Sturm auf die Warenvorräte auslösen würde, jeden noch so hohen wucheri schen Preis verlangen Auf diese nicht gerade menschenfreuadlick^ aber geschäfts tüchtige Weise versuche England heut« schon, seine Kriegslasten durch die Neineren neutralen Staaten bezahlen z« lassen Deutschlands Wirtschaftsbeziehungen zu den neutralen Staaten, dagegen seien getrogen von dem Willen zu einem ehrlichen Güteraustausch Weder ini Norden, noch im Osten o-e- s'wosten wolle man Deutschland als Partner entbehren Durch die Verständigung nlit Rußland seien die wirtschasilichen Einkreisungsabsichtcn unserer Gegner aus breiter Front durchbrochen worden. (Fortsetzung auf Leite 2) Ser Hafen von Antwerpen völlig verödet Die Folgen der völkecrechlswldrigen britischen Seekriegssiihmng Die Auswirkungen des Krieges auf den Antwerpener Hafen können als katastrophal bezeichnet werden. Der Schiffsverkehr ist durch dis Kriegsmahnahmsn auf nur noch rund ein Drittel des gesamten Verkehrs zusammen geschrumpft. Die Stärke des Hafens waren in normalen ZeUen besonders die regelmäßigen SchiffahrtSlinien, die im Jahre 1938 bei einer Gesamttonnage von 24 144 705 Tonnen netto Moorsom allein 17 670 000 Tonnen oder k3,18 »/, des gesamten eingehenden Verkehrs darstsllten. Infolge der bedeutenden Einschränkungen des gesamten Verkehrs und des übermäßig langen Aufenthalts der Schisse in den Kvntrollhäfen der Feindmächte ist hierin eine völlige Aendsrung eingstreten. Der Liniendienst dürfte heute kaum noch 50 °,o des Gesamtverkehrs aus- machen, obwohl sich zahlreiche Schiffahrisgesellschaften trotz der übergroßen Verkehrsschwierigkeiten noch alle Mühe geben, einen regelmäßigen Dienst auf Antwerpen zu unterhalten. Weiter« große Einbußen für den Hafen werden jetzt von den Maßnahmen Englands und Frankreichs zur Ver hinderung des deutschen Ausfuhrhandels besürch e , da der größte Teil des gesamten WarentranSstts durch Bel gien aus Deutschland kam. Der davon über Antwerpen gehende Teil betrug 38,40 °/o des gesamten Exportes über Antwerpen. In den ersten drei Kriegsmonaten September bis November 1939 stellte sich der Schiffsverkehr im Hafen Antwerpen auf 981 Schiffe mit 1877,024 Tonnen Moor som gegenüber 3024 Schiffen mit 6 174 977 Tonnen Moor som in den gleichen Monaten 1938. Das bedeutet also einen Rückgang um 67,6 «/» in der Schiffszahl und von 69,5 «,'o in der Tonnage. Während 1938 im Hafen von Antwerpen im Septemb.r 57,355, im Ok.obcr 85,494 und Im November 71 423 Arbeiter tätig waren, sank diese Deschäftigienziffsr 1939 im September auf 18 989, im Oktober auf 28 400 und im November auf 27181 Ar beiter. Des Auswirkungen der völkerrechtswidrigen bri tischen S«<kriegSmaßnahm«n haben also geradezu zn einer V röbung des Antwerpener Hafens geführt und ähnlich wie in anderen neutralen Ländern auch kn Belgien eine schwere wirtschaftliche Belastung des Landes ver ursacht. Der Unbequeme „Ath:Uia"-FaN. Merkwürdiges Verhalt«» b s NeUyorker Rum/dfunkS, Washington. 3. Januar. (Funkmeldung.) Die Bekanntgabe der INS. - Meldung über den „Alhenia"-Fall in der deutschen Presse und der Kurz wellenbericht darüber seitens des Berliner Columbia- Broadeasting-Dertreters zwangen den hiesigen Rund funk, auf den Abdruck der Meldung im Neuyorker „Journal American" einzugehen, obwohl man in Washington di« Diskussion über das Ergebnis der Anter suchung gern noch möglichst lange hiuausgeschoben hätte. Der Neuyorker Sprechrr des Columbia-RundfunEs z tierte anschließend an den Berliner Bericht einig« Sätze aus der INS.-M«ldung, behauptete jedoch, sie ergebe „ledig lich", daß ein« deutsche Schuld unerwissen sei. Das besonders auffällige Schweigen dsr britischen Ad miralität trotz des offiziellen amerikanischen Ersuchens um Mitteilung englischer Informationen über den „Athenta"-Fall wurde vom Nsuyork«r Sprecher unter drückt. Chamberlain bat leine Zeit mehr rnm Angeln Mit besonderer Vorliebe hat die britische Propaganda stets Bilder und rührselige Geschichten vom angelnden Premiermini ster Chamberlain gebracht. Das paßte so ganz zn dem etwas komischen Gehabe dieses alten Mannes, der ja ein solcher „Friedensfreund" war. Jetzt wird berichtet daß Chamberlain zum Jahreswechsel an seinen Angelklub ein Telegramm richtete, m dem er „der Befürchtung" Ausdruck gibt, daß das Jahr 1940 den Mitgliedern wohl nur wenig Zeit zum geruhsamen Angel sport lasse. Will er damit Mitleid erwecken: Er, der gute alte Mann wird von den bösen Nazis auch noch um diese kleine bescheidene Freude gebracht. Fürwahr, große Opfer bringen die englischen Kriegshetzer in dem von ihnen entfesselten Kampfl Probleme von 1S4V Das entscheidendste Jahr der deutschen Geschichte hat der Führer in seinem Aufruf das Jahr 1940 genannt. Die Ent scheidung, um bi« es dabei geht, ist die Frage nach einem neuen Europa der Gerechtigkeit und des Friedens, der Sicherheit und des Aufstieges, eines Europa, in welchem keine angemaßt« britische Vorherrschaft di« Lebcnsmöglich« leiten anderer Völker bedroht und untergräbt. Der Ent scheidungskampf um dieses Problem ist unvermeidlich ge worden, nachdem die Wcstmächt« uns den Krieg erklärt haben nachdem sic Polen gegen uns aufgchetzt und nach der raschen Zertrümmerung des früheren polnischen Staatswesens daS große Friedensangebot des Führers vom 8.- Oktober in den Wind geschlagen haben. Sie wollen den Krieg haben, und sie werden ihn also bekommen! Diese Ankündigung dcS Führers zeigt deutlich, wohin der Weg im Jahre 1940 führt. Di« Voraussetzungen für den Kampf um diese Entschei dung liegen bei uns und unseren Gegnern sehr verschieden. In Deutschland herrscht die allgemeine Ueberzeugung, daß dieses Kampfjahr hart und schwer sein wird, aber demgemäß besteht bei uns auch die feste Entschlossenheit, alle Mittel sür den Sieg einzusetzen.. Auf der Gegenseite begegnen wir stattdessen allerlei prahlerische» Ankündigungen, die in einem merkwürdigen Widerspruch zu der Rückständigkeit der für die Kriegführung getroffenen Maßnahmen steht. Während man in England z. B. erst jetzt daran geht, die notwendigen Vorbereitungen für eine regelrechte Rekrutierung zu treffen, überschlägt sich die englische Presse (und noch mehr die fran zösische Presse) in hochmütigen Prophezeiungen über den an geblich sicheren Sieg der Alliierten. Zwar gibt man auch drüben zu, daß die eigentliche Aufgabe erst mit dem neuen Jahre beginne, aber man tröstet sich wieder einmal mit allerlei Märchen über angebliche Anzeichen von Schwäche in Deutschland, und man spricht in anmaßendem Tone da von, die Alliierten würden allein über Deutschlands Zu kunft entscheiden. Noch törichter äußern sich französische Publizisten, der Krieg sei politisch eigentlich schon gewonnen, und man brauche ihn nur noch militärisch zu gewinnen. Zu diesem Zweck aber müßte man Kanonen von 800 Kilo meter Reichweite bauen und Flugzeuge, von denen jede- wenigstens 1000 Soldaten befördern könne. Glaubt man drüben, mit solchem Unsinn Eindruck auf die deutsche Oef- fentlichkeit machen zu können? Und ist es nicht bezelchnen- genng, baß solch« Prahlereien auch in der westlichen Presse bereits kritisiert werden? Die Alliierten werben ihr tatsächliches Kriegsziel der Vernichtung Deutschlands nicht erreichen, und ihr angeb liches Kricgsziel, ein neues Europa aufzurichten, wird von allen Beteiligten, vor allem als den Neutralen einmütig ab gelehnt. Für di« Neutralen ergibt sich im Jahre 1940 daS vordringliche Problem einer Klärung und Festigung ihrer neutralen Haltung. Die großen Nationen, wie Rußlani) und Italien, haben ihre Position in diesem Sinne bereits zu sichern gewußt und sie befinden sich auf -em Wege ihre- weiteren nationalen und wirtschaftlichen Ausbaues. DiH kleineren Länder jedoch haben noch mancherlei Versäumniss- nachzuHolen. In den Neujahrsansprachen ihrer führendes Staatsmänner ist überall der Wille zu strikter Neutralität zum Ausdruck gekommen. Sie müssen sich aber noch mehr als bisher darüber klar werden, daß die Duldung immer neuer Neberarifse nicht mit wirklicher Neutralität vereinbar erscheint. Obwohl der Krieg weit über seinen eigentlichen Bereich hinaus gegenwärtig die Politik aller Völker der Erde irgend, wie beeinflußt, müssen unter den Problemen von 1940 auch einige erwähnt werden, die zunächst abseits davon zu liegen scheinen. So drängt vor allem die Fernöstliche Frage zu einer Lösung. Die Japaner, die jetzt im Begriff sind, mit der Sowjetunion zu einer Verständigung zu kommen, wer- den dadurch freie Hand gewinnen, di« Neuordnung auf dem asiatischen Kontinent durchzuführen. Sie sind offenbar ent schlossen, den Krieg mit China so bald als möglich mit allem Nachdruck zu einem siegreichen Ende zu bringen und dadurch den Weg für die angestrebte friedliche Zusammenarbeit zwischen den Japanern und den Chinesen zu ebnen. Eino andere der neutralen Großmächte, die Vereinigten Staaten non Amerika, bi« durch keinerlei kriegerische Aktion In An-» spruch genommen ist, wird sich in diesem Jahre hauptsächlich' nor große innenpolitische Fragen gestellt sehen, da das Jahr 1940 di« Präsidentenwahl in ULA. bringt. In welcher Linie im übrigen die Aufgaben der Völker sind, die nicht unmittel bar vom Kriege berührt werden, hat die Neujahrsbotschaft des spanischen Staatschess General Franco gezeigt, die sich in der Hauptsache mit den Problemen des wirtschaftlichen und kulturellen Wiederaufbaues beschäftigt, wobei er gleich- zeitig eine scharf« Absage an diejenigen zerstörenden Kräfta erteilte, dis auch vom Nationalsozialismus scharf abgelchiitz