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Wopauer«Tageblatt Das „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 AM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäslsst., von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Anzeigenpreis«: Vie 4d mm breit« Mlllimeterzeile r Pf.; die YZ mm breite Mlllimeterzeile im Text- teii 25 Pf.: Nachlaßstaffel L; Äffer- und Nachweisgeblihr 25 Pf. zuzüglich Porto. Vas „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de, Sandra«, zu Flöha und des Bürgermeister» w Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen d-, Finanzämter Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H Zschopau. Semeindeoirokonto .^lckovau Ar Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 - Fernsprecher: Ar. 712 v v »- - . Zeitung für die Orts: Börnichen, Pittersdorf, Dittmannsdorf, Sornou, Hahndorf, Kromhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors, Woldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf rr«. rsL 197. Reue Mrdlat des britischeu GeheMdienstes m Rumänien Chlorgassabrik in die Lust gesprengt / Zahlreiche Tote und Verletzte Bukarest, 14. Dezember lFunkmcldnng). I» ber Zellulosefabrik Zcrnescht bei Kronstadt in Sie benbürgen, in der auch in Nachtschicht gearbeitet wird, explo dierte Donnerstag morgen nach drei Uhr ein grober Kessel, der mehrere tausend Liter ChlorgaS enthielt. Gleich darauf explodierten auch kleinere Kessel mit Chlor. Die Fabrik stand bald darauf in Flammen. Das Chlor verbreitete sich rasch über die ganze Fabrikanlage und über das nahe Dorf. AnS Kronstadt und den umliegenden Dörfern sind alle Feuerwehren und einzelne Truppenteile cingetrosfen, doch gestalten sich die Nettnngsarbeiten sehr schwierig, da man sich dem Dorf und der Fabrik nur mit Gasmasken nähern kpnn. Vs gibt voraussichtlich eine sehr große Zahl von Toten und Verletzten zu beklagen. Zahlen angaben liegen bis zur Stunde noch nicht vor. In Kron stadt treffen stündlich zahlreiche Schwerverletzte ein. Viele oon ihnen sterben unterwegs auf dem Transport in das Krankenhaus. Auch grobe Viehbestände sind dem tödlichen Chlorgas zum Opfer gefallen. Neber die Ursache« der Katastrophe sind Einzelheiten noch nicht bekannt, jedoch herrscht angesichts der zahllose» Sabotageakte unter der die rumänische Wirtschaft in letzter Zeit zu leiden hatte, die einmütige Ueberzengnng vor, das« auch in diesem Falle ein von Agenten des englischen Geheim dienstes planmäßig vorbereitetes Verbrechen vorlicgt. * Der kommandierende General des 2. Armeekorps, in dessen Bereich das ganze Erdölgebiet von Plojeschki fäll*, ordnete an, daß alle Unternehmungen und Betriebe e?n- ichließlich der TranSPorlun ernehmungen, dir im Betriebs feste, flüssige oder gasförmige Kraftstoffe verwenden, entsprechende Maßnahmen ergreifen müßen, um Sabo tageakte oder Anschläge, die eine, wenn auch nur teilweise Stillegung oder Unterbrechung der Betriebe zur Folge hätte.', zu verhindern. Die Eigentümer bzw. Leiter der Unternehmungen sind dafür persönlich verantwortlich und können bei Richtbeach u g dieser Vorschrift mit Gefängnis bs zu t2 Zähren bestraft werden. Die Verordnung, die zweifellos als eine Folge der dauernden Sabotageakte im Erdölgebiet anzus hen ist, hat hier großes Aufsehen erregt. Man sicht darin einen ersten Schritt der Regierung, die entschlossen ist, die offensichtlich durch englische Machenschaften hervorgeru fenen Anschläge au lebenswichtige Betrieb der rumäni schen Wirtschaft in Zukunft mit allen Mitteln zu ver hindern. MSretzr der lomjelWen MEattsdele^alion Die fowjetrussische Wirtschastsdelegation, die im Zuge der deutsch sowjetischen Wirtschastsverhandlnngen vor emlgcn Wochen unter Führuna des Volkskommissars Tewoßzan uns des Generals der Artillerie Sawtschenko nach Berlin ge- kommen war, um mit Zweigen, der deutschen Industrie Füh lung zu nehmen und ein Reihe der für die Lieferung deutscher Industrierzeugnisse nach Rußland in Frage kommenden Werke zu besichtigen, reist nach Erfüllung ihrer Ausgaben am Mitt- wochabend nach Moskau zurück. Die Verhandlungen nber die zukünftige Ausgestaltung des deutsch-sowjetischen Wirt schaftsverkehrs werden in den nächsten Tagen in Moskau wie der ausgenommen und zum Abschluß gebracht werdet«. „Die Deutschen sind ausgezeichnete Soldaten" Ein ausfchlußrelches MMches Weil Ein sehr aufschlußreiches Urteil über den deutschen Sol daten verdanlen wir dem Kriegsberichterstatter des Pariser Blattes „Petit Journal", der einen Aufsatz mit dem Titel: ,,Ich Habs mit gefangenen deutschen Soldaten gesprochen", ver öffentlicht. „Wir wissen heule rech! gut durch die Gefangenen, die wir in letzter Zeit gemacht haben", so schreibt er, „was der deutsche Soldat von I9M ist, wie er lebt, wie sein Geist beschaffen ist und was er als Kriegsinstrumcnt wen ist. Man muß mit vielen Märchen aufiäumen. Den Gegner unter schätzen ist dis größte und gefährlichste Dummheit, die wir be gehen können " Der Berichterstatter kommt dann auf die deutsche Truppe allgemein zu fprechen, die au der lothringischen Front den Franzosen gegenttbersteht. „Sie ist aus oft sehr jungen Leuten von 20 bis 25 Jahren zusammengesetzt. Diese sind sehr stramm, wie man an der Front sagt. Sie bewundern den Führer und glauben an seinen Sieg. Sie haben sich tapfer geschlagen. Aach einem 'Vergleich mit dem französischen Soldaten be wundert der Franzose die deutsche Durchführung von Be fehlen, „die nicht nur mit Pünktlichkeit, sondern mit einem zähen Willen zum Gehorsam ausgeführt werden, der ans ihnen Gegner macht, die zu fürchten sind. Sie sind ohne Zweifel ausgezeichnete Soldaten!" Großes Erstaunen ruft bei dem Verfasser hervor, daß der deutsche Soldat keine Kritik an seinen Vorgesetzten kennt. Auch die aufgefundeucn Briefe geben ibm keine Handhabe, etwas Abträgliches über die Stimmung in der Heimat zu berichten. Er muß vielmehr erkennen, daß auch die Angehörigen sich in jeder Weise diszipliniert verhalten und die Äriefe, wie er sich ausdrückt, „vorsichtig abgehalten" sind. Gänzlich unver ständlich ist dem Franzosen die weltanschauliche Einstellung des deutschen Soldaten und sein selbstverständliches Bekennt nis zum Nationalsozialismus. MHW.-Eintopscssen in Prag. Am vergangenen Sonntag wurde auch bei den deutschen Volksgenossen Prags der Op- . fersonntag des KriegSwinter- hilfswerkS dnrchgcführt. Auf dem WenzelSplatz standen 25 Feldküchen der Wehrmacht be reit, um der Prager Bevölke rung, insbesondere natürlich den deutschen Volksgenossen, die traditionellen Erbsen mit Speck ausznschenkeu. Auch führende Persönlichkeiten wa ren hierzu erschienen, n. a. Staatssekretär Frank und Ge neral Fridenes. DrciKapellen der Wehrmacht konzertierten während des Eintopfessens. Auch die tschechischen Polizisten probierten, wohl das erste Mal in ihrem Leben, Erbsen mit Speck und man sicht, cs schmeckte ihnen. sScherl Bilderdienst, Zander-Multiplex-K.). Nanu, waS ist init dem Schirm, Mister Ehamverlain? Sollen die Neutralen, die so konstant den „Schirm Eng lands" ablehnen, jetzt durch bcu Stock willfährig gemacht werden? ^Associated Preß, Zander-Multiplcx-K). Schlag aus Schlag Die englische Kriegführung ist jetzt — mag man die militärische, die politische oder die diplomatische Seite be trachten — Tag für Tag neuen Schlägen und Mißerfolgen ausgesetzt, die auch in den neutralen Ländern mit wachsen der Aufmerksamkeit beobachtet und verfolgt werden. Die glückliche Heimkehr des deutschen Dampfers „Bremen" ist sogar in mehrfacher Hinsicht zu einem solchen Schlage für England geworden, denn die Brite» haben nicht nur den Mißerfolg zu verzeichnen, daß ihnen das schöne heißbcgehrte Schiff trotz aller Bemühungen der englischen Marine ent- gangen ist, sondern damit ist zugleich die Unwirksamkeit der englischen Blockade erneut bewiesen, und schließlich hat daS britische Ansehen bei allen Völkern wieder einen starken Stoß erlitten. Das geht deutlich aus den zahlreichen Aeu- ßerungen der neutralen Presse lbesoudcrs auch in Amerika) hervor, in denen die glänzende Leistung der deutschen Schifss- besatzung vorbehaltlos bcwnndcrt, und der englische Fehl schlag kühl und sachlich registriert wird Ebenso peinlich sind für die Engländer die politischen Rückwirkungen der Ver öffentlichung des deutschen Weißbuches. Neberall in der Welt hat diese einzigartige Dokumentensammlung tiefen Eindruck gemacht, und die Meldungen darüber 'beweisen, baß durch diese Aktion die englischen Bemühungen, uns die Kriegsschuld zuzuschicbeu, wirksam durchkreuzt wordeu sind. Gegenwärtig sind die Engländer und Franzosen im Be griff, sich eine neue Niederlage zuzuziehen, die sich vor den Augen der Bcobachcer aus allen Ländern geradezu mit zwangsläufiger Folgerichtigkeit entwickelt. Es handelt sich um das merkwürdige Verstcckspiel, welches die Diplomaten der Westmächte gegenwärtig in Genf treiben, wo sie eine Stellungnahme der Liga sür Finnland und gegen die Sow jetunion zustande bringen möchten, wobei aber die Eng länder sich gleichzeitig bemühen, sich nicht allzu deutlich gegen MoSkan festzulegen. Daß aus Geuf keine Hilfe für Finn land zu erwarten ist, weiß man in Helsinki selbst am besten, und der finnische Außenminister hat unumwunden erklärt, daß auch die Westmächte letzten Endes nur eigennützige Ziele gegenüber Finnland verfolgen. In Genf ist man ja in der Tat nach der ersten wilden Anklagerede gegen Nnßland so fort zum Abbruch der Debatte und zur Tagesordnung ttber- gegangen, so daß das allgemeine Urteil über die absolute Aktionsfähigkeit de«' Liga sich gerade bei den Neutralen immer mehr befestigt. VemerkeuSwert erscheint dabei nur die Tatsache, daß die Franzosen besonders eifrig gegen die Russen agitieren Ko hat man z. B. in Paris die bisherige Moskau-Straße schleunigst in Helsiuli-Ttraße umgetanft) während die Engländer sich bemühen, jede allzu dcntl che Beschlußfassung gegen Nnßland zu verhindern. In Loudon gcht man von der Ucberlcgung aus, daß man alle Kräfte gegen Deutschland konzentrieren und des halb Rußland nicht als offenen Feind haben möchte. Man scheint in England immer noch nicht zu merken, daß andere Völker dieses Spiel längst durchichaut haben. So ist den Engländern jetzt vor allein in Italien eine wohlverdiente derbe Zurechtweisung zntcil geworden, da in der englischen Presse immer noch versucht wird, Italien auf die Seite der Weltmächte hinüber,zuzichcn. Demgegenüber erinnert dis italienische Presse daran, daß die beiden Zugänge zum Mit telmeer bei Suez nud bci Gibraltar immer noch von den Engländern beherrscht werden, und daß daher d e für Ita lien lebenswichtige Mittelmecrsrage noch keineswegs gelöst ist. Auch diese Feststellung ist ein neuer Schlag sür die eng lische Propaganda.