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S e r e - »hihamnoni Anrecht D und freier Kartenverkauf 6. LANDHAUS-KONZERT 1969/70 beschäf- giara"), VORANKÜNDIGUNG: Sonntag, den 26. April 1970, 20 Uhr, Saal des Landhauses 5. LANDHAUS-KONZERT (Nachholung) Werke von Kochan, Brahms und Schostakowitsch Woodburry, einer kleinen Ortschaft in den USA, auf Bitten des dortigen Musik lehrers einer Mädchenschule. Unter den reizvollen chorischen Kostbarkeiten dieser entzückenden Sammlung, aus der heute eine Auswahl von acht Sätzen erklingt, befinden sich ausgesprochene Kinderlieder wie „Pussy cat 1 ' oder „I had a little doggie". Die englischen Texte wurden von Wieland Herzfelde ins Deutsche über tragen. Alfredo Casella starb am 5. März 1947 in Rom, erst 63 Jahre alt. Mit seinem Weg und seinem Werden ist eng jene kraftvolle Wiedergeburt der italie nischen Musik in unserem Jahrhundert verbunden, nachdem der Dilettantismus der veristischen Epigonen und auch der in Italien überhandnehmende Wagnerismus überwunden worden war. Es war Casellas Verdienst, daß die italienische Musik sich auch im 20. Jahrhundert auf ihre nationale Eigenständigkeit besann, gleich zeitig aber neue fruchtbare Kontakte zum europäischen Musikschaffen knüpfte. Der am 25. Juni 1883 in Turin Geborene studierte in Paris bei Gabriel Faure, wirkte von 1915 bis 1923 als Klavierlehrer am Konservatorium Santa Cecilia in Rom und bis zu seinem Tode als Professor für Klavier an dem gleichen Institut. Er genoß gleichermaßen hohes internationales Ansehen als Komponist, Pianist, Cembalist, Kritiker und Schriftsteller. Zunächst beeinflußten ihn auf kompositorisch-stilisti schem Gebiet Richard Strauss und Maurice Ravel. Dann griff er auf Formen und Meister der italienischen Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, auf Komponisten wie Monteverdi, Scarlatti, Viva Id i u. a. zurück. Während des ersten Weltkrieges machte das Schaffen Casellas eine Krise durch, drang er doch bis zur Schwelle der Atonali- tät Arnold Schönbergs vor. Alle Anregungen, die Casella aus der Musik der Ver gangenheit und Gegenwart empfing, gingen jedoch immer durch den Filter seiner persönlichen Sensibilität. So entstanden beispielsweise instrumentale Meister werke wie die„Scarlattiana" und „Paganiniana". In erster Linie halfen Casella Ein flüsse der italienischen Volksmusik, seinen künstlerischen Weg zu finden. In der Beschäftigung mit der Folklore Süditaliens, vor allem mit den rhythmisch bestimm ten Formen derTarantella und der Siciliano,fand er das musikalische Material, das seiner Musik nicht nur eine Bestimmtheit des Ausdrucks, sondern auch eine formale Klarheit und Festigkeit verlieh. Sein vielseitiges musikalisches Schaffen, das alle Gattungen der Instrumental- und Vokalmusik umfaßt, ist stilistisch unterschiedlich orientiert an der barocken, klassischen und impressionistischen Formen- und Aus druckswelt. Es ist kein Zufall, daß eines seiner erfolgreichsten Werke jener Schaf fensperiode entstammt, in der er sich mit der italienischen Volksmusik tigte: die einaktige choreographische Komödie „Der große Krug" („La die 1926 in Dresden ihre deutsche Erstaufführung erlebte. Die klanglich außerordentlich delikate, mit feinsten Farben arbeitende nata für Klarinette, Fagott, Trompete, Violine und Vio loncello op. 46 entstand 1930 und gehört zu jenen Werken Casellas, in denen sein Eigenstil völlig ausgeprägt ist. In der Thematik oft an altitalienisches Melodiengut angelehnt, auch von der Folklore seines Heimatlandes angeregt, besitzt diese Schöpfung Casellas alle Vorzüge seiner Tonsprache: die profilierte, diffizile Instrumentenbehandlung, eine strukturelle Beweglichkeit und geistreiche Formenvielfalt, schlichte, einfach harmonisierte Grundmotive sowie eine typische, lebensvolle Rhythmik, die italienische Tanzformen integriert. Ein rhythmisch prä gnanter Marsch steht am Beginn, gefolgt von einem graziösen Menuett und einem stimmungsvollen Notturno. Eine geistvoll historisierende Gavotte, nur von den Blä sern ausgeführt, steht an vierter Stelle. Den Streichern ist das lyrische Gesangs stück der Cavatina anvertraut. Das Finale bringt einen fröhlichen Ausklang im Tarantella-Rhythmus. Die vom Komponisten als op. 46 b herausgegebene Orche sterfassung des Werkes erklang bereits in der Spielzeit 1966 67 als Erstaufführung in einem Außerordentlichen Konzert der Dresdner Philharmonie. Dr. Dieter Härtwig Programmblätter der Dresdner Philharmonie — Spielzeit 1969-70 — Chefdirigent: Kurt Masur Redaktion: Dr. Dieter Härtwig Druck: veb polydruck - Werk III Pirna 111-25-12 0,18 ItG 009-39-70 Ah hear the wind blow Ach, wie bläst der Wind! Wie ist der Schnee tief! Fort sind alle Vöglein, die so schön sangen. Wo sind sie? Wo sie sind ist’s warm. Yes, Sir. Es gibt Futter genug. Sie sind bald zurück im Frühling. Yes, Sir. Nach einem Sprichwort Hahn kräht in der Früh: Ihr Schläfer steht auf! Und wer bleibt im Bett, der wird niemals schlau. Denn zeitig zu Bett und früh wieder raus, ist der Weg zum Glück und Reichtum und zum eignen Haus. Ist das wirklich der Weg zum Reichtum und zum eigenen Haus? Evening talk Geht es euch gut, Nachbar? Wie geht's Base Susi denn? Danke sehr! Und sie läßt schön grüßen euch. Großvater Joe und Onkel Bill und Tante Klara sind allesamt gesund. Hört man gern, Nachbar. Sehr erfreut, schönen Dank auch. Pussy cat Ich lieb' unser Kätzchen. Sein Fell ist so weich. Und wenn ich sie nicht quäle, kratzt sie mich nicht. Ich zieh' nicht am Schwanz und jag sie nicht herum. Doch spiel' mit dem Kätzchen ich immer so gern. Four and twenty tailors 24 Schneider jagten einen Schneck, hurra! Der tapferste Schneider rührt ihn an beinahe, hurra! Da steckt der Schneck seine Augenhörner raus. Lauft Schneider, lauft Schneider, es geht um das Leben jetzt. Ach rette sich wer kann! The old woman from France Das alte Fräulein spricht. Ich geb euch Tanzunterricht. Doch sie hat die Gicht, und schon ist er wieder aus, der französ’sche Tanzunterricht. I had a little Doggie — Alten Damen vorzusingen Ich hab ein kleines Hündchen, das ist so lieb und klein. Mein Hündchen sprang zum Fenster raus, da brach es sich ein Bein. Ich pflegte es behutsam, bis daß es wieder sprang, und schenkte ihm ein Halsband, da war eine Schelle dran. Ach, Hündchen, bieib mir treu! Hast du es nicht bei mir gut? Und bin ich nicht dein bester Freund, der alles für dich tut? Nun ist dein Beinchen wieder heil! Wie ich mich mit dir freu! Komm, laufen wir aufs Feld hinaus. Dort machen sie das Heu. Ich hab ein kleines Hündchen. The sick kitten Wer da? Miau Wer klingelt an unserer Wohnungstür? Ich bin ein armes Kätzchen, und mir geht es gar nicht gut. Komm her! Miau Komm steck dein Schnäuzelein in ein warmes Hammelfett. Ja, so, so wird das kranke Kätzchen wieder froh. Komm her! Miau