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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-194011223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19401122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19401122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-11
- Tag 1940-11-22
-
Monat
1940-11
-
Jahr
1940
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1940
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Nr. -iS Zfch„«aer LogeNatt ««» «nzetger Wer wir- Offizier -er Lufiwaffe? Einstellungsmöglichkeiten mit und ohne Rrtfe-eugniS Deutscher Zunge, willst du Ossizier werden bet der Flieger., Flak- oder Lustnachrichlemruppe. dann gibl es für dich zwei Wege: l Mit Reifezeugnis «Abitur, Malural: Für die unmittelbare Einstellung als Osfizierbewerber ist der Besitz des Reifezeugnisses und die Vollendung des l7 Lebensjahres Voraussetzung. Die nächste Einstellung erfolgt voraussichtlich am 1 Oktober 1941 Wünsche für «ine bestimmte Waffen gattung «Flieger-, Flak». Luftnachrichten- oder für die Jn- genicurosfizierlausbahn des Flugzeugwefensi werden berück sichtigt Sie lind un Bewerbungsgesuch anzugeben Auskunft über Einstellungsbedingungen und Einstellungsversahren als Osfizierbewerber erhältst du bei allen Wehrersatzdienststellen. Auskunft ledoch über Wesen. Werdegang und Verwendung des Jngenieurossiziers des Flugzeugwesens gibt dir der General- luftzeugmeister Seine Anschrift lauten Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Acnerai- lustzeugmeistcr G L'P T., Berlin W 8, Leipziger Strohe 7 Wenn auch die Ableistung der Arbeitsdienstpslicht 'm Kriege durch die Annahme bei der Luftwaffe entfällt, so wird den Abiturienten, die im Frühjahr das Reifezeugnis erlangen, doch im eigenen Znieresse angercnen den Arbeitsdienst vom April bis Oktober als militärische Vorschule abzuleisten Dein Bewerbungsgesuch kannst du ab sofort an die ..Annahmestelle für Offizieranwäricr der Lufiwaffe" richten, die deinem Wohn sitz am nächsten liegt: Annahmestelle I für Ossizieranwäner oer Luftwaffe. Berlin-Charlottenburg 2. Uhlandstr 191, oder Annahmestelle 2 für Osfizieranwärter der Luftwaffe, Han nover, Elchcrstraße l2, oder Annahmestelle 3 für Ossizier- anwäricr der Lustwafse, München. Lcrchenaucr Strafte 115, oder Annahmestelle 4 für Osfizieranwärter der Luftwaffe, Wien XVIII. Schopenhauerstraße 44—46 2 Auch ohne Reifezeugnis kannst du Offizier werde», wenn du bei mehrmonatiger Bewährung als Soldat durch Charakter und Leistung hervorstichst und dir durch deine militärischen Vorgesetzten die Eignung zum Offizier zu- gesprochen wird Bist dii aber in der Flieger-HI oder in dem RS Fliegerkorps vormilitärisch ausgebildet, so hast du erst recht die Pflicht, dich freiwillig zu melden Wenn du diesen Weg beschreiten willst, dann richte dein Gesuch um Einstellung als Freiwilliger an deine Wchrersatzdicnslstclle! Dori erhältst dn auch icde Auskunft über alle Einzelheiten der Einstellung sowohl als Osfizierbewerber als auch als Freiwilliger. Osr LsisiungsWÜLe des Landvolkes Rechtzeitige Einbringung der Hacksruchtcritte und zeitige Herbstbestellung. — Vergrößerung der Anbaufläche». Das jetzt vorliegende Ergebnis der Hacksruchlcrnle von 1940 liefert den unwiderlegbaren Beweis, daft die Leistungen der Lauowirlschast durch den Krieg in keiner Weise abgc- suukcn sind, sondern daft sogar noch beträchtliche Lei stungssteigerungen verzeichnet werden können. Tie S P ä t k a r t o s f e l e r n t c ist Mitte Novem ber in allen Gebieten cingebracht gewesen, während im Vor jahr nm diese Zeil allein in der Kurmark und in Schlesien noch 5 bis 6 v. H. der Spätkartoffeln, und in einigen süd deutschen Gebieten sogar noch über lli v. H. aus dein Felde waren. Achnlich sicht cs bei der Einbringung der H a ck f r u ch l - ernte ans, die bis Mitte November zu mehr als 75 v. H. cingebracht war, während zu der gleichen Zeit des Vorjahres noch ein Drittel nicht geborgen war und infolge srühcm- setzcndcn Frostes auch nicht mehr rechtzeitig eingebracht wer den konnte. Der Leistungswille des deutschen Landvolks kommt in der Vergröfterung der A n b a u s l ä ch e für W i n t e r- roggcn und Winterweizen und die starke Ausdeh nung des Zwischenfruchtanbaus für Futtcrzwecke um 17 v. H. zum Ausdruck. Der für die Fellversorgung wich- lige Raps an bau hat sogar eiue Ausdehnung von 80 VW im vergangenen Fahr aus 225 000 Hektar in diesem Jahre cr- sahrcn. Die Feldbestellung geht in viel schnellerem Tempo voran als im Vorjahre. Schon Mitte November war beim Winlerroggcn die Bestellung der um etwa 3. v. H. größeren Fläche vollständig durchgeführt, während beim Winterweizen, dessen Anbaufläche von lO bis 30 v. H. gegenüber dem Vor jahre vergröbert wurde, um die gleiche Zeit ebenfalls die Gcsamtbestellnng durchgesührt war. Es ist also nichts init dem Traum der englischen Kriegs treiber. daft sich in Deutschland die Verhältnisse des Welt krieges wiederholen könnten. Die landwirtschaftliche Front steht n n e r s ch tt 1 t e r t da, und sie bietet Ge währ dafür, daß die Ernährungsgrundlage des deutschen Volkes durch die Aushungerungspläne Englands nicht in Frage gestellt werden kann. 2iooone«eKöse seit derMachtübernahme 365 Ortschaften wurden umgcsiedclt. Das Neichscrnährungsministerium veröffentlicht jetzt Zahlen über die Neuhildung deutschen Bauerntums im natio nalsozialistischen Deutschland. Von 1933 bis 1939 wurden 21 206 Höse aus einer Fläche von 346 000 Hektar neugegründet und 70 116 kleinere landwirischastliche Betriebe durch Land- zulagcu von rund 140 000 Hektar erweitert. Weitere 107 000 Hektar sind angckaust, um in den nächsten Jahren mit Neu bauern besetzt zu werden Ueber 30 Prozent der neuen Bauernhöse sind an Landarbeiter, landwirtschaftliche B e- amle und ländliche Handwerker vergeben worden, die übrigen an Zungbauern. Rund 25 Prozent aller Höfe im Ost- «RSG.j Der große nationalsozialistische Volkstumsbund, der VDA., führt zum Wochenende eine große Schulsamm - lung durch. Sie soll ein Stück Erziehung des deutschen Men schen zur deutschen Weltausgabe sein. Für geleistete Spenden erhalten wir Äildserten: sie stellen dar Köpfe deutscher Solda ten, denen das Gesamtdeulschtum seinen Durchbruch in diesem Krieg verdankt, Zeichnungen, die die Echtheit und Reinheit des deutschen Blutes in allen Gauen und Siedlungsgebieten der Deutschen zeigen, seiner Bilder von den Ausgaben im Autzcn- deuischtum. Möge der Sachsengau ein recht grobes Spenden- auskommcn erzielen. Tie Woche der Gesundheit in der Gauhaupt stadt hat bisher eine sehr nachhaltige Wirkung gehabt. Das Deutsche Hngicncmuseum darf sich eines Rekordbesuches er freuen. Pros. Tr. Pakheiser gab hierzu die Parole aus: Wir wollen das gesündeste Voll werden. Die Deutsche Arbeitsfront führte u. a. in der Gauhaupt- stadi einen Appell der politischen Stoßtrupps durch. Es sprach hierbei der Gauobmann Peitsch, der in beredtsanwr Weise die Kriegsausgabcn der Schassenden eindeutig herauS- stcllic, nämlich der deutschen Arbeit den Weg zur Freiheit zu bahnen. Dem bewährten Vorkämpfer des SudetendeutschtumS, Pros. Tr. Emil Lehmann, der in Dresden tätig ist, ver lieh der Führer die Goethe-Medaille, die ihm durch Gauleiter Mutschmann überreicht wurde. Damit sand eine Voiksmms- arbcil ihre Anerkennung, die für Sachsen, daS Sudctendeutsch- tum und vas Reich ungeheuer wertvoll ist. Aus dem Spiclplan der Staatlichen Bühnen stehen, außer der Uraufführung von Curt Langcnbcck „Das Schwert", u. a. Wagners „Ricnzi" und Goethes „Faust". Im Theater des Volkes hat Lehars „Lustige Witwe" die Millöcker-Operette „Gasparonc" abgclöst, im Centralthealcr wird „Der GrasZwn Ne Kartoffeln Ml entwerten! Ler Kartoffelbevarf des deutschen Voltes kann durch die deutsche Erzeugung voll gedeckt werden. Etwa ein Drittel der anfallenden Kartoffelernte wird der menschlichen Ernährung zugesührt. Pros. Abderhalden sagt: „Kartosseln sind ein vollkomme nes Nahrungsmittel." Das trifft in jeder Hinsicht zu, wenn wir den Nährstoffgehalt einmal überprüfen. Die Kartoffel enthält Eiweiß und zwar vollwertiges. Unvollständiges Eiweift '.st z. B. im Getreide und in den Hülsenfrüchten enthalten, deshalb wertet man Hülsensruchtsuppen stets durch einen Zusatz von Karwsscln aus. Alle wichtigen Mineralstofse und Vitamine sind in der ttartossel in entsprechender 'Menge vorhanden. Als Pitman-B- und L-Träger ist uns die Kartossel unentbehrlich in einer Zeit, da Frischgemüfe und Obst verhältnismäßig knapp sind. Daß Fett schlt, ist nicht wesentlich; denn die Kohlchhdrate ersetzen es. Wertvoll ist uns die Kartossel seiner durch ihr großes Sättigungsvermögen. Erhalten wir nun den hohen Nährstoffgehalt durch eine sachgemäße Vor- und Zubereitung! Entwertet wird jedes Ge richt, wenn die Kartoffel geschält, in Salzwasser gekocht und das Kochwasser weggcgosscn wird. Sachgemäße Vorbereitung: Nach Möglichkeit nicht schälen. Macht sich das Schälen nötig, dann dünn, auch wenn die Schalen der Schwcincfütterung dienen. Durch zu dickes Ab- schälcn gehen ein Teil der Mineralstofse (die Nandschichien sind am lalkreichstcn) und Eiweiß verloren. Ein Nährstossver lust tritt ebenfalls durch langes Liegenlassen im Wasser ein, der besonders groß ist bei zerschnittenen Kartosseln. Deshalb dürfen Kartoffeln erst kurz vor der Verwendung geschält und zerkleinert werden. Sachgemäße Zubereitung: Kartoffeln nicht kochen, sondern mit der Schale dampfen. Setzt man die geschälten Kartoffeln mit Wasser an, dann ist das Kochwasser keinesfalls wegzu schütten, sondern anderweitig zu Tunken und Suppen zu ver wenden. Bei den gekochten Kartosseln gehen dreimal mehr Nährstoffe verloren, als bei den gedämpften. Sowohl zum winterlichen Eintopf, häufig mit Gemüse zusammengekocht, als auch zum warmne Abendhrotgericht sind uns die Kartosseln unersetzlich. Wir können besonders abends unsere Brotration dadurch einsparen. Jeder Kartos- felrest läßt sich dazu in neuer Form, sei es als Suppe, Auslauf oder Gebackenes, auf den Tisch bringen. Bet der Nestverwer- tung vergessen wir nicht das Kloftwasser und di« Stärke, die beim Herstellen roher Kartosselklöße entsteht. Auch als Hilfsmittel zum Strecken und zum Binden läfti sich die Kartoffel vorzüglich verwenden. Wie schnell ist ein Kraut- aericht damit sämig gemacht! Es wird außerdem glänzend und dadurch im Aussehen besser. Die Hacksleischmasse strecken wir damit und sparen das Ei. Bei der Herstellung von Gebäck kann die Kartoffel Fett ersetzen. Nicht nur sür die Kost Erwachsener, auch sür den Säug ling und das Kleinkind ist die Kartossel ein nicht zu unterschätzendes Nahrungsmittel. Wertvoller als ein Brei aus Getrcideerzeugnissen ist Kartosfelgcmüscbrei sür den Säugling. Das Kleinkind soll alle Kartosfclgerichte vom Kartosselbret au bis zu Pussern und Schalkartofseln mitcssen. In die Diät des Gichtkranken wird die Kartoffel tnsolg« ihres Ueberschusses an Basen einbezogen. Sparsam wirtschaftende Hausfrauen wissen jederzeit di« Preiswertigkeit der Kartossel mit ihren vielfachen Verwen dungsmöglichkeiten zu schätzen. Der Wintervorrat an Kartoffeln muß entsprechend gelagert werden. Ain besten geeignet ist ein trockener, . halbduukler Keller, wenn er frostsrei ist. Die günstigste Tem peratur ihrer Frischhaltung liegt bei 4 Grad. Mehr Wärme be günstigt das Faulen. Im Lause der Wintermonate muß das Lagergut von Zeit zu Zeit überprüft und jede nur halbwegs verdächtige Kartoffel entfernt werden. Die beste Aufbcwah- rungsmöglichkeit ist die Karlosselfallkiste. Behelfsmäßig kann man sie aus einer Lattenkiste ansertigen. Vor die Oesfnung stellt man eine kleine flache Kiste, in die die Kartoffeln salleu können. grenzgcbiei wurden entsprechend der Weisung des Neichs- ernähruugsminislers mit Bewerbern aus westdeut schen Gauen besetzt. Alle diese Neubauernsamtlien sind einem Ausloseverfahren unterworfen, damit die Neubauernhöfe gesund Wirtschaften und ini Volkstumskamps der Grenzgebiete einen wichtigen Rückhalt abgcben können. Die Großvorhaben des Vierjahrcsplanes. deS Autostraße», und Wohnsicdlungsbaues sowie die Landinan spruchnahme der Wehrmacht in den letzten fünf Jahren machten die Umsiclung von über 30 000 Personen erforderlich. 140 Ort schaften sind ganz, 225 teilweise umgesiedelt worden. Der Weg zum Bauernhof DaS Land braucht Nachwuchs. — 300 000 Lehrlinge werde» benötigt. Im Nahmen der Nachwuchsplanung für 1941 sind nun nach den Anweisungen des NcichsarbeilSministers an die Arbeitsämter als Mindestzahl 115 000 männliche Jugendliche sür das Land vorgesehen, die möglichst überschritten werde» soll. Ter tatsächliche Bedarf beträgt 160 000 männliche und 150 000 weibliche Lehrlinge jährlich. Für die männlichen Kräfte steht der Nachwuchsbedarf sür Landarbeiter, Bauern und Landwirte mtt 145 000 an der Spitze. Aber auch die Gärtner brauchen 8000 Lehrlinge im Jahre, die Melker 3000, wozu noch die Winzer, die Schäser, die Brenner und die Nechnungssührer kommen. Der weibliche Nachwuchsbedarf verteilt sich aus die Berufe der ländlichen Hauswirtschafts- gchilsin, der Wirtschafterin und der Landfrau, der Geflügel züchterin, der Imkerin, der Gärtnerin und der landwirtschaft lichen Rechnungsführerin. Die Jugendlichen werden nicht mehr nur als Hilfsarbeiter in die Landwirtschaft ausgenommen, sie werden als höchst befähigte Facharbeiter ausgebildet mit der Aussicht, schließ lich einmal einen Nenbauernhos zu übernehmen. Den Weg in die landwirtschaftlichen Berufe eröffnet heute ebenso wie in andere Berufe die Lehre, die Landarbeitslehre für die männlichen und die Hausarbeitslehre sür die weiblichen Jugendlichen. Auf dieser zweijährigen Grundlehre baut sich die Landwirtschaftslehre, die Lehre für die verschiedenen Spezialberufe, auf, und ähnlich gliedert sich heute das land wirtschaftliche Schulwesen, angefangen von der länd lichen Berufsschule über die Fachschulen bis zum landwirt- schaftlichcn Studium, das heute auch dem tüchtigen Volks schüler ofsensteht. Der Reichsnährstand gab Pressevertretern Gelegenheit, einen Blick in die Praxis der ländlichen Lehre zu tun. Un geahnte Reserven ließen sich für unsere Fettversorgung noch aus dem Kuhstall erschließen, wenn es gelände, dem Mel kerberuf den notwendigen Nachwuchs zuzusühren. Man sah ferner die Mädchen in der Hauswirtschafts- lchre. Diese Mädel wollen die Wirtschafterinnen prüfung ablegen. An Wirtschafterinnen besteht auf den Gütern großer Bedarf. Seit 1935 ist die ländliche Berufs- schule überall im Aufbau, um die praktische Arbeit auf dem Hof zu unterstützen. Der Weg zum Bauernhof kann für jeden tüchtigen jungen Menschen eröffnet werden. Aber auch die Anteilswirtschaft, über die künftig jeder Landarbeiter verfügen soll, ist schon ein erstrebenswertes Ziel. Daneben bedarf die Landwirtschaft vieler Fachkräfte für die Sondcrgcbiete. Luxemburg" vorbereitet. Franz Lehar selbst wird zur Erst ausführung die Zwischenmusik dirigieren. Im Komödienhaus jubelt man noch immer dem reizvollen Lustspiel „Stunde mit Alexa" begeistert zu. Vielseitig ist auch in dieser Woche das Konzertlcben gewe sen. An der Spitze stand das 3. Sinsoniekonzert in der Staats oper unter Dr. Böhms Leitung. Zu hören waren Werke von Pfitzner und Beethoven in vollendetster Ausführung. Sehr beachtlich waren ferner ein Konzert des Richard-Wagner-Ver bandes. Das Dresdner Konservatorium legte bei einer großen Konzerweranstalttmg ein klingendes Bekenntnis zur Hausmusik ab wie überhaupt zahlreiche Musikvcranstaltungcn der Wock>e auf den Tag der Hausmusik und seine Forderungen abgestimmt werden. Nur noch ein kurzes Wort zur Herbstausstellung des Säch sischen Kunstvereins. Die Schaurüume aus der Brühlschen Ter rasse werden von ungezählten Kunstfreunden durchschritten, die sich immer ausS neue an den herrlichen Kunstschöpsungen bekanntester Maler berauschen. Karl Truppe, Otto Fischer und Otto Meister mit ihren meisterlichen Gruppenausstcllungen so wie die vielen Einzclwcrke, dazu die Jahresschau des deutschen Schrifttums sind es wert, noch größere Beachtung zu finden. Im Kurländischen Palais herrscht Weihnachisstimmung. Der Landesverein Sächsischer Hei matsch utz hat hier in seinem klcincn Volkstumsreich schon alles festlich her- gerichtet Die Weihnachtsschau ist wieder sehr gediegen und stimmt uns knrdlisch-froh. Ucbcrall in den Räumen wcih- nachtet es . . . Fesselnde Erlebnisse vermitteln auch zahlreiche Vorträge. U. a. sprach Elly Rosemeyer-Beinhorn, weiter Hai sich Edwin Erich Dwinger angcmeldet, der aus seinem Kriegstagebuch aus dem Westen vorlesen will. Die Vortragsabende sind dank der rcaen Wcrbetätiakeit der Bolksbildunasstätten sehr aut besucht. Warum Attersversorgungswerk? Die bisherigen Versicherungen unzulänglich. Die von den Staatssekretären Dr. Schlegelberger und Dr. Syrup herausgegebene Zeitschrift „Soziale Praxis" veröffent licht eine Zusammenfassung der Gründe für den Uebergang von der Versicherung zur Versorgung, die in dem kommenden großen Mtersvcrsorgungswerk des deutschen Volkes verwirk licht werden soll. Sie wendet sich gegen den Einwand, daß durch die Staatsbürgerversorgung zum Schaden des ganzen Volkes ein Staatsrentnerlum großgczogen werde. Wenn auch der einzelne Volksgenosse in erster Linie selbst für sich zu sorgen habe, so werde diese Selbstversorgung doch häufig unmöglich, und die Volksgemeinschaft müsse bann e!n- treten. Ansammlung von Ersparnissen und Abschluß einer Lebensversicherung seien bisher die Heiden Möglichkeiten für die selbständige Vorsorge. Die Tatsachen zeigten aber, daß 84 Prozent aller Spareinlagen weniger als 300 Mark betragen, daß ferner Großlcbensvcrsicherungcn mit einem Vcrsichexungs- durchschnitt von 3730 Mark nur in 3,5 Millionen Fällen ab geschlossen seien. Diese Summen seien auch nicht annähernd ausreichend, um eine selbständige Altersversorgung sicherzn- stellen, ganz abgesehen davon, daß Sparguthaben und Lebens versicherungen meist gar nicht diesem Ziveck dienen sollten. Dabei sei der Erfolg dieser Versicherungen völlig unzulänglich. Die höchste im Jahre 1938 be willigte Invalidenrente betrug 72,70 Mark. Gegenüber einem bisherigen Verdienst von etwa 200 Mark im Monat sei dieser Betrag zum Lebensunterhalt viel zu gering. Im Durch schnitt sei die Rente bei 200 Mark sogar noch niedriger. In oer A n g e st e l l t e n v e r s i ch e r u n g sei die höchstmögliche Rente im Monat 125 Mark, sie stehe ebenfalls in keinem Ver hältnis zur bisherigen Lebenshaltung. Ganz hoffnungslos werde der Fall bei vorzeitiger Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit. Die Versicherungsansprüche seien in diesem Falle so gering, daß sie zum Lebensunterhalt in kciner Weise ansreichlen. Alle diese Mißstände und Unzulänglichkeiten seien durch eine Versicherung nicht zu ändern, sie könnten nur durch die angestrebte Versorgung aus allgemeinen Steuermitteln der Volksgemeinschaft behoben werden. Das Schlauchboot als Kampfmittel Sein Erfinder ein Dresdener Das Schlauchboot hat im Feldzug gegen Polen und wäh rend des Krieges im Westen sich als treuer Helfer des deuifchcn Soldaten erwiesen und eine glänzende Bewährungsprobe be« standn. Ein Dresdener, Oberingenieur M. A. Richter, ist sein Erfinder. Ueber die ersten Versuche, die der Erfindung den Weg ebneten, berichtet die „Sachsenpost", die nun zum 19 Male zu den Kameraden hinaus zu den Fronttruppenteilen gegangen ist. Sie werden an dem immer wieder neu ansprechenden Gruß aus der sächsischen Heimat, mit seinen Bildern, feinen Anek doten und Liedern, aber auch mit seinen ernsten Schilderun gen aus Deutschlands Geschichte — diesmal ist ein Absatz aus der Broschüre „2000 Jahre Deutschland" darin enthalten — rechte Freude und Erbauung haben. Aber berichten wir über die Entstehung des Schlauchbootes: ,-Jm Jahre 1912", so schreibt Oberingenieur Richter, „wurde ich durch verschieene Abhandlungen über Marine- Rettungsboote auf die großen Nachteile dieser Boote — vor allen Dingen ihre Schwere, die Kentergcfahr infolge der star ren Bauart, die Gefahr des Sinkens bei Ueberlastung, sie Ge fahr des Zerschellens an der Wand des sinkenden Schisses und andere mehr — aufmerksam. So wurde ich angeregt, selbst ein Boot zu konstruieren, das diese Nachteile vermiev. Es galt vor allen Dingen, die Auftriebsmöglichkeiten aufblasba rer Schläuche oder Floft-Sücke nachzuweisen Zu vielem Zweck wurden an einem Kahn mehrere aufblasbare Schlauche beic- stigt, durch eine Lustschlauchlciiung mit am User befindlichen Blafebälgen verbunden, worauf der Kahn mit Steinen beladen und durch Anbohrcn mit der Last versenkt wurde. Und nun begann der eigentliche Versuch. — Die Marinemannschast, die am Ufer Aufstellung genommen hatte, pumpie mittels des Blasebalges die versenkten, am Kahn befestigten Schläuche mu Lust voll. Sobald sich die Blasebälge nur mehr schwer vcläü- gen ließen — was ein Beweis dafür war, daß die Schläuch« fest gepumpt waren — begann sich der Kahn zu beben und er reichte nach wenigen Pumpstöften die Wasseroberfläche. Tei Versuch war gelungen und der berechnete Austrieb praktisch erprobt." Tie Erfindung wurde zum Patent angcmeldet, könnt« aber wegen des Kriegsausbruches nicht weitcroersolgt werden, bis 1915 die Deutschen Floßbooiwerke GmbG. ins Lebn ge rufen wurden. Seit 1916 konnte dann der Erfinder, der inzwi schen im Schützenregiment 108 unter den Fahnen gestanden hatte, an der Fortentwicklung Mitwirken. Aber das Versaillei Diktat sc nkie auch die Herstellung der Schlauchboote c>n die sür d-s deutsche Heer verboten waren. 1932 ersolpic vu Liguidaiio» vcr Gesellschaft, das Patent mar erloschen Tas Schlauchboot aber trat, das sei unsererseits hinzuacsügi. seinen Siegcszug an. linier den Freunden des Wassersports sand es immer mehr Anhänger. Marschall Balbo, rüstete bei seine» Amcrikajlug die Maschinen mit Diesem zivcckmäftigen Rettungs boot aus. und der gegenwgrtiae.Krieg hat dem SchWchbooj ungeahnte Verwendungsmöglichkeiten, erschlossen.
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