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Witzschdorl- rr». 25i 5«« 25. 1940 ZtalienWe Kampfverbönbe griffen England an Erfolgreiche Tag- und Nachtangriffe gegen die britische Hauptstadt, Niislungsrenlren und Hasenbezirke Meder britische Bombenwürfe aufyamburger «nd Berliner Wohnviertel / S Feindslugzeuge abgeschossen Berlin, 26. Oktober lFunkmeldung). Das Oberkommando -er Wehrmacht gibt bekannt: Kampfflugzeuge griffen am gestrige« Tage i« kurzer Folge mehrmals die britische Hauptstadt au «ud belegte« im Süden der britische« Insel« einige Hafenplätze, In dustrieanlage« und Berkehrseiurichtunge» Wirksam mit Bomben. Bei Nacht richteten sich die Angriffe mit dem Schwerpunkt wiederum aus London, wo Brände und Explo sionen das weithin sichtbare Zeichen «nseres Erfolges waren. Ferner erstreckten sich die Nachtangriffe auch aus Rüstungs- zeutre« und Hafenbezirke. Das Verminen der britische« Häse« wurde fortgesetzt. Im Nähme« der vo« der deutsche« Luftwaffe dnrch- gcsührten Kampshandluugen gegen England starteten zum erste« Male italienische Kampsvcrbände vo« ihrer Absprung- bafis inr besetzten Gebiet aus. Sie erzielte« durch küh« ge führte Angriffe «nd wohlgeziclte Bombenwürfe große Er folge gegen Hafenanlage« im Oste« der britische« Insel. Der Feind slog bei Nacht «ach Nord- und Westdeutsch land ein. Seine Bombeuangrisfe richtete« sich in erster Linie gege« Hamburg, wo an einigen Stelle« im Stadtgebiet und im Hafen Brände und sonstige Sachschäden verursacht wurde«. Im Schutze eiuer geschloffene« Wolkendecke stiest der Feind mit schwachen Kräfte« bis^ z«r Reichshauptstadt vor. Durch vereinzelt abgeworfene Bomben entstanden Dachstuhlbräude «nd leichte Gebändeschäde«, ferner ein grö ßerer Brand in einem Holzlager. I« Berlin und Hamburg find einige Tote und Verletzte z« beklagen. Fünf feindliche Flugzeuge wurden abgeschoffe«. Deutsche u«d italienische Flugzeuge werbe« nicht vermißt. Vomben auf dle Hasenanlagen von Porl Said und auf Schiffe in dem Hafen von Port Sudan Nom, S5., Oktober lFunkmeldung). Der italienischo Wehrmachtsbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptguartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nordafrika schlugen nufere vorgeschobene« Kolonnen feindliche motorisierte Kräfte östlich von Sidi Baraui in die Flucht. U«sere Fliegerstaffeln bombardierte« die Hafen- anlagen vo« Port Said, den Flugplatz vo« Catbhur «ord- westlich vou Kairo, die Anlage« von Abonkir östlich von Alexandria, Maaten Bagush, die Flugplätze vou Fuka, El Daba «nd die Bahnhöfe von El Daba und Marsa Matrnk. Ueberall wurden beträchtliche Ergebniffe erzielt «nb große Brände vernrfacht. Alle unsere Flugzeuge find znrückgekehrt. Gleiche Ideen und Ziele Wer die Entwicklung der spanischen Außeupoliltk nach der siegreichen Beendigung des spanischen Freihcitskampfes aufmerksam verfolgte, kann von der Begegnung des Führers und des Caudillo General Franco nicht mehr über rascht werden. Deutschland und Italien sind es gewesen, die in den schweren Monaten des spanischen Freiheitsringcns dem spa nischen Volke aus der Verwandtschaft ihrer nationalen Ideen heraus uneigennützigste Hilse geleistet haben Die svanische Staatsführung sah die Zukunft des spanischen Voltes ideell wie materiell allein an der Seite der Achsen mächte gesichert. Das gemeinsam vergossene Blut, die ge- meinsamen Ideen flochten fenes starke und unzerreißbare Band zwischen Spanien. Deutschland und Italien, das als eine unumstößliche Tatsache in der europäischen Politik hiu- aenommen werden mutz und eS konnte kein Zweifel bestehen, daß diese innige Verbindung für den Wiederaufbau eiueS neuen Europa segensreiche Früchte tragen werde. Als Deutschland und Italien zum SchlcksalSkampf wider die westlichen Demokratien aniraien. Hai das deutsche Volk immer wieder mit Genugtuung von der eindeutig iympa- thischen Stellungnahme des spanischen Volkes für die Achsen mächte Kenntnis genommen Die deutsch-italienischen Eriolge auf den Kriegsschauplätzen sanden in der spanischen Presse einen lebhaften und begeisterten Widerhall, und als nach der siegreichen Beendigung der Schlacht in Frankreich die srau- zösische Barriere ntederbrach und sich deutsche Soldaten mit ihren spanischen Kameraden bei H^ndave die Hand reich ten, hatte Spanien wieder unmittelbaren Anschluß an die große europäische Politik gefunden ' Als im Juni dieses Jahres .Spanten den Schutz von Tanger übernahm und den Uebergang von der Ncutraliiat in die Nichtkriegsührung proklamierte, da wurde aller Welt klar, daß die jungen, ausbauenden Kräfte Spaniens ihre Mis sion an der Seite feuer Mächte suchten, die berufen sind, Europa aus morschen und überholten Ideen herauszuheben und einen neuen europäischen Kontinent aufzubauen,. der einen entschiedenen Bruch mit der abgewirtschafteten Demo kratie wag» und unter neuen Ideen ein neues Staatengebilde zu schaffen bereit ist. Nach siegreicher Beendigung des Bürger krieges hat die Bewegung General Francos das alte Spanien, das keine Ideen und keine Ziele mehr hatte, abgelöst. nnd damit zugleich hat sich eine politische Wandlung vollzogen, die das nationale Spanien nicht nur aus Gründen der Sclöst- erhaltung, sondern auch aus der Gleichheit der Ideenwelt au die Seite der Achsenmächte sührte. Für England bedeutet die Begegnung des Führers mit dein Caudillo eine nene empfindliche politische Ohrfeige. In die Kriegsausweitungspläne der Londoner Kriegsverbrecher wurde trotz eindeutiger Anlehnung des nationalen Spaniens an die Kräfte der europäischen Neuordnung immer wieder mit konstanter Beharrlichkeit der Faktor Spanien eingerciht. Winston Churchill und seine Komplicen spielten immer noch mit der Hofsnnng, Spanien vielleicht doch noch aus die Seite Englands zu ziehen, und die ganze englische Agitation war darauf eingestellt. Auch tn die Reisepläne des Knegsminisiers Eden war Wohl Madrid als Station ausgenommen worden, doch hat man sich wohl in London rechtzeitig davon überzeugen müssen, daß dieser Besuch des plmokraiischen Neiseministers in der spanischen Hauptstadt überflüssig sei, ja sogar nur eine peinliche Abfuhr für England bringen könnte. Mit der Betreuung Serrano Suners mit dem Posten des spanischen Außenministers mußten die törichten Hofsuun- gen der britischen Quertreiber tn Madrid gänzlich begraben werden. Die Ernennung Serrano Suners zum Außenmiuister bedeutete somit gewissermaßen die Ratifizierung sei ner Berliner Besprechungen durch den Caudillo. So haben sich denn die Drahtzieher an der Themse in den letzten Wochen mehr und mehr darauf verlegt, die Kräfte an sich zu ziehen, für die nach dem Siege Francos in Spanien lein Platz mehr ist. Bezeichnend für die Londoner TaUik ist die Tatsache, daß der französische Deserleur und Verräter de Gaulle sogar Notspanier, denen der spanische Boden zu heiß geworden ist und die sich nun als Desperados in der Welt umhertreiben, in seine Truppe ausgenommen Hai. mit der er sich den Judaslohn von London verdienen will Es ist müßig, über die Besprechungen der beiden Staals- männer irgendwelche Kombinationen anzustellen. Wir über lassen das den Geheimniskrämern an der Themse. Uns genügi das Bewußtsein, daß sich wieder zwei Staatsmänner begeg neten, die nicht gekonimen sind, nm irgendwelche politischen Geschäfte anszuhandeln, sondern die beide einzig und allein von dem Gedanken getragen werden, eüzeu neuen schöpferi schen Beitrag für den Aufbau und die Ausgestaltung eines neuen und glücklicheren Europas zu erbringen Ein feindlicher Luftangriff auf Dobruk blieb ohne Er folg. Bet einem weiteren Luftangriff auf Bengasi wurde ein Eingeborener getötet und zwei Araberhänscr beschädigt. Kein Schaden an militärischen Zielen. In Ostasrika kam cs in der Gegend von Eassala und im Sctit zu Zusammenstößen zwischen motorisierten Verbänden, die für uns günstig anslicscn. Unsere ^Luftwaffe bombar dierte Schifte im Hase« von Port Sudan. Feindliche Flug zeuge warfen Vombcn auf Azozo und Eassala, wobei cs ins gesamt sims Verwundete gab, ferner aus Deeamcrc, Asmara, Ei Uak, El l abo lSomalilnnd), ohne Schaben anzurichton. Ser Mrer empfing Marschall Pelain DNB In Frankreich, 24. Oktober. Der Führer emp fing am Donnerstag den französischen Steatschef und Prä fidenten des französischen Ministcrrates Marschall Pc t a i n. Bei der Besprechung waren der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und der Vizepräsident des französischen Ministcrrates Laval zugegeben. Uebcr den Verlauf der Begegnung des Führers mit' dem französischen Staatschef Marschall Petain erfährt das DNB. noch folgende Einzelheiten: Dio Besprechung des Führers mit dem französischen Staatschef Marschall Petain in Gegenwart des Vizepräsi denten des französischen Ministerrates, Laval, und des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop fand am Donnerstag am späten Nachmittag im Sonderzug des Füh rers auf einem kleinen französischen Bahnhof im besetzten Gebiet Frankreichs statt. Marschall Petain, der an der Demarkationslinie von Botschafter Abetz erwartet wurde, traf mit Vizepräsident Laval iin Kraftwagen am Vcsprechungsort ein. Ein Bata illon des Heeres erwies dem französischen Marschall durch Präsentieren die Ehrenbezeugung. Am Eingang zum Bahn hofsgebäude empfing der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Gcneralfeldmarschall Keitel mit den» Chef des Protokolls Gesandten von Doernberg die französischen Staatsmänner und geleitete sie zum Sonderzug, »vo der Führer vor der« Wagen den französischen Staatschef erwar tete. Jin Salonwagen des Führers nahm darauf die Be sprechung ihren Anfang. Nach Beendigung der Besprechung geleitete der Führer den französischen Staatschef zu seinem Wagen. Auch bei der Abfahrt wurden Marschall Petain militärische Ehrenbezeu gungen erwiesen. Englands Lebensnerv bedroht wachsende Unruhe lm Nahen Sslen — Sie Zolge der Eden-Nelse Durch die Reise des englischen Kriegsmiwsters Anthony Eden nach Kairo ist der Unruheherd »m Rahen Osten in ganzer Ausdehnung aufgeslammt. In Aegypten und den be nachbarten Staaten und Stämmen mehren sich Zusammenstöße nnd cnglandseindlichen Kundgebungen. Die Gärung ist durch die Erfolge der Italiener und die italienischen Vorbereitungen zu der großen Aktion in Afrika ausgclöst worden. Reue Gewaltakte in Aegypten. Die englandfeindliche Haltung der ägyptischen Bevölke rung wird durch das rücksichtslose Vorgehen der englischen Militärbehörden noch gefördert. Der Kriegstreiber Eden kann sich nur unler ungewöhnlich starker militärischer Bedeckung in den Straßen Kairos zeigen Wegen der drohenden Haltung irr Bevölkerung und insbesondere der Studenten, die sich den Absperrmaßnahmen der Polizei widersetzen, zog cs Eden vor, sich aus-dir notwendigsten Fahrten zwischen dem Scmiramis- Hotel, der britischen Botschaft und dem Oberkommando zu beschränken. Seine Unterredungen mit ägyptischen Persönlich keiten sind in den letzten Tagen tmmcr seltener geworden; sic finden nahezu nur noch mit Vertretern der englandhörigcn Saadisten-Partei Ahmed MnhrrS statt. Auch im übrigen Aegyplcn nimmt die Nervosität der Ein wohner ständig zu, zumal zahlreiche weitere Ortschaften den englischen Militärbehörden umerstell» wurden. So sind aus der von wenigen Beduinen bewohnten Halbinsel Sinai und in den großen Oasen der Libyschen Wüste die einheimi schen Kadis ihrer Sicllung enthoben und durch englische Mili- iärgerichie ersetz» worden. Die dort noch befindlichen ägyp- tischen Truppen wurden innerhalb kurzer Zeil ab- gelöst. Man weist daraus hin, daß am Gols von Akaba letzt englisch« moiorisierie Truppen au Sieüe der ägyptischen den Strcilkräflen Idu Sauds gcgeunberstehen Nach einer anderen Meldung soll cs beim Ein liessen neuseeländischer Truppen zu anlibritischcn Miud- geönngcu gckommcn fein. In Suez und Port Tcwf'k wurde eine Anzahl von Hafenarbeitern wegen verlachter Ca.cmgeak,- n gen Eiuuchiungeu des Sneziauals verhallet. Die englische Nervosität und NaU-ng'e.l lomml am besten in den« Rücktritt des Gouverneurs der britischen Kronkolonie Aden, Oberstleutnant Sir Bernard Reilly, zum Ausdruck, der plötzlich durch den bisherigen Residenten des Protektorats Sansibar, Hall, ersetzt worden ist. Nach dem Gouverneur von Malta und dem Gouverneur des Sudans ist mit dem Gouverneur von Aden der dritte hohe Beamte Eng lands im Nahen Osten von seinem Posten zurückge- treten. Daß diese Veränderungen gerade in einer Zeit ersol- gen, in der der Suez-Kanal, die Schlagader des britischen Weltreiches, in höchster Gefahr ist, wirst ein krasses Licht aus die Unsicherheit Englands und kennzeichnet die täglich schwie- riger werdende Lage der Briieu. Nencr schwerer Prestigevcrlust Englands in Aegypten. Der erfolgreiche Angriff italienischer Scestrcitkräfte auf eine» englischen Geleitzug im Note» Meer hat in Aegypten, wie jetzt aus Kairo berichtet wird, Scusatioucu hcrvorgeru- fen, hatte doch die englische Propaganda in Aegypten stets behauptet, daß vorn italienischen Mutterland« nbgeschniitcne Marincstreitkräfte niemals imstande sein könnten, ernstlich den britischen Nachschub für die Truppen in Aegypten zu gefährden. Umso katastrophaler ist der Eindruck der «ug- lischcn Niederlage im Note» Meer nicht nur in politischen ' Kreisen Aegyptens, sondern auch iu der Bevölkerung. Nach ! dem dort früher nie für möglich gehaltenen Vordringen Grazianis über Sidi Barani Hinans und nach dem kühnen j Luftangriff auf die Bahrein-Inseln hat die Versenkung vou sechs britischen Schisse» im Noten Meer einen neuen schwe- , reu Prcstigcvcrlust Englands in Aegyplcn zur Folge gehabt. Dieser wiegt umso schwerer, ais er zur Zeit dea' Anwesen heit Edens in Kairo eintrat, der dort um Hille sur die eng lische Sache bitten soll.