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Mopauer V Tageblatt Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstaltcn angenommen. ^Di- 4b mm drette" Mi'lnmet^ dis 05 mm oU M, Ä M. WW 8s M. M NA M . g breite Millimeter,eile im Lexttsll 25 Pf.; Nachlaszstaffel L; «Ad' V V V UW l Äffer- und Nachweis-Gebühr 85 Pf. zuzüglich Porto. Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthalt die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamtes Zschopau - Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 Ruf IIS Leitung für die Orte: Vöcnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf. Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlöhchen/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb„ Weihbach, Wilischthal. Witzschdorf. U-. 245 §«L!itag, 18. VIlt«»!»«» 194V !tW ll^Ill «>'lll«WW! tüt lli^ili» lllll 1V8. Schneidige Vorstöße der deutschen keieM«« IeulscheZerstörer gegen feindlichenKeenzeWerbM erfolgreich/Ser kühne hMdstreich denischer schnM- boole / ll-Nool Versenkte 42008 MT. / Starke Luftangriffe gegen London, Liverpool und Birmingham Berlin, 18. Oktober (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Ausgang des Bristolkanals kam es bei einem Vor stoß deutscher Zerstörer zum Seegefecht mit einem durch Zer störer gesicherten britischen Krenzerverband. Unsere Zer störer griffe» den überlegnen Feind an «ud erzielten auf einem feindliche» Kriegsschiff einen Torpedotresser. Der Gegner brach daraufhin das Gefecht ab. Znr Verfolgung des Feindes wurden Flugzeuge eingesetzt. Die deutsche» Zerstörer sind «»versehrt in ihre Stützpunkte zurttckgekchrt. Wie bereits bekannt gegeben, gelang es in der letzten Nacht bei einem Vorstoß deutscher Schnellboote gegen die englische Südostkttste zwei bewaffnete feindliche Handels schiffe und zwei feindliche Tanker mit insgesamt S3 0V0 VNT. zu versenken. Ein Unterseeboot unter Führung von Kapitänlentnant Bleichrodt, von dem bereits zwei Teilergebnisse gemeldet worden find, hat ans seiner letzte« Unternehmung insgesamt 12 W0 BRT. feindliche« Handelsschisfsranmes versenkt. Da mit hat Kapitänlentnant Bleichrodt insgesamt 98 862 BNT. vernichtet. Leichte Kampsverbänbe griffen erneut die britische Haupt stadt «nd kriegswichtige Ziele in Sttdostengland an. Trotz Genf, 18. Oktober (Funkmeldung). „Nachdem deutsche Flugzeuge während des ganzen Tages England in Formationen von Hunderten überflogen, kehr ten sie nm Mittwochabend zum 41. ständigen Nachtangriss auf London zurück. Am Tage wurde außer Londons weiterer Umgebung besonders Englands Westküste betroffen", meldet „Associated Preß" über die Fortsetzung der deutschen Ver- gcltnngsaktionen gegen England. Sehr aufschlußreich über die Wirkungen der deutsche» Angriffe ist der Bericht des Londoner Korrespondenten des „Journal de Gcncve". „Die Nächte von London", so heißt es jn ihm, „werde» lärmender und lärmender". Jeden Abend wird mit einer bemerkenswerten Pünktlichkeit Alarm gegeben. Di« Sirenen heulten wie Seel«n im Fegefeuer, und in weniger als 8 oder 10 Minuten beginnt der Höllen lärm. Durch das Dröhnen der feindlichen Motoren und durch die Lichtraketcn, die den Flugzeugen erlauben, sich zu orientieren, geleitet, beginnen die Abwchrbatterien pausen los zu schießen. In den Lärm der Abschüsse und der Explo sionen der Granaten, aus allen Kalibern, mischte sich das Pfeifen und das kreischende Explosionsgeränsch der Bomben, s Fetzt kommen viele Flugzeuge auf sehr niedrige Höhe her unter, um sich dort um so sicherer ihrer Ladung zn ent- ! ledigen. Was sie in diesem Moment loslassen, sind nicht .' nur die „Molotvw-Körbe",, sind ganze Trauben von BranL- und Explosivbombcn, auf diese Weise nehmen die materiellen ' Schäden ständig zn. Das Problem des Wegräumens des TchntlcS und der Sammlung dessen, was noch einigermaßen verwendbar ist, wird immer dringender. Die Behörden be schäftige» gegenwärtig mehr als 8000 Männer, Mitglieder der Pionier-Korps oder Arbeitslosen, die zur Aufgabe haben, den ordnungsmäßigen Verkehr wiedcrhcrzustellen und über die Sicherheit der Passanten zn wachen, während schwieriger Wctterverhältnisse gelang es im Osten Londons am Bahnhof Deptsort bei den Victoria-Docks, sowie im Stadtgebiet nördlich der Themse wichtige Anlage» zu zer stören. Es kam dabei zu mehrere» Luftkämpse», in denen unsere Jäger Sieger blieben. Bei Le Havre beschoß eine Heeresbatterie ein feindliches Unterseeboot. Sturzkampfflieger griffen darauf das Boot mit Bomben an. Unter starken Detonationen wurde» Bootstcile an die Oberfläche geschleudert, so daß mit der Vernichtung des Unterseebootes zn rechnen ist. Marineartillerie zwang fei»dliche Schnellboote, die sich der flandrischen Küste zu näher« versuchte«, durch ihr Feuer zum Abdrehen. Schifssansammlungen im Hafen von Dover wurden durch Marineartillerie unter wirksames Feuer ge- uommen. Jn der Nacht richteten sich starke rollende Luftangriffe wieder gegen die Industrie- «nd Dockanlagcn von London, sowie gegen Liverpool und Birmingham. Das Vermine» britischer Häfen nahm seinen Fortgang. Britische Flugzenge flogen gestern in das Reichsgebiet nicht ein. Jn den Lnstkämpsen des gestrigen Tages verlor der Gegner 17 Flugzeuge. 7 deutsche Flugzeuge werden vermißt. alle gewöhnlichen Dienste, wie Feuerwehr, Straßenarbeiter und die Angestellten der Gas-, Elektrizität?- und Kanali- fationsw«rke pausenlos arbeiten, damit die Hauptstadt ihr Leben nnd ihre Arbeit fortsctzcn kann. „Ter deutsche Angriff setzt« kurz vor Sonnenuntergang ein nnd dauerte bis nach Sonnenaufgang, ohne einmal ab zureißen", meldet der Londoner Vertreter der Madrider Zeitung „ABC", die durch di« deutschen Bomben entstan denen Brände, so berichtet der Pressevertreter weiter, griffen sehr schnell um sich, auf dem Wege nach einem berühmten Londoner Hotel habe er sich wiederholt in den Luftschutzkeller flüchten müssen, da die Bomben gefallen wären, wie bei einem Platzregen. Das Hotel selbst sei von eleganten und uniformierten Menschen überfüllt gewesen, und die Explo- § sionen der Bomben hätten den Lärm der Jazzmusik über tönt. Das ganze Stadtviertel habe gebebt von den Ein schlägen schwerer Bomben. Während seines Aufenthaltes in dem Hotel zähtle der Berichterstatter die Explosionen von 40 Bomben, von denen einige das Gebäude in seinen Grund festen erschüttert hätten. Biele Leute hoben bei jeder Explo sion den Arm vorS Gesicht, wi« um sich vor einem Schlage zu schützen. Auf dem Heimweg traf ich mehrere Brände au und viele Trümmer und Scherben, die kurze Zeit vorher noch nicht existierten. In meinem Hanse gab es lein Wasser und kein Gas mehr, nnd die Ha»Sbcwoh»cr, die die Nacht in ihrem Schntzkcller zugcbracht hatten, erzählten mir, daß sie wiederholt durch die Erschütterungen der Bombcnexolo- sionen'von ihren Lagerstätten geworfen worden seien" Un zählige Nachtangriffe seien über London dahingcüranst. Tic tägliche Besichtigung der Trümmer würde immer schl inmer. Ein berühmter Platz im Zentrum sei in ciucn umörmige» Berg von Staub und Stein verwandelt worden. Man st 'le allgemein fest, daß die deutschen Bomber jetzt niedriger slö- Winter ohne Schrecken Als wir im Kriegswinter 1916 17 zum Sleürübenesseu verurteilt waren, sahen die Briten drüben an ihren Fleischtöpfen und tauschten zum Neujahrsfest herzliche Glückwünsche mit ein paar Dutzend Bundesgenossen oder Freunden in aller Welt. Im vergangenen ersten Kriegswinter 1939/42 hofften die Briten, ihre Blockaderechnung abermals aufgehen zu sehen. Gewiß war der polnische Kriegsschauplatz liqui diert, aber man baute auf die Nüssen, um die Einkrei- sungsfront wieder zu flicken. Man sah in der Magiuvt- iinie und kam sich wie ein unangreifbarer Belagerer vor, der jeden Augenblick darauf wartm konnte, daß man auf der anderen Seite der Front die weiße Fahne hißte. Eine grimmige Kälteperiode schien von „General Winter" eigens dazu geschaffen, um die deutsche Versorgung heil los durcheinander zu bringen. Man hörte von Stockungen 'in der Kohlezufuhr, von vereisten Verschiebebcchnhöfen, zugefrorenen Kanälen, von Mangelerscheinungen im Lebensmitteletat einiger deutscher Gaue. An der Front tat sich anscheinends nichts. Ein paar Spähtrcrppunter- nehmungen, gewiß; und dann rätselhafte Minsnexplo- sionen, Torpedotreffer im A-Boot-Kri-eg, na ja, das würde schon bald aufhören, wenn erst dis britische Wehr macht auf Touren gekommen sein würde. Man würde dann im Frühjahr schon seine Wäsche an der Siegfried- linie aufhängen. And dann wäre auch noch der Flanken» stoß durch Skandinavien da, der Einmarsch Via Saloniki im Südosten, die „wankelmütigen" Italiener und die „beutehungrigen" Sowjetrussen als weitere Hoffnungs anker. Inzwischen ist die gewaltige Kraftprobe des ersten Kriegswinters vom deutschen Volk in bester Haltung überstanden worden; trotz mancher erwarteter und man- chre zusätzlicher Schwierigkeiten. Die oberste Kriegs führung nützt die langen, stillen Monate zu einem Aus bau der Wehrmacht, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Die Kriegsmarine lag Tag und Nacht vor dem Feind. Zahllose Einheiten der Luftwaffe entstanden neu, empfingen auf dem Cnglandflug und über Frankreich Ihre Feuertaufe. Millionenmassen des Heeres wurden herangebildet, bewaffnet, geschult. Im Frühjahr brach dann die Hölle über die überheblichen Kriegsverbrecher herein. Eine Position nach der anderen mußten sie schmählich im Stich lassen. Anter den Schlägen der deut schen Wehrmacht vollzog sich der Durchbruch zur großen Wende, die ausmündet in einer Neuordnung der Welt — ohne England. Der Dreimächtepakt bildet das Politische Fazit des ersten Kriegsjahres. Hinter dem Westwall aber wurde inzwischen das Boll werk der deutschen Kriegswirtschaft stärker und gewaltiger als je aufgerichtet. Den vorstürmenden Heeren folgte auf allen Kriegsschauplätzen der Wirtschaftler und der Verwaltungsbeamte. Deutschland und Italien verfügen heute über alle Kräfte, die jemals in der Geschichte ein gesetzt worden sind, über die glänzendste moralische Po sition, die bestbegründete Zuversicht auf den bevorstehen den Endsieg. Ausreichende Ernten, neue Versorgungs quellen, riesige Vorräte, ungehemmte Vrrkehrsverbin» düngen in Europa und weit darüber hinaus — das ist die Ausgangsstellung, aus der Deutschland dem zweiten Kriegswinter entgegensieht. Die Basis aber, von der England den kommenden Winter betrachten muh, sind die Anentrinnbarkeit der deutschen Bombenangriffe, die stärksten Entbehrungen, die das Land bisher zu tragen habe, die fortschrei ende politische Isolierung, der gegen über die Freundschaft von und zu den ASA nur einen sehr fragwürdigen Ausgleich darstellt. Winter ohne Schrecken — für uns, für England gewiß nicht. gen als früher. Sic würfen ihre Last mit gevmetrischcr Genauigkeit ab. Das Leben in London sei so unbcgncm geworden, daß jeder, der cs sich erlnnbcn köunc. ansck Land gehe. Selbst die sehr englandfrcuudliche Stockholmer Zeitung „Göteborgs Handels- nnd SchnfahrtSzcitung" kann nicht umhin, di« ungeheure Wirkung der dcutsthcn Vcrgcltungs- nngrisfe zuzugcüen. „Starker Regen und Nebel", so heißt es in dem Bericht des Blattes über die Angriffe ans London in der Nacht zum Donnerstag, „haben die deutsch« Lust- wafse gezwungen, ihr« Bombcrtätigkeit zu verringern." In der vvrvcrgnngencn Nacht dagegen sind ungeheure materi elle Schäden entstanden. TaS Wetter h t eine ausgezeich nete Sicht erlaubt. Genüsse Londoner Stadtviertel boten am Min'wochmvrgcn ein Bild schrecklicher Zerstörung, lieber- kiesige Brande in Aden Menische Fliegerangriffe zwischen Marsa Makak und El Laba — Slughasen von Alexandria bombardiert Rom, 18. Oktober (Funkmeldung). Der italienische Wehrmachtsbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptguartier der Wehrmacht gibt bekannt: Der Kommandant des Flugzeuges, das den englische» Kreuzer „Liverpool" bombardiert hat, ist Fliegerhauptman» der Luftwaffe Massimilio Erasi. Jn Nordasrika haben unsere Flugzeugsormatiouen trotz der widrigen WitternngSbcdingnngc» erfolgreich die Bom ¬ bardierung der Flugplätze von El Daba «nd von Marsa Matruk wiederholt; getroffen wnrdeu die Flugplätze von El di Khcila (Alexandria) und längs der Straße von Marsa Matruk—El Daba feindliche Anlage» nnd Kraftwagenkolon ne». Alle unsere Flugzenge si«d zurlickgckehrt. I» Ostasrika haben unsere Flugzeuge den Wafferflug- hascn nnd den Hafen von Aden bombardiert, wobei in beiden Angriffsziele» riesige Brände ausgelöst wurden. Die feind liche Luftwaffe hat den Wohnort von Neghclli bombardiert «nd leichten Schaden verursacht. su« eis», Die Sirenen henken wie die Seelen im Fegefeuer „Deutsche Minder werfen ihre Aast mit geometrischer Genauigkeit / Plutokraten ver düngen die „LomSeWächte" de! ZaWmsik, das Volk irrt obdachlos durch London"