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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-194010158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19401015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19401015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-10
- Tag 1940-10-15
-
Monat
1940-10
-
Jahr
1940
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 15.10.1940
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Str. LIL Zfch»,m»er La,ev,att «»» «»zeige. Dienstag, den 1S. Oktober ISO Lire Mieten »m ttriege Obcrrcgicruugsral Tr. Lampe vom Reichskommissar für die Preisbiloung verichiei lm „Deutschen Recht" über neu« An- wetjungen des Zicichskommissars zur Mieipolitik. Ter seit 1937 gellende Grunosatz des Preisstops auch für Mieten lagt ausdrücklich die Möglichkeit ossen, einzelne Mieten, die fach- lich unberechtigt nach oben oder nach unten vom allgemeinen Niveau abweichen, anzupassen. Bel Knegsbeginn war aber eine Sperre zur Einreichung entsprechender Anträge ergan gen. Diese Sperre ist nnn wieder ausgcboben worden Es iverden jedoch zwei wichtige Einschränkungen gemacht: Einmal sollen die Prcisbebördcn Anträge zurückwcisen, wenn der An- tragsgcgner zum Heeresdienst eingezogen ist und seine Inter« essen aus diesem Eirunde nicht ausreichend wahrnehmen kann. Weiter sollen die Preisbehörden einen Antrag ohne sachliche Prüfung zurückwcisen, wenn seine Geltendmachung während des Krieges dem allgemeinen Volkscmpfindcn zuwidcrlüusl Das ändert nichts daran, das, der Neichs.'ommissar nach wie vor Abreden, durch die ein überhöhter Mieizins vereinbart wird, grundsätzlich als nicht schutzwürdig ansiehl Eine weitere Neuerung, die ebenfalls, wie die vorstehende, als Daucrrege- lung anzuschcn ist, besteht darin, dast bei Anträgen aus Miet erhöhung die persönlichen Verhältnisse des Mie ters stärker berücksichtigt werden können als bisher. Während gegenwärtig Mieterhöhungen die zehn Prozent des geltenden Mietzinses übersteigen, in Etappen in Kraft gesetzt werden können, kann nunmehr dir Inkraftsetzung einer Mieterhöhung, falls es die wirtschaftlich« Lage des Mieters erfordert, noch weiter hinausgeschobcn werden, unter Umständen bis zum Freiwerden der Wohnung. Während die Mietpreisbildung eine nicht unerhebliche Einschränkung erfährt, soll die Mict- preisübcrwachuug um so stärker ausgcbaut werden, insbe sondere verhindert werden, daß die Miete beim Wechsel des Mieters erhöht wird. Durchweg bewährt hat sich hierbei die von zahlreichen Gemeinden vorgeschriebene Anzeigepflicht beim Mieterwcchscl. Jiemegelung der Abgabe von Kindernährnuiteln Durch einen Erlaß des NeichsernährungS- m i n i st c r s ist mit Wirkung von« 21. Oktober die Abgabe von K i n d c r n ä h r m i l t c l n neu geregelt und vereinfacht wor den. Tie auf Getreide- und Neisbasis hcrgcstellten Kindernähr- mittel können für Kinder bis zu 18 Monaten in einer Menge von wöchentlich 375 Gramm an Stelle von wöchentlich 500 Gramm Brot oder 375 Gramm Mehl abgegeben werden. Die Abgabe erfolgt gegen Abtrennung der Einzelabschnitte 5 bis 8 der Neichsbrotkarte für Kinder bis zu sechs Jahren. Die ans Milchbasts hergcstellicn Kindcrnährmiuel können an Stelle von einem viertel Liter Vollmilch täglich gegen Abtrennung der entsprechenden Eiuzelabschniue der Neichsmilchkcme nur in Apotheken und Drogerien bezogen werden Werder: Kiudcr- milchnähnwncl bezogen, so ist der Bestellschein der Milch'arte nicht beim Milchhändlcr abzug;ben. sondern beim Apotheker oder Drogisten. Da die Kindcrnährmiuel nur für Kinder bis zu 18 Monaten bestimmt sind, ist bei der Abgabe die Vorlage eines amtlichen Nachweises über das Lebensalter notwendig. Aus Grund ärztlichen Attcslcs können auch für ältere Kinder und sür Erwachsene von den Ernührungsümlcrn Berechtigungs scheine zum Bezüge dieser Kindernährmiucl ausgestellt werden. Eine Abgabe lediglich auf Rezepte darf nur erfolgen, wenn cs sich nach dcr Bescheinigung des Arztes um einen lebcns- bcdrohlichcn Fall handelt. Ter Bezug von Deutschem Pudding wehl, Mondamin und ähnlichen Nährmitteln ans die mit einem Krenz bezeichneten Abschnitt dcr Kindcr'orotkarie und die Ab gabe von Nährmitteln allgemeiner Art auf Grund der Nähr- mittettanc bleiben von dieser Regelung unberührt und werden wie bisher aufrcchtcrhalten. NNy dem MiZLA Dis Juiw,mannen der Nationolpolitischen Erziehungsanstalt Kloyschc bei Dresden, die in den Sommerkerien zur Unterrich tung über die politische und wirtschaftliche Aufbauarbeit im Wa'rthcgau und im Generalgouvernement weilten, sollen nun auch die Schlachtfelder in den besetzten Gebieten des Westens kennenlerncn. Auf Einladung des Oberkommandos des Heeres begeben sie sich als Gäste des Eencralicldmarjchalls vom Brau- chitsch in diesen Tagen zu einer Besichtigungsfahrt nach dem westlichen Kriegsschauplatz. Imker liefern überflüssiges Wachs ab Immer noch finden die Standbcgeher auf den Bienenständen wertvolles Wachs ungenutzt herumliegen. Alles nicht für den Eigenbedarf benötigte Wachs ist deshalb an die Sammelstelle in Dresden abzuliefern, von wo das Wachs der Industrie und dcr Wehrmacht zugcführt wird. Ebenso sind die Wachstrester be schlagnahmt und gleichfalls abzulicfern. Die Bürgcrstcnct bei einberufcncn Steuerpflichtigen. Tie Gewährung von Familienunterhalt schließt die Erhcbung dcr Biirgersteucr aus. Ein gemeinsamer Erlaß des Reichs« innen und des R e i ch s f i n a n z m t n t st e r s führt zur Klarstellung dieser selbstverständlichen Freistellung bei Eiubc- rusungcn folgendes aus: Aus die Höbe der dem Steuerpflich tigen und seinen familicnuulcrhaltsbcrcchtiglen Angehörigen insgesamt zuslicßcnden Bezüge kommt es bei dcr Nichterhcbuug dcr Bürgersteuer nicht an. Tie Erhebung dcr Biirgcrsteucr entsällt daher auch dann, wenn neben dem Familienunter halt — anzurcchncndcs oder außer Ansatz zu lassendes — Ein kommen, z. B. eine freiwillige Zuwendung des Arbeitgebers des Einberufenem bezogen wird. Die Vorschrift über die Nichierbebung ist auch anzuwcudcn, wenn eine Wirtschasts- bcihilfe zur Fortsetzung oder Erhaltung des Betriebes oder freien Beruses oder eine Pauschwirtschaftsbcibilfc für einbc« ruscne Bauern und Landwirte gewährt wird. Soweit hiernach die Bürgcrstcuer zu Unrecht erhoben worden ist, muß sie er stattet werden. Für den Arbeitgeber gilt, daß er von dcr Einbchaltung dcr Dürgcrstcucr bei Angehörigen der Wehr macht usw., denen er eine freiwillige Zuwendung zahlt, nur dann absehcn darf, wenn die Zuwendung den aus der Lohn« slcnerkane vermerkten Frelgrcnzcnbetrag nicht übersteigt oder wenn ihm eine Bescheinigung der stcucrbcrcchtiglcn Gemeinde Vorgelcgi wird, aus der sich die Berechtigung des Arbeitgebers zur Nichtcinbchaltunzz dcr Bürgcrstcuer von der den PrciS- grcnzcnbctrag übersteigenden Zuwendung ergibt. Außerkurssetzung ehemaliger Danziger Scheidemünzen. Eine gemeinsame Verordnung des Ncichsfinanz- und des Rcichswirtschastsmluistcrs bestimmt, daß mit Wirkung ab 1 November 1940 die als Ncichsmarkscheidcmünzen geltenden Scheidemünzen im Nennwert von Ist, 5, 2 und 1 Pfennig Danziger Währung nicht mehr als gesetzliche Zahlungs mittel gelten und cinznzichcn sind. Die Münzen werden bis zum 3t) November 1970 einschließlich bei allen öffentlichen Kassen und den Kassen dcr Rcichsbankanstalten in Zahlung genommen und umgcwechselt. Gutschrift der Zinsen in Postsparbüchern. Die Zinsen für Einlagen bei der Postsparkasse, die 214 v H. betragen, werden dem Poslsparkonlo des Sparers zu Beginn jedes Jahres gut« geschrieben und als Einlage verzinst. Wenn die Zinsen den Betrag von 50 Mark übersteigen, übersendet das Poslsparkassenamt tu Wien dem Sparer eine Zinsen- a «Weisung, die zur Eintragung in daS Postsparbuch am Postschallcr vorzulcgen ist Dcr Sparer kann aber unabhängig hiervon jederzeit — auch wenn die Zinsen den Betrag von 5» Mark nicht übersteigen —' beim Postsparkassen«»»» in Wien I die Ucbcrsendung einer Zinsenanwcisung zur Eintragung dcr Zinsen in das Postsparbuch beantragen. Wenn der Sparer keinen solchen Anirag stellt, so entstellt >llm kein Nachteil, weil, wie schon erwähnt, die Zinsen mit Beginn jedes Jahres auch ohne Eintragung im Postsparbuch als Einlage behandelt und vaster verzinst werden. Ehebkihttsr für Frauenhilfödienstmüdel. Tas Deutsche Franc »werk läßt den Franenhilssdienstmüveln, die sich nach dem I September 1939 zum Frauenhilssdicust vcrpslich- tet haben und sich in ihrer Arbeit bewähren, bei ihrer Ehe schließung eine Ebebelhilse von SOO Marl zukommcn. Stichtage sür Wiedcrbesiedlung. Zur Klarstellung in der Derwatzungspraris und im bürgerlichen Rechtsleben werden künftig die Stichtage festgesetzt und bckannlgegcben zu denen die einzelnen Ortschaften im westlichen Grenzgebiet als wieder- besicdcli gellen. Tie Stichtage sind zum Beispiel sür den späte sten Wiederbeginn der Mieiezahlungspslichi und sür den Be ginn des Fristenlauses sür die Beendigung des Räumungs« familienunterhalts maßgeblich. Nach einer Anordnung des N eichst nnen Ministers werden die Stichtage ze- weils auf den 1. oder lk. eines Monats gelegt. Als frühester Zeitpunkt kommt, abgesehen von den badischen Gemeinden, der 1. Juli 1910 in Betracht, als spätester in der Regel der 1. No vember. Die Festsetzung des Stichtages hängt davon ab. von welchem Zeitpunkt an die überwiegende Zahl der Bewohner einer Gemeinde ihre Wohnungen in ordnungsgemäße Be nutzung nehmen kamt. Die eigene Mutter ermordet Der Täter und zwei Helfershelfer flüchtig Nachts ist in Bad Lausick die Inhaberin eines SchuMären- aeschäftes, Marie Liesbeth Ehrler, geschiedene Olcnroth, ge borene Ehrler, geboren am 13. Februar 1896 in Bad Lausick, dort Adolf-Hiller-Straße 67 wohnhaft, in ihrer Wohnung er mordet worden. Die Ehrler hat mit scharfkantigen und stump fen Gegenständen verschiedene Schläge auf den Kopf erhallen, oie schwere blutende Wunden verursacht haben. Um den Hals hatte sie ein Handtuch, das an dem einen Ende zu einem Knebel znsammcngcdreht in den Mund gesteckt war. An Hän den und Füßen war sie niit einer Wäscheleine gefesselt und mit dieser auf einen Stuhl festgebuuden. Als Täter kommen in Frage: Schüler Günther Fritz Ohlenroth, der Sohn der Er- moroetcn geboren am.11. Januar 1926 in Bad Lausick, der Schüler Karl Theo Erich Herbert Wende, geboren am 22. April 1925 in Wismar, dcr Schlosscrlchrling Gerhard Erich Nau- mann, geboren am 31. Angust 1925 in Leipzig. Atte drei sind slüchtig. Sie werden beschrieben: Ohlenroth, etwa 1,55 Meter groß, volles rundes Gesicht, gesunde, bräun liche Gesichtsfarbe, dunkelblondes, gescheiteltes Haar, bekleidet wahrscheinlich mit braunem Anzug und grauem Garbardine- mantcl. Wende, etwa 1.83 Meter groß, schlank, geht etwas nach vorn gebeugt, blasses Gesicht, blondes, welliges, gescheiteltes Haar, bekleidet mit weinrotcr, langer Hose, braungejprenkcttem Jackett, rotkaricrtcm oder hellblauem Sporthemd, braunen Halbschnhcn, graukarienem zweireihigem Ulster nnd graugrü- ncm wcichcm Hut. Naumauu, etwa 1,01 Meter groß, nutersetzt, breitschultrig, volles, gesundes Gesicht, dunkles links gescheitel tes Haar, bekleidet mit einreihigem dunklem JackeUkanzug mit Weste und langer Hose, grauem Ncgcumantel, duukclgrüncm Sporthemd, graugrünem Westover und schwarzen Halbschnhcn. Falls die Täter irgendwo getrosfen werden, wird sofort um Mitteilung an die Kriminalpolizei zn Leipzig, Fernsprecher 72 3 21, Hnusrus 398, oder an den nächste» Schutzpolizeibcnam- tcn gebeten. Krnmhermersdors. Auszeichnung. Mit dem Ju- 'sauteric-Sturmallzeichen wurde der Gefreite Erich Neubauer ausgezeichnet. Dresden. Aus dem dritten Stock gestürzt. Eilt siebenjähriger Junge stürzte aus einem Fenster des dritten Stockwerkes. Er fiel in den Borqartcn und tarn mit einem Beinbruch, der seine Einliescrung ins Krankenhaus erforderlich machte, noch glimpflich davon. Lohmen (Kr. Pirna). Mit dem Fahrrad verun glückt. Der 54 Jahre alte Stcinarbeitcr Robert Jährig aus Lohiuen fuhr mit dem Fahrrad die abfallende Straße hinab. Er stieß mit der die Straße überschreitenden Witwe Anna Ebschner aus Uttewalde, die 76 Jahre alt ist, zusammen. Beide stürzten und zogen sich schwrre Kopfverletzungen zu, Lie zum Tode beider Verunglückter führten. Zittau. Unbeleuchtetes Fuhrwerk. Auf der Lst- straße prallte in den frühen Morgenstunden ein Motorradfahrer so unglücklich gegen ein vor ihm fahrendes unbeleuchletcs Fuhr werk. daß er sich beim Sturz schwere Gesichtsverletzungen zuzog. Großröhrsdorf. Entsetzliche Familtentragödie. Eine furchtbare Familientragödie trug sich in der Nacht in der Bahnhofswirtschaft Großröhrsdorf zu. Als sich am Montaq- morgen niemand bemerkbar machte und die Wirtschaft verschlös sen blieb, wurde die Tür gewaltsam geöffnet. Denen, die die Wohnung betraten, bot sich ein entsetzliches Bild; die dreiköp fige Familie Schimana lag erschossen im Schlafzimmer. Die Untersuchung ergab, Lag der 29jährige Gastwirt Herbert Schi- mang tödliche Schüsse auf seine 24jäh»ge Frau und seinen vier jährigen Sohn abgegeben und dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet hatte. Der Grund bedarf noch der Klärung. Leisnig. Betrunkener verursacht schweren Un fall. Am Ausgang der Muldcnstraße fuhr der Lenker eines Kraftwagens im Zustande der Trunkenheit auf den Fußweg. Die gerade vorüberkommende Ehefrau Pietsch wurde gegen die Hausmand gedrückt. Die Bedauernswerte wurde so schwer ver letzt. daß ihr sofort ein Arm abgenommen werden mußte. Der schuldige Kraftwagenlenker entzog sich seiner Festnahme durch die Flucht. Als er nach einiger Zeit wieder durch die Straße kam. stieß er an der ersten Unfallstclle nochmals mit einem Last wagen zusammen. Dabei wurde der gewissenlose Mensch fcst- genommen. Eibenstock. Was kommt dort von d'e r Höh! Als hier einige Frauen ein Flugzeug beobachteten, fiel etwas Glit zerndes herab, das sich als ein Trauring erwies, der vermutlich einem Flugzeuginsassen entfallen ist. Crimmitschau. Das 300000. Stück fertig gestellt. In der Tuchfabrik Hermann Eubelt A.-E. fand im Rahmen eines Vetricbsavpclls die Uebergabe-des 300 000. Stücks an die Bctricbsfühnmg statt. Aus diesem besonderen Anlaß erhielt jedes Cefolgschäftsmitglied ein Geldgeschenk. Aus OaHseos GeeLMssäleu Er beutete Frauen aus Vom Chemnitzer Landgericht wurde der mehrfach vorbe strafte 35 Jahre alte Hans Kurt Alfred Heller wegen Rückfall betruges zu vier Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverlust und Sicherungsverwahrung verurteilt. Der Schwindler hatte cs auf die Ausbeutung von Fauen abgesehen, denen er die un glaublichsten Dinge erzählte. I» einem Falle erbeutete er 165 Reichsmark, dann wieder 60 Reichsmark, eine Hausange stellte erleichterte er um 265 Reichsmark, wenig später eine Stenotypistin um 300 Reichsmark. Auch einen Dentisten schädigte er um 300 Reichsmark. Das neugeborene Kind vorsätzlich getötet Wegen Kindestötung hatten sich die Irmgard Lieselotte Geyer ans Beierfeld und ihre Mutter Anna Maria Geyer aus Hundshübcl vor dem Zwickauer Landgericht zu verantworten. Lieselotte Geyer hatte am 4. Juni ein uneheliches Kind geboren, das nach der Geburt gelebt hatte. Als die Mutter eine Hebamme holen wollte, lehnte die Tochter dies entschieden ab und for derte die Mutter auf, das Kind zu beseitigen, damit niemand etlvas von ihrem Fehltritt erfahre. Die Mutter licß sich zu dieser verbrecherischen Tat überreden und ertränkte das Kind in der Badewanne. Im Füllofcn verbrannte sie oann ocn Leichnam. Die unmenschliche Tat ahndete das Landgericht mit dcr Vcrurtcilung dcr Irmgard Lieselotte Geyer zu vier Jah ren Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechtsveclnsi, währens ihre Mutter acht Lahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrcnrcchls- verlust erhielt. «Kunst und Kuttur g Oberlandesgerichtsr«t Dr. Baring 8Vjährig Oberlandesgerichtsrat a. D. Adolf Baring in Dresden, ein hervorrageiwer Rechtswahrer und bedeutender Familienforscher, begeht ain 14. Oktober seinen 80. Geburtstag. Trotz schwerem Augenleiden — er ist fast erblindet — ist der Altersiubilar voll kommen rüstig und ermüdlich schriftstellerisch schaffend. Dr. Adolf Baring ist ein Nachfahr des berühmten Verteroigers von La Haye Samte in der Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815, Major Georg Baring, der später als Freiherr von Baring Stadtkommandant von Hannover und Generalleutnant in Osna brück war. Neben angestrengtester beruflicher Tätigkeit fand Adolf Baring Zeit zu Abhandlungen und Aussätzen sür rcchts- wissenschastliche und genealogische Zeitschriften, die ihn weit über die Grenzen des Sachsenlandes bekannt machten. Turnen - Sport - Spiel Im StSdtekampf der Hockey-Mannschaften von Leipzig und Jena, der aus dem Platz der Leipziger SC. ausgetragcn wurde, gab es einen knappen 2:1-Sicg der Leipziger. Thoß, Chemnitz, holte sich den Großen Bcrgpreis in Klin genthal vor Link, Presto Chemnitz <52:47», Hermann, Diamant Chemnitz (52:51), während Werner Richter als Vierter 53:10 benötigte. Gleichzeitig wurde die Vogilänüischc Vergmcistcr- schaft des Bezirkes ourchgesührt, die sich Pippig, Naolcrlust Pausa in 55:38 sicherte, während bei den Jugendlichen Fischer, Klingenthal, in 57:13 den Sieger stellte. Das Nennen wulve im Einzelstart gefahren. „Fest dcr Meister" in Stettin. Bei dein von dein Neichs- bund sür Leibesübungen gemeinschaftlich mit dcr Switiucr Hitler-Jugend durchgesührten „Schwimmfesl dcr Meister" be fand sich der Stettiner Laskowski in großer Form. Er konnte nicht nur iin Kraulschwimmen den mchrsachen Deut schen Meister Werner Plath (Berlin) hinter sich lassen, sondern außerdem auch in» Bruslschwimmcu Europameister Balke (Kriegsmarine Wilhelmshaven) als anch den Jugendmcistcr Gold (Erfurt) besiegen. Handball Städtcspicl Danzig—Posen 13:11. Zu einem Städtcspiel trafen sich in Danzig die Handballmannschastcn von Posen und Daiizig. Bereits bei Halbzeit konnten die Danziger init 5:2 die Führung behaupten, um schließlich mit 13:11 einen sicheren Sieg davonzutragcn. Tie Titelkümpse dcr dcittscyrn Ktctnkaltvcr- und Pistolen« schützcn wurden in diesem Jahr als Fernweitkämpfe ausge lragen. Geschaffen wurde in vier Gruppen in Berlin-Wannsce, Gera, Köln und München. Meister wurden im Kleinkaliber schießen Franz Kettner (Köln) und Richard Greiner (Zella- Mehlis). ferner die Schützengesellschaft Grötzingen und die priv. Schützengesellschaft Zella-Mehlis. Im Pistolenschießen stellte Berlin die Sieger. Mit der Schsibenpistole wurden Mohr (Hambnrgt und die Schützengesellschaft Mehlis Meister. Besler Schncllscncrschütze aus Schattenrisse wurde wieder Lud wig Leupold (München). Sachsen verteidigte den AdlerprciS erfolgreich. In Mann heim kämpften die Handballauswahlmannschastcn der Bereiche Sachsen und Baden um den von der Tcutfchcn Sportbchörde für Leichtathletik gestifteten Adlerpreis. Die Sachfcn, die be reits im vorigen "Jahr diese höchste Auszeichnung des Hand- battsportes nach Sachsen entführen konnten, waren auch diesmal erfolgreich. Ju hartem Kamps mutzten die Badener sich der Uebcrlcgcnhcit dcr Sachscn bcugen, doch habcn sic ihren Kame raden den Sieg ziemlich schwer gemacht. Die Sachsen siegten 14 : 12 (7 : 7). Tas inkernationalc Reitturnier in Meran brachte gleich im erste»» Springen nm den Preis des Laudwirlschastsministcrinms einen deutschen Sieg. Rittmeister Brinckmann brachte Oberst II fehlerlos in der weitaus besten Zeit über die Hindernisse. Ten zweiten Platz belegte der Italiener Gutterrez init Torno. Aus dem dritten Platz endete wieder ein deutscher Teilnehmer, Ritt meister Niemack mit Olas. Der „Tag der Million" bildete den ersten Höhepunkt dcr Rcnnwoche, in dessen Mittelpunkt der über 5000 Meier nnd 23 Sprünge führende „Grosze Preis von Meran", das mii einer Million Lire ausgestattete wertvollste Hindcrnisrcnnen der Welt, stand. Ucberlegener Sieger wurde der vierjährige Italiener Maenio. Von den beiden deutschen Pscrden wurde Coudottieri nur sechster, während Tnbaner durch Slmrz ausschicd. Von den 20 gestarteten Pferden kamen acht zu Fall. Vicrländcrkampf der Nadsvortamitteure In Leipzig. Auf dcr zwei Kilometcr langen Nnndstrccke bei Leipzig trafen sich die Vertreter dcr 'Nadsportamaieure von Deutschland, Däne mark, Schweden nnd dcr Slowakei zu einem Vierländerkampf. Der Sieg-siel au den Deutschen Preiskeit, in der Länderwertung jedoch fnhkte Dänemark vor Deutschland. In Erfurt konnte Preisleit seinen Vörtagssicg von Leipzig wiederholen. In der Länderwertung kam diesmal Deutschland vor Schweden und Dänemark aus den ersten Platz. DaS Große Steherrennen in der Berliner Deutfchlandhalle sah acht unserer besten Winlerbahnfahrer am Start. Nach zwei Vorläufen über je 20 Kilometer sieäte im.Entscheidungslaus um 30 Kilometer, den „Preis von Charlottenburg", der Ber liner Hallenspezialist Stach vor dem Dortmunder Wengler, dem Weltmeister Metze und dem Kölner Krewer. Aus dem Rcnncn um den „Preis uin den Funkturm", an dem die Dritten und Vierten der Vorläufe beteiligt waren, ging der sächsische Meister Schindler vor Schön, Merkel und Ehmer als Sieger hervor. , , Neuer Erfolg deS Gestüts Schlenderhan. In Berlin-Hoppe« gartcn wurden die großen Prüfungen der dreijährigen Pferde mit dein Lehndorff-Nennen abgeschlossen. Das Rennen wurde ein neuer großer Erfolg für das Gestüt S.chlenderhahn, obwohl die Wunderstute Schwarzgold ungcsattelt blieb, wurde sie durch ihren Slallgefährten Samurai ausgezeichnet vertreten Der Hengst gewann mit großer Ucbcrlegcnheit vor Leandro. Nereus, Porsenna und Orgona. — Das große Hürdenrennen auf der Knrlshorstcr Bahn, das, mit 25 000 Mark cmsgestattct, über 4000 Meter führte, wurde von dcr Stute Fidnnzäta acwonncn. HsM!, Mrkschasl Wh Verkehr Berliner Wertpapierbörse. Am Aktienmarkt war die Grundstimmung wieder vorwiegend schwächer. — Ain Ren« tenmarkt wurden Ncichsbahnvorzugsaktien auf 126 heraus- gesctzt. Angebot bestand für 414prozentige Reichsschatzanwcü jungen, so daß die 1938er Folge I und II um je '/» herabgesetzt wurden. Stcnergutschcine II unverändert. Stcuergutscheine I lagen sehr fest bei 102)4 bis 10314. Ncichsaltbesitz 154)4, Um« schuldunasa»''""--' »erlisch „Daö weiß ich wohl, das Kricgsgcsetz soll herrsche«, jedoch die lieblichen Gefühle anch." An diese Worte von Heinrich von Kleist wivd man erinnert, wenn man aus -ernster vom Krieg bestimmter Arbeit heraus eine frohe Stunde «in« schaltet nnd sich an dem echten, vergnüglich zu genießenden Humor der Fliegenden Blätter, der bekannten Münchner Zeitschrift für Humor uud Kunst erfreut. Die kluge Beob achtung, den seinen Humor, die liebenswürdige Darstcl« lnugöwciso der literarischen und künstlerischen Mitarbeiter findet man immer wieder bestätigt. Bei aller heitere» Be- : schwinglheit ist dcr Blick der Gegenwart, dein Abwehrlampf ! unseres Bolles zu gewendet. Die Mitarbeiter bewähren sich, j mit scharfer Feder und witzigem Zcichcustift anch auf diesem Felde. Gönne» wir uns eine heitere Stunde und deuten »vir dabei an die Fliegenden Blätter, die sie uns geben I köuncul
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