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Monatlicher Bezugspreis 1.70 AM., Zustellgebühr M M MM WM ^M W MV AMM «MMA 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, MM MM MW M MM M^ M MS von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. V V V U M V N«. 222 S«»nna!l»Lnd, 21. 1S40 1SS. Deutsche U-Voote versenken 14 HMMWM London auch gestern wieder das Hauptziel der Vergeitnugsangriffe / Neue Lröude in kriegswichtigen Anlagen / Meder Dowden auf westdeulsche Wohnviertel /13 Tote und zahlreiche Verletzte Berlin, 21. September tFunkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe setzte ihre Angriffe aus England fort. Die Vergeltungsangrisse waren in erster Linie gegen Loudon ge richtet. Besonders im Zentrum der Stadt dicht westlich des großen Themsebogcns wurden verschiedene kriegswichtige Anlage» schwer beschädigt. Uever Südostengland kam cs hierbei zu einigen für uns erfolgreichen Luftgefechte». Nachtangriffe galten vor allem den Londoner Hafen- anlagcn. U. a. konnte« in de» Noyal-Albcrt-Docks zahl reiche Treffer erzielt werden. Ferner griffen kleinere Verbände im Laufe der Nacht kriegswichtige Versorguugsbetriebe im Süden «nd Osten Londons, sowie Flugplätze und andere kriegswichtige Ziele l« Süd- und Mittelcngland an. Zu dcu alten seit Tagen schwelende« Brandherden traten neue Brände Hinz«. Bei nächtlichen Angriffen britischer Flugzeuge auf west deutsche Städte wurde» mehrere Wohngebäude zerstört, eine Kirche und ei« Friedhof getroffen. Die Verluste der Zivil bevölkerung betragen 13 Tote und zahlreiche Verletzte. 14 britische Flugzeuge wurden gestern durch Jagdslieger und Flakartillerie abgeschoffen. Ein eigenes Flugzeug ist nicht zurückgekehrt. Das «uter Führung von Kapitänleut- uant Nleichrodt stehende U-Boot hat neun Dampfer mit ins gesamt 81862 BRT. versenkt, ein weiteres U-Boot versenkte drei feindliche Dampfer mit 18 00V BRT., ein weiteres zwei Dampfer mit 12 060 BRT. Vergellungsangrlff -er SroßaMlss ms Marsa Miruk - Nom, 21. September (Funkmeldung). Der italienische Wohrmachtsbericht vom Sonnabend hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Der Feind, der in de« letzte« Tage« die Krankenhäuser von Nardia, Tobruk und Derua mit Bombe» belegt hatte, hat in der vergangene« Nacht eine heftig eBombardierung von Bengasi dnrchgesührt, ohne irgend ei« Ziel von mili tärischem Interesse z« treffen. Dagegen hat er beträchtlichen Schaden an Wohnhäusern, besonders i« de» von Musel manen bewohnten Stadtviertel« verursacht. Drei Tote und 27 Verletzte sind zu beklagen. Als sofortige Vergeltungsmaßnahme hat eine große ita lienische Fliegersormation während des Tages «ud in der italienischen Luftwaffe Große Zerstörungen und Brände Nacht die Eisenbahnanlage«, Lagerhäuser und sonstige Ein richtungen von Marsa Matruk mit deutlichem Erfolg heftig mit Bomben belegt. Es wnröen große Zerstörungen und Brände verursacht. Alle unsere Flugzeuge sind zurttckge- kehrt. In Ostafrika hat der Feind während eines für uns gün stig verlaufenen Znsamemnstoßes im Tal des Flnffes Akobo (Grenze des oberen Sudans 86 Tote auf dem Felde zurück- gelassen. Unsererseits drei Verwundete. Unsere Flngzenge haben den Flugplatz von Aden «nd zwei von Kriegsschiffen geschützte Geleitzüge bombardiert, die sich ans der Fahrt nach -er Straße von Bab el Mndaeb befanden. Der Feind hat die üblichen Luftangriffe aus Assab, Tessenci, Gura, Harrar «nd Dircdaua dnrchgesührt, ohne Opfer zu verursachen. Der Materialschaden ist gering. kisssnsuigekot sn i-on^ons," Re-erMs als AervositStserschelnung Verlriislmgen und Ermahnungen, bei der Stange zu bleiben Stockholm, 21. September (Funkmeldung). Je dunkler sich die Wolken des Strafgerichtes über der britischen Hauptstadt zusammcnziehcu, je öfter täglich Alarm- sireucu vergeltende Schläge der deutsche» Luftwaffe ankün- digcn und je empfindlicher England !m Zentrum seiner militärischen und industriellen Kricgsrüstungen getroffen wird, umsomehr wird in London geredet. Ucberblickt mau, was iu den letzte» drei Tagen her- gcschwatzt, zusammengestottcrt und -gelogen worden ist, so bekommt man den Eindruck, daß die allgemeine Nervosität und Angst vor dem Kommenden geradezu einen Brechdurch fall an Reden unter den verantwortlichen Kriegstreibern ausgclöst hat. Minister, Staatssekretäre, Abgeordnete, Generale und Runöfnnkhetzcr vis zum Jndicnberichter, alle versuchen, nach Churchills Methode ihren beklommenen Herzen irgendwie Lust zu machen und der wachsenden Nervosität Einhalt zu gebieten. Vor dem Unterhaus, vor Versammlungen oder Arbeitern von KricgSbetricben, die bislang noch vom Straf gericht der deutschen Waffe verschont geblieben sind, meist aber vor dem bombensicher untergebrachten Mikrophon geben sie in Botschaften und langen Reden ihre Ergüsse von sich, s um die britische Bevölkerung zu ermutigen und sic weiter in i KriegSverbrechen hineinzuzieheu. ! Arbcitsmiuistcr Bevin hat, soweit in der Ocsfcntlichkeit davon Notiz genommen wurde, in den letzte» drei Tagen nicht weniger als dreimal geredet. Lustfahrtminister Sinc lair und Ernährungsministcr Woolton haben zweimal Reden und Botschaften losgclasscn. In der langen Liste der Redner findet mau in den letzten drei Tagen den Innenminister < Andersen, dcu Schissahrtsminister Croß, de» Minister für s Flugzeugproduktion Beavcrbrook, den UnterstaatSsekrctär im l Ministerium für Sicherheit im Inneren, den Parlaments- i sekretär des ErnährnngsministeriumS Booth, die Abgeord neten Nocl, Baker und Lord Addison, Lnstmarschall Jubcrt, die Generale Sir Ken Ellis und Allace, de» Gencralpvst- meister, den Nundsunkhetzer Lindley Fraser, den Direktor eines Zeituugsbetriebes, den Judicnberichter Nom nnd an dere, die sich in die Gefolgschaft des Oberhctzcrs begebcu haben. Aus ihr Geschwätz näher einzugeheu, lohnt sich nicht. ES ist teils Entschuldigungsversnch für das bezeichnende Ver sage» irgendwelcher Einrichtungen, teils leeres Gestammel über das „Scheitern" des deutschen Augriffes, das in London sowieso niemand glaubt, teils aber auch, wie man es von dem Kriegstreiber erster Ordnung Sinclair nicht anders erwarte» kann, übelste Hetze, die uns aus dem Munde eines solchen Verbrechers «»berührt läßt. Was aber durch strenge» Zcnsnrterror verhindert werde» soll, das verrät dieses Aufgebot an Rednern. Es ist bezeich nend für die wachsende Nervosität und Gereiztheit der Lon doner Bevölkerung, die durch Lügen, Vertröstungen und Er mahnungen beschwichtigt werden soll. Leere Worte «nd falsche Hoffnungen sollen das Volk über das Leid, in das es sich von den Hetzern hineinzichc» läßt, hinwegtäuschcn. Churchill nnd die Kriegstreiber um ihn wolle» das Wort wahr haben, London lieber in Schntt nnd Asche zu sehe», als ihre Vcr- I brechen aufzngeben. ' I Was man einst mit den srivolc» Worte» vom „reizende» Krieg" nnd „bequemen Sieg" erreicht hat, nämlich das Volk zum Mitschuldigen an dem Kriege zu machen, das versucht man jetzt bei diesem Appell zum Untergang in anderem To», nm Gutgläubige bei der Stange z» halten. Die deutsche Waffe aber redet eine härtere Sprache, die auch dem Letzte» , die Augen öffnen wird — vielleicht zu spät! Der neue rumänische Außenminister an Ribbentrop. Berlin, 21. September (Funkmeldung). Der neue rumänische Außenminister Sturdza richtete an läßlich seines Amtsantrittes an den Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop ein Telegramm, für das der Ncichsaußcnmimster seinen Dank übermittelte. König Faruk unter englischer Aufsicht. Acgyptifchc Wache beseitigt. Nom, 21. September (Funkmeldung). Nach einer Meldung des „Messaggcro" von der ägyp- tischenGrenzc ist König Faruk unter englische Kontrolle ge stellt worden. Die ägyptische Wache des Königs wurde aus dem Palast entfernt und durch englische Soldaten ersetzt. > Die Ws TMWMg Für jeden Menschen, ob Berufssoldat oder Wehrmann, ob Rüstungsarbeiter oder Kriegerfrau, der den Krieg nicht als unabwendbares Schicksal dumpf ergeb.» hlnnimmt, sondern sich mit ihm geistig auseinandersetzt, gibt es letz- tenendes nur zwei Möglichkeiten: Entweder an LerAeber- zsugung von der Sinnlosigkeit des Krieges, jeden Krieges, zu zerbrechen, oder in dem Glauben an seinen tieferen Sinn zu erstarken und zu überwinden. Wie Geist und Seele des Menschen in sich jene Kräfte entwickeln können, damit der Krieg nicht ein Zerstörer an ihnen werde, sondern ein Bildner, der sie mit scharfem Meißel noch vollkommener als bisher aus dem Angeformten heraus hämmert, das zu ergründen ist Wohl in jedem Krieg das große Bemühen vieler Soldaten gewesen. Man darf dieses Bemühen nicht etwa mit dem Versuch verwechseln, den Krieg, der es fertig bringt, die Menschen zu solch ungeahnten wertvollen Seelenkräften zur Charakterbil dung zu wecken, zu einem Odralzustand des Menschen geschlechts zu stempeln. Auch wer den tieferen Sinn kriegerischen Geschehens in sich ausgenommen hat, wird sich weiter leidenschaftlich zu den übergeordneten Werten eines tatenfrohen und schöpferischen Friedens bekennen können. Auch er vergißt niemals, daß im rkichtsoldwischsn Leben des Friedens der Grund der Bewährung kein geringerer, nur der Maßstab ein anderer Ist. Für den Berufssoldaten, der den Krieg von vornherein entweder als «ine Art von Krönung feines Lebenssinns oder doch als die in Betracht gezogene erhöhte Stufe seiner Lebensarbeit ansieht, stellen sich nicht tmmer die gleichen Fragen wie für den Wehrmann, Ler bis zur Ein berufung ganz anderen Ädealen und Aufgaben lebte. Er, Lessen bisherige Arbeit der Schaffung von Werten diente, steht nun auf einmal vor dem Befehl, mit der Waffe in der Hand Werte, die er bisher schuf, zu vernichten. Er muß sich vor der Führung bewähren, den gewaltsamen Tod nicht zu scheuen, den im Frieden niemand von ihm forderte, es sei denn bei der Sühne eines todeswürdigen Verbuchens. Nicht minder drängendere Fragen stellt das Kriegsschicksal an di« Frau, deren tiefster Lebenssinn noch weit mehr als beim friedlichen Werte schaffenden Mann die Schöpfung und Erhaltung kmmer neuen Lebens ist. Die vorzeitige Vernichtung dieses von ihr geschaffenen Lebens wird aber die zwangsläufige Folge jeden Krieges. Es ist leicht «inzusehen, daß gerade auch sie jm besonderen mit dem Kriegsschicksal in starken inneren Konflikt ge raten kann. So viele Fragen, und sie sind hier nur aufs knappste angedeutet, so viele Versuche, sie gültig zu beantworten. Sn einem Büchlein von Wilhelm Ehmer „Der Krieg der Seele" — Gedanken eines Deutschen im Krieg« — haben diese Bemühungen «ine besonders überzeugende Gestalt gefunden. Sie laufen darauf hinaus, jene Gegenkräfte aufzuzeigen, die bei Frau und Mann, bei Soldat und Nichtsoldat die Nöte des Krieges überwinden, die Forde rungen des Krieges bejahen helfen, ohne dabei etwas billig idealisieren zu wollen. Diese schöpferischen Gegen kräfte, die Zwang, Not, Schmerz und Tod bannen, sind es, durch dis er Len Einzelnen im Kriege über sich selbst emporwachsen sieht. Aus der'Wechselwirkung von Befehl und Gehorsam, aus den Odeen der Notwehr, der Ehre, Ler Verbundenheit mit dem Volksganzen, der Kamerad schaft, dem Durchbruch des Ochs zur Selbstüberwindung und zum Opferwillen werden sie geboren. S e v reint gestalten einen neuen Menschen, den Krieger, kur es fertig bring!, den Gegner, wenn es notwendig wird, zu töten, die Güter friedlich.r Arbeit, wenn es sein muß, zu zerstören, ohne dabei schuldig zu w rden, und schließlich den eigenen Tod als ehrenvoll anzuer e inen und hinneh men zu können. Für dis Frau erwachst» in der Auf gabe, dem Leben, das d r Krieg vernichtet, neues Leben entgegenzustslstn, das Leben in des Wortes echter Be deutung zu erneuern, in d r Hingabe an den geliebten Mann noch weitere schöpferische Gcgenkräft. Durch sie tritt sie glei chdem Mann Frage» wie „Warum muß Krieg sein?", „Muß ich Len Krieg amr ennen?", „Warum dar und kann ich mich nicht ausschiießen?" mit gläubiger Aeberzeugung gegmüber. „Tie Luge der norwegischen Wirtschaft durchaus stabil." Während die englische Propaganda sich bemüh», die „Nollaqe Norwegens", wie sie angeblich durch dis Vesetzungsaktion ent- standen sei, möglichst kraß zu schildern, stellt das in Oslo erjchei. nsnde norweguche WirLhostsblatt „Ökonomik Revue" in aller Sachlichkeit fest, daß Hst Lage in der norwegischen Wirtschaft durchaus stabil Ä.