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A »§»<»«»!»«« 1040 198- Vergellungsangrifse aus Südengland und London versorgungsbelrlebe und Sockanlagen erfolgreich mit Bomben schweren Kalibers belegt Hofjuden sehen Sich an! Die erfolgreichste brutsche Premiere des Veit Harlan- Filmes „Jud Süß", die fast unmittelbar auf die virl» besprochene, als -sensationell empfundene Welturauffüh rung auf der Biennale zu Venedig folgte, hat ein Thema angeschnitten, dessen Bedeutung weit über den Rahmen eines deutschen Problems hinausgeht. Wir haben gerade in diesen Tagen wieder die Amsterdamer Enthüllungen über die schmutzigen Geldgeschäfte und Schiebungen des internationalen Börsenjuden Mannheimer, sozusagen Hof jude des Kriegshetzers und Kriegsverlierers Reynaad und Finanziers RotfpanienS, erlebt. Wir wissen, welch unheilvolle Einflüsse von den jüdischen Kreisen in Wien, Prag und Warschau ausgegangen sind; in welch trau rigem Amfange Madame Lupescu die Geschicke des Ex königs Carol und damit Rumäniens beeinflußt hat. Alles dies aber ist nichts anderes als die Fortsetzung jüdischer Geschäftigkeit, die seit Iahchunderlen in Politik und Wirt schaft Einfluß und Macht suchte, um Geld und Ansehen zu gewinnen. Jud Süß war eine historische Persönlichkeit. Sein Charakterbild, das jetzt durch stärkste schauspielerische Leistungen und durch eine meisterhaft« Regie in den Brennpunkt des Interesses gerückt wird, ist durch beglau bigte Dokumente festgelegt. Joseph Süß-Oppenheimer wurde um 1698 in Heidelberg geboren und am 4. Fe- ruar 1738, vierzigjährig also, in Stuttgart hingerichtet. ES trifft buchstäblich zu, daß er sich das Vertrauen des Herzogs Karl Alexander von Württemberg erschlichen hat, der als tapferer Feldherr ein besseres Andenken verdient, denn als schwacher, stets geldbedürftiger und dem Genuß hingegebener Landesherr. Jud Süß, wie ihn schon die Zeitgenossen nannten, wurde Geheimer Finanzrat, weil er seinem Souverän das Leben im Stile des Sonnenkönigs, wenn auch en miniature, ermöglichte. Daß dies geschah, indem Erpressung und Verfolgung, Raub an Stiftsgeldern und Münzverschlechterung Stel len» und Aemterverkauf, Bedrückung und Ausplünderung von Steuerpflichtigen zum Leitmotiv Ler staatlichen Finanzpolitik erhoben wurden — wenn man kn diesem Zusammenhang von »Politik" überhaupt sprechen kann — ist historisch beglaubigte Wirklichkeit; nicht minder aber die Tatsache, daß sich zu Lebzelten und vor allem nach dem Tode des Herzogs im Jahre 1737 die ganze Volks wut gegen den Arheber allen Anglücks, eben Jud Süß, wandte, dem dann der Hochverratsprozeh gemacht wurde, in dessen Äerfolg seine Hinrichtung durch den Strang erfolgte. Der Rame des Oppenheimer-Süß aber ist seither zum Symptom für das gesamte Hofjudentum geworden, das an deutschen Fürstenhöfen bis in die unmittelbare Gegen wart hinein eine verderbliche und beschämende Rolle ge spielt hat. Als Agenten und Geldleiher, als skrupellose Wirtschafts-„Autoritäten", als eine Art halbamtlicher Minister geistern sie durch die Geschichte. In seinem Buch „Die Juden und das Wirtschaftsleben" stellt Som bart fest: „Wir können uns den modernen Fürsten nicht Verlin, 26. September (Funkmeldung). I Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die deutsche Luftwaffe setzte ihre Vergeltungsangrisfe f auf Südenglaud und Lorkdo« fort. Im Lause des Tages ! wurde u. a. das Flugzeugwerk Filton durch zahlreiche Bom bentreffer erheblich beschädigt. Hierbei zeichneten sich Kampf- ! verbände -er Luftflotte III im besondere« Maße aus. In Plymouth, Portland und Southend trafen Bomben die Hafen- und Dockanlagen schwer. Ein bei Plymouth vor Anker liegendes Kriegsschiss erhielt ebenso wie ein mili- f tärisches Barackenlager bei Duugeneß wirkungsvolle Treffer, j I» verschiedenen anderen Städten Südostenglands gelang cs, Fabrikanlagen und Lagerhäuser zu zerstören. Im Laufe der Nacht richteten sich Angriffe vor allem auf London, wo wieder Versorgungsbetriebe sowie Hasen-, Dock- und Speicheranlagen auf beiden Ufern der Themse ; erfolgreich mit Bomben schweren Kalibers belegt wurden. > Zahlreiche Explosionen, bene« ausgedehnte Brände folgten, konnten trotz schlechter Sicht einwandfrei beobachtet werden. Der Gegner setzte seine Terroraktionen gegen die deut- , sche Zivilbevölkerung fort. Militärischer Schade» entstand durch die englische« Bombenwürfe weder in West- und Nord westdeutschland noch in Berlin. Jedoch siub unter der Zivil bevölkerung wieder mehrere Tote und Verletzte zu beklagen. Die Reichshauptstadt wurde von verschiedenen seindlichen Flugzeugen erfolglos augegrisse«. Einige Wohnlauben und Siedlungshäuser wurde» zerstört. G«t liegendes Flakfeuer zwang die Engländer, ihre Angriffe abzubrechen. ! Die Verluste des Gegners belaufe« sich gestern anf zehn Flugzeuge, darnnter acht Spitfire. Eines dieser Flugzeuge wurde au der Nordseeküste durch Marineartillerie abge schossen. Sechs eigene Flngzeuge werde« vermißt. > Ein kleines U-Boot unter Führung von Oberleutnant z. S. Wohlfarth hat aus einem Geleitzug vier Dampfer mit 25 vog ART., darunter einen Tanker, versenkt. — Das Ver minen englischer Häfen wurde auch gestern fortgesetzt. Starke Tätigkeit der italienischen Luftwaffe an allen Mulen Rom, 26. September (Funkmeldung). Der italienische Wchrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nordafrika hat unsere Luftwaffe de» Flughafen El Daba bei einem Nachtangriff mit Bomben belegt. Der Feind hat die Bombardierung von Tobruk wieder holt und wurde von der prompten Gegenaktion der Flug abwehr «nd der Marineflak behindert. Ein Flugzeug ist mit Sicherheit «nd drei weitere stud wahrscheinlich abgeschoffe» worden. Unsere Jagdflieger, die zur Störung des Rück fluges der feindliche« Flugzeuge z« ihrem Einsatzhasen ein griffen habe« außerdem drei Flugzeuge abgeschoffe«. Einige Wohnhäuser und ei« Feldspital sind beschädigt worde«. Ins gesamt sind füns Tote und zehn Verwundete, darnnter zwei Frauen zu beklagen. Feindliche Schissseinheite« haben Sidi Barani unter Feuer genommen, wobei cs eine« Tote« gab «nd ein Last kraftwagen getroffen wurde. Eine Jagdstaffel hat eine« Angriff- «nd Erknndnngsflug über Malta ausgeführt. Ein Flugzeug ist nicht zurück- gekehrt. Im Noten Meer wurde ei« Geleitz«g vo« »nsere« Flie ger« angegriffen. Ueber Ade« hat ei« Erknnd««gsflngzeug, das vo« feindliche« Jäger« vom Glofter-Typ angegriffen wurde, ei« Flugzeug, i« Flammen abgeschoffe« und ist daun zu seinem Einsatzhafe« zurückgekehrt. Im Suda« wurde« die feindliche« Verteidigangsstellu«» gen bei Otruv vo« andere« Verbände« mit Bombe« belegt. Unsere Spähtrnpps habe« -e« Feind in der Nähe vo« Agiar el Zaene nördlich vo« Om Ager i« die Fl«cht ge schlagen. Feindliche Fl«gze«ge warse« Bombe« a«s Gura, Sololo (Kenya), Adi Galla, wo zehn Eingeborene verwundet wurde«, Metemma, wo ei« Toter n«d drei Verwundete ««ter der Bevölkerung z« beklage« fi«d, Magi, wo es eine« Tote« n«d drei Verwundete gab. Ei« feindliches Fl«gze«g ist ge troffen worden. Das im Wchrmachtsbericht vom 22. S. als getroffen ver zeichnete feindliche Flugzeug bei Jstolo ist, wie nachträglich festgestellt werde« konnte, abgestürzt. Eines «nserer Torpedoboote ist im Jonischen Meer vo« einem feindliche« U-Boot versenkt worden. Di« Besatzung ist znm großen Teil gerettet. Jas englische Sakar-Unlernehmen gescheitert An neuer, erfolgreicher „Riichug" der Leiten Neuyork, 26. September (Funkmeldung), f Nach einer amtlichen Londoner Meldnng sah sich die eng- : lische Regierung gezwungen, die Angriffe auf Dakar cin- zustellen, und ihre Truppen znrückzuzichen. Sie sehe ei», daß sich der Fall Dakars nicht ohne große Kampfhandlnng ererichen lasse. WWüKer VerneSelnggsmanöser Dakar — der niederträchtigste Schurkenstreich der Weltgeschichte England versucht, sich von der Verantworiung reinzuwaschen Tie einhellige Entrüstung der ganzen zivilisierten Welt über den neuesten Schurkenstreich, den England mit seinem fei gen Uebersall auf die Hafenstadt Dakar in der Französischen Senegalkolonie begangen hat. veranlaßte den Weltfeind Nr. 1 zu einem echt englischen Vernebelungsmanöver. Er lieg Mittwoch früh durch das Lügenbüro Reuter kaltschnäuzig verbreiten, dag die Behörden von Dakar die alleinige Verantwortung für die Eröffnung der Feindseligkeiten zu tragen hätten (!). Gleichzeitig läßt er mit der ihm eigenen Dreistigkeit geflissentlich die nieder trächtige Lüge verbreiten, daß die ganze Aktion von dem Exge neral de Gaulle durchaesührt werde, während die britischen Marinestreitkräfte lediglich den „zusätzlichen Schutz" sichern soll ten. Die britische Admiralität habe sich, wie der Londoner Nachrichtendienst scheinheilig versichert, zu dem Vorfall noch nicht geäußert. Reuter dementiert im übrigen auch ganz dreist, baß ,,bei Dakar oder in der Nähe davon eine britische Landung ver- Mcht worden sein soll". Der genaue Hergang des heimtückischen Piratenübersalls, der das Verbrechen von Oran noch in den Schatten stellt, läßt sojort die abgrundtiese Verlogenheit und Gemeinheit dieses jaulen Ablenkungsmanövers erkennen. Nach einem amtlichen französischen Bericht begannen die Zwischenfälle in Dakar Montag moigen mit der Landung von zwei britischen Flugzeugen auf dem Flughafen von Dakar, dessen Insassen allerdings sofort gefangengenommen wurden. Britische Kriegsschiffe waren es. dem Bericht der sranzösijchen Admira lität zufolge, die dann nach Ablehnung eines anmaßenden „Ulti matums" in seiger Piratenmanier das Feuer auf Stadt und Hasen von Dakar und auf die dort liegenden französischen Kriegs schiffe eröffneten. Anschließend schickten die Engländer den Deserteur de Gaulle mit seiner Horde von England gemieteter Abenteurer vor, der bekanntlich zwei Landungsoersuche machte, die nach den vorlie genden Meldungen mißglückten. Nach diesem Neinkall des von den Engländern nach bewährtem Müster vorgeschobenen „Bun desgenossen" meldet Reuter plötzlich — Dienstag früh — ganz munter, daß jetzt Operationen in Dakar im Gange seien, was auch von anderer Seite bestätigt wurde. Es ist somit ganz klar, daß es England selbst ist, das mit allen Mitteln versucht, sich in den Besitz des französischen Stütz punktes an der westasrikanischen Küste zu setzen. Niemals hätte der käufliche Abenteurer de Gaulle eine solche Aktion selbständig (Fortsetzung auf Seite 2) Serrano Guner beim Führer Unterredung in Gegenwart Nibbentrops DIW. Berlin, 25. September. <L» Der Führer empfing am Mittwochmittaa in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop den spanischen Innenminister Serrano Suner zu einer längeren Unterredung. Graf Ciano kommt nach Deutschland. Der Königlich-Italienische Minister deS Aeußeren, Graf Ciano, begab sich Donnerstag morgen zu einem kurzen Be such nach Deutschlavd. Bilbtelegramm ans London. So sehen die Londoner Dock anlagen au der Themse nach e i ne m Vergel tungsangr i ff deutscher Flugzeuge aus. Nur -io Stützpfeiler von Kaischup pen sind stchengeblieben. Auch -ie Ruinen eines zerstörten Gebäudes (links) und das Wrack eines Dampfers im Hintergrund zeugen von der Gewalt der deutschen Bom bentreffer. (Afsveiated Preß, Zander-Multiplex-K.).