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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-194009111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19400911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19400911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-09
- Tag 1940-09-11
-
Monat
1940-09
-
Jahr
1940
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1940
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Recht gute Getreideernte 24.6 Mill. Tonnen—Aeberschutzgeblele des Ostens nicht milgerechnet—Mherordenülch hohe Uebergongsbestönde Wegen der schlechten Witterung tn der Wachstums»»« Ist in den meisten Ländern der Welt die dirsjäürige Getreide ernte in ihren Ergebnissen hinter den verhältnismäßig hohen Durchschnittserträgen der kehlen Jahre zurückgeblieben. Auch für Deutschland wurde ein sehr erheblicher Ertragsausfall be fürchtet, der vielfach auf 10 bis 20 v. H. einer Rormalernt« veranschlagt wurde. Rach der nunmehr vorliegende« AuAuftschätzung de» Statistischen ReichsamtcS — die naturgemäß noch lein ab schließendes Bild ergeben kann — sind diese Befürchtungen jür Deutschland nicht begründet. Nach den Schätzungen der amtlichen Berichterstatter ist für Grotzdeutschland lauster dem Protektorat und den neuen Ostgauen) mit einer Gesamt- getreiderrnte von 24,6 Millionen Tonnen zu rechnen. Damit bleibt der diesjährige Ertrag nur unbedeutend lum 2 v. H.) hinter dem letzten vergleichbaren Friedcnsdurch- schnitt August 1934/38 in Höhe von 25,1 Millionen Tonnen zu rück, der ohnehin wegen der Rekordernte 1938 etwas überhöht ist. Daher muß die diesjährige Getreideernte als recht gut angesprochcn werden. Hierbei ist noch zu berücksichtigen, daß in den gegebenen Zahlen die Erträge der neuen Getreideüberschuß- gebiete de» Osten» fDanzig-Westpreußen, Wartheland) noch nicht enthalten sind, di» sich aus mindestens 3,5 Millionen Tonnen belaufen dürsten und deren erhebliche Uebcrschüsi« in diesem Jahre erstmalig dem Reich zur Verfügung stehen. Bei der Beurteilung der deutschen Versorgnngslaae mit Getreide ist außer den gegebenen großen Möglichkeiten der Einfuhr aus Südosteuropa und Ruhland noch aus die außerordentlich hohen UebrrgangSbe stände zu verweisen, die allein beim Brotgetreide 6,2 Millionen Tonnen (ohne Mehrbestände bet Bäckern in Höhe von 15V 000 Tonnen) vetragen und damit sogar etwas größer sind als zu Beginn des Krieges. Höchsternien bei Kartoffeln, Jucker- und Futterrüben Wie stets, wird eine amtliche Vorschützung der Hack- f r u chtc r n t c erst im Oktober durchgcfiihrt, jedoch kann schon jetzt gesagt werden, daß wahrscheinlich mit Höch st ernten bet Kartoffeln, Zuckerrüben und Futterrüben zu rechnen ist, da die Witterung der Entwicklung der Hackfrüchte außerordentlich zustatten kam. Aus Zschopau und dem Hachsenland Am 11. September 1940. Spruch des Tages Nicht waS wir erleben, sondern wie wir empfinden, waS wir erleben, macht unser Schicksal ans. Marte von Ebner-Eschenbach. Jubiläen und Gedenktage 13. September 1819: Die Pianistin Clara Wieck, spätere Gatlin Robert Schu manns, geboren. — 183V: Die Dichterin Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach geboren. — 1863: Der Admiral Franz von Hipper in Weilheim «Oberbayern) geboren. — 1877: Der For- schnngsreisende Wilhelm Filchner geboren. — 1936: Achter Neichsparteitag der NSDAP„ „Parteitag der Ehre'. Sonne und Mond «Sommerzeit): 13. September: S.-A. 5.30, S.-U. 18.20; M.-U. 2.07, M.-A. 16.48 Auch eine Lehre aus dem Kriege , Jedermann Weitz, wie sehr die Beine den Sieg gewonnen nnd den Krieg abgekürzt haben. Fortgesetzt betonten die Heeresberichte die erstaunlichen Marschleistungen der Fuß- irnppc. Zu einem wehriüchtigen Volk gehört höchstgespannte Marschfähigkeit. Die aber ist weder angeboren, noch kann sie hinreichend in der zweijährigen oder in noch kürzerer Aus bildung gewonnen werden Sie mutz vielmehr von jung ans durch Wandern tn Fleisch und Blut übergehen, durch ständig gesteigerte Leistungen gefestigt und bis ins Alter hinein geübt und erhalten werden. Das ist nicht Sache des Könnens, sondern der Erziehung, der staatlichen Beeinflussung und freilich auch des eigenen Willens Das ist nicht ein Opfer, sondern Gewinn für Leib nnd Seele. Das ist Abwehr der Anfälligkeit für dutzenderlet Krankheitserschcinungen, Stählung der Muskeln, Reinigung des Blutes. Nusmoüung des Schädels. Hinführung der Seel« zum großen Kraftquell der Natur. Immer wieder empfanden die alten und jungen Wan derer. die Mitkämpfer des Krieges sind, nm wieviel leichter ihnen das Marschieren wurde als den wanderungewohnten Kameraden. Das Wandern ist nicht nur für die Mitglieder der Wan- dervereine da, sondern für jeden einzelnen nnd für die ganze Familie Spazierengehen ist gut. aber es langt nicht. Also irisch hinaus! Schusters Rappen wollen immer wieder und bei jedem Weiter hinausgesührt werden. Hocke nicht daheim im Glauben, jede Rundfüntansage hören zu müssen. Mas du nicht im Rundfunk hörst, das erfährst du ein paar Stunden später ans der Zeitung. Mi« größter Befriedigung kannst du vie Leistungen derer da draußen anhören, wenn du selber etwas für deinen Körper tatest, der doch dem Vaterland gehprt. Verölung des vürgermeisters mll den Nalsherren Am gestrige» Dienstagabend fand im NatSherrensaal eine Beratung des Bürgermeisters mit den Ratsherren statt. Bor Eintritt in die Tagesordnung begrüßte Bürgermeister Müller die Anwesenden, besonders den auf Urlaub weilen den Ratsherrn Bretschneider und den von der Wehrmacht zurückgekehrten Ratshern Prollius. Der erste Punkt behandelte die Eimveisnng.des zum Ratsherrn ernannten Pg. Prollius. Bürgermeister Müller sprach zunächst über die einem Ratshern obliegenden Auf gaben. Hierauf erfolgte die Vereidigung des neuernonnten Ratsherrn. Mit den besten Wünschen überreichte Bürger meister Müller dem Pg. Prollius die Berufungs- und An stellungsurkunden und bat nm rege Mitarbeit in seinem Amt. Zu Punkt 2 gab Bürgermeister Müller Grütze des bei der Wehrmacht weilenden OrtSgruppenleitcrs Weinhold be kannt. Er gab dem Wunsche Ausdruck, baß der Ortsgrup penleiter sowie alle anderen bei der Wehrmacht stehenden Ratsherren recht bald nach siegreicher Beendigung des Kamp fes wieder zum Wohle der Stadt Mitarbeiten können. Ter dritte Punkt behandelte den HanShaltplan der Stadt Zschopau für das Rechnungsjahr 1940. Bürgermeister Müller verlas die Erläuterung zum Haushaltplan. An Hand des gedruckt vorliegenden HauShaltplanes wurden die einzelnen Abschnitt« desselben durchgesprochen Es wurd« fcstgestcllt, daß der Haushaltplan für das laufende Rechnungsjahr in seinen Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen und die ge setzlichen Rücklagen erfüllt sind. Die Hebcsätze der an die Stadt abzuführenden Steuern wurden in der gleichen Höhe des vergangenen Rechnungsjahres festgesetzt. Da zum Punkt 4, Berschiedenes, nichts Wesentliches vorlag, wurde nach kurzer Pause in die nichtöffentliche Be ratung cingctrcten. Volksschule Zschopau. « Der Führer und Reichskanzler hat dem Lehrer Jo hannes Schuberth daS T.rcudienstchrcnzeichcn in Silber für 25jährigo aufopferungsvolle Tätigkeit im Bolksschnldienst verliehen. Da Lehrer Schuberth, der z. Z. als Leutnant der Wehrmacht angehört, auf Urlaub in Zschopau weilt, konnte ihm Rektor May das Ehrenzeichen im Nahmen einer Dienst besprechung persönlich überreichen. Platzmusikprogramm für Mittwoch, 4. S. von ^5—Uhr. Leitung: Heinz Höfer. 1. Fliegerparade, Marsch von G. Nath 2. Ouvertüre „Der Froschkönig", von F. W. Rust 3. Wunder der Berge, Walzer von W. Scheibe 4. Vergib mein nicht, Intermezzo von O. Bahlmann 5. Großes Potpourri über Melodien von Walter Kollo, von H. Krome 6. Schlnßmarsch. Ler Obst- naiv G mnsemarkt. Anliefeimrgsn zumrist verstärkt. Au den Obstmärktön nahmen Pflaumen und Zwetschgen noch den ersten Platz unter den Zufuhren ein. Allerdings ist sestzustellen, daß di« Ernte der Frühsorten allmählich ihrem Ende entgegen geht und die blaue Hauszwetschge, die sich gut für Einmachzwecke eignet, mehr und mHr in den Vordergrund tritt. Italienische Spätpfirsichs kamen gegenüber der Vorwoche schon weniger zur Geltung, da die Ernte ihren Höhepunkt bereits überschritten hat. Etwas vermehrt haben sich die Zufuhren von deutschen Aepfeln, die zusätzlich aus dem Ausland hcrnngenom- menen Mengen erreichten etwa di« Höhe der Vorwoche. Bei Birnen war nur ein« unmerkliche Steigerung in den Anlieferungen festzustelleu. Erfreulich verbessert hat sich die Einfuhr von Tafeltrauben, d'e von den Ver brauchern sehr gern ausgenommen wurden. Zitronen vermochten den Bedarf im allgemeinen zu befriedigen. Auf den Gemüsemärkten Hal sich das Kaufinteresse mehr auf Kohl und Wurzelgemüse verlagert. Nicht im mer konnte den regen Kaufwünschen der Verbraucher in Bezug auf Kopfkohl entsvrochcen werden, während Kohlrüben, Rote Rüben und Karotten genügend vor handen waren. Grüne Bahnen wärest noch immer sehr begehrt, standen jedoch nur noch teilweise in den ge wünschtem Ausmaß zur Verfügung. Ein lebhaftes Kaaf- interesse ergab sich ferner für Blumenkohl. Tomaten aus der Eigenerzeugung kamen in etwas größeren Mengen an den Markt, während demgegenüber die Auslands lieferungen nachgelassen haben. Das Kauftnteresse für Gurken hat gleichsam mit den zurückgehenden Anliefe rungen nachgelassen, jedoch hätten teilw-, e etwas stärkere Mengen vertreten sein können. Die Versorgungslag« in Zwieb«ln hat keine Veränderung erfahren. Suppen gemüse war im allgemeinen ausreichend am Markt. BerMWUg Mee tzchuweu Neufassung des Gesetzes Die Reichsregierung har im Jahre 1938 für das Altreich das (besetz über eine Bereinigung alter Schulden erlassen. Zur Vermeidung unbilliger Härten erschien es not wendig, dieses Gesetz in verschiedenen Punkten zu ergänzen und seinen Anwendungsbereich auf die eingealiederten Gebiete aus zudehnen. Das Gesetz ist deshalb neu gefaßt worden. Die Neu fassung wird vom Reichsjustizminister Dr. Gürtner soeben im Neichsgesetzblatt bekanntgemacht Schuldner, die einen selbständigen Beruf ausqeübt haben und hierbei wirtschaftlich zusammengebrochen sind, können ihre vor dem 1. Januar 1934 begründeten Schulden nunmehr auch dann bereinigt erhalten, wenn der Zusammenbruch zwar erst einige Zeit nach dem 1. Januar 1934 erfolgt ist, gleichwohl aber noch eine Folge der Wirtschastsnot war, die vor der Macht übernahme geherrscht hat. Voraussetzung kür die Schuldenberei- nigung ist wie bisher, daß der Schuldner das Vermögen, das die Grundlage seiner selbständigen Existenz bildet, zur Befriedigung seiner Gläubiger hingegeben hat. Toch wird nunmehr auch der Fall ersaßt, daß der Schuldner sein Betriebsvermögen freiwillig veräußert hat, um aus dem Erlös seine Gläubiger zu besrie- digen. Daß der Schuldner ein überlastetes Grundstück trotz seinem wirtschaftlichen Zusammenbruch erhalten hat. steht tn Zukunft der Schuldenberemigung nicht mehr entgegen. Außer den Schuldnern, die bei der Ausübung eines selb ständigen Berufes wirtschaftlich zusnmmengebrochen sind, haben jetzt auch solche Schuldner Anspruch auf Echuldenbercinigung, die einen unselbständigen B e r u ft ausgeübt haben und infolge der Wirtschaftsnot, die vor der Machtübernahme bestand, insbesondere infolge von Arbeitslosigkeit in Schuldennot geraten sind. Auch diese Schuldner können in Zukunst die richterliche Ser Gmleiler eröffnete die versammlsngsalüon *'m Montag wurde die große Versammlungsaktion ver NStvAP. im Eau Sachsen, dr» über taufend Ersßkundgebungen mit führenden Rednern der Partei bringen wird, durch Gau. -eiter Marlin Mutschmann rrössnct. Der Gauleiter sprach »i Großenhain zu säst dreitausend Volksaeyossen, denen er >ntcr begeistertem Beifall auszeigte, wie das Deutsche Reich und das deutsche Volk nach den Siegen in Polen, Norwegen, Hoi- ia-id, Belgien und Frankreich nun entschlossen zu dem Endkamps ,egen den letzten Feind England gerüstet ist und wie die sieg reiche deutsche Wehrmacht unter ver Führung Adolf Hitlers »och dieje letzt« Aufgabe siegreich lösen wird. Tie Rede des Gauleiters in Großenhain wurde in die zwei größten Säle Großenhains übertragen. Gauleiter Martin Mutschmann, der bei seinem Erscheinen herzlich begrüßt wurde, fing zunächst auf die Ursachen des Wellkrieges ein. der bereits oom Judemum und seinen hörigen Trabanten, den Demokratien and Plutokraten entjesielt worden war. Nach dem Weltkrieg «am der Schanvvertraa von Versailles, den jetzt der Führer wieder ausgelöfcht hat. Ausführlich fchttdrrte ver wauleiter. wie der Führer eine Voraussetzung nach der anderen ichuf, um Vie dem deutschen Volk zuggefügle Schmach auszulöschen. wie feine Maßnahmen durch die Schäftung der neuen deutschen Wehr macht gekrönt wurden, die in den Blitzseldzügen Polen, Nor wegen, Holland, Belgien und Frankreich zu Boden warf bis als einziger Feind nur noch England übrigblieb, das vie Frie denshand des Führers zurückgestoßen habe und nun teuer zu bezahlen haben werde Mit ver Vernichtung Englands habe aber auch die Stunde für das Judentum geichlagen, und nach dem letzten deutschen Sieg werde endlich Ruhe in der Welt herrschen. Der Gauleiter ging auch auf die durch den Führer erfolgte Erziehung des Volkes zur nationalsozialistischen Wcli- anichäuung ein, deren Ergebnis die Volksgemeinschaft war. die das deutsche Volk unüberwindlich machte. Diele Erziehung am ranzen Volk müsse fortgesetzt werden. Dann werde das tousend- lährige Reich mit einer glücklichen Zukunft Wirklichkeit. Vertragshilfe erbitten. Aufgabe des Richters ist es dann, die Belastung des Schuldners mit den alten Schulden seiner Lei- 'stungssähigkeit anzupassen. In der Neufassung gilt das Schuldenbereinigungsgesetz nun mehr «uch in der Ostmark, im Sudetenland, im Memelländ, in Danzig und im Protektorat. Dort werden solche Schuldner er faßt, die infolge der allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse, die in diesen Gebieten vor ver Eingliederung be standen, wirtschaftlich zusammengebrochen oder in Schuldennot geraten sind. - Halbjahreszensuren am 2. November Im Verordnungsblatt des Sächsischen Ministeriums für Zolksbildung wird oekanntgemacht, daß die Halbjahreszensuren n vielem Jahre an allen Schulen erst am Sonnabend, dem . November 1940, zu erteilen sind. Schülern, die zum Schluß -es Sommerhalbjahres die Schule verlaßen, sind die Abgangs- pnsuren bereits beim Abgang von der Schule ausguhänoigcn. ^--^"Verbilligung für die mindrrbemlttettr Bevölkerung. Dre von der Neichsreglerung zur Verbilligung der Speisefette werden Bevölkerung getroffenen Maßnahme» ILM weftergeft Oktober, November und Dezember Postdlcnst mit den Niederlanden. Im Postdienst zwischen Deutschland und den Niederlanden konnten bisher nur Briese nnd Postkarten unter „Einschreiben" eingeliefert werden. Nun mehr sind mit sofortiger Wirkung auch eingeschriebene Druck sachen, Warenproben, Geschäftspapiere, Mischsendungen und Päckchen in beiden Richiungen zugelaffen. Vom 15. September 1940 an sind ferner Nachnahmen auf eingeschriebenen Brief sendungen nnd Paketen und Postaufträge aus Deutschland nach den Niederlande» wieder zugelassen. Höchstbeträge sind für Nachnahmen 200 RM. und für Postaufträge 150 nieder ländische Gulden. Wehrdienst vor Slndiumbeginn. Zahlreiche Anfragen von Abiturienten aus dem Arbeitsdienst veranlassen die Reichs- studentenführung, zur Frage des Wehrdienste» tm Einver nehmen mft dem OKW. folgende Feststellungen zu treffen: Die Reichsstudentenführung erwartet von jedem Abiturienten des Jahrganges 1940, der für dir Ausbildung zu einem akademischen Beruf die Hochschule besuchen will, daß er im Entscheidnngskampf seines Volkes in vorderster Linie fleht. Das OKW. hat auf Antrag der Reichsstudentensührung ver fügt, daß aus Grund der veränderten Verhältnisse den Abitu rienten des Geburtsjahrganges 1921 und jüngerer Geburts- jahrgänge durch freiwillige Meldungen wieder wie im Frie den die Möglichkeit gegeben wird, vor Antritt des Stu diums den Wehrdienst abzuleisten. Die Abiturienten, die 1940 die Reifeprüfung abgelegt haben und nach Ableistung des Arbeitsdienstes letzt bis zur Einberufung ihres Geburts- iahrganges studieren wollen, werden daher aufgesordert, sich freiwillig zum Eintritt in die Wehrmacht zu melden. Das OKW. veranlaß», daß die Freiwilligen ab 1. 10. d. I. ein berufen werden. BolksgaSmaSke mit in den Luftschutzkeller nehmen! In de« „Sirene" wird auf Anfrage nochmals ausdrücklich klargestellt, daß aus Grund der 10. Durchführungsverordnung zum Luft- schntzgesetz eine gesetzliche Verpflichtung besteht, die Gasmaske bei jedem Fliegeralarm mit in den Luftschutzraum zu nehmen. Wer bei Fliegeralarm in der Wohnung bleiben mutz. Die Durchführttngsbestimmungen zum Luftschutzgesetz legen ver bindlich fest, daß jeder den Lustschutzranm aussuchen muß, wenn Fliegeralarm ertönt. Nur notgedrungen ist die Ein schränkung gemacht worden, daß Säuglinge, Schwerkranke und andere Personen, die den Luftschutzraum nicht aufsuchen können, in ihrer Wohnung verbleiben dürfen. Es ist nicht zu bestreiten, daß sie damit mehr gefährdet sind als die anderen Hausbewohner. Niemand sollte deshalb diese Möglichkeit groß zügig ausnutzen. Wer nun schon gezwungenermaßen in der Wohnung bleiben muß, wenn die Sirenen heulen, soll sich, wie der Reichslustschutzbund mitteilt, über folgendes klar sein: Am gefährlichsten ist der Aufenthalt an den Fenstern und in deren Nähe. Splitter und Luftdruck sowie Scherben der Glas scheiben gefährden ihn stärksteus. Man soll auch nicht, soweit möglich, in der Mitte des Zimmers bleiben, weil hier die Tragkraft der Decke am geringsten ist. Man soll vielmehr in der Ecke des Zimmers das Ende des Lustangrisss ab warten, die möglichst weit nach innen liegt. Grundsätzlich ist auch solchen Zimmern der Vorzug zu geben, die an den inneren Umsassungswänden, also au den Braudmaueru ge legen sind. Bei einem Volltreffer bleiben diese Stellen des Hauses am ehesten verschont. Dir neuen Lohnstcncrkartcn. Der R e - cy s f i n a n z m i n 1- fl e r hat die Anweisungen sür die Lolmstcucrkarten des Kalen derjahres 1941 erlassen. Ihre Aarbe js> diesmal hellgrau. Auch für die eingcgliedertcn Ostgebiete und das Gebiet von Eupeii, Malinedy nnd Moresnet wird die Ausschreibung der Lohu- steuerkarten vorbereitet. Aus den Lohnsteuerkarten wird auch die Wehrstcuerpflicht bescheinigt. Als w e h r st e u e r p s l i ch - ttg komme» im nächsten Jahre die Geburtsjahrgäuge 191 < bis 1921. in der Ostmark erst ab 1916, im Sudeleuwnd erst ab 1917 in Betracht. Wehrsteucrpslicht besteht im Einrelfall nur dann, wenn bis zum 10. Oktober 1910 eine endgültig« Entscheidung darüber getroffen ist, daß eine Einberufung zur Erfüllung der zweijährigen aktiven Wehrpflicht nicht erfolgt. Entschädigung der Kleingärtner bei ver Umlegung. Nach einem Erlaß des Neichsernährungsministers ist bei der volks wirtschaftlichen Bedeutung der Kleingartenbanbeiriebe nament lich In der Nähe großer Städte während der Planung der Wege. Gewässer nnd Absindungsgrundstücke soigiälUg zu prü- fen. inwieweit »ine Veränderung oder Verlegung solcher Gar tengrundstücke den Zielen der Gesanuumleguug entspricht Den UmlegungSbehördeu wird zur Pslichi gemacht, von Amis wegen auch die Schäden des Pächters durch Verlegung der Zäune, Brunnen nsw. sowie durch Versetze» von Bämueu und Sträuchern zu regeln, und zwar schon vor Zuteilung der Ab iindunasarundstücke.
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