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Movauer« Tageblatt Das „Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger' ist das ,ur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats su Zlöha und des Bürgermeisters 1U Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanramtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. - Postscheckkonto: Leipzig -2SS4 Ruf 112 Leitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf. Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumheemersdorf, Scharfenstein, Schlößchen/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb^ Weißbach, Wilischthal. Witzschdorf. Anielaenpreise: Die 4tz mm breite Mllllmeterieil« 7 Pf.; die YZ mm breit» Millimetsrzeils Im Textteil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer» und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Da» „Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk- 5 täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr MMMM ^MM MM UMM MM MG I 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, MM MM MM .^M M M Mk M^ W MM M _ von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. N-. 21S 1949 198. Jahrgang tondon wieder das wichtigste Ziel der Vergeltma Wegswichlige Anlagen in Sladl nnd Hasen von London bombardlerl / Angriffe aus lriegswichlige Ziele in Südoslengland / Kampfflugzeug versenkte Handelsschiff von Md LrnNoregisterlsnnen Zeiger !iebersMrWcher Luftpiraten ans Serliner ZmeMstt Sie nächtlichen Ziele der britischen Schurken warenvrandenburgerTor,Reichstag, Akademie der Waste, Hans des V. d. Z. und Wohnviertel / Militärische Sbjette wurden systematisch vermieden I» der Verschiedene Gebäude erhielten starken Mauerschadc». An mehreren Häuser» sind Wände eingedrückt, an anderen draht Einsturzgefahr, so das; ganze Straßcnzügc im Inneren der Stabt geräumt werden mußten. Fünf Tote sowie mehrere Schwer- und Veichlverletzte sind zu beklagen. Dank dem disziplinierten Verhalten der Berliner Bevölkerung wurde verhindert, das; die vielen Braud- und Sprengbomben nicht noch größere« Personen schaden anrichtelcn. Zwei Flugzeuge wurden abgeschoffe«, davon eines durch Flak, ein anderes durch Nachtjäger. Wir erfahren hierzu noch folgende Einzelheiten: Wiederum haben die englischen Luftpiraten in der Nacht zum Mittwoch in hinterhältigster Weise Spreng- und Brand bomben über Berlin abgeworsen. Wenn wirklich hier und da »och Zweifel über die Heimtücke der englischen Flieger be> herum nichlmilitärische Ziele in Nordfraukreich, Belgier; nnd im Reich mit Bomben. Der Schwerpunkt ihres Einsatzes lag dabei ans Belgien und der Neichöhauptfiadt. Fu Slerlin wurden Bomben in größerer Menge bei mondheller Nacht wiederum wie bisher auf eiuwandsrci niÄtmilitärisch« Ziele in der Innenstadt nnd im Westen abgeworsen. Es ent standen zahlreiche Brandstellen und Sprengschädcn, besonders in einigen Krankenhäusern, Hotels, ferner Gebäuden, die weltbekannte nationale Denkmäler und Symbole darstcllen, Geschäfts- nnd Wohnviertel. Die entstandenen Dachstuhl brände wurde« schnell gelöscht. Eine Ncih« von wertvollen , Kunstgegenständc« sowie mehrere Wohnungseinrichtungen und Eiurichtunge« von Krankenhäusern wurden vernichtet. I ans der englischen Hauotstadt berichtet wird, der Bevölkerung an. Ein neutraler Jou'- nalist stellte fest, das; die Ausfallstraßen mit Antos, Last wagen nnd Möbelwagen zeitweise verstopft seien. Die Londoner Wasservcrwaltnng lief; über den Lon doner Nachrichtendienst eine Bekanntmachung ergehen, in der die Beb>ölkernng anfgefordcrt wird, mit dem Wasser ganz besonders sparsam nmzugehen. In Anbetracht der durch die Luftangriffe zngcsiigteu Schäden müsse der Ver brauch gesenkt werden. In versteckter Form wird dann die Bevölkerung darauf vorbereitet, daß man mit strengen Na- tiouierungsmaßnahmen rechnen müsse. Der Londoner Nach richtendienst meldet ferner, der ErnährnngSminister habe bei seiner Rundfahrt durch die am meisten betroffenen Stadtteile betont, man müsse die Bevölkerung darauf hin- tveisen, daß viele Nahrungsmittel durch Glassplitker un- England." Reuter ergänzt, die deutschen auch Mittelengland angegriffen. im Sndosten seien mehrere Gebäude zerstört weise geh« die Wirkung daraus hervor, daß ein großer Omnibus drei Meter hoch in die Luft geworfen worden und zur Hälfte in eine Hausmauer gepreßt worden sei. Die Deutschen hätten vor allem Verkehrszcntren angegriffen. Eine englische Zeitung, so heißt es in dem schwedischen Blatt, habe bereits die Lago im Londoner Osten mit der Lage von Dünkirchen während der Räumungstage verglichen. genießbar geworden seien. Er fordere deshalb zur äußersten Vorsicht auf. Wie vorsichtig. Was an Lebensmitteln durch die Feuersbrünste zerstört wurde, das verschiveigt er scham haft. Auch einer der Haupthetzer zum Krieg gegen das deutsche Volk, der Erzbischof von Canterbury, hat einen Vorgeschmack von dem „Jüngsten Gericht" erhalten, dem kein Kriegsverbrecher entgehen kann. Wie ein amerika nischer Journalist erzählt, habe der Erzbischof die Hoffnung ausgesprochen, nie wieder zwei Nächte in London verbringen zu müssen. Wörtlich sagte er: „Sie können sich kaum vor stellen, was es heißt, fortwährend bombardiert zu werden — nicht in Abständen, sondern jede Minute — nie wissend, wo und wann die nächste Bombe fallen wird." Das schwedische Blatt „Göteborgs Handels- und Schiff- fahrtszeitnng" hebt in einem — übrigens dnrchanS eug- landfreundlichen -- Bericht hervor, die deutschen Spreng bomben richteten fürchterliche Verwüstungen an. Vcispiels- Berlin, ll. September lFnnkmeldungf. vergangenen Nacht belegten die Engländer w!c- Berlin, 11. September (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Feind warf in der vergangene« Nacht in Nord frankreich, Belgien nnd Norddentschland an verschiedene« Stelle« Bomben, die jedoch nur geringe« Schade« aurichtete« Einigen feindlichen Flngzeugen gelang cs, nach Berlin vorznstoßen und dort Bomben zu werfen. In Wohn- und Geschäftsviertcln entstanden an zahlreichen Stellen Brände. I« der Innenstadt wurden zwei Krankenhäuser getroffen. Im Diplomatcnviertel mußte« einige Straßenzüge wegen drohender Einsturzgefahr vorübergehend geräumt werde«. Eine Bombe fiel ans das Neichstagsgcbände, eine andere auL die Akademie der Künste. Fünf Zivilpersonen wurden getötet, mehrere verletzt. Das tatkräftige Eingreifen des Sicherheits- nnd Hilfsdienstes sowie der Selbstschutz der Berliner Bevölkernng verhinderte, daß die zahlreichen Brandbomben größere« Schabe« a«- richtetc«. Kriegswichtige Anlagen in der Stadt und im Hafen von London blieben auch gestern das wichtigste Ziel der deutschen Vergeltungsangriffe. Zahlreiche neue Brände traten zn de« bisherigen hinzu. Daneben wurden noch andere kriegs wichtige Ziele, insbesondere Hafenanlagen, Flughäfen und Jndnstricanlageu im Siidosten der britischen Insel mit Bombe« belegt. Südlich der Hebriden versenkte ein Kampfflugzeug aus einem britischen Gelcitzng ein Handelsschiff von 8000 BRT. Bei den Kampfhandlungen über England gingen drei eigene Flugzeuge verloren. Flakartillerie und Nachtjäger schaffen von den Berlin angreifenden Flugzeugen je eins, Marineartillerie an der Kanalküste weitere vier feindliche Flugzeuge ab. im Osten von Bombcr hätten In einer Stabt worben. Wie weiter hält die Flucht Erfolgreiche Angriffe italienischer Iliegernerbünde Englische Bomben auf nichtmilitärische Ziele. Vier feindliche Flugzeuge abgeschoffe«. Rom, 11. September (Fnukmeldung). Der italienische Wehrmachtsbcricht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: b Unsere Fliegerverbände haben wiederholt die Zonen von Sollum, Sidi Vatani und Marsa Matruk angegriffen nnd Anlagen, motorisiertes Material nnd Trnppe« bombardiert nnd im Tiesflng angegriffen «nd beschossen. Die dabei ver ursachten Schäden waren sichtlich bedeutend. Zwei feind liche Jagdflugzeuge Wurde« im Luftkamps von nufere« Bom ber» abgeschoffe«. weitere zwei find wahrscheinlich ab- geschosse« worden. Zwei unserer Flugzeuge find nicht zn- rückgekehrt. Der Feind hat Lnstangriffe aus Bardia, Do- bruk, Bern« ausgeführt. Der Schaden au nichtmilitärische« Anlage« ist bedeutend. Insgesamt gab es 18 Tote und 21 Verletzte. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschoffe» und stürzte ins Meer ab. Drei Offiziere eines anderen, während der im gestrige« Wehrmachtsbcricht gemeldete« Aktionen abgeschoffcncn Flugzeuges, wurden gefangengeuommen. I« Ostasrika haben englische Bomber Caffala mit Bom ben belegt, wobei drei Personen verwundet wnrdeu. Ei« feindliches Flugzeug wnrde von unseren Jagdflugzeugen ab- geschoffen. Von der Besatzung waren zwei Mann tot, der ' dritte wnrde gefangcngcnommen. Nattens KolonialrmMer in Machen In Erwiderung des im Mai d. I. in Nom erfolglen Ve- suches des Neichsleiters des Kolonialpoliiischen Amtes der NSDAP, Neichsstatthalter General Ritter v. Epp. uno im Rahmen der engen kolonialpoliiischen Zusammenarbeit der SlMenmächte tras am Dienstag der italienische Kolonialnuni- iter Attolico Teruzzi, aus Rom kommend in München ein und wurde von Reichsleiter General Ritter von Epp aus dem Hauptbahnhof enipfangcn. ras Nch ist Wil! NtMmWzec britischer Angriff ms nichlmililörische Ziele in LeM MH wieder Aber 8 Stunden im Keller LsMn kommt keine Nacht zum Schlafen / Wasserverbrauch wird eingeschränkt Stockholm, 11. Scpienibcr sFunkmelöung). I Einer Meldung der englischen Reuteragentur zufolge, > mußte die Londoner Bevölkerung in der Nacht zum Mittwoch wiederum 8 Stunden und 30 Minuten im Keller verbringen. Da der Luftalarm in der Nacht znm Sonntag 8 Stunden 10 Minuten, in der Nacht zum Montag 9 Stunden 33 Mi nuten, in der Nacht zum Dienstag 9 Stunden 6 Minuten gedauert hat, kam Loudon in den letzten vier Nächten über haupt nicht zum Schlafen. Neber den letzten deutsche« Luftangriff in der Nacht znm Mittwoch berichtet das britische Lnstfahrtministerium n. a.: „Jur Laufe der letzten Nacht habe« die feindlichen Lnftstrcit- kräfte eine neue Anzahl von Bombardements auf London dnrchqcsührt. Es wurden Brände in den Speichern und Fabriken an der Themse nnd in der City verursacht. Einiger l!) Schaden wnrde auch in zahlreichen anderen Teilen von Loudon angerichtet. Eine vollständigere Erklä rung wird zu gewollter l!> Zeit abgegeben werden. Bom ben wurden im Laufe der Nacht auch auf Wales abgeworsen, weiterhin in der Gegend des Bristolkanals, im Westen und Wie lange hatten sie es aus? Man beginnt, Churchill für die Londoner Hölle verantwortlich zu machen Die planmäßige Fortsetzung der rollenden Angriffe der deutschen Luftwaffe gegen die militärischen Ziele Londons und der beiden Themseufer hat nicht nur zu außerordentlichen materiellen Zerstörungen und riesigen Explosionen kriegswichti ger Betriebe aller Art gefühA, sondern macht sich auch in einem Niedergang der Stimmung der Bevölkerung bemerkbar, die an zahlreichen von der deutschen Luftaktion besonders heimgesuch- ten Plätzen den Charakter einer Panik angenommen hat. Die Versuche der englischen Presse, durch Verbreitung von Greuelmeldungen über vas traurige Schicksal der Opser der deutschen Luftangriffe das Mitleid der Welt zu erregen, finden ihre Grenze in der Tatsache, daß England wiederholt und recht zeitig von Deutschland gewarnt worden war, den Luftkrieg nicht auf unmilitärische Ziele auszudehnen, wie dies durch die ständigen Einflüge der Royal Air Force in das Reichsgebiet mit den wahllosen Spreng- und Brandbombenabwürfen auf die Arbeitcrwohnviertel Berlins und Hamburgs ge schieht. Heute stellt das Lycmsegeb .. >awg ... §ch.n feuerspeienden Brandherd dar, und es ist nicht daran zu zweifeln, daß die deutsche Luftwaffe die Vergeltungsaktion vis zur endgültigen Niederringung Englands Weiler durch« sichren witd. Dieser Eindruck hat sich in n letzten Tagen auch in einflußreichen politischen Kreisen Evgiands so fest» gesetzt, daß zusammen mit der nachlaffmden ^ecteidigungskrast der britischen Luftwasse die Frage offen erörtert wird, wie lange die englische Bevölkerung noch dem Bombenhagel der Deutschen stimmungsmäßig gewachsen ist. Es mehren sich vor allem in konservativen Kreisen, aber auch in. der Masse der Arbeiterschaft die Stimmen, die C h u rch i l l s ü r d i e H ö l l e des Londoner Hexenkessels verantwortlich machen. Lahmlegung der Kriegsindustkie Von sachverständiger Seite wird hier aus London bekannt, daß unter der Einwirkung der andauernden deutschen Bomben angriffe einige kriegswichtige Produktionszweige bereits völlig ansfallen, andere bis zu 50 v. H. der Produktion eingeschränkt sind. Vor allem sind zahlreiche Fabriken, die sich mit der Hcr- .stcllung von Flugzeugmolorcn befassen, total zerstört worden.