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Mopauer« Tageblatt Vas „Zschopouer Lageblott und Anzeiger" erscheint werk- täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 RM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Anzeigenpreise: Die 4S mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; die 4) mm breite Millimeterzeile iwLextteil 25 Pf.; Aachlaßstaffel S; Ziffer- und Nachwels-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. und Anzeiger Das „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger* ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrat» zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthalt die amtlichen Bekanntmachungen der Zinanzamter Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirglsche Handelsbank, Zschopau; Stadlbank Zschopau. - Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 Rus 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf. Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schli^zchen/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb.» Weihbach. Wilischthal, Witzschdork. N». 180 108. haarsträubende englische tügenlampagne Hamburg angeblich von englischen LuflslreikrSslen „pulverisiert" Neuyork, 3. August (Funkmeldung). Die Spätausgabe« der Neuyorker Abendblätter bringe« in grober Ausmachung «nd mit schreiende« Ueberschrifte« aus der erste« Seite amtliche Berichte aus London, wonach britische Lustftreitkräfte Hamburg „pulverisiert" hätten. Es wird besonders hervorgehobe«, daH die Briten nur mili tärische Objekte augegrissen hätten, und «wr ein einziges britisches Flugzeug werde vermitzt. * Es ist symptomatisch sür die englische Kriegführung, baß sie immer, wenn es den Briten sehr schlecht geht, anfangen, mit den unverschämtesten Lügen die Oeffentlichkeit zu düpie ren. Das ist so im Polenfeldzug gewesen, als sie noch wäh rend des Bombardements von Warschau von dem siegreichen polnischen Truppen sprachen. Das ist genau so gewesen, während der langen Wintermonate, in denen relativ wenig passierte und die Engländer von erlogenen Siegen, von Niesenerfolgen ihrer Blockade, von der vollkommenen Ab schnürung Deutschlands von der übrigen Welt, vom gären den Balkan, von Zerwürfnissen mit Rußland und ähnlichem faselten. Wie sich nachher herausgestellt hat, ist kein Wort davon wahr gewesen. Genau so war es beim Beginn der Lve st offensive, als sie bei jeder neuen Etappe der Kriegs- führung erklärten, das sei in Wirklichkeit ein Erfolg. Ja, die Engländer haben es sogar fertig gebracht, die furcht barste und schimpflichst« Niederlage, die die alliierten Trup pen überhaupt erleben konnten, nämlich bi« Schlacht in Flandern, in einen, wie ihr Reuterbüro erklärte „seinen Sieg" umznwanbeln. Sie behaupteten damals, dieser schimpfliche Rückzug sei eines der ruhmvollsten Kapitel in der englischen Geschichte. Genau so haben sie vor dem Fall von Paris geredet, wo sie behaupteten, Paris würde bis znm letzten Stein verteidigt werden. Genau so haben sie eine kleine Kliqu«, dis sich in London als französische Schein regierung ausgab, als die Vertreterin der öffentlichen Mei nung von Frankreich ausgegeben, und genau so fangen sie jetzt an — wo damit begonnen wird, ihnen an den Kragen zu gehen —, durch frechste und unverschämteste Lügen die Oeffentlichkeit zu düpieren und über den wahren Stand der Dingo zu täuschen. In diesem Lügenfelbzug gehören die neuesten Berichte, di« sie jetzt durch ihre Judengenoffen in Neuyork herüber kabeln lassen, um die englische Oeffentlichkeit etwas auf- zudoppen, in denen davon die Rede ist, daß sie Luftangriffe auf Hamburg unternommen hätten, die Hamburg in einen Trümemrhaufen verwandelt hätten. Das Schlagwort in der amerikanischen Presse lautet: „Hamburg ist von den Engländern pulverisiert worden". Di« Englnder schrecken bekanntlich nicht davor zurück, solche Dingo um sie glaubhaft zu machen, in Atelierauf nahmen fr den Film herzustellen, wir erinnern hier nur an den Film „Ter Löwe hat Flügel", der vor einem Kreis von in- und ausländischer Presse in Berlin aufgeführt wurde und stürmische Heiterkeit erweckte bei den Leuten, dio etwas Verständnis für solche Dingo haben und die wah ren Tatsachen kennen. Die letzten OKW.-Berichte haben keinen Zweifel darüber gelassen, Saß die Engländer mit ihren Bombenangriffen rücksichtslos die deutsche Zivilbevöl kerung angegriffen und mit der deutschen Geduld ein so frevelhaftes Spiel getrieben haben, daß es heute in Deutsch land ungezählte Millionen Menschen gibt, die nur von dem einen heißen Wunsch beseelt sind, wie der Führer in seiner Roichstagsreöe gesagt hat, daß sie möglichst bald einmal den wahren Feind vor die Klinge bekommen. Der OKW.-Be- richt hat auch ganz offen und rückhaltlos im deutschen Volk Bericht davon gegeben, welch« Wirkungen der Angriff Eng lands auf -i« zivil« Bevölkerung in Hannover nach sich gezogen hat; und wir können hier ergänzend noch mitteilen, daß cs in Hannover vier Tote und ein« Reihe von Schwer verletzten gegeben hat. Alles das steht auf dem Schuld konto Englands. Wenn die Engländer nun durch die nord- und süö- amerikanischo Presse behaupten lassen, daß sie ausschließlich militärische Objekt« angriffen, so ist das «ine feige und niederträchtige Lüge. Sie greifen nur die Zivilbevölkerung an, weil sie glauben, sie könnten dann dis innere Moral in -Deutschland erschüttern. Sie gehen jetzt in der Welt damit hausieren, daß ihre Luftangriff« Hamburg in Schutt und Asche gelegt hätten unter dem Schlagwort: „Hamburg ist pulverisiert." Vielleicht stellt er sich selbst noch dazu. Das hilft be stimmt! Harpunen tolle« Tanks fangen. Den Höhepunkt dieser „Vorschläge zur Bekämpfung der drohenden Invasion" stellt aber der Brief von Mr. Day aus London S. E. dar. Wir wollen diesen schönen Brief nicht im Auszug, sonder» im Wortlaut wiedergeben: „Wie wäre es, wenn man die Dienste der britischen und norwegischen Seeleute in Anspruch nehmen würde, die auch mit Wal fängern gearbeitet haben? Eino Harpune kann mit genü gender Sicherheit so geworfen werden, daß si« die verletz baren Stellen einer Panzerung eines Tanks durchdringt". Besonders, wenn die Tanks aus Pappe sind, wi« die deutschen Panzerwagen, gegen die die modernsten franzö sischen „rollenden Festungen" nichts auszurichten vermoch ten. Warum haben denn auch die Franzosen keine Har punen gehabt? Falsche Bewegungen mit dem Federhalter. Gegenüber solchen Vorschlägen muß natürlich der immer hin recht beachtliche Wink verblassen, den Mr. Walker aus Sevenoaks der geneigten Leserschaft unterbreitet. Er emp fiehlt, daß dies« englische Stadt sich schon jetzt auf einen be stimmten — natürlich falschen Ortsnamen „einigen solle, der auf Befragen den deutschen Angreifern mitgeteilt werden soll. Alle Einwohner von Coventry, vom Kolonialwaren- Händler bis zum Bürgermeister sollen z. B. auf Fragen angcben, dio Deutschen befänden sich in Bristol, was di« Deutschen beim „Heranziehen ihrer Landkarten" dazu ver anlassen würde, falsch« Bewegungen zu machen. Vorläufig scheint allerdings der Federhalter von Mr. Walker und viele anders Engländer falsche Bewegungen zu machen. Alle dies« Zuschriften sind lediglich interessant, weil st« bis Angst und gleichzeitig di« Unterschätzung des Gegners widerspiegeln. Ganz anders zu bewerten als diese im übrigen lächerlichen und kindlichen Schreibereien sind di« massenweisen Einsendungen, in denen die englisch« Zivil bevölkerung zur Teilnahme am Kampf der regulären Ar mee aufgefordert wird. Einige am Tage in Holland und Nordfrankrcich ei«- geslogene feindliche Flugzeuge stießen überall auf wirksame Jagd- und Flakabwehr, so daß sie ihre Bomben ungezielt ins Gelände warfen. Bei Luftkämpfen über der Jjffel-Sce und im Seegebiet von Jjmuiden gelang cs, zwei Bristol-Bleu» Hcim-Flugzcnge, bei Le Havre ein weiteres Flngzeug des gleichen Musters durch Flakartillerie abzuschießen. Nach Nord- und Westdeutschland in der Nacht zum 3. Au gust eingeslogcne britische Flugzeuge warfen ihre Bomben wiederum nur ans nichtmilitärischc Ziele ab. Sie zerstörte« Wohnhäuser und töteten und verletzte« Zivilpersonen. I« Ehra Kreis Gifhorn, in besten weiterer Umgebung keinerlei militärische Ziele liegen, ist ein bäuerlches Anwesen durch eine Aznahl Sprengbomben zerstört worden. Die vier» köpsige Bauernsamilie, darunter zwei Kinder in» Alter von 1 bis 2 Jahren wurde getötet, zwei weitere Personen schwerverletzt. Alle Bierflaschen i« Handgranate« verwandelt. So schlägt z. B. Mr. Cyril Roß aus London vor, daß die Arbeiterschaft jeder Fabrik unter der Führung ihrer Vor arbeiter den Kern einer „Volksamee" bilden solle, die jeder Zeit bereit stehe, ebenfalls am Kampf teilzunehmen. Ein Geistlicher namens Barnett aus London schlägt di« Organk- sierung der Straßenverteidigung „nach spanischer Methode" vor, während ein Mr. Sinclair aus Hull dagegen empfiehlt, daß die Wildhüter statt auf Wilddiebe in Zukunft Jagd auf deutsche Fallschirmabspringe-r machen sollen. Mr. Taylor aus Spondon gibt «in genaues Rezept zur Herstallung von Handgranaten und protestiert dagegen, daß dio Regierung den Gebrauch von solchen Handgranaten eigener Produktion «nicht wünsche. Warum? Besser, man begegnet einem feind lichen Tank mit einer selbstgemachten Handgranate als mit überhaupt nichts. genden auf den Feldern Vogelscheuchen aufzustellen, die jedoch mit den Uniformen der englischen Armee gekleidet werben sollen. Wenn die Tarnung geschickt genug durch geführt würde, dann., müßten die deutschen Flieger an nehmen, dis Felber feien von englischen Soldaten besetzt, so daß man keinen Versuch machen würde, Luftlandetruppen dort abzusetzen. „Dadurch würde die Luftpest ferngehalten werden", versichert Mr. Jenkins. Berlin, 3. August lFuukmelduug). TaS.Obcrkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein U-Boot unter Führung von Kapitänleutnant Kretschmer-hat ans einer Fernfahrt stieben bewaffnete feind liche Handelsschissc mit ',6 118 BRT. versenkt, darunter drei in Gclcitziigen fahrende Tanker. Damit hat dieses Boot bisher insgesamt 117 367 BRT. feindliche» Handclöschisss- raumes und de» britische» Zerstörer „Daring" versenkt. An der Ostküste Englands vor Harwich und der Themsc- mtiudnng sowie vor den Hebriden wurde« am 2. August mehrere bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit Bomben belegt. Drei der angegrifscncn Schiffe mit zusammen 16 IUM BRT. wurden versenkt. In de rNacht znm 3. August wurden einzelne Angriffe aus Tanklager und Flakstcllnngen i« England drrrchgeführt. Im Tanklager Thameshavcn wurden hierbei ausgedehnte Brände beobachtet. Genf, 3. August (Funkmeldung). Während das deutsche Volk als Solbatenvolk frei ist vo« jeder Unterschätzung des Gegners «nd jeder Täuschnng über die Härte deS bevorstehende« Endkampses schwankt die Be völkerung Englands zwischen einem Gefühl schlotternder Angst vor der kommenden Abrechnung und einer geradezu kindlichen Vorstellung vom modernen Kriege. Einen guten Einblick in die Auffassungen des Durch schnittsengländers» gewährt die „Pictur« Post", j«ne «ng- lischo Zeitschrift, dis ihren Lesern bekanntlich in mehreren Fortsetzungen eins Anleitung für den Heckenschiitzenkrieg gegeben hat. Aus Reklamegründen veröffentlicht das Blatt über mehrere Seiten Zuschriften aus seinem Leserkreis, über die man schallend lachen könnte, wenn sich daraus nicht auch ergeben würde, daß zumindest ein großer Teil der englischen Zivilbevölkerung unter stillschweigender Duldung der Ne gierung entschlossen ist, «inen systematischen Hcckenschützcn- krieg gegen die deutsche Wehrmacht zu führen. Da kann kein Tank widerstehen. Zunächst einige Beispiele für die Vorstellungen, die in dieser unsolöatischcn Trainernation zum Kriege der Jetzt zeit herrschen, den bisher ja nur »reuig« Divisionen der englischen Armee — anläßlich der verschiedenen glorreichen Rückzüge — kennen gelernt haben. Mr. Wright aus Aber deen hat ein« Patentlösung für die Bekämpfung der deut schen Panzerwagen gefunden. Er schlägt vor, daß Trupps von je zwei Mann gegen deutsche Tanks eingesetzt werden sollten. Einer von ihnen soll ein« tragbare Sprühvorrichtung mit sich führen, di« mit Benzin gefüllt wird, während sein Kolleg« einen Flammenwerfer trägt. Zunächst bespritzt der eine der Helden «inen angrcisenden deutschen Panzerwagen über und über mit Benzin und dann zündet der zweite mit seinem Flammenwerfer dieses Benzin an, worauf der Tank »»zweifelhaft erlegt ist (!) ES fehlt nur noch der dritte, der die Insasse» unter dem Vorwand, «r wolle sie photographieren, zum Stillstand bewegt. Vogelscheuchen gegen Lustlandetrnppcn. Noch erfrischender ist Mr. Jenkins ans Nottingham. Er gibt der britischen Heeresleitung den Nat, in einsamen Ge- ll-Soot versenke sieben bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit 58118 SM. Drei bewaffnete feindliche Handelsschiffe mil 1K M SAT. durch Lambenlreffer versenk Angriffe aus Tauklager und Zlalslellungen iu England — Wirksame Zagd- und Zlak- abwehr - Drei feindliche Lomber abgefchossen Eigenartige Vorstellungen des englischen Volkes vom modernen Krieg Sie „Wlure poft" gibt Anleitungen zum Heckenschühenkrieg