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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-194008027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19400802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19400802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-08
- Tag 1940-08-02
-
Monat
1940-08
-
Jahr
1940
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1940
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Nr. 17k Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Sinnloser britischer Luftangriff aus Hannöver Bomben ms 5000 Meter Höhe Im Schutze einer starken Wolkendelle Ties hängen die Wolken «n der Nacht zum 1. August über der nordwcstdeutschen Tiefebene, vielleicht kaum 400 Meter hoch, aber iie reichen in graste Höhen empor. Es herrscht Sprühregen. Kein Flugwetter oho oder mindestens kein Wetter, bei dem der Flieger irgendetwas von der Landschaft-unter sich erkennen kann. Und niemand in Hannover denkt auch nur entfernt daran, daß ihn in dieser regnerischen Nacht die Sirenen in den Keller schicken werden. Tie große Stad» schläft unter dem Schleier vieler un durchdringlichen Wolkendecke: und doch geschah es in dieser stock dunklen Nacht, dast Hannover das Ziel eines feindlichen Luft angriffs wurde, dast Bomben mitten ins Stadtgebiet fielen und einige Opfer forderten, keine Opfer freilich, die London auf der Aktivseite seiner Kriegsuntcrnchmungen, die sowieso nichts von Belang aufweist, buchen könnte. Nein, ein zertrümmertes Wobnhaus und einige tote und schwerverletzte friedliche Bürger, sonst nichts. Bald nach 1 Uhr nachts hallt das Warnungssianal, also doch! Weist der Teufel, was der Engländer >n dieser Nacht zu erreichen gedenkt! Sehen kann er von oben nichts, und dast er durch die niedrige Wolkendecke stosten wird, ist nicht anzuneh men — er kennt die Wirkung der deutschen Flak zu gut. Herr Churchill hat es ja selbst gesagt: Die britischen Flieger werden ihre Bomben aus größter Höhe abwersen, da sie im Tiesslug zu hohe Verluste haben würden. -Fünf feindliche Bombenflugzeuge flogen Hannover in dieser Nacht an. und zwar in großer Höhe. Sie wurden von dem Flakseuer, das durch die Wolkendecke geschossen wurde, abge drängt und zu einer Kursänderung gezwungen, ohne ihre Boni- ben abwerfen zu können. Eine sechste Maschine indessen, die gegen 2 Uhr nachts Hannover anslog, warf zwei Bomben ab, die in das Gebiet der Südstadt fielen. Hier ist weit und breit keiner lei militärische Anlage zu finden, ganz zu schweigen von Rü- siunasLetrieben oder ähnlichen Unternehmungen. Eanz davon ab gesehen aber hatte der feindliche Flieger, der diese Schandtat auf sein und Englands Gewissen geladen hat, gar keine Möglichkeit, in dieser mondlosen Nacht und aus einer Höhe von wenigstens 5000 Metern irgendein Ziel unterhalb der mehrere tausend Me ter starken Wolkendecke zu erkennen. Zu feige, um die Wollen deckx zu durchstoßen und sich ein Ziel zu suchen, warfen diele Soldaten Seiner britischen Majestät ihre Bomben auf die Wohn- stätten friedlicher Bürger. Bomben schweren Kalibers, wie oie Verwüstungen, die sie anrichteten, zeigen. Während die eine auf die Straße fiel und die Fronten mehrerer Häuser stark beschä digte, traf die zweite den Hinteren Teil eines Gebäudes. Sie durchschlug das leichtgebaute Haus, einen Bau aus dem Jahr 1928 — und zwar in nahezu senkrechtem Anprall. Auch das lägt auf die Höhe schließen, aus der der Feindslieger seine Bomben abwarf. Dies tst, wie eS nach den ähnlichen Angriffen auf Düssel dorf, Offenbach usw. scheint, die neue Art der englischen Krieg führung. Bomben auf Wohnviertel, Mord an Zivilisten an Frauen und Kindern, sinnlose Zerstörung von Wohnhäusern. Deutschland hat schon seit Beginn dieser Angriffe fcststrllen können, daß britische Flieger ziemlich wahllos ihre Bomben abwarfeu; neuerdings aber häufen sich die Zerstörungen in den Wohnvierteln unserer Städte in einer Weise, die leinen Zweifel mehr daran läßt, welche Formen Herr Churchill selbst dein Luftkrieg zu geben wünscht. Wenn er etwa glaubt, mit diesen Methoden die Wider standskraft des deutschen Volkes schwächen zu können, so tst er schlecht beraten. Die gerechte Empörung der Bevölkerung über diesen feigen Acord ist durchaus nicht das. was er viel leicht erwarten zu können hoffte. Wir wissen, daß dieser Krieg nicht durch solche Nadelstiche — denn als etwas anderes kann man diese traurigen, in kriegstechnischer Hinsicht belanglosen Ergebnisse der britischen Lufikriegführung nicht bezeichnen — entschieden wird. » Die deutschen Angriffe auf englische Stützpunkte werden Herrn Churchill bewiesen haben, daß unsere Luftwaffe bet ihren erfolgreichen Angriffen, die nur ein Vorgeschmack von dem sind, was England zu erwarten hat, weder den Schutz der Wolkendecke noch den der Nacht benötigt, um ihre Ziele zu treffen. Das weiß die Bevölkerung, und so beklagenswert im einzelnen Fall die Folgen dieser britischen Brutalität sein mögen — wir stehen im Krieg und wissen, daß ein Krieg Opfer verlangt. Hannovers Bevölkerung hat dieses Attentat niit kühler Gelassenheit ausgenommen. Sie vertraut auf die deutsche Luftwaffe. Haupllhema: ZnnenpoM Englische Anzusriedeuheil «ist Suff Looper und Sire John Anders«« Laut Stockholmer „Nya Dagliaht Allehanda" beginnt sich fetzt die Diskussion im englischen Unterhaus von der Augen- volitik aus die Innenpolitik zu verlagern, vor allem auf solche innerpolitischen Fragen, deren Ursprung in der Außenpolitik zu suchen ist. Las Blatt erklärt in vielem Zmammenbanq, dast der Hauptstoß gegen Tuff Cooper und Sire John Anderson zu erwarten lei. „Daily Herold" kritisiert sehr scharf, daß schon wieder eine geheime Sitzung des Unterhauses stattgefunven habe. Er bezeich net Viele Sitzung al» eine „totale Verdunkelung ver hell leuchtenden Sonne ves Unterhauses. d«e lebenspendend für die Nation war". Die englischen Beziehungen zu verschiedenen Mächten in Europa und Asien seien lehr schicksalsvoll. Dir englische Oekientlichkeit erhalte kei nerlei Information über die Grundlagen der britischen Außen politik, die dem Unterhaus mitgeteilt worden lei. Die englische Leffrntlichkeit dürfe nicht wie Kinder behandelt werden, die zu Bett gelckickt würde», wenn die Eltern vertrauliche Dinge zu besprechen hätten. Der Lonvoner Korrespondent des schwedischen Blattes stellt fest, daß drei Stunden vor dem Zusammentritt des Parlaments die Oeffentlichkeit damit vertröstet wurde, man solle die Neve des Unterstaatssekretärs Butler abwarten. Churchill habe die Parlamentsmitglieder neugierig gemacht, indem er erklärte, der Unterftaatssekretär habe zwei Berstonen für seine Red«. Die Abgeordneten, die di« längere Version hören wollten, stimmten für die geheime Debatte. Die Angriffe auf Duff Coover wurden von der Presse fort gesetzt. so besonders vom „Daily Herald". Das Blatt erklärt, daß die britisch« Propaganda von Anfang an nichts wert gewesen sei. und meint, nur wenn Churchill spreche, werde England» Stimme gehört. Anderson wird weiter wegen der Internierung angegriffen. Unter den Internierten befindet sich neuerdings wieder ein Familienangehöriger des der britischen Regierung angehörenven Lord Croft, und zwar der Schwiegersohn des Lords, ein emi grierter Rechtsanwalt namens Uhlmann, der in London den Freien Deutschen Kulturverband gegründet batte. Soaar die Schwester von Lord Croft ist unter Polizeiaufsicht gestellt Lwrden. „Nya Daglight Allehanda" meldet weiter, daß auch Butler und Halifax scharfer Kritik ausgesetzt gewesen seien. ob Hitler den Autobus verpatzt hat ?" Während die enttäuschte englische Oeffentlichkeit ihrem Mi nisterpräsidenten bitter« Vorwurfe über seine Drückebergerei im Unterhaus macht und es sich wie „Daily Herald" verbittet, „wie ein Kind behandelt zu werden, das zu Bett geschickt wird, wenn die Erwachsenen ernste Probleme zu diskutieren haben", reist Herr Churchill durch die Küstengebiete Nordenglands, um sich über den Stand der Vorbereitungen für den von ihm ge planten mörderischen Krieg zu unterrichten. B«i eine« Ansprache a» dt« dort beschäftigte» Arbeiter ent fuhr Churchill »er klastische Satz: „Ich weiß nicht, ob Hitler de» Autobus verpatzt hat. was «eite« auch i«««r geschieht, diesmal wird er keine so bequem« Fahrt ha««, «ie dies viel leicht noch vor wenigen Monaten d«r Fall war." Wenn Churchill hofft, damit bet feinen Zuhörern Hoffnun- gen zu erwecken, an die er selbst wohl kaum glaubt, so möchte man dies doch wohl bezweifeln. Vielmehr härt man aus Chur chills Worten da» Geständnis, daß er selbst über die nächste Zukunft vollkomme« im Dunkeln tappt und in dummer Ver zweiflung abwarten muß. wie Deutschland den Fortgang de« von ihm heraufbeschworenen Krieges bestimmt. Starte moralische Wirkung deutscher Bomben Wie aus England kommende Berich«« besagen, ist die mo- ralische Wirkung der deutschen Bombenangriffe sehr groß. Insbesondere hätten die Munitionsfabriken im Norden sehr stark unter Arbeitsstundenaussall durch Luftalarm zu leiden. Auch die letzten Schifssversenkungen hätten ungeheueren Eindruck und die Bevölkerung nervös gemacht. Dazu komme das fehlende Vertrauen zu den amerikanischen Lieferungen und die Ungewißheit über die kommende Haltung Südafrikas. all WS Autokraten in drei Monaten ausgewandert Anders»« sürchlel die harlnöchge desaillslische Moagaada Alle Nachrichten aus London lassen erkennen, daß sich die bekannten Kriegshetzer weiter bemühen, Englands ge fährliche Lage in lauter Vorteile zu verfälschen. So hat der Innenminister Amery in einer Rede in Dudley unter vielen Verbeugungen nach Amerika seinen erstaunten Hörern allen Ernstes versichert: „Während wir mit unserer Stärke von Monat zu Monat wachsen, hat Ser Feind hereits den Höhe punkt seiner Macht und seiner Mittel überschritten. Seine Erfolge vermehren seine Schwierigkeiten." Er behauptete ferner, die lauge Küste, die Deutschland eben beherrsche, sei eine große Gefahr, aber selbstverständlich nicht für die Bri ten, sondern für die Deutschen sh. Denn die Tausende von Kilometern Meeresküste seien doch den Angriffen der eng lischen Scestreiikräste anSgescht. Vis jetzt hat man freilich noch herzlich wenig von diese» Angriffen bemerkt, aber Herrn Amery war eS auch nur darum zu tun, den Himmel über England recht rosig zu malen. Darum kargte er »icht mit Vorschußlorbeeren für die britische Kricgsführung und fügte in einem Anfall von Größenwahn hinzu: „Mit Hilfe unserer Flieger und unserer Flotte wird unsere Armee in kurzem bereit sein, den Feind auf dem Lande anzugreifen." Den besten Kommentar zu diesem Wortgcklapper gibt, wenn auch ungewollt, die Tante „Times", wenn sic bei aller pflichtschuldiger Prahlerei schreibt: „Die Jnvasionsgefahr für Großbritannien hat sich kei neswegs verflüchtigt, «nd es wäre töricht, wenn wir für «ns ein rosiges Bild malen wollten. Wir find uns voll bewußt, daß Deutschland, wenn es zuschlägt, hart znschlägt." Solche Sätze müsse» ja die Fcttbäuche der Plutokratie erzittern lassen, und deshalb tröstet die „Times": „In zwischen ist dafür gesorgt worden, daß die Angriffe ans Gcleitzügc, obwohl sie an Heftigkeit fortwährend zug«- nommen haben, den Zustrom der Versorgung über das Meer nicht gefährden können." Es ist nicht gerade intelli gent, so etwas zu schreiben, ausgerechnet wenige Tage nach der Schließung des Londoner Hafens, der bekanntlich über 40 Prozent der gesamten englischen Einfuhr aufnahm. Und wenn das Blatt fortfährt: „Gewisse Divistonen, die, mili tärisch gelvrochen, fast nackt von Dünkirchen zurückkehrten, wurden reorganisiert und neu ausgerüstet innerhalb vier oder fünf Tagen", dann glaubt das doch kein Halbwegs ver nünftiger Mensch. Daß es in England schon sehr viele Leute geben muß, auf die allo Phrasen von „Kampfbereitschaft" und „Siegcs- gewißheit" gar keinen Eindruck mehr machen, beweist fol gende Szene im Unterhaus: Ein Labour-Abgeordneter beantragte, zwei Verordnun gen zurückzuziehen, die nach seiner Meinung „in den Händen von Ministern ohne Skrupel" zur völligen Unterdrückung der hochgepriesenen „Meinungsfreiheit" In der Presse führen könnten. Darauf antwortete Innenminister Anderson: „Das Un terhaus muß entscheiden, ob die Freiheit, seine Meinung auszudrückcn, die Freiheit in sich schließen soll, den Feind durch eine systematische Veröffentlichung von Material zu unterstützen, das geeignet ist, die Opposition gegen die Fort setzung des Krieges zu nähren und ob wir eine organisierte und hartnäckige defaitistische Propaganda erlauben sollen." Siehe da, amtlich beglaubigt: Es gibt also trotz der tränenreichen Umarmung konservativer, liberaler und so genannter Labour-Abgeordneter «ine ganze Anzahl Lent«, die sich von der Kriegshetzerklique nicht für dumm verkaufe» lassen. , > v Der Antrag des Labour-Abgeordnete» wurde mit 98 gegen 00 Stimmen abgclehnt. D. h. also, da im Unterhaus rund wo Abgeordnete sitzen, daß diese mit demokratischem Oel gesalbten Häupter sich vor der Verantwortung mehr und mehr zu -rücken beginnen, und das läßt nicht gerade auf Begeisterung schließen. So sicher es ist, baß viele englische Soldaten die Insel tapfer verteidigen werben, so sicher ist auch,, daß sämtliche Sumpfblüten der Plutokratie beizeiten verschwinden werden. Einer der es besonders eilig hatte, war laut „Daily Mail" der Abgeordnete Cunningham NaiL. Er ist bereits nach Honolulu ausgerisseu, was das Londoner Blatt so «rboßt, -aß «S die Einziehung der Diäten und die Neubesetzung -es Abgeordnetensitzes fordert. «der diese« slltchtig« „Volksvertreter" befindet sich i» Freitag, de» 2. August 1948 90 Das soziale Verbrechen der englischen Pluto kratie. Tie Untersuchung von 1638 fünfjährigen Jungen in Schn- len am Stadtrand Londons zeigte, daß 87 v. H. von ihnen eine» rachitischen Knochrnausbau hatten. In noch ärmeren Schulen zeigen mehr als 90 v. H. Kinder Knochenmißbildungen. In den sogenannten schönen Schulen sind rs auch immer noch 77 v. H. Dir Mißbildungen rühren von Unterernährung, un gesunden Wohnungen und der Unwissenheit der Eltern her. 1934 zeigten die in die Schule kommenden Kinder vermehrte Anzeichen von schlechtem Knochenbau. 4 v. H. der fünfjährigen Jungen waren lungenkrank. Diese Feststellung trifft Robert Sinclair In seinem Buch „Der Großstadlmensch, die Zukunft des Engländers", London 1937. Das Elend de; Londoner Kinder ist nur ein kleiner Aus- schnitt aus dem furchtbaren sozialen Elend des englischen Vol- les. Das England von heule weist, obwohl es das reichste Land unter der Sonne ist, die furchtbarste Armut weitester Bcvölke- rungskreise aus. Das ist der Segen der Herrschaft einer kleinen plutokratischen Oberschicht, die lein soziales Verantworlungs- bewnßlsein kennt, sondern nur ihre Gcldsackintcressen sicht und das Volk als Ausbeutungsobjekt betrachtet. Wäh- «end die britische Plutokratie rauschende Feste seiert und Jag- den gibt, weiß die arme Bevölkerung nicht, womit sie den nagenden Hunger bekämpfen soll. Das nennt England ein „demokratisches System". Es ist ein morsches und verkommenes System, das dem Untergang ge weiht ist. WWW!!WUWWW>!!!WWWW!!!W!!!»!W!!!N angenehmer Gesellschaft. Wie amtlich bekanntgegeben wird, sind nämlich feit dem 1. Mai über 2V 000 Ausreisebewilligun gen nach Uebersee «nd mehr als 28 000 für Reisen «ach Ir land bewilligt worden. In de« letzte« drei Monate« habe» eS also nahezu SO 000 Plutokraten für dringlich angesehen, nicht nur ihre Kinder, ihr Geld, ihre Rennpferde «nd Wind- hnnde, sondern auch ihre eigene wertvolle Person in Sicher heit zu bringen. Furcht vor einem Aufstand in Aegypten Starkes Anwachsen der nationalen Bewegung Ein aus Aegypten zurückgekehrter Journalist berichtet, daß die Wirtschaftskrise im ganzen Land immer furchtbarere Aus maße annimml. Tausende von Arbeitslosen und Bettlern be lagern die Fürsorgeinstitute. Die Beziehungen zwischen Engländern und Aegyptern sind durchaus nicht harmonisch. Besonders verschärft wurden die englisch-ägyptischen Gegensätze nach dem englischen Piraten streich gegen die französische Flotte in Oran und Alexandrien. Die Engländer befürchten eine Erhebung der Einge borenen in Aegypten und haben kein Vertrauen mehr zu ihnen. Die ägyptische nationale Bewegung breitet sich immer weiter aus, und dir Forderung der völlige» Unabhängigkeit Aegyptens wird immer stärker. Die Gegenwart Hatte Selaffies Im Sudan hat die eingeborene Bevölkerung völlig gleichgültig gelassen. Der Journalist teilte ferner mit, daß di« Evakuierung der Zivilbevölkerung ans den Städten aufgehoben worden sei, da nach Auffassung der Aegypter auch ander« Gebiete keine Sicherhetr mehr gegen einen Angriff böten. Seit einiger Zeit werde die Luftverteidigung verstärkt. Auch seien Wetter« Neuseeländer eingetroffen. Die Unterbrechung der ver schiedenen Seeverbindungen mit Aegypten hab« einen empfind lichen Mangel an Rohstoffen zur Folge. Weitere Steuern er- höhten die Unzufriedenheit der Aegypter. Seit einiger Zeit hätten die Engländer schließlich Einschränkungen für die Aegyp- ter bei Reisen nach Palästina eingeführt, wett sie einen ara bischen Auf st and befürchteten. Für jede AuSretse be dürfe es einer besonderen Genehmigung der englifchen Be hörden i» Aegypten. MWerFnihtMSmpfer «i demSchafott Der Rächer für das Blutbad von Amritsar hingerichtet Nach einer Meldung aus London wurde der 37 Jahr« alt« indische Ingenieur Udham Singh im Londoner Ponton- Villt-Gefängnis Hingericht««. Udham Singh war von den Engländern angeklaat, am 13. März den ehemaligen Gouverneur des Pttndschab, Str Michael O'Dwyer, der sich durch das Blutbad von Amritsar den tödlichen Haß des gesamten indischen Volkes zugezogen hatte, in der Londoner Laxton-Hall erschossen zu haben. Singh wurde am 5. Juni von einem britischen Gericht sür ,«huldig befunden und zum Tode verurteilt. * Die HinricAung deS indischen Freiheitskämpfers Udham Singh ist die Antwort Englands auf die Tat eines Mannes, der das Urteil des indischen Volkes gegen den Blutsäufer von Amritsar, den Jndienminlfter Lord Zetland und seine Scher gen, vollstreckt hat. Die Schüsse des Inders waren nichts anderes als eine Verzweiflungstat eines Volkes gegen sein« britischen Ausbeuter und Unterdrücker. England wird mit der Hinrichtung des indischen Freiheitskämpfers nicht daS furcht bare Verbrechen seiner Kolonialpolitik auslöschen können, und es wird nicht das Blutbad von Amritsar vergessen machen können, bei dem Hundert« wehrloser Inder von der britischen Soldateska reihenweise mit Maschinengewehren hingemäht wurden. Die Hinrichtung in London wird mich den Wider stand des Indischen Volkes gegen England nicht brechen, son dern die Empörung gegen das brutale Koloniallvitem nur noch steigern. Englands Alternative. — Kapitulation »der Veruichtuug. Die römische Presse über den neue« Charakter des Krieges. Die Ergebnisse -cs raschen und gründlichen Aufreibungs krieges, -en -i« Achsenmächte gegen England führen, tret«», wie -er Direktor -es „Giorual« -'Italia" erklärt, immer deutlicher in Erscheinung. Es bestehe kein Zweifel, baß die inirere und die äußer« Lage Großbritanniens sehr viel ernster s«i, als dies aus ivcnigen und fragmentarischen Ent hüllungen einiger englischer Blätter und aus zufälligen Be richten von Augenzeugen hkrvorgche. Zweifellos sei cs dieser ernsten Lage zuzuschreiben, daß Churchill eine geheime Sitzung des Unterhauses einbcruscn habe, um hinter ver schlossenen Türen seine Erklärungen über die Aussichten des Krieges abzugebcn. Nach dem nochmaligen Hinweis auf die Leistungen der italienischen und der deutschen Wehrmacht, die Tag für Tag England an den lebenswichtigsten Punkten treffe, betont das halbamtliche Blatt, baß England «icht n«r bereits vom Kon tinent verjagt worden sei, sondern daß sich auch sei« Aus schluß aus jenen Gebieten abznzeichnc« beginge, wo es seit Jahrhunderten seine Macht entfaltet und auf die es zum j größte« Teil sei«« Weltherrschaft gestützt habe. „Tribnna" erklärt, daß es für England heute nur eine Alternative gebe: Entweder bedingungslose Kapitulation oder völlige Vernichtung. Der Krieg habe heute den Cha rakter eines «uropäischon Krieges verloren und vielmehr den einer Aktiv« ganz Europa» gegen eine« einzigen Staat ««genommen^ der sich der Neuordnung widersetze. Nr. 17 Di« W-Hrps Siim Auslrie Wchrpf silua yer vcr! der Kri in dem und 24 des Sc daß »u seien, a Dei ciilsprei setzung siir den Zwei»» Na mit nu von « eine Vi ermögl Anschaj 1.2 M 800 ONO USA.-s WL- Dre von T ist mal unablä griffe hat sic fetzt, ol nur vl auch h »och ni In r Die die Ha daß Ic entschkv fälle n nur zu ret Ser daß dic teln «n „Nits sich, d. eines ! gehakt« ablehn« lastung dele es gelegen maßna^ Nischen llsch-jaf schafter Waffen land ai derart^ übernäE tere De De Maßna in Jap die jqp< Protest heil ref Da rung d für vöi über, d besänge sich Hal suchung geführt Uebe Au die bri prükunj Peking In Tsia nahmen Auch d «nd an genaues Ely in Jap Plutokr schen 1 Lügen, hauplet, Selbstm Nischen noch Pi! ein Be Dienst „Times Neuter mehr ol Rücken schen d »nd dt Es erü men. C ab vor das in aber zr aufrntt »Daf- PLrmP
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