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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-194005110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19400511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19400511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-05
- Tag 1940-05-11
-
Monat
1940-05
-
Jahr
1940
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1940
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194s 2. Beiblatt zum ÄsAopauer Taoebtatt unb ANKigee O»»«ad«»ö, N Mai 1-4« U-. w- OstenellnlerMtzungderWeslmächtedurchLelgiel VerW -es Oberkommandos der Wehmachl an die Reichsregierung len der Nug. l und Militärische Abmachnng Belgiens mit den Weltmächten IN. m- i Der stellt Alles ! wir statt, nsatz- dem An- lluß« Zeit ianü -oli« schen a>lS den, und des des de re. ront rung räch- ge> inen sang rgie- Re. ung ffen >ng sam- ilät- reu- as? dem Erbiet der LWwaffe t1. Auf dem Gebiet der Luftwaffe liegt el isnllS eine militärische Zusammenarbeit Belgiens mit den j.r:stmächteu vor. Luft die iten. vt. anen der Be- §iu< scher eh 1 stark :rge- die auf rmte zwi- ivcr- u n- qren war er- an Me- tarre chütze inab. irelle rster- > Er- rück- en. allen alles Aus lgab« lUNg, eine gner licht, aöge, hwa- Sie ist bei ihrer einseitigen Durchführung ausschließlich gegen Deutschland gerichtet und vollendet das Bild der Zu sammenarbeit Belgiens mit den Westmächlcn zu Lande. Sie erstreckt sich auf Materiallieferungen, aktive Unterstützung im Flugzeugbau uud wird weiter erhärtet durch die Anlage beuge und bei Roubaix—Charleroi. Zu dem gleichen Zweck wurden Krastfahrzcugkolonnen an der französischen Grenze ge sammelt,, u. a. in Quisvrain am 10. 11. 39. cis In der Nacht vom 13./14. 1. 40 wurde von der Zentrale der belgischen Eisenbahnen in Brüssel ein Telegramm hcraus- gegeben, durch das belgisches Eisenbahnleermaterial für die französisch-britischen Truppen zur Verfügung gestellt wurde. Das Telegramm hatte folgenden Wortlaut: „Einer Benutzung des belgischen Eisenbahnmatcrials durch die französisch-britischen Truppen steht nichts mehr entgegen." a) Nach einer Meldung befand sich eine französische motorisierte Kolonne am 15. 1. 49 auf dem französi- scheu Teil der Straße von Stecnvoorde nach Poporinghe ein marschbereit in dem Abschnitt, wo diese Straße die Grenze zwischen Frankreich und Belgien bildet. Der führende fran zösische Offizier begab sich dann zwecks Feststellung, ob ein Vormarsch in belgisches Gebiet erfolgen solle, etwa 299 Meter weit aus belgisches Gebiet, um mit dem dort anwesenden bel gischen Offizier Rücksprache zn nehmen Da sich Herausstellle, daß eutsprechende Befehle noch nicht gegeben waren, kehrte der französische Offizier wieder zu seiner Abteilung zurück und marschierte mit dieser ab. Eine Internierung des betreffenden Offiziers erfolgte nicht Am 15. 1. 40 überschritt eine französische motorisierte Kolonne diebelgische Grenze und marschierte einige Kilometer in das Land in der Richtung aus Poperinghc zu. Der örtliche belgische Befehlshaber hat diesem französischen Truppenteil ohne weiteres gestattet, wie der aus französische» Boden zurückzukchren. k) Die Bürgermeister im Ardennengcbiet erhalten am 1ü. 12. Anweisung, für die Unterbringung französischer Truppen Borbercikungcn zu treffen. Im Zusammenhang mit aus Frankrxich vorliegenden Nachrichten ergibt sich, daß belgische Nachrich.cntruppcn im Dezember 1939 an der Errichtung einer für eine hohe französische Kommandobehörde bestimmten Be- jrhlsstrlle gearbeitet haben. * g) Im November und Dezember 1939 hielten j.ch Vor- ko mm an dos für einen französischen Ein marsch in der Gegend von Lüttich und im Ardeuuengebict mit Wissen -der belgischen Offiziere auf. Sie traten zur äuße ren Tarnung als französische Urlauber in Erscheinung und führten ihre Uniform ini Koffer mit sich h) Die unter Einsatz sehr zahlreicher Bautruppcn bei Lüt tich und am Albert-Kanal hergestellten Stellungen und Befesti gungen sind offensichtlich vom Anfang an für den Einsatz eng lischer und französischer Kräfte berechnet-, da ihr Umfang die Leistungsfähigkeit des belgischen Heeres bei weitem übersteigt. Ebenso wurde tm Dezember 1939 sestgestellt, daß im Ge biet von- Dinanh und nordostwärts Mons die neuen Be festigungsarbeiten unter Leitung französischer Ingenieure aus geführt wurden. Die Franzosen überschritten für diese Arbeiten täglich im französischen Kraftwagen die Grenze und wurden führt und der größte Teil an dß« Nordopgrenze yerschoven. Auffallenderweise wurde gleichfalls am 2. 19. die Aufstellung der restlichen bisher noch nicht mobilisierten Infanterie divisionen S. Welle augeordnet. Am gleichen Tage traten Er schwerungen bei der Einreise der Deutschen nach Belgien ein. Bon der zweiten Oktoberhälfte ab standen von den 21 mobil- gemachten Divisionen des Feldheeres etwa 14 Divisionen an der Nord- und Ostgrenze zwischen Antwerpen und südlich Lüttich, drei Divisionen als HeereSreserve tm Raum um Brüssel und etwa vier Divisionen, meist 3. Welle, an der Süd- westgrenze und im Küstengebiet, In der Nacht vom 7./8. 11. wurde in Belgien sür die ganze belgische Armee Urlanbssperre verhängt und tm ganzen Lande zahlreiche Kraftomnibusse und Lastkraftwagen einge zogen. Es hat sich bestätigt, daß am 8. 11. eine Transport- bewcguug angelaufen ist; durch sie wurden starke Kräfte aus dem Gebiet um Brüssel, aus dem Küstengebiet und von der Südwcstgrenze abtransportiert. Dieser Abtransport hat zu einer fast völligen Entblößung der Küste und französischen Grenze geführt. Die in der nachfolgenden Zeit durchgesührten geringen Verschiebungen geben weiter das Bild des Aufmarsches der belgischen Kräfte, daß unverändert über zwei Drittel an der Ostgrenze und hinter dem Albertkanal aufmarschiert find. Der verbleibende Rest steht als HeereSreserve uni Brüssel und im Küstengebiet. Nur ganz schwache Sicherungen, fast ohne Artillerie, sind an der französischen Grenze bzw. im Küstengebiet unterge bracht. Noch schwerwiegender ist es, daß dieser völlig ein seitige Aufmarsch des belgischen Heeres auch dann beibehalten wurde, als sich immer deutlicher die Bereitstellung starker eng lisch-französischer motorisierter Kräfte an der belgischen Grenze bis an die Küste ergab. Vom 19. 4. 1949 etwa ab wurden geringe Truppenver- schiebungen auch vom Albert-Kanal in das Jnndre des Lan des vorgenommcn. Es handelte sich hier jedoch nicht um eine Verstärkung der belgischen Südgrenze oder Küste gegen die Weltmächte, sondern lediglich um Bereitstellung gewisser Re serven hinter der Front. Ein Teil dieser Kräfte wurde in den nächsten Tagen wieder an die Nordostgrenze zurückgcführt. Es muß also sestgestellt werden, daß das Gesamtbild des bel gischen gegen Deutschland gerichteten Aufmarsches keine wesentliche Acnderung erfahren hat. Gegen einen über die belgische Südwestgrenzc vorgehen- den Gegner kann von den dort stehenden belgischen Truppen kein nennenswerter Widerstand geleistet werden. Ein solcher Widerstand soll auch nicht geleistet werden, da einwandfrei fcststeht, dass am 14. 1. früh bei allen belgischen Truppen an der Südwestgrcuze und im Ardennengebiet ein Verbot er lassen ist, auf einrückende englische und französische Truppen zu schieße». 6. Die pioniertechntschen Vorbereitungen zur Gänzliche rnng sind einseitig gegen Deutschland gerichtet. Schon bei Kriegsausbruch bestand an der deutschen Grenze ein dichtes Retz vorbereiteter und bewachter Sperrungen, an der französischen Grenze dagegen nur wenige ganz leichte Sperren. Während die Sperren an der belgischen Ost- und Nordgrcnze fieberhaft weiter ausgcbaut wurden, sind die Sperren an der französischen Grenze, wie einwandfrei selige- stellt wurde, seit Oktober l939, besonders aber seit Anfang Januar 1949 beseitigt und die Sprengladungen aus den Kunst- bauten wieder entsernt worden. 7. Die Räumung militärischer Anlagen und kriegswirt schaftlich wichtiger Betriebe und der Abtransport der Bevölke rung ist nur in den Gebieten an der deutschen Grenze vor bereitet worden. Bezeichnenderweise sind die Ziele der Räu mung Orte an der französischen Grenze und Küste. 19. Alle über den kranzöfisch-englWen Aufmarsch vorliegenden Nachrichten sowie die Ergebnisse der Luftauf klärung lassen einwandfrei erkennen, daß der linke Flügel zu einem Angriff durch belgisches Gebiet bereitgestellt ist. . An der belgischen Grenze stehen nahezu sämtliche motori sierten und mechanisierten Jnfantrie-Divisionen, sowie di« Panzer- »ud Kavallerie-Divisionen. In den BahUhöfen die ser Gegend und rückwärts davon ist zahlreiches Eisenbahn- lecrmaterial bcreitgestcllt. Bei den französischen Divisionen befinden sich vor allem auch eine größere Zahl «ordafrika- nischcr Divisionen, die als ausgesprochene Angriffsdivisionen gelten. Trotz dieses umfangreichen französisch-englischen für Bel gien bedrohlichen Aufmarsches wurde die belgische Kräfte« gruppieruug gleichzeitig einseitig gegen Deutschland gerichtet. Es sanden dann am 13. 1. noch weitere Truppenverschiebun gen nach Osten statt. Zwei bisher im Raum um Brüssel stehende Divisionen wurden an die Ost- bzw. Nordostfront, hauptsächlich zur Verstärkung des Albert-Kanal-Abschnittes, eine weitere bisher im Küstengebiet eingesetzte Division eben falls nach Osten abbesördert. Ferner wurden ab 12. 1. die Grenzsicherungs- und Sperrmaßnahmen an der belgisch-deut schen Grenze plötzlich so verschärft, daß eine fast vollkommene Abschließnng der Grenze eintrat. Dabet gab der Sender Bo und Brock schon am 16. 1., 16 Uhr, bekannt, daß an der Westfront die englischen Truppen zum Einmarsch in Bel gien bereitständen. In den folgenden Wochen und Monaten wurden der ver schärfte Aufmarsch gegenüber Deutschland imd die völlige Oefsnung der belgischen Südwestgrenze nicht rückgängig ge macht, sondern im Gegenteil noch weiter ausgebaut. (Fortsetzung aus der gestrigen Ausgabe). 3. Belgien hat nichts getan, um den Boden für eine wirk lich neutrale Haltung d«r Bevölkerung, insbesondere gegen über der dcntschen Wehrmacht, zu bereiten. Während die engste Verbindung zwischen dem belgischen und dem französischen und englischen Heer gehalten wurde, während französische Ehrenkompanien noch 1939 zu Besuch bet belgischen Truppenteilen weilten und öffentliche Verbrüde- rungsszenen feierten, wurde dieHetzegegendiedeutfche Wehrmacht Weiler geduldet, ja sogar gefördert. Bezeich. »end dafür ist es, daß noch im Jahr 1937 die berüchtigte» Greuelbilder in der Zitadelle von Namur, also einem militär- ügenen Gebäude, angebracht und zur systematischen Hetze gegen Deutschland ? ' > wurden. KMeoertellung und AulmaM des belgischen Heeres einseitig gegen Deutschland gerichtet 4. Die in Warschau erfaßten Akten der II. Abteilung deS polnischen Generalstabes liefern die einwandfreie Unterlage sür eine polnisch-belgische Zusammenarbeit im Nachrichtenaustausch über Deutschland. So geht u. a. aus einem Schreiben des polnischen Militärattaches in Paris, Oberst des Generalstabes Fyda, an den Chef der II. Abtei lung des polnischen Generalstabes vom 7. 5. 1937 folgendes hervor: Nm 1. 5.1937 wird zwischen dem Chef deS belgischen Genc, ralstabes und Oberst Fyda folgende Bcreinbarung getroffen: a) Belgischer Eeneralstab stimmt mit Billigung des Kricgs- minisieriums der Zusammenarbeit mit II. Abteilung des pol nischen Generalstabes bczgl. Nachrichtenaustausches über deutsche Wehrmacht zm b) Unbedingte Geheimhaltung wird betont. c) Durchführung des Nachrichtenaustausches durch pol nischen Milttärattachs Brüssel. Oberst Fyda berichtet, annehmen zu können, daß das belgische Außenministerium von der Zusammenarbeit unter richtet sei. Der Chef des belgischen Generalstabes hat sosorti- gen Austausch der belgischen Ausarbeitungen vom März 1937 über Beurteilung deS deutschen Landheeres, „ der „ Luftwaffe, „ „ „ Kriegsmarine angeboteu. Oberst Fyda lehnt dies unter Vorwand ab und er bittet telegraphische Entscheidung des Chefs der II. Abteilung in Warschau. Darauf ergeht nachstehendes Telegramm des Chefs der II. Abteilung Warschau an Oberst Fyda: „Einverstanden. Pol nisches Material wird Mitte Juni übersandt." Es ist einwandfrei nachgewiesen, daß die polnisch-belgisch» Zusammenarbeit bis Anfang des Krieges zwischen Belgien und Polen bestanden hat. 5. Die Kräfteverteilung und der Aufmarsch des belgischen Heeres sind einseitig gegen Deutschland gerichtet. Schon im Frieden war die belgische Ostgrenze in wesentlich stärkerem Maße mit Truppen belegt als die Südwestgrenze. Dazu kam, daß sofort alarmbereite Grenztruppen zwar an der deutschen Grenze, nicht aber an der französischen unterhalten wurden. Mit Kriegsbeginn marschierte zwar noch das belgische Heer mit der Mehrzahl der Divisionen zur Deckung der Süd westgrenze aus. Ende September standen im wesentlichen mit Front nach Südwesten und Westen neun Infanteriedivisionen und zwei Kavalleriedivisionen, mit Front nach Osten nur drei, dazu eine Division in Reserve und zwei Divisionen in Aus stellung in Gegend des Truppenübungsplatzes Äcvcrloo. Seit dem 2. I». 1939 wurde jeddcy eine grnndiegenve Aendcrung in der Aufstellung des belgischen Heeres durchge- 8. Seck Oktober 1939 häufen sich die Anzeichen, daß Belgien nicht nur England und Frankreich durch seine einseitige mili tärpolitische Haltung begünstigt, sondern auch zu militäri - scheu Abmachungen mit den beiden Staaten übergegange« ist. Belgien Has sich das Recht zur Abhaltung von General stabsbesprechungen mit fremden Staaten in einer Erklärung des Auswärtigen Ausschusses deS Senats am 22. 6. 1939 Vor behalten. Der belgische Verteidigungsminister hat in der Kammer- aussprache am 7. 2. 1949 hinsichtlich der militärischen Garan tien gewisser Mächte erklärt: „Diese Garantie muß schnell funk tionieren, um wirksam zu sein . . . Unter Berücksichtigung die ser Verpflichtungen kann versichert werden, daß kein Faktor vernachlässigt wurde, der den Garantiemächten der Unabhän gigkeit es ermöglicht, die Verpflichtungen zu erfüllen, die sie freiwillig ringegangen sind." Nus dieser Erklärung geht Nar hervor, daß Besprechungen zwischen den Generalstäben Belgiens und der Westmackste durch geführt worden sind, denn an Deutschland sind derartige An suchen niemals gestellt worden. Dazu muß sestgestellt werden, daß derartige Besprechungen, die die Unterlagen für ein sofor- tigcs Wirksamwerdcn der Garanticvcrpflickstungcn Frankreichs und Englands bilden, mit höchster Billigkeit durchgeführt sem müssen. In einer Verfügung deS belgischen Verteidigungs ministeriums von 1937 sind genaue Anordnungen über die Strasicnvcrteilung im Falle eines englisch-französische» Vor marsches schriftlich festgrlegt. Folgende Feststellungen beweisen ferner, daß belaischcr- feits Vorkehrungen für den französisch-englischen Einmarsch ae- trosfen sind, und beweisen damit ebenfalls das Bestehen bel- gisch-französi'ch-cnglischer Generalstabsbesprechuugen. die ein seitig gegen Deutschland gerichtet find: al Beseitigung der ohnehin geringfügigen Spcrrmaßnah- men an der französischen Grenze (vergleiche Ziffer 61. ist Die Gendarmerie erhielt an der französischen Grenze am 6. 11. 1939 Anweisung, die Wege, im Falle eines franzö sischen Einmarsches frei zu machen und alle zivilen Fuhrwerke von den Einmarschstraßen zu entfernen. Während im deutschen Grenzgebiet alle Wegweiser und Ortsschilder entfernt worden sind, blieben sie im französischen Grenzgebiet bestehen oder wurden wieder aufgerichtet. Die gleichen Beobachtungen wur den am 13. und 14. Januar 1949 gemacht. In den folgenden Wochen wurden entsprechende Maßnahmen fortgesetzt. el Um den Antransport französischer und englischer Trup- ven zu erleichtern, wurde Eisenbahnmaterial, darunter ins besondere zahlreiche Lokomotiven, an der französischen Grenze bereitgestellt. Besonders zahlreiche Lokomotiven und Leer züge wurden auf der Strecke Menin—Courtrai, in Vaux-le- Tournai, Blaton, Ouiövrain und zwischen Charleroi und Maubcuge am 19. 11., dann wieder am 25. 11. und 2. 12. 39 . sestgestellt. Aehnliche Tatsachen wurden erkannt am 23 und 24. 1. 49. leryer Ankana Avril an der Gren«« bei MonS—Mau- Voit Dingnt sm belgischen Mtlitikrkraftwagen Mr Arbeitsstelle gebracht. Bei Bauarbeiten im Bezirk Ervelde in Flanvern für einen Umgehungskanal und Stellungen Mr Flak, Artillerie «nd weittragende Geschütze wurden bi« Arbeiten durch eng lische Ingenieure geleitet. ' Am 29. 4. Wurde aus Antwerpen gemeldet, daß der Dampfer „City os Simla" lca. 11999 Bruttoregistertonncnl mit Waffen, Munition und grotzsn Tanks für britische Trup pen aus London eintraf und gelöscht wurde. Aus allen diesen Feststellungen geht einwandfrei hervor, daß zwischen Belgien und den Weltmächten nicht nur Gcneral- stabsabmachunacn bestehen, sondern daß Belgien seit Mitte Oktober die offene Unterstützung der Weltmächte vorbereitet. Dem belgischen Heer fällt die Aufgabe zu, den zu erwartenden deutschen Gegenangriff gegen die zur Ruhr vor stoßenden Engländer und Franzosen in der Nähe der Grenze so lange aufznhaltn, bis die englisch-französischen Kräfte hcran- gekommcn sind. 9. Hinsichtlich des Einsatzes der französisch-englischen Truppen auf belgischem Gebiet besteht in der belgischen Oeffentlichkeit schon seit langem eine geistige Ueber einstimmung mit den West machten; ihre Einstel lung wird laufend mit behördlicher Billigung im Sinne der Wcstmächte weiter beeinflußt und verstärkt. a) Am 26. 2. 1949 veröffentlichte der „T emps" auf höhe ren Befehl einen Artikel, in dem ganz offen gesagt wird, daß die Verteidigung Belgiens besser gesichert wäre, wenn sich französisch-englische Streitkräfte an der Seite der belgischen Einheiten am Albertkanal, an der Maas und in den Ardennen befinden würden. Ein offizieller Protest belgischerseits gegen diesen Artikel oder ein Verbot der Zeitnng ist daher auch nicht erfolgt. Lediglich die flämische Zeitung „Standaard" hat in scharfer Form gegen diese französische Forderung Stellung ge nommen. d) Eine Meldung vom 15. 2. 1949 stellt fest, daß gerade in der letzten Zeit kleine belgische Tageszeitun gen in längeren oder kürzeren Artikeln darauf hinwiesen, daß es ziveifellos vom strategischen Gesichtspunkt unter Umständen besser sei, wenn Engländer und Franzosen schon jetzt an der Maas stehen würden. c) In Paris sprach der belgische Abgeordnete Pierard über die „unlösbare Berbundenheit" zwischen Belgien und Frankreich. Auch hier ist ein offizielles Abrücken von feiten der belgischen Negierung nicht erfolgt. cl) In der belgischen Zeitung „Mötropole" schreibt Augur nach einer Meldung vom 23. 2. 1949, daß England die „einseitige Neutralität Norwegens und anderer Staaten" nicht dulden wolle. Es sei nur eine Frage der Zeit, daß diese Neutralität als hinfällig erklärt werde. Auch hier ist von einem Einschreiten der belgischen Behörden nichts bekannt. e) Die französische Zeitung „Journal" schreibt nach einer Meldung vom 9. 1. 1949 in einem aus Brüssel datierten AktiM, daß diejenigen in Frankreich sich täuschten, dir glaub ten, Belgien stehe nicht an ihrer Seite, usw. von Flugplätzen nnd Einsatzhäfen für England ans belgischem Hoheitsgebiet. Diese Flugplätze sind nur für einen Einsatz gegen Deutschland bestimmt. Durch diese Maßnahmen nnd durch weitere Unterlagen werden einwandfrei die der Reichs regierung bekannten Vereinbarungen des belgischen General stabes mit denen der Westmächte bestätigt. Die Nentralitütsverletznngcn belgischen Gebietes dnrch Flugzeuge der Wcstmächte ohne genügende Abwehrmaßnahmc» seitens Belgiens sind ein weiterer Beweis sür diese einseitig« Einstellung. 12. Auf dem Gebiete der Gcckriegführung unterstützt Bel gien die West«:sichte dadurch, daß cs eine bisher streng durch- gesührte belgische Verordnung, nach der im Hafen wm Ant werpen cinlaufende Schiffe Sprcngmumtion über 339 Kilo gramm cu-ladrn müssen, zugunsten der bewaffneten Handels schiffe der Weltmächte nicht mehr durchführt. 13. ES ist einwandfrei nachzuweiscn. daß Belgien zur Vorbereitung einer Teilnahme am Kric 7 gegen Deutschland auch eine weitgehende Begünstigung der Nieder lande vorgesehen Hal. Die niederländischen Truppen nnd Polizeikräsle im Maastrichter Zipfel hatten am 11. 11. 39 den Befehl, nach Er füllung ihrer Gefcchtsaufträge über belgisches Gebiet und unter Benutzung belgischer Eisenbahnen nach den südlichen Nieder landen auszuweichen.
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