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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-194005110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19400511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19400511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-05
- Tag 1940-05-11
-
Monat
1940-05
-
Jahr
1940
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1940
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»r. i« viele »er Freude und krlwimiz tNSM Unermüdlich und unter Einsatz aller Kräfte trägt die schassende Heimat dazu bei, daß Deutschland den uns »an den pluiokratischen Mächten ausgezwungenen Krieg siegreich beenden kann. Gemeinsam mit der kämpfende« Front bildet sie ein festes Bollwerk gegen alle Angriffe. Auch in der Heimat können nur wenig Stundn der Freizeit und Erholung gewid met fein. Um so wichtiger ist es. die kurze Zeit des Feier abends so zu nützen, daß sie wirklich Entspannung und Ruhe und damit Kraft für die weitere Arbeit im Alltag vermittelt. Jedem Volksgenossen wird es verständlich sein, datz in diesem Jahre, wo über daS Schicksal unseres Voltes für Jahrhunderte entschieden wird, die Durchführung der belieb ten ..Kraft-durch-Freude'-Urlaubsreiseu nicht möglich ist. Die Benutzung der Eisenbahn und der Omnibuslinien mutz ganz dringenden Reisen Vorbehalten bleiben. Es gibt aber noch eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich ohne grobe Reisen zu er holen und unser engere Heimat zu erleben: das KdF- Wand ern! Im Gau Sachsen erfreute sich diese Art der Freizeitgestaltung schon in den letzten Jahren grober Beliebt heit. Selbstverständlich wird das KdF-Wandern, wie viele andere Einrichtungen der RSG .Kraft durch Freude', ge rade im Krieg weiiergepflegt. Unser Sachsengau ist reich an landschaftlichen Schönhei ten und bietet mannigfache Wanderziele. In den Großftäv- ten genügt es in ven meisten Fällen, mit der Straßenbahn bis zum Stadtrand zu fahren und von dort aus in die Umge- bung zu wandern. Von kleineren Städten aus erreich« man landschaftlich reizvolle Gebiete meistens zu Fuß. Das Wandern ist erholsam, gesund und dabei auch billig. Körper und Geist finden gleicher, matzen Erholung und Entspannung. Erlebnisreich und anre gend sind die Stunden oder Tag« gemeinsamen Wanderns in froher Kamradschast. Trotz des Krieges sind noch zahlreiche KdF-Wanderwarte in der Heimat, die mit Sachkenntnis und Geschick die Wan dergruppen führen. Die Wanderungen werden meistens zu stutz durchgeführt. Aber auch das Radwandern wird ge pflegt, denn es gibt die Möglichkeit, gröbere Entfernungen in kurzer Zeit zurückzulegen und abgelegener- Punkte zu erwan- dern. In den Wandergruppen finden sich Männer und straurn aus allen Schichten unseres Bolles und aus allen Alters gruppen zusammen. Es wird in Gruppen von 15 bis 2V Teil nehmern gewandert. Eine besondere Ausrüstung oder Klei dung ist nicht erforderlich. Ein Paar feste Schuhe, ein regen fester Mantel sowie ein Rucksack oder Brotbeutel genügen in den meisten stallen. Wer eS gewohnt ist. größere Spaziergänge zu unternehmen, kann ohne weiteres an den KdF-Wande- derungen teilnehmen. Die vorgesehenen Wegstrecken sind auf keinen stall zu groß, noch dazu kommt man in Gemeinschaft, mit frohen Liedern, ig anregender Unterhaltung und unter fachkundiger stiihrung noch einmal so aut vorwärts Es ist durchaus nicht notwendig, einer festen ^Wandergruppe anzu gehören. um sich an den Kdst-Wanderungen beteiligen zu kön nen. Jeder ist willkommen, auch wenn er nur ab und zu teilnehmen kann. In zahlreichen Betrieben bestehen Betriebswanderungen, die regelmätzige Wanderungen süt die Betriebsgemeinschatten durchführen. sterner sind auch in diesem Jahr stertenwande- rungen in landschaftlich schöne Gebiete unseres Sachsen- gaues vorgesehen. Einzelheiten über alle Wanderungen, ob am Wochenende oder im Urlaub, sind bet den Betriebswarten fowie bei den Dienststellen der DAF und NSG „Kraft vnrch streude zu erfahren. DaS Monatsheft der RSG „Kraft durch Freude' sowie die sächsischen Tageszeitungen geben ebenfalls darüber Ausschluß. Maler der unendlichen Weite Dem Gedenken David Caspar Friedrichs Stehen wir heutigen vor einem Bild deutscher Landschaft, so verlangen wir mehr als eine schöne Ansicht, wir wollen von dem Bild angcsprochen sein. Nicht nur das Auge, auch die Seele will sich an ihm erfreuen. Hierin liegt der ganze Wandel der- Malerei beschlossen, den David Caspar Friedrich herbeisührt. Von einem „tapetenhaften trockenen Schematismus' — um diese Worte seines Freundes Carus an,«wenden — führt er die Kunst der Malerei zu Naturwahr, bett, ja. er erhöht die Natur, steigert sie ins Symbolische. War die Natur vor ihm nur Gegenstand der Malerei, bei dem wir gar nicht in Versuchung kommen, nach Gefühl und Stimmung zu fragen, so wird sie bet Friedrich zum Inhalt und zum Künder einer Empfindung. „Man darf nicht nur malen, was man vor sich sieht, son dern auch das, was man in sich steht. Wer aber nichts in sich sieht, der unterlasse auch zu malen, was er vor sich sicht.' Dies ist sein Richtsatz. So fühlen wir uns von jedem seiner Werte, ja selbst von der kleinsten Skizze angesprochen. Sie ver raten etwas von dem Weben und Leben der Natur, das das Zeitliche überdauert, das ewig ist. Und darum auch konme Friedrichs bekanntestes Werk, „Das Kreuz im Gebir- g e', als ein religiöses Bekenntnis zu einem Altar gestaltet werden. Ja, so stark sieht Friedrich die Natur symbolisch, daß selbst der Mensch dienendes Glied in der Rmvr wird und ebenso durch einen Baum ersetzt werden kann. Wie ja Friedrich auch dem Leblosen, Fels und Stein und seinen Ruinen, die immer wieder Träger eines Bildes werden, Le ben einbancht. Gewait'g war dieser Wandel. Dena eben noch Hane in der Malerei der Mensch eine Sonderstellung inne. Nm sein Bildnis in der Wirkung zu erhöhen, bediente sich der Maler der Landschaft. Nun ging mit einem Male dieser selbe Mensch in der Landschaft unter um der Größe willen. Fried- rich bildete ja nicht Landschaften im alten Sinn, sondern bil dete die Natur zu einer Höheren Größe. Spöttisch sagte er einmal, nach einem Urteil befragt: „Groß ist das Bild, aber cs ist keine Größe darin.' Diese Forderung erfüllt er schon in jeder seiner Skizzen. Da ist ein Blatt 5,S:11,1 Zentimeter groß (der Leser schneide sich ein entsprechendes und urteile daran!): In der Silhouette sind etwa zwanzig Bäume, davor weitere gestaffelt. Und jeder Baum ist nach seiner Art zu unterscheiden, jeder hat ein Gesicht, ist sozusagen zu einem Wesen gestaltet. Es ist neben der hohen Gesinnung, die sich hier offenbart, beste Zeichenkunst, wie sie die Romantiker — alle Romantiker: Overbeck, Cornelius, Schnorr von Carols- feld — pflegten. Feder und nadelspitzes Blei sind seine Werk zeuge. Die Zeichnung ist die handwerkliche Grundlage seiner Kunst. Wir spüren sie immer wieder. Seine Niesengebirgs- landschast, ein Aquarell über Graphit: Von größter Feinheit sind die Umrisse und Grenzen der Bergkette. Punkte nur bil den die Linie, die «vir mehr erahnen als schauen: kräftiger wird er dann im Vordergrund. Ein Mittel, mit dem er die Weite zur Wirkung bringt. Und es ist. als seien diese Berge keine Grenze, sondern der Blick gleite hinter den Gipfeln wieder hinab. Diese Sicht ist vergleichbar dein Meer, wo kein Horizont, sondern sich Wasser und Luft in der Ferne zu vereinen scheinen zur Unendlichkeit In der niederdeutschen Heimat, in Greifswald, wo er am September 1774 als Sohn eines Seifensieders geboren wurde, den ersten Zeichenunterricht beim Universiiäiszeichen« lebrer Quistorp empfing, in Kopenhagen, wo er sich mener- bildete, ehe er 179^ nach Dresden kam, in dieser Landschaft, wo sich Land. Wasser und Lus« zu vielen Zeiten des Tages zu Traumbildern verbinden, lernte er so zu schauen. Daher rühr« sein mvstisches Denken, das in einer schwermütige» Veranlagung noch Verstärkung fand Solche Gedanken kommen dem Betrachter ^e« Ausstellung, mi« der Dresden den Maler zu seinem KV Tod««»ag <7 Mai) ehr». Die Bestände ans dem Kupferstichkab'ne«' und der Ge mälde-Galerie bilden hier mi« der Samw'ui-g oes Kömas Friedrich Auaus« N. sowie einigen private? siethgaben (der Sächsischen Landesbiblioil ck, des Dresdner Stadtmufcums und von Pfarrer Friedrich in Seirrrsdorf bei Radeberg« eine Fülle aus ^ric r>chs Schassen, obwohl die GesamtauSstel- lung egen rS Krieg»! aniaeschobra . a d» DieSden erfüllt mi« di. er Ausstellung ote Vcrp!iich:-:g., j ,..nabei dem Ma Zsrß»»«««r raseblatt u»b »nzeiser ler, der in dem Dresdner Kreis der Schlegel, Tieck, TaruS und Kleist die entscheidenden Anregungen zu seiner Kunst empfing. Herder, Achim von Arnim und Brenta»» hielten mit ihren Volksliedsammlungen unserem Volk den Spiegel feiner Seele vor; die Brüder Grimm weckten durch die wieder ent deckten Sagen und Märchen die Lieb» »uM deutschen Wesen und zur deutschen Natur; Friedrich, tief teilnehmend am deutschen Schicksal zur napoleonischen Zeit und der Freiheits kriege, gestaltete beides, deutsche» Seelenleben «nd Natur empfinden zur gröberen Einheit. Wohl ward er nur von we nigen verstanden, desto tiefer wirkt er auf fein Volk Heu»«« Helmut Auener. , Kunst und Kultur Wimetml «lieber in letzt« Fellem»tl1 Auch in diesem Jahr Sarl-May-Spiele Der ^Winnetou des Sommer» 1938 hat Sachsen verlassen. Er ist von seinem Camp bet Rathen ausgezogen und hat sich neues Land gesucht, sein« Zelte bei Werder (Berlin) aufge schlagen. Es ist ihm nicht leicht geworden, Rathen und seine Felfenbühne zu verlassen, diese Welt, in der die Karl-Mah- Sviele aus der Taufe gehoben und von Erfolg zu Erfolg ge führt wurden. Nun werden mehr noch als in den Vorjahren seine Taten an den Seen und in der Märkischen Heide weithin Gespräch sein. Aber Rathen wird nicht einsam liegen. Seine Felsenwelt lockt ja zur Gestaltung eines Spiels. Und die gleichen Gedanken, die vor zwei Jahren zur Aufnahme der Karl-Mav-Spiele führten, haben auch setzt wieder gesiegt. Wir wissen, welche idealen Werte durch daS Fretlichtspirl ver mittelt werden. Nicht ällein das Erzieherisch« und Heldische tritt in die Handlung. Das Freilichtfpiel mit seinem Aufge bot von Nebenrollen und Statisten, die meist von Laienspie lern bekleidet werden, verhilft nicht nur der Spielfreude zum Ausdruck, sondern dient auch wieder dem Theater selbst. Nie hat kulturelles Streben mehr Anregungen erhalten, als zu den Zeiten, da es sich auf eine breite Grundlage ihrer Förderer und Verehrer stützen konnte. Mit einer Reihe von Berufsschauspielern unter der Regie von Josef Firmans, der seit Anbeginn bei den Karl-May- Spielen «nitwirkt, wird in diesem Jahr unter Förderung von Hans Stosch-Sarrasani ein neues Stück mit einer durchlau senden Handlung gespielt, „Der Schatz Im Silber- see' von Adolf Steinmann, nach Motiven von Karl May geschaffen. SarrasantS prächtiges Tiermaterial und exotische Gäste werden die Wirkung des Stückes noch erhöhen. So werden ab Psingstsonnabend (15 Uhr) an jedem Sonntag, Mittwoch und Sonnabend wieder Winnetou» (Jo hannes Felgner) und Old ShatterhandS (Gericke) Büchsen knal len, und das Indianer-Mädchen Guana (U. Wagner) wird ein Opfer des Kampfes mit den Eindringlingen werden, in de- re« Handlung sich die Kulturschande der Engländer spiegelt, die einst — daraus weist ein Proloa hm - den roten Mann durch Alkohol, leerc Versvrechunoe» Gewalt und Verbrechen um Recht, Land »nd Leben brachten. Auener. Lew/kl ne Anämien Der erste slowakische Austauschprofeffor in Leipzig Im Rahmen de» Austauschverhältnisse» zwischen den Schwefteruniversitäten Preßburg und Leipzig begann der Psychologe der Universität Preßburg, Pros. Dr. Weiß-Nagel als erster slowakischer Austauschproseffor eine auf zwei Abende festgesetzte Vortragsreihe über „Ausbaulräste des slowakischen Volkscharakters'. Sächsische Landesbibliothet Ausleihe und Lesesäle der Sächsischen Landesbibliotbck, Japanisches Palais, bleiben zum Zwecke der Reinigung vom 11. Mai, 13 Uhr, bis einschließlich 18. Mat geschlossen. Nur die von Freitag, 17. Mat, an ausgegebenen Bestellungen wer den erledigt und können vom 20. Mai an abgeholt werden. Das Buchmuseum der Landesbibliothek ist Sonnabends bis Donnerstags einschließlich Sonn- und Feiertags von 11 bis 13 Uhr, Freitags von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Neu« Ermittlung«« über Fawcett. Dl« Sao-Paulo-Gesell» schäft verfügt über recht groß« Gelder, di« natürlich auch sü« wissenschaftlich« Zweck« verwendet werden. Wenn in der Ge sellschaft an einem Klubabend eine neue Expedittonsidee vor- gebracht wird, dann kann man gewitz kein, daß wenige Minuten später die entsprechende Anleihe schon überzeichnet ist. So hat man jetzt auch die nötigen Gelder für ein« Expedition von 45 Personen -usammenbekommen, deren Aufgabe «» feilt soll, in den brasilianischen Dschungel vorzustoßen und abschließend« endgültig» Ermittlungen nach Colonel Fawcett anzustellen. Diese Ermittlungen, die eigenttich durch die offizielle Todes erklärung Fawcetts schon überholt sind, erscheinen deshalb iin Augenblick wichtig, weil sich ein mysteriöser Fremder im Ama- zonasgebtet rühmt, der echte Fawcett zu sein. Aber man ver- mutet in ihm einen Betrüger, einen Chemiker namens Rey, der vor vielen Jahren wegen dunkler Geschichten verschwand und nun ein nicht weniger dunkle» Dasein im Dschungel führt. Man will also nicht nur Ermittlungen übe, Fawcett, das Schicksal diese» Forschers, seine» Sohnes und des ihn beglci- tenden Photographen anstellen, sondern gleichzeitig die Machen schaften ein«S Betrügers entlarven. Ma« «immt sech» Tabletten und kann «achtS im Dunkeln sehen! In der Zeit der Verdunkelung, die den Aufenthalt aus den Stratzen nach Eintritt der Dunkelheit ungewohnt schwierig macht, wird man mit doppeltem Interesse Kenntnis nehmen von einer japanischen Erfindung, die darauf hinausgeht, daS menschlich« Äug« in d«n Stand zu setzen, ohne fremde Licht quelle besser al» bisher die Dunkelheu zu durchdringen. Es handelt sich um eine Entdeckung des japanischen Universttäts- prosessors und Augenspezialisten Dr. Misao Ujemura von der medizinischen Fakultät der Keto-Universität. Diese Entdeckung ist das Ergebnis vierjähriger Forschungen Pros. Ujemura hat eine Medizin zusammengestellt, die u. a. aus Äatrium-Phos- phat und Dorschleberöl besteh« und die außerordentlich be lebend auf die innere Sekretion und aus die Aktivität des ZellengewebrS der Netzhaut wirkt. Wenn eine Person mi« normaler Sehkraft sechs Tabletten von dieser Medizin nimmt, und zwar an einem Tage dreimal je zwei, so stellt sich einige Stunden danach al» Folge die Befähigung ein, Ding« mit nur einem Zwanzigstel bi» einem Dreißigstel de- sonst für da» menschliche Auge erforderlichen Lichtmtnimum» sehen zu können. Diese Befähigung hält etwa ein« Woche lang an. Prof. Ujemura, der da» Präparat an sich selbst und noch bet etwa 200 andere« Gelegenheiten ausprobiert hat, berichtet« darüber auf einer Zusammenkunft von Augenspezialisten in Tokio. Während der Wirksamkeit der Medizin konnte Uje mura dunkle Wege, für die er sonst eine Taschenlampe brauchte, ohne künstliche Beleuchtung begehen, und er konnte im Dunkel der Nacht auch auf eine wette Strecke Bäum« sehen, wie das sonst nur möglich ist, wenn sie vom Mond licht erhellt sind. Ob nun freilich diese Hellsichtigkeit auch von allen Augen gut vertragen wird, ist eine der Fragen, die für die weitere Untersuchung noch offenstehen. Der Mann mit der Kugel im Herzen. In der Gegend von Varese in der Lombardei lebt ein Mann, der seit 24 Jahren eine Schrapnellkugel im Herzen trägt. Er war im Mai 1916 bei Asiago verwundet worden und in österreichische Kriegs gefangenschaft geraten. Die Kugel war ihm in die recht« Brustsette «ingedrungen, hatte die Leber durchschlagen, den Herzbeutel verletzt und war im rechten Herzmuskel stecken- geblieben. Noch während des Krieges war der Mann einer besonderen Behandlung unterzogen worden, so daß eS schließ lich gelang, ihn trotz der schweren Verwundung zu heilen. Die Röntgenaufnahme zeigt deutlich den Fremdkorzer im Herz, der zwei verschiedene Bewegungen deS Körpers mitmacht: den Herzschlag nnd die langsamere Atembewegung des Zwerch fells. Trotzdem hat sich der Mann mi« der Kugel im Herzen verheiratet. Er besitzt drei Kinder und legt täglich zwölf Kilometer auf dem Fahrrad stach der Fabrik zurück, wo er als Buchhalter tätig ist. ' Kan» man i« de« Städte« Bienen halten. Bienenzucht und Honiggewinnung sind an sich Dinge, die man dem Land überläßt. Aber darin find nun eine Menge Belgier neuerdings ganz anderer Auffassung: denn vor zwei Jahren hatten sich in einem alten Hotelzimmer in Brüssel Bienen festgesetzt. Und in diesem Jahr find die Bienen dort noch immer vorhanden. Man hat schon einmal eine Riesenmenge Honig von ihnen ge- erniet. Sie haben also offenbar genug Fntter innerhalb der Stadt gefunden. Daraus zieht man den praktischen Schluß, daß die systematische Anlegung von Bienenstöcken in Häusern der Stadt, vielleicht unter den Dächern, ganz.neue Möglichkeiten in sich schließt — vor allem in diesen Zeiten, wo jedes Land alle Quellen für Ernährungszwecke zu erschließen gezwungen ist. - 8^»^ Das Aufstiegsspiel am 2. Pfingsts« irrtag. 1. FS. Zschopau 1 gegen LV. Klaffenbach 1. Das Zusammentreffen der beiden Mannschaften, welche, ihre Position in der Aufstiegsrunde verbessern möchten, wird sicherlich ein« ansehnliche Zuschauermenge hinunter nach dem Elubplatze locken. Der Club muß diesmal sehr auf dem Posten sein, nicht nochmals einen Punkt oder gar beide gegen die Klaffenbacher einbüßen zu müssen. Diese, «in« körp«rlich sehr stark« und spielerisch durchaus gut beschlagen« Elf wird der ZFC.-Elf sehr zu schaffen machen und es wird hier einer ganz besonders großen und energievollen Leistung des Clubs bedürfen, wenn der Degner niedergehalten werden soll. Die endgültige Auf» stellung der Clubelf kann erst heute abend nach Lem Großkampf« gegen den Luftwaffensportverein dorgenom- men werden. Beginn des Aufstiegsspieles 4 Ahr unter Leitung von Lohse (Tv. Adelsberg). Vorher um 2,30 Ahr begegnen sich 1. ZFC. Igd. grgen BC. Chemnitz A-Igd.. Am 1. Pfingstfeiertag wird di« Clubjugend in Gornau gegen die dortisir gleiche Elf antreten. Di« AM. ist zu Pfingst«n spielfrei. Fritz Blechschmidt. * Pfmgstpvogvamm der Le besübui-gen wird durchgeführt. Der Reichsspvrtführer ordnet im Einvernehmen mit den zuständigen Stellen an: Die Pfingsttage der deutschen Leibesübung dienen der deutschen Volkskraft. Sie sind deshalb durchzuführen. In ihrem Rahnven und in Gren einzelnen Darbietungen haben sie dem Ernst der Zeit zu entsprechen. (Lm Gporifest zum Miimachen Unter Hinweis aus die „Pfingsttage der deut schen Leibesübungen' betont Reichssportsührer von Tschammer und Hsten in einem Artikel, daß hier zum erstenmal vom Nationalsozialistischen Neichsbund für Leibes- Übungen im ganzen Volk ein Sportfest ausgerichtet wird. „Die ganze gewaltige Maschinerie des größten Sport- betriebeS der Welt ist', so heißt eS weiter in diesem Artikel, „zu Pfingsten für da» Bon aufgeboten. Sonst war sie zu Pfingsten abgestoppt, weil die Turner und Sportler gerade zu Pfingsten zu wandern und zu reisen pflegten. Nun aber werden Millionen deutsch« Männrr und Frauen. Jungen und Mädel an den Pfingsttagen in Kämpfen'eingesetzt, bei denen sie mit Leib und Seele dabei find, oder sie werden von sport lichen Ereignissen, an denen sie leidenschaftlichen Anteil neh men, angezogen. Weit darüber hinauS aber habe ich alle Kräfte ange stoßen, um dem Volke auch ein Sportfest zum Mit machen auszurichten Ueberall, wo es möglich ist, werden die Vereine des NSRL. (Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen) Sport- und Turnfeste, „offen für alle", organisieren. Kind, Junge und Mädel, Frau und Mann, ob sie nun zum NSRL. gehören oder nicht, sollen da selbst tätig und freiwillig mitmachen, auch wenn sie keine „vor schriftsmäßige' Sportkleidung besitzen. Einfachste Wettkämpfe, Spiele, fröhliches Ueben, Gesang und Volkstanz sollen der Inhalt dieser Volkstage des Sports sein, Fahnen und Fan faren, Mufik und Trommelklang^ sollen darüber wehem Es sollen gläubige und starke „Pfingsttage der deutschen Leibes- Übung" werden, mit Leib und Seele hingegeben dem Willen zum Sieg in diesem uns aufgezwungenen Krieg. Wir richten dem Volk« ein Sportfest aus. Wo immer seine Fahnen wehen, mögen unsere Volksgenossen, die ich als Sprecher meiner Kameradinnen und Kameraden rufe, in Hel len Scharen kommen. Sie sind uns von Herzen willkommen! Handel. Wirtschaft und Verlehr Berliner Wertpapierbörse. Die letzte Börse vor dem Fest zeigte bei ruhigem Verkehr eine uneinheitliche Kursentwick lung. In« Verlaufe wurde am Aktienmarkt über und unter den Anfangsnotierungen gehandelt. Mit starkem Interesse nahm man an der Börse die neuen großen Ereign-g« auf. Am Nentenmarkt war wieder Nachfrage nach 4,5prozentigen auslosbaren Reichsschatzanweisungen vorhan den die Notierungen blieben unverändert. Die Umschuldung»- nnlcihe wurde wieder mit 99,35 notiert^ Stenergutscheine II hielten bei leichtem Angebot ihre vortägige KursbastS. Neichs- bahnvorzugsakticn veränderten sich bei leichten" Schwankun gen nicht wesentlich. Spielplan der Städtischen Theater Chemnitz Spielpla« der Städtische« Theater Chemnitz vom 12. bis 19. k Opernhaus. So. 12., 19: Tannhäuser. Mo. 13, 15: Madam« Butterfly; 19,39: Rjvierazauber. Di. 14., 19,30: Simon Boccan«gra. Mi. 15., 19,30: Don Jüans lehieS Ab«n!«u«r. Sbd., 18., 19 30: Turandot. Schauspi«1haus. So. 12., 19,30: Maria von Schott land. Mo. 13., 19,30: Das Mädchen TM. Di. 14., 19,30: Dir heilsame Flucht. Mi. 15„ 19,30: Das Mädchen Lill. Do. 16.. 19,30: Antreu. Fr. 17., 19,30: Marja von Schott land. Sbd. 18., 19,30: Besuch am Abend. So. 19., 19,30; Das Mädchen List.
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