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Wopauer V Tageblatt Dar „Zschopauer Lageblatt und Anreger" Ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Vandrais zu Zlöha und de» Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält di« amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgeblrgifch« Handelsbank, Zschopau; Ltadtbank Zschopau, — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf,^Dittmannsdorf, Gornau, Hahndorf Krumhermersdorf, Lchorfensteiu, Schlöbchen/Erzgeb^ Waldklrchen/Trzgeb^ Weißbach, Wilifchthal, Witzschdorf. Anzeigenpreis«: Di« 4S mm breite Alilhmeterzeil« 7 Pf.; die 4) mm breite Millimeter,-Ile im Le.^teil 25 Pf.; Nachlabstoffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Lagebialt und An,eiger" erscheint werk- täglich. 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Im Norden von Antwerpen haben sich die deutschen Truppen im weiteren Vordringen an die Nordfrontbe- scstigung herangeschoben. * - Nun ist die deutsche Wehrmacht auch in die Hauptstadt des Landes siegreich eingezogen, das sich zusammen mit Holland zum Werkzeug der englischen Kriegshetzer machen liest Die Männer allerdings die eine Politik, die zum Unglück des Landes aus gehen mutzte, nicht nur nicht verhinderten, sondern sogar bewußt betrieben, sie sind im Begriff, das Land in der Stunde der Erfahr genau so im Stich zu lassen, wie es die holländische Regierung getan hat. Die belgische Regierung hat sich fluchtartig nach Ostende begeben, um von hier aus leicht und schnell die Flucht in die Arme der Kriegshetzer anzutreten, die zwar ihre willfährigen Werkzeuge aufnehmen werden, aber ein weiteres Volk durch sein nicht gehaltenes Hilfeversprechen ebenso betrogen haben, wie ander« Völker vorher. Zur AederWrt nach England bereit Belgien» Regierung vor der Flocht Wie Havas meldet, befindet sich die belgische Regierung seit Donnerstag in Ostends Von hier kann sie jederzeit nach Eng land weiterfahren. Das gleiche Havasbüro. das heute die üebersiedlung der belgischen Regierung nach dem Hafen Ostende mitteilen muß, wußte noch gestern staL aus amtlichen Kreisen Brüssels zu beuchten: Die belgisch! 5-eqierung wird nuch weiterhin in ihrer Eesamtheit ihren Sitz in der Haumstadt bebaltenl Sore «Ea sieht schmrr «Hitler ist stark genug, um einen Angriff aus die Maginotlinle unternehmen zu können" Selbst der ehemalige englische Kriegsminifter Hore Belisha muß am Donnerstag im „Paris Soir" zugeben, daß die Nerven beanspruchung der Völker Frankreichs und Englands infolge des Beginns der deutschen Offensive über die Maßen »roß ist. Schon nach Deutschlands Sieg in Norwegen hätte sich die Luftlinie zwischen den deutschen Basen und England auf 52» Kilometer verringert. Wenn Deutschland die holländisch-bel ¬ gische Küste halten könne, dann seien die deutschen Flugzeuge nur noch M Kilometer von England entfernt. Durch die zahlenmäßige Ueberlegenheit seiner Divisionen könne Hitler ohne weiteres einen Angriff auf die -Maginotlinie unternehmen. Durch die Besiegung Belgiens würde Deutschland in den Besitz eines unübersehbaren industriellen Reservoirs kom men. Stahl» und Eisenwerke würden für Deutschland arbeiten können. Schon habe das Reich durch die Besetzung Dänemarks und Norwegens den englischen Handel mit Skandinavien vollständig unterbrochen und dadurch ein «nglissches Handelsvolumen von 17 Milliarden französischen Franken vernichtet. Run habe Deutschland den Handel Frankreichs und Englands mit Holland zerstört. Man müsse wissen, daß diese beiden Länder aus Hol» land für über 17 MilliarM.-rinsührten und für säst 12 Milliar den Franken aussührten. Alles in allem ist Hore Belisha davon überzeugt, daß auch für Frankreich und England der Kamps gegen das Reich ein Kampf um Sein oder Nichtsein geworden ist. aber er sieht nur die Gefahr und die Größe des notwendigen Einsatzes, aber keinen Weg, wie das Reich durch England und Frankreich nie- derzuringeu wäre. Churchill spricht Paris Mui zu „Wohltuender Besuch" des Oberkriegshetzers in Paris In maßgebenden Londoner Kreisen verlautet, so meldet Reuter, daß Churchill, sobald er die Berichte von der Schlacht in Belgien und Frankreich erhalten hatte, die ihn: gestatteten, den Ernst der Lag« zu beurteilen, nach Paris flog, von wo er jetzt wieder nach London zurttckgekehrt ist. In Paris hatte Churchill nicht nur mit der französischen Re gierung Besprechungen, sondern auch mit militärischen Nat- gebern. Sein Besuch hat einen außerordentlich wohltuenden und ermutigendem Einfluß gehabt, und er soll sehr wertvoll und nützlich gewesen sein. London wird wieder evaluiert Ernste Meldungen aus Italien Das Stockholmer „Aftonbladet" läßt sich aus London mel den. daß dort ernste Meldungen aus Italien vorlägen, so über den Abbruch des Schiffsverkehrs zwischen Italien und Istanbul auf Anordnung der „Adriatischen Schiffahrtsgesellschaft. Weiter läßt sich das Blatt melden, daß London jetzt wieder evakuiert werde. Tausende von Familien verließen die englische Hauptstadt. Sämtliche Lokale schlössen sehr zeitig am Abend, und das Nachtleben in London sei völlig verändert. Kriegszone Paris Nach einer Meldung des Londoner Nachrichtendkenstes aus Paris ist Paris und das Gebiet um die Hauptstadt zur Kriegs», »one erklärt worden. „Das Volk Mussolinis zur höchsten Probe bereit!" „Lavors Aascista" über die Uslwevbigleit ber Kampfes für die Zukunft In der „Tageszeitung ber Arbeiterschaft", wie sich „La- voro Fascista" selbst am Kopf des Maltes charakterisiert, legt Carlo Scorza, «ins namhafte Persönlichkeit der fa- schistischen Arbeiterorganisation, unter bei: Ueberschrift „Für uns" die Gründe dar, weshalb Italien, falls die Stunde schlagen sollte, in den Krieg ziehen werde. Er betont, daß es keine ander« Wahl gebe, als entweder ein kleines, armes, erniedrigtes und mißachtetes Italien, wie in den traurigen, durch den Faschismus überwundenen Zeiten, oder ein mäch tiges, stolzes, gefürchtetes, geachtetes und großes Italien Benito Mussolinis. In diesem neuen Frühling ber italienischen Nation, so führt Scorza im einzelnen aus, ist bas Volk Mussolinis zur höchsten Probe bereit. Erprobt im Wagnis durch den Feld zug in Aothiopicn, im kühnen freiwilligen Heldentum durch den Krieg in Spanien und im blitzartigen Marschieren durch das Unternehme» in Albanien, so erhebt sich die gesamte Nation und erklärt dem Duc« einstimmig: „Ich bin bereit, befiehl!" Jahrhundertelang hätten die Italiener für Fremde ge kämpft, die hieraus Nutze» zogen. „Heute kämpfen die Ita liener in dem Bewußtsein ihrer historischen Mission einzig und allein für Italien, für sich selbst, für ihre Söhne, für ihre nnnuterdriickbaren Lebousrechte. Da Italien nicht länger der Gefangene des Mittelmeercs bleiben will, sei es zu allem bereit. Weil das Ausland Italien wirtschaftlich bedrohe und es zu erdrosseln sowie das Imperium zu zer reißen trachte, steh« Italien heut« von den Alpen bis zu den afrikanischen Küsten wie ein Mann auf. Die Opfer könnten das italienisch« Volk nicht schrecken, denn es wisse, was Hunger heißt. Die Ungewißheit könne das italienische Volk keinen Augenblick aushalten, denn «s wisse, wie man die feindlichen Schützengräben aushcbe. Wenn Italien sein Imperium stärken «nd vervollkomm ne» will, k» must «s die Ketten sprenge«, in die cs gelegt wurde. Die Völker, die, wen« ihre Stnude schlägt, nicht kämpfte«, haben kei« Recht ans Weltgeltung «nd geschicht liche Z«k««st. Wenn die Italiener ausgerufen werben, wer den sie mit unwiderstehlichem Elan vorstlirmen, weil sie wissen, daß sie für eine unabwendbar« Notwendigkeit kämpfen." In ähnlichem Sinne wie „Lavore Fascista" äußern sich auch „Critika Fascista", das Organ von Erziehungsminister Bottai, sowie der dem italienischen Außenminister nahe stehende „Telegrafo", wob«i st« ebenfalls auf den untrag bare» Zustand Hinweisen, daß Italien der Gefangene des Mittelmeeres ist, wo sich fremde-Mächte «ingenistet haben und seine Zufahrtsstraßen besetzt halten. „Es gibt keine Möglichkeit", so schreibt „Critika Fascista", einer freien LebcuseMtenz für Italien, solange diese fremden Mächte sich in unserem Meer breitmachcn. Moska« über die militärische Macht Italiens. „Moskomski Bolschewik" "befaßt sich in einem ausführ lichen Artikel mit ber Lage im Mittelmeer. Das Blatt be tont, die militärische Macht Italiens, seine Secstreitkräfte und seine überlegene Luftflotte stellten einen wichtigen Faktor dar. Die italienische Luftwaffe könne die meisten der euglifch-französischen Stützpunkte bedrohen und die Sec- streitkräfie der Westmächte lahmlegen. In Libyen besitz« Italien «inen geeigneten Ausgangspunkt für Vorstöße in das englisch-französische Kolonialgebict. In Albanien habe Italien ein« Opcratiousbasis zur Abivehr von gegnerischen Angriffcn.auf dem Balkan. Ein Mit von AMenrlkM Kundgebungen für König und Duce im Senat In der Schlußsitzung der Maitagung des italienischen Senats wurde der Saushaitolan endgültig angenommen. Senatspräsi- Zwischen Antwerpen und Sedan Or: ungeheurer Spannung, Li« aber gleichzeitig Lie feste Gewißheit des kommenden Sieges ist, nimmt das deutsche Volk die Nachrichten aus dem Westen auf. Der Sieges» zug des deutschen Heeres geht weiter. Der Widerstand des Feindes ist an entscheidenden Stellen ins Wanken gekommen, auf breiter Front sind die deutsche Luftwaffe und Lie Formationen des Heeres dem zurückweichenden Gegner auf den Fersen. Die Durchbruchsstell«» liegen in Frankreich in dem an Ler belgischen Grenze entlangführenden Teil Ler Magi^ not-Linie, das heißt übrigens, im jüngeren, modernen Teil, und in Belgien an der Dyke-Stellung, die in weitem ofs«n«n Bogen Brüssel umgibt. Wenn man berücksichtigt, Laß jetzt auch Ler Kampf in der holländischen Provinz ZeelanL zu End« geht und damit weit im Rücken der jetzigen belgischen Front und in unmittelbarer Nähe der belgischen Nordseeküste neue starke deutsche Truppenteile frei werden, so kann man die ganze Gefährlichkeit der Lage des Gegners ermessen. Eine Illusion nach der anderen'hat die deutsche Wehrmacht zerstört — jetzt auch die von der Anüberwindlichkeit der Maginot-LiNie, die für Lie Franzosen Ler Inbegriff der Sicherheit war. Die psychologischen Wirkungen Ler unbestreitbaren Tat sache eines Durchbruches dieser Linie auf breiter Front müssen notgedrungen sehr schwer sein und sie lassen sich im Augenblick noch gar nicht übersehen. Wenn im letzten OKW-Bericht gemeldet wurde, daß auch südöstlich von Sedan der Aebergang über die Maas erzwungen wurde, so heißt das nichts anderes, als daß der deutsche Bormarsch bereits jenseits der französischen Befestigun gen weitergeht. Sv schnell sich nun auch das geographisches Bild des Kriegsschauplatzes ändert — das Gesicht der Kampf handlungen selbst ist, in großen Zügen, sich gleich ge blieben. Wieder hat sich an der ganzen Front die Asber- legenheit der deutschen Luftwaffe, di« am Donnerstag ihre Tätigkeit vor allem auf die Bombardierung ver schiedenster militärischer Anlagen hinter der feindlichen Front konzentrierte, vor allem auch gegenüber der vi«l- gerühmten französischen Panzerwaff« erwiesen. Jeder kann sich «in ungefähr«s Bild'von d«n verheerenden Fol gen machen, die für den Aufmarsch einer Armee di« immer wiederholten und ganz unzureichend gestörten Luftangriffe auf Truppentransporte auf der Landstraße und der Schien«, auf Gleisanlagen, Bahnhöfe und Brük- ken, auf Munitivns-, Material- und Lebensmittelläger und alle sonstigen Anlagen von militärischem Wert haben müssen. Diese Schwierigkeiten steigern sich ins Angemes sene, wenn die ersten Linien, denen die Anstrengungen des Nachschubes gelten, selbst ins Wanken geraten und zurückzuweichen beginnen. In dieser Situation befindet sich augenblicklich Lie Heeresführung der Westmächte. Dcrbei ist noch etwas anderes zu berücksichtigen. Die Ereignisse haben sich in einer Weise entwickelt, daß es heute schon für Len Gegner äußerst schwierig sein dürft«, von sich aus irgendein« neue große, einheitlich durchdacht« Operation einzuleiten. Die Initiative ist den französischen und englischen Generälen völlig aus der Hand genommen. Im Zusammenhang damit ergeben sich wieder ander« Frag«n. Zum Beispiel dir: Wo liegen die Interessen der einzelnen Kriegführenden auf der Gegensei e? Heuke kann die belgische Regierung z. B. eigentlich nur noch ein Interesse daran haben, wie «ine Vernichtung Brüssels und eine weitere durch den Krieg bedingte Zerstörung Belgiens vermieden wird. Nach dem Verluste der Dyke- Stellung besteht für Belgien kein eigentliches militärisches Ziel mehr. Ein Interesse an der belgischen Küste haben nur die Engländer. Das haben auch nicht die Franzosen, die in der jetzigen Situation, in der sie ein Schlag nach dem anderen trifft, ihre ganze Aufmerksamkeit auf Len Schutz ihrer Hauptstadt und ihres eigenen Landes lenken sollten. Es ist durchaus möglich, daß solche Erwägungen, die der Druck der V rhältnisse auch in ung?zithlten Franzosen und Belgiern auslösen muß, dazu beitragen, die jetzt schon bestehende weitgehend? Anklarhrit und Ansicherheit auf der Gegenseite noch beträchtlich zu ver größern. Vent Euardo »ab der Hellen Empörun» über die Schikanen der Westmächle Ausdruck. In dieser »roßen geschichtlichen Stund« schließe sich das italienische Volk en» um den Koni» und Kaiser und um den Duce. Es stelle einen eisernen Block von Willens kraft dar und sei bereit, den Befehlen des Duce überall zu sol- gen. da es misse, daß der Wcq unter seiner Führung zum Schutze seiner heili»en und unantastbaren Rechte als das einzi»e <siel die Größe und die Macht Italiens vor sich habe. Der Senat billi»te dieses Versprechen mit erneuten stürmischen Ovationen sür den Köni» und den Duce.