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Nr. 9» Lrleskafteu Tage blattles er i» Zschopau. Lieber Bricf- kastenonkel! In welchem Jahre hat sich Norwegen von Schweden getrennt? Schweden und Norwegen bildeten doch früher ein Königreich, was ich noch ans meiner Ju- gcndzeit her kenne. Biele wissen das nicht. — Du hast Recht. Im Jahre 1897 vereinigte die deutsche Prinzessin Margareta in der Kulinarischen Union Norwegen, Schwe ben und Dänemark. Schweden trennte sich 1523. 1814 wurde Norwegen a» Schweden abgetreten. Wiederholte Konflikte mit Schiveden führten am 7. 6. 1905 zur Auflösung der Union. Slasdesamtrnachrichlen ms Zschopau Geboren wurden: am AI. 4. ein« Tochter dem Kontrolleur Willy Georg Halm, Zschopau, Gcorgenstrake 9; am 21. 4. «in Sohn dem WestwallarbeUer Paul Erich Drechsel, Zschopau, Bergstraße 39; am 23. 4. ein Sohn dem Friseurmeister Arthur Johannes Weißflog, Zschopau, Adolf- Hitler-Ttraß« 28; am 25. 4. eine Tochter dem Metallarbeiter Erich Gerhard Mich, Zschopau, Schillerplatz 2. Das Aufgebot haben beantragt: am 23. 4. der Hoteldirektor Wilhelm Theodor Karl -Heinz Wienrich, Königsberg, Steindamm 70/71 und die Jlso Johanna Glanz, Zschopau, Neus Marienberger Straße 189 B. Die Ehe haben geschlossen: am 20. 4. der Kon ditor z. Z. Unteroffizier Willy Hermann Schneider, Zscho pau, Gartenstraße 11, und bi« Aufstoßerin Johanna Irm gard Harnisch, Bad OldeSloe; am 20. 4. der Handlungs- gchilfe z. Z. Unteroffizier Rudolf Moritz Sacher, Flöha, Carolastraße 31, und bis Stenotypistin Ilse Gudrun San dig, Zschopau, Moltkestraße 10. Gestorben sind: am 19. 4. der Schneider jetzt Rent ner Heinrich Moritz Müller, Zschopau, Martln-Mutschmann'- Straße 39; am 20. 4. der Bäckermeister Johannes Römisch, Zschopau, Straße des 18. März 40; am 21. 4. die Wilhelmine Linda Walther geborene Schröder, Zschopau, Neuer Weg 8; am 21. 4. der Rentner frühere Strumpfwirker und Kalk arbeiter Bruno Emil Drechsel, Zschopau, Felügasse 5; am 24. 4. der städtische Angestellte, Ratsherr Panl Albert Schaarschmidt, Zschopau, Bergstraße 4. Der Weh- «ab Flrifchmarkt. Schwer»« <mS L Lese rungSverträgen. Di« Schlachtviehmärkte zeigten auch in der vergangenen Woche das gewohnte ausgeglichene Bild. Die Vorrats« kaufe der Reichsstelle konnten verschiedentlich fortgesetzt werden. Der Anteil von Rindern war mit Rücksicht auf den bevorstehenden Weideaustrieb nicht allzu hoch, da gegen hat der Schwetnemarkt durch die ersten Lieferungen aus den Mastderträg«u «ine Bereicherung erfahren. Die ses System des Abschlusses von Schweinemastvertrügen ist Inzwischen zr? einem festen Begriff innerhalb unserer viehwirtschaftlichen Marktordnung geworden und sorgt für Aeberbrückung der sonst üblichen jahreszeitlichen Auf triebsschwankungen und damit «ine dem Bedarf fest ange» paßte Versorgung. Die Rationssätze für den neuen Vier wochenabschnitt vom 6. Mai—2. Juni d. I. liegen auf bisheriger Höh«. Bei dem Bezug von Schlachtfetten lau ten die Ginzelab schnitte diesmal auf 62,5 Gramm Speck oder Schweinerohfett oder auf SO Gramm Schweine schmalz. Damit ist der Tatsache Rechnung getragen, daß Schweineschmalz gegenüber Speck oder Rohfett einen höheren Fettgehalt aufweist. Weiter ist für Schlachtfette Roman von Gert Nothberg. 21. Fortsetzung. Der wcann horchte tn sich hinein, horchte aus die laut-' losen Worte, die in seinem Innern erklangen, klar und deutlich. Professor von Veringhoff lächelte. Blickte mit diesem schönen, gütigen Lächeln auf Käthe, die jetzt die schwere» Lider aufschlug und ihn fassungslos ansah. Die grauen großen Männeraugen blickten in die ihren. , So standen die beiden Menschen minutenlang und sahen sich an. Und um sie herum war nichts — nichts — nur sie beide waren Hierl Eine der Klappen fiel herunter und die feine Klingel surrte. Die Wirklichkeit war wieder da. Und der Professor sagte bedauernd: „Sie haben gewiß bei so einer Nachtwache nicht viel Zeit, zu sitzen und zu lesen. Auf Wiedersehen, Schwester Käthe! Sonst war nichts los?" ' „Nein! Es ist alles in Ordnung. Auch der gestern operierte Kranke ist ganz ruhig. Allerdings hat er eine Spritze bekommen. — Gute Nacht, Herr Professor." ! „Doktor Vogt auf dem Posten?" „Jawohl, Herr Professor, Herr Doktor Vogt sagte mir heute abend, daß er die Schmerzen fast nicht mehr spürt. Er weiß aber noch nicht, daß ihm sein rechter Fuß abge nommen worden ist." „Dann sagen Sie auch vorerst nichts. Aber er war nur durch diese schnelle Operation zu retten. Die Blutvergif tung war böse." Er nickte der Schwester zu und ging. In einer der Nischen stand still und regungslos Schwester Mathilde und lächelte. Der Professor ging wieder durch das Tor. Der Pfört ner bekam noch einige gute Zigarren und freute sich. Und er dachte, daß der Herr Professor heute in ganz besonders guter Launs sein müsse. Was mochte ihm nur Schönes wi derfahren sein? Professor von Veringhoff aber schritt durch die stillen Straßen seiner Wohnung zu, und er dachte: Ich will mein Haus so schnell wie möglich lmuen. Und da die kleine Schwester Käthe immer so einsam war, will ich sie zu mir holen. Sie soll lachen lernen! Es war wie ein Versprechen, das er sich selbst gab. „Wie nett von Elisabeth, uns etnzuladen! vie yat das eigentlich recht lange nicht getan. Und ich gehe doch nun mal für mein Leben gern in ihr prunkvolles Haus. Hier in der ganzen Umgebung besitzt ja kein Mensch, wag sie hat. Es ist doch recht nett von Fritz Karsten, daß er ihr solch ein kostbares Heim bereitet hat." „Liebling, du antwortest mir ja gar nicht?" Das war auch solch kluae Anaewobnbeit von Frau Ga» Wchopaner Lagevla« au» «uze««ee i di« Bestellscheinpflicht, die Mitte Januar vorübergehend "" s aufgehoben war, wieder eingeführt worden. Der von den Fleischereibetrieben abzuliefernde Rückenspsck wird im übrigen, jetzt mit Rücksicht auf die wärmere Witterung und die dadurch gefährdet« Haltbarkeit, nur in gesal zenem Zustand« weitergegeben. Lörse und handel Berliner Wertpapierbörse. Dir ersten Notierungen erfolg ten ain Aktienmarkt überwiegend aus erhöhter Basis, im Verlause nahm im Großverkehr die Zahl der niedriger notier ten Werte etwas zu. Späterhin neigte das Kursniveau wie der nach oben. Am Nentenmarkt erfolgte die Kursfest, setzung für auSlosbare Reichsschatzanweisungen wie schon in den letzten Lagen entsprechend der markltechnischen Lag«; es kam zu Veränderungen nach beiden Seiten, die nicht über 0,12 Prozent hinausgingen. Steuergutscheine ll veränderten sich meist nicht. Novemberstücke gingen auf 99,87 zurück, meist überwog auf diesem Markt das Angebot. Die Umschüldungs- anleihe blieb mit 99 weiter «»verändert. Aus Sachfen GerlchlsMen 15 Jahre Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für eine» Volksschädling Wegen schweren Diebstahls im Verbrechen gegen den KL deS Gesetzes kür Volksschädlinge hatte sich der am 13. Juni 1909 geborene Willy Tetzlaff vor hem Sondergericht Leipzig zu verantworten. Tas Vorleben deS Angeklagten ergibt ein Bild völliger Verwahrlosung. Tetzlaff machte sich schon in der Schulzeit straffällig. Seine neue Straftat beging er tn der Nacht zum 21. Dezember 1939. In einer Wirtschaft entwen dete er 4080 Zigaretten, eine Lederlacke und eine Entt im Gesamtwert von über 220 Mark. Das Gutachten deS gericht lichen Sachverständigen bezeichnete ihn als einen erbbelaste ten, verlogenen und haltlosen Menschen, dessen Hang zu ver brecherischen Taten ihn immer wieder auf die Bahn des Ver brechens treiben würde. Tetzlaff wurde nach dem Antrag des Staatsanwaltes zu 15 Jahren Zuchthaus und SicherungSver- Wahrung sowie zu zehn Jahren Ehrenrechtsverlust verur teilt. Splelplan der SlSdllscheu Theater Chemnitz vom 28. 4. bis s. 8. 1940. Opernhaus. Sonntag, 28., 19Vs Ahr: Rivierazau- b«r. Montag, 29., 19V, Ahr: Der Fr«ischütz. Dienstag, 30, 19V, Ahr: Riviierazauber. Sonnabend, 4., 19V, Ahr: Rtvderazauber. Sonntag, 5., 19V, Ahr: Rivierazauber. Schauspielhaus: Sonntag, 28., 19V» Ahr: Chri stian de Wet. Montag, 29., 19V, Ahr: Marva von Schottland. Dienstag, A, 19V» Ahr: Der Hochverräter. Donnerstag, 2., 19V, Ahr: AimSe. Freitag, 3., 19V, Ahr: Ich bin kein Casanova. Sonnabend, 4., 19V, Ahr: Der Hochverräter. Sonntag, 5., 19V, Ahr: Aimse. Souuabeud, Le« 27. April »Sitz Kunst und Kultur Ein bedeutender Zuwachs für das Mineralogische Museum in Dresden Seit zwanzig Jahren befaß die Stadt Dresden in dem Mineralogischen Museum des Oberbergrates R. Valvaut (1848 bis 19311 auf der Geinitzstraße eine Sammlung schön ster und seltenster Mineralien, di» den Fachleuten der ganzen Welt bekannt war. Dieses Museum BaldausS ist nunmehr in den Besitz des Sächsischen Staates übergeaangen und dem Staatlichen Museum sür Mineralogie und Geologie in Tres- den eingegliedert worden. Damit erhielt daS Staatliche Mu seum für Mineralogie und Geologie einen Zuwachs, der es in die vorderste Reihe der mineralogischen Museen des euro päischen Festlandes rückt. Die aus fast 10000 Einzelnum mern bestehende Sammlung Baldaufs stellt das Lebenswcrk eines Mannes dar, der nicht als Liebhaber, sondern als vor züglicher Kenner der Mineralwelt in einem Zeitraum von mehr als drei Jahrzehnten auf zahlreichen Reisen im nahen und fernen Anstand und noch als fast 80lähriger durch per sönlichen Einsatz von Gesundheit und Leben und unter Aus- Wendung großer Mittel diese Sammlung zustande gebracht hat. Daß der Erwerb jetzt getätigt werden konnte, verdanken wir nächst dem Ministerium für Volksbildung vor allem der Initiative deS Reichsstatthalters. Berliner Konzerte der Sächsischen StaatSIaprlle ausvertaust Die beiden Konzerte, die die Sächsisch« Staatskapelle un ter Leitung von Dr. Karl Böhm anläßlich der Berliner Kunst wochen am L und 4. Mai in der Reichshauptstadt gibt, sind bereits ausverkauft. Zur Aufführung kommen die 4. und die 5. Sinfonie von Anton Bruckner und zwei Klavierkonzerte von Mozart unter der solistischen Mitwirkung von Professor Walter Gtseking und Prof. Claudio Arrau. Der Thomanerchor singt in Berlin Der Thomanerchor gibt, einer Einladung folgend, am S. Mai unter der Leitung des Thonmnerkantors Pros. Günter Mamin in der alten Garnisonkirche in Berlin ein Konzert. Am folgenden Tag singt der Chor im ReichserIehungsmini- sterium anläßlich einer Feierstunde, die der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung mit seiner Ge folgschaft abhält. Grenzlandtheater Zittau spielt ganzjährig Das Grenzlandtheater Zittau wird in diesem Jahr auch den Sommer über spielen. Im Mai geht die alte Spielzeit zu Ende, und die neue schließt sich unmittelbar an. Was dringen die Dresdner Theater? Der Wochenspielplan des Dresdner Opernhauses vom 28. April bis 6. Mai steht solgende Aufsührungen vor: Am L8. April Rienzi, 29. April Die Macht deS Schicksals, am 30. April Tristan und Isolde, 1. Mai für RSG Kraft durch Freude, Kreis Dresden, Die Fledermaus, 2. Mai Die Regi- mentstochter, 3. Mai Rigoletto, 4. Mai Der Vogelhändler, ö. Mai Tannhäuser, 6. Mai Die lustigen Weiber von Windsor. Im Schauspielhaus steht am 30. April die Erstausführung von Der Lügner und die Nonne auf dem Programm, Wie derholung am 5. Mai. Die weißen Indianer werden am 28.4. und 1. Mat (am letztgenannten Datum für Kraft durch Freude, Kreis Dresden) aufgeführt. Weiter wird gespielt: 29. April Die Tochter der Kathedrale, 2. Mai Don Gil mit den grünen Hosen, 8. Mai Der Schöppenmeifier, 4. Mat Die Muber, am 6. Mat Prinz Friedrich von Homburg. Das Theater des Volkes bringt am 2A. April Hochzeits reise ohne Mann, am 30. April anläßlich des 70. Geburts tages von Fran, Lehar dessen „Zarewitsch", am 1-, 2. und '4. Mai Salzburger Nockerln und am 3., 5. und 6. Mai W» die Lerche singt. , Im Centtaltheater bleibt die Revue-Operette Gruß und Kuß aus der Wacha» auf dem Spielplan. Lest Eure Heimatzeitung! Nun war Frau Gaürt^e doch ein wenig erregt. Denn in dem großen, fchön«» Auto Fritz Karstens fuhr Ye zu briele, daß sie immer dann die sanftesten Worte fand, wenn sie gereizt war. Der Major kannte aber doch den Unterton und wandte sich ihr rasch zu. „Sag mal, Gabriele, möchtest du eigentlich hier un ser Heim gegen das von Fritz und Elisabeth eintau schen?" „Nein," sagte sie da ehrlich und ohne lange zu über legen. „Nein, das möchte ich auf keinen Fall." „Siehst du, mein liebes Weib, das habe ich ja ge wusst!" Liebevoll strich sie über seine Krawatte und rückte fi» zurecht. Dann sagte sie plötzlich: „Elisabeth tut mir leid." „Mir auch. Aber was soll man machen? Sie selbst hat es so gewollt. Du kannst dir gar nicht denken, wie froh ich bin, sie nicht zu dieser Geldheirat überredet zu Haven. Es war ihr eigener Will«, di« reiche Frau Karsten zu wer den. Nur ihr eigener Wille." „Wenn sie erst etwas älter geworden ist, wird sie sich schou in die Verhältnisse fügen. „Ich Habs aber neulich Sachen gehört..« Dein Onkel sagte mir, was man sich oa schon wieder alles erzählt? „Eigentlich müßten sich die Leute schämen, daß sie immer vo« ihren Mitmenschen etwas zu erzählen haben." I Frau Gabriele strich glättend über die schwarze Seide ihres Kleides. Der geloe Spitzenputz stand ihr vorzüglich. Und der Major meinte ablenkend: „Du hast dich ja so besonders schön gemacht, Ga- briele?" „Meinst du? Ob Elisabeth auch Käthe eingeladen hat?" „Kathe? Ich weiß nicht. Elisabeth sagte mir einmal, Käthe sei immer so ernst, als ob jemand gestorben wäre. Und da käme nie die rechte Fröhlichkeit auf. Da wird sie sie wohl nicht eingeladen haben, sie tut dies ja nur in iel- tenen Fällen." „Ich würde mich freuen, wenn Käthe da wäre!" „Du bist eine liebe Frau, Gabriele." „Ich habe mir bloß überlegt, daß Käthe vollkommen emsam und verlassen ist. Ihre Mutter ist tot. Ihr Vater auch. Wir stehen alle nur im Stiefverhältnis zu ihr. Auch Elisabeth, die ja überhaupt nicht allzu weich und liebevoll veranlagt ist." Da der Major seiner Frau recht geben mutzte, er aber keine Fortsetzung des Gespräches wünschte, so sagte er freundlich: „Du Haft auch darin recht, liebste Gabriele. Aber ich glaube, jetzt müssen wir wohl gehen. Die paar Schritte bis zur Straßenbahn laufen wir, nicht wahr?" „Natürlich! Es ist ja sehr schön nach dem Regen. Aber — da hat es doch gehupt, und jetzt klingelt es auch! Elisabeth wird doch nicht ihren Wagen geschickt haben?" gern. Sie war schon am Fenster des Nebenzimmers unv schob die Gardine zur Seite Richtig! Dort stand er, der schöne, große, dunkelblaue Wagen. Gabriele bekam ganz fiebrige Flecken auf den Wan gen. Sie wurde ungeduldig. Aber da war ihr Mann auch schon fertig, und der große Augenblick kam, wo sie wieder einmal in dem schönen Wagen Platz nahm und die Bewohner der Nachbarvilla neidisch herüber blickte» Siebentes Kapitel Fritz Karsten war tadellos angezogen, hatte ein welt männisches, freundliches, kühles Lächeln und benahm sich im übrigen einwandfrei. Käthe war natürlich nicht eingeladen, was der Major und seine Gattin durch einen Blick des Verständnisses bei sich feststellten. Aber es gab ein wunderbares Essen, was Frau Gabriele schon beim Betreten des Hausflures feststellen konnte, wenn sie auch innerlich die Tatsache rügte, daß es an der Er ziehung der Dienstboten fehle, wenn man das Essen im ganzen Hause rieche. Die Küchentür war also ausgelassen worden! Größt» Ueberraschung! Die Herrschaften trafen hier Professor von Beringhoff, der ein paar Minuten vor ihnen «ingetroffen war und in seinem Innern erzürnt festge- tellt hatte, daß Käthe nicht mit eingeladen war. Da !ah er ja gleich, welche Stellung die arme kleine Käthe m Kreise der Ihrigen einnahm. Nun, das würde an ders werden. Bald genug würde es ganz, ganz anders werden. Ihm mißfiel die protzige Pracht in diesem Hause gründ lich. Geschmacklos war nichts, das konnte man nicht be haupten. Aber zu deutlich ging aus allem die Absicht hervor, mit dem gewaltigen Reichtum imponieren zu wollen. Der Hausherr gefiel ihm nicht. Der hatte zu viel zu verbergen. Dieser genußfrohe Mund hielt keinen Treu- schwurl Ganz klar, kurz und sachlich war das Urteil des Pro fessors über Fritz Karsten. Zu beneiden war Frau Elisa beth nicht, so viel stand fest. Aber vielleicht war sie mit diesem reichen, prunkhaften, sorglosen Dasein zufrieden. Es gab ja genug solcher Frauen. Derartige Ehen hat ten ihm immer Rätsel aufgegeben. Und er begriff weder den Mann noch die Frau. Er wäre jedenfalls in solch einer Ehe ohne gegenseitige Liebe und Achtung zugrunde gegangen. Nun, sein Urteil war vielleicht doch zu scharf. Denn sicherlich liebte dieser Fritz Horsten seine Frau sehr. Den Blicken nach, die er auf sie heftete, konnte man es bei nahe glauben. Aber das alles ging ihn nichts an. Ihn hatte es wohltuend berührt, daß er heute im Hauie Frau Elisabeth Karstens amh deren solide, gut bürger liche, hochanständige Eltern antvrf, die ihm gleich beim ersten Sehen so gut gefallen hatten. Und er bat im Inner» Frau Elisobetk die Gedanken ab. di« er in bczus auf N« «ehest hatte» (Fortsetzun« solgij.