DRESDNER PHILHARMONIE 2. L A N D Ausführende: Jean Fran^aix geb. 1912 Rudolf Wagner-Rc0 eny 1903—1969 Sonntag, den 2. November 1969, 20 Uhr Saal des Landhauses HAUS - KONZERT Czeslawa Skrybant, VR Polen/Dresden, Sopran Siegfried Baubkus, Dresden, Bariton Gisela Franke, Dresden, Klavier Helmut Rucker, Dresden, Flöte Gerhard Hauptmann, Dresden, Oboe Werner Metzner, Dresden, Klarinette Lothar Böhm, Dresden, Horn Helmut Radatz, Dresden, Fagott Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott in E (1948) Andante tranquillo — Allegro assai Presto Thema (Andante — Variation I (L'istesso Tempo) - Variation II (Andantino con moto) — Variation III (Lento) — Variation IV (Vivo) — Variation V (Andante) Tempo di marcia francese Erstaufführung Lieder der Frühe für Sopran und Klavier (1919/25) Volkslied I Volkslied II Trinklied Mondnacht Schlafliedchen Rotkehlchens Silberlied Die Frühlingssonne kommt Die geheimnisvolle Flöte Die große Sehnsucht Ein Gedanke Mein Herz ist wie ein See so weit In stillen Stunden sinn ich oft Geheimnisvoll nun enthüllet die Nacht Erstaufführung 4 Ludwig van Beethoven 1770-1827 Trio für Flöte, Klarinette und Fagott C-Dur op. 87 (1794) AI leg ro Adagio Menuetto (Allegro molto. Scherzo) Finale (Presto) PAUSE Rudolf Wagner-Regeny 1903-1969 Hermann-Hesse-Lieder für Bariton und Klavier (1968) Manchmal Der Blütenzweig Nun blüht die Welt nicht mehr Die ersten Blumen Das Ziel Beim Schlafengehen Weiße Rose in der Dämmerung Die Kindheit Uraufführung Johann Michael Haydn 1737-1806 Divertimento für Flöte, Oboe, Horn und Fagott D-Dur Andante marcia Allegro Menuetto Siciliano (Andante) Menuetto Finale (Prestissimo) Erstaufführung IN MEMORIAM WAGNER-RlzGENY Am 18. September 1969 verstarb in Berlin nach schwerem Leiden Nationalpreis träger Prof. Rudolf Wagner-Regeny, Ordentliches Mitglied der Deutschen Aka demie der Künste zu Berlin, eine der prominentesten Komponistenpersönlichkei ten unserer Republik, dessen Schaffen frühzeitig internationale Anerkennung fand. Wenn unser heutiges Konzert zwei Liedgruppen des Komponisten aus seiner frühen und seiner letzten Schaffensperiode miteinander konfrontiert, dann soll deutlich werden, woher Wagner-Regeny stilistisch gekommen ist und wohin er gegangen ist. Die erst 1967 wiederaufgefundenen, reizvollen „Lieder der Frühe“, entstanden in den Jahren 1919 bis 1925, zumeist in der Gymnasiasten- und Studentenzeit des Komponisten, wurzeln noch in romantischen Gefilden. Die „Hermann-Hesse-Lieder" dagegen, komponiert im Jahre 1968, sind in per sönlich modifizierter Zwölftontechnik geschrieben, wie sie Wagner-Regeny seit den 50er Jahren in vielen Arbeiten anwendete. Daß diese ernsten, reifen Ge sänge ahnungsvoll um letzte Dinge kreisen, machen sie erst recht zu Liedern des Abschieds, als die wir sie heute empfinden müssen.