Volltext Seite (XML)
Momer« Tageblatt und Anzeiger I Donnsrslay, 28. ^p«!I 1949 N». 97 198. Ia^vyany Anriia,»preis«: Di« 4tz mm breit, Millimeter,eil, 7 Ps.; di« YZ mm breit« Millimeter,eil« im Lextteil 25 Pf.; Nachlatzstaffel L; Ziffer» und Nachweis-Gebühr 85 Pf. zuzüglich Porto. Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Poftanstalten angenommen. ^"geblatt u,"d Anzeiger" Ist das ,ur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats ,u Flöha und de» Bürgermeisters ,u Zschopau behördlicherseits bestimmt» oiatt und enthalt die amtlichen Bekanntmachungen der Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgifche Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf 7l2 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermerrdorf, Scharfenftein, Schlöhchen/Lrzgeb^ Waldkirchen/Lrzgrb^ Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf. Sen Saum von Sronlheim mil Sahn gegen Norden gesichert Teilweise regelloser Rückzug des Feindes im Raume von Sslo — Zwei feindliche ll- Loole und geben Flugzeuge vernichte!—Schwerer Treffer auf britischen Schlachtkreuzer Gruppen französischer Zerstörer suchten das Weste Berlin, 26. April sFuukmelbung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Dreißig Kilometer nordostwärts Narvik sind Kämpfe unserer Sicherungen mit stärkeren feindlichen Kräften im Gauge. Narvik selbst wurde von englischen Seestreitkrästen erneut heftig beschossen. Nördlich Drontheim haben deutsche Truppen nach der Einnahme von Steinkjcrk gegen geringe« feindlichen Wider stand weitere wichtige Uevergänge «nb Engen besetzt. Der Raum von Drontheim und die von dort nach der schwc, bische» Grenze führende Bahn ist damit gegen Norde« ge, sichert. Der schnelle Vormarsch im Raum von Oslo nach Nor den «nd Nordwesten hält an. Unterstützt von der Luftwaffe brachen die deutschen Truppen jeden Versuch des Gegners, sich erneut zu setze« «ud zwange« ihn zn teilweise regel losem Rückzug. . Bei der U-Voot-Jagd im Skagerrak wurde« zwei feind liche U-Boote vernichtet. Eine Vorpostenflottille sichtete bei diesigem Wetter am Westausgang des Skagerrak eine Gruppe großer französi scher Zerstörer ans nahe Entfernung. Trotz erheblicher Uoberlegenheit der feindliche» Streitkräfte griffe» die Bor postenboote sofort an. Nach kurzem Gefecht lief der Feind mit höchster Fahrt ab «nd kam mit westlichem K«rS auS Sicht. Zwei moderne norwegische Zerstörer wnrden mit deut schen Besatzungen in Dienst gestellt. Die Luftwaffe klärte am 84. 4. über der mittlere» und nördlichen Nordsee bis in Höhe der Shetlandsinsel« «nb über Mittelnorwege« auf. Kampffliegerverbände unterbrachen die Verbindungen des Gegners im Raume nördlich Lillehammer—Drontheim— Berge« und bekämpfte«, z«m Teil im Tiefangriff feindliche Marschkolonnen, TrnppenansammlNngen «nb Stützpunkte. Vor der norwegischen Küste wurden durch die Luftwaffe feindliche Seestreitkräfte angegriffen. Ein britischer Schlacht kreuzer erhielt dabei einen schwere« Treffer «lud stellte «nter Fe«ererschei««ng seine Kampftätigkeit an. Uever der Nordsee wurden drei britische Flugzeuge vom Muster Lock- Head-H«dso« und ein britisches Flugzeug vom Muster Ham- ton-Herford, bei Aaalborg ei« weiteres Flugzeug abge* schossen. Zwei eigene Flugzeuge werde« vermißt. Bei dem bereits gemeldete« Ei«fl«g britischer Flug zeuge auf die Insel Sylt wurde der Badeort Wenniugstedt mit Bomben belegt «nb mehrere Häuser beschädigt. Auch am Rande der kleine« Stadt Heide i« Schleswig-Holstei« warfe« feindliche Flugzeuge i« der Nacht zum 24 .4. mehrer« Bomben ab, obwohl sich weder in Heide «och i« sei«er Wei teren Umgebmrg irgendwelche militärischen Ziele befinde«. Der Feind hat damit den Luftkrieg gegen unverteidigte Orte ohne militärische Bebeutnng erösfuet. Im Weste« keine besonderen Ereignisse. Zwei fran zösische Flugzeuge wurde« au der Grenze d«rch Flak ab, geschoßen. Ei« eigenes Flugzeug kehrte vom Feindflug Nicht zurück. Seulsch-rumönische Virlschaslsvereinbarungen Erleichterungen Im waren- und Zahlnngsrerkehr Der deutsche und der rumänische Regie- rungsausschuß für die Regelung der deutsch-rumäni schen Wirtschaftsbeziehungen haben in Bukarest eine ge meinsame Tagung abgehalten, die mit der Unterzeichnung einer Reihe von Vereinbarungen, in denen das Ergebnis der Arbeiten der Regierungsausschüsse niedergelegt ist, ihren Abschluß gefunden hat. Beide Negicrungsausschüsse haben eine Ucberprüfung der Entwicklung des Waren- und Zahlungsverkehrs zwischen den beiden Ländern vorgenommen und eine Reihe von Mast- nahmen vereinbart, durch welche die Durchführung der frühe- een Vereinbarungen erleichtert wird. Insbesondere ist dafür Sorge getragen worden, daß sich der Zahlungs- verkehr reibungslos abwickelt. „Dir deuMe RoWMsge oerdessrrt" ' „Deutschland gewan« auch bedeutende wirtschaftliche Hilfsquellen" — „Trud" zur Lage in Skandinavien Das Moskauer Blatt „Trud" bringt fast täglich Aus- sähe maßgeblicher sowjetischer Publizisten zu den Kricgser- tignissen in und um Skandinavien. Durch die Besetzung Dänemarks und Norwegens, so stellt das Blatt fest, habe Deutschland nicht nur seine strategischen Positionen gegenüber England und Frankreich befestigt, zur Verfügung Deutschlands stünden nunmehr auch die zahllosen Vieh- und Milchsirmen Dänemarks, die norwegischen Nü- stungsfabriken vou Rjuken und Ranfos, die Unternehmunaen des chemischen Konzerns Norsk-Hydro, der weltberühmten Pa pier- und Zellulosekonzern Borregor in Sorpsberg, die Nickel fabriken in Südnorwegen, die Silber- und Kupferbergwerke von Kongsberg, die norwegischen Aluminiumsabriken usw Deutschland habe auf diese Weise seine Reserven an für die Kricgssührung wichtigen Rohstoffen bedeutend vergrößert. Die gewaltigen strategischen und wirtschaftlichen Hilfs quellen Norwegens würde« zusammen mit dem zur Zeit in Gang befindlichen militärischen Operationen für die weitere Entwicklung des europäischen Krieges von ausschlaggebender Bedeutung sein. „Za Anbetracht der Umstände" Butler muß erneut den Fehlschlag der britischen Blockadepolitik zugeben Der berüchtigte Hetzer Mander fragte im englischen Un- lerhaus, ob „in Anbetracht der fortgesetzten Verletzungen ver Rechte der Neutralen" seitens Deutschland die britische Regie rung bereit wäre. Versicherungen dafür zu geben, daß geeig nete Schritte getroffen würden, um die vollständige Unterbin dung von Eisenerzliefcrungen nach Deutschland auf jede nur möaliche Weise zu erreichen. Der Unterstaatslelretär im Autzenamt, Butler, erwiderte darauf, daß die Regierung sich der Wichtigkeit dieser Frage voll bewußt sei, aber „in Anbe tracht der Umstände" eine solche weitreichende Versicherung nicht abgebcn könnte. * „In Anbetracht der Umstände" — welcher Umstände, das verschweigt Herr Butler. Vielleicht setzt er sie bei seinen Hö rern voraus und würde damit die Erlogenheit der englischen Meldungen bestätigen. Aus alle Fälle ist diese Redewendung ein Eingeständnis englischer Machtlosigkeit. Waffenlager im Mädcheniniernat Der Prozeß gegen acht jüdische Verschwörer in Palästina Zu dem Urteil des Jerusalemer Kriegsgerichts gegen acht Juden wegen Gsheimbündelei und Waffenverstecks werden überraschende Einzelheiten bekannt. Im Verlaus des Prozesses wurde bekannt, daß die jüdi schen Waffen in einer Schule versteckt waren, in der 450 Kin der und 120 Erwachsene untergebracht sind. Bevorzugt wurde von den jüdischen Wasfenschmuggler« daS Mädcheninternat, in dessen Zimmern u. a. vier Ma schinengewehre, zahlreiche Gewehre, Tausende Schuß Muni tion, Ersatzteile für Maschinengewehre »nd Gewehre, Explosiv stoffe, Kartuschen und hebräisch geschriebene militärische In- strulUonsbüchcr gefunden wurden. An anderer Stelle der Schule wurden Bomben, Granaten und 5000 Munitionsstreisen für Maschinengewehre gefunden. Die Bomben waren teils amerikanischer und die Gewehre teils englischer Herkunft. Es ist dies das größte Wassen- und Munitionslager, das je in Palästina von Militär- und Polizeibehörden entdeckt worden ist. Der Schuldirektor erhielt nur sieben Jahre Ge fängnis und sieben Mitangeklagte zwischen drei und sieben Jahren. Dagegen wurden von den englischen Militärgerichten in Haifa und Jerusalem sowie vom Strafgericht in Nablus insgesamt fünf Araber wegen Wasfcngebrauchs zum Tode und einer zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Keine Sympathie für die Westmöchte Die Blut urteile in Damaskus gegen arabische Nationalisten haben in Aegypten einen höchst befremdlichen Eindruck gemacht. In ägyptischen Kreisen sei man, so schreibt „Al Misri", jetzt allgemein der Ucberzengung, daß diese Tcrrorhandlung der französischen Behörden die orientalischen Völker nicht ermutigen könne, mit den Westmächten zusammen- zuarbciten. Nach der „Piccolo" aus Kairo, seien unter de« Verurteilten Persönlichkeiten, die in der ganzen arabischen Welt tiefste Verehrung genößen. General Weygand sei um Begnadigung der Verurteilten ersucht worden, aber der sran- zöfische General habe das Gnadengesuch zurückgewiesen^ Das Ende der „Riesigen SchU-wache" „Wie eine riesige Schilüwache stand über der ganzen alliierten Schiffstätigkeit im Weltkrieg die britische Grand Fleet". So umschrieb in «inem kurz vor Ausbruch dieses Krieges erschienenen Buch ein führender englischer Marine- schriftsteller die besondere Aufgabe der englischen Kriegs flotte in den ersten Weltkri«gsjahr-cn. Es war das in an deren Worten der Grundsatz der „fleet in betng", das heißt, der Flotte, die allein oder vornehmlich durch ihre Stärke und über Vorhandensein ihre wichtigsten Aufgaben erfüllt. Churchill selbst hat vor 26 Jahren, auch damals Erster Lord der britischen Admiralität, diesem Grundsatz gegen die bisherige Schule Geltung verschafft. Es war ein durchaus unmilitärischer Grundsatz, der der Nelsonschen Tradition direkt ins Gesicht schlug, der aufgebaut war auf berechnender Kalkulation. Im Weltkrieg schien er wenig stens Erfolg gehabt zu haben, obwohl auch darüber die Mei- nungen sehr auSeinanöergehen, denn die fleet in being war machtlos gegenüber den deutschen U-Booten, und als sie ein mal zum Einsatz gebracht wurde, um ihre Existenz zn unter streichen, in der Skagerrak-Schlacht, sprach das Ergebnis eindeutig zugunsten Deutschlands und nicht Englands. Aber die britische Seekriegführung glaubte offenbar — zumal sie in demselben Mann verkörpert ist — auch diesmal ebenso verfahren zu sollen. Die letzten zwei Wochen haben gezeigt, wie sehr das ein Irrtum war und baß sich die Vor aussetzungen des modernen Seekrieges gegenüber den Welt kriegserfahrungen grundlegend verschoben haben. Einmal ganz allgemein durch das Gewicht, das heute der Luftwaffe zukommt, und im besonderen Fall des gegenwärtigen Krie ges dadurch, daß jene im Weltkrieg erfolgreiche „Fern blockade" Deutschlands durch die Engländer heute als aus sichtsloser Versuch «rkauut ist. Konnte man schon diese Veränderung erkennen, als die zahlreichen deutschen Luftangriffe auf die englischen Flotten basen auf den Orkneys und Shetlands wegen ihrer Erfolge schließlich zur vorübergehenden Räumung dieser Stütz punkts führten, so brachte -er S. April eine wettere entscheidende Wandlung. Jetzt waren die Englän der, prestigemäßig und militärisch, gezwungen, irgendetwas zu unternehmen. Sie konnten es ausschließlich durch den Einsatz -er Flotte, die nun aus ihren Schlupfwinkeln her auskommen mutzte. Die schweren Verluste, die inzwischen auch die britische Admiralität hat zugeben müßen — freilich in «inem Umfairg, der der Wirklichkeit durchaus nicht ent spricht — beweisen, wio schlecht dieser Zwang der Gran- Fleet bekommen ist. Der Nimbus der „navy" — in Eng land selbst kaum geschmälert, in der Welt schon stark um stritten — hat einen schweren Schlag erlitten. Das kommt überall in den Zeitungen und Rundfunksendungen Les neu tralen Auslandes zum Ausdruck. Auch ein anderer Vorteil für Deutschland ist mit der Aufgabe des Grundsatzes von der fleet in being ver bunden: bi« englische Flotts kommt den deutschen Flug zeugen direkt entgegen. Hatte sich schon durch bas Nor wegischs Unternehmen die deutsche Anflugftrecke nach den nordengltschen Häfen teilweise vis auf ein Viertel verkürzt, so wird durch das Auslaufen der englischen Flotte in Rich tung Norwegen der deutschen Luftwaffe die Arbeit abermals erleichtert, ganz abgesehen davon, daß die Flak-Bekämpfung wie der eigens lange Rückweg fortfallen, der andererseits für getroffene englische Einheiten groß« Gefahren birgt. So steht es heute mit der Grand Fleet, dem letzten großen Prunkstück Großbritannien. SbervrWdtitt Terboven zum RelchSkommiffar für die bestzeten norwegischen Gebiete ernannt Der Führer ernannte Oberpräsidcnt Terboven zum Reichs- kommissar für die besetzten norwegischen Gebiete. Reichskommissar Terboven ist in dieser seiner Eigenschaft dem Führer unmittelbar unterstellt. Mnes Eingeständnis Burgins „Die Engländer planten den Krieg im Norden schon vor einem Monat" Unter der Ueberschrift „Die Engländer erklären, daß sie den Krieg im Norden schon vor einem Monat planten!" veröf fentlicht die „Newvork Herold Tribune" folgende United Preß-Meldung vom 22. April aus London: „Leslie Burgin, j der Beschafsungsministcr. erklärte heute, daß Pläne für einen Feldzug der Alliierten in den nördlichen Breitengraden be reits vor fast einem Monat entworfen wurden. Er sagte, daß I der Plan unter Hinzuziehung von besonderen Kältespeziali- j stcn ausgearbeitet wurde, darunter den Mont-Evcrest-For« ! schein Smythe und Ernest Shackleton, Sohn des bekannten I Polarforschers." * Diese Auslastungen sprechen für sich. Sie bedürfen kei nes weiteren Hinweises auf die längst erwiesene Rechtmäßig keit der deutschen Aktion in Norwegen und Dänemark Britisches Flugzeug in Schottland abgestiirzt Bei Bcinn-a-Bhnird in Schottland stürzte ein britisches Flugzeug ab. Die drei Mann starke Besatzung wurde tot auf- gefuuvcn. Zwei Leichen wurden im Flugzeug selbst und di« drille in der Nähe ausgesunden. Kapitän Kina, der sich nnier den Toten befindet, ist einer der Flugzeuafübrer. die Eham« berlain auf zwei Besuchen nach Deutschland slogen.