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Nr. 8? Zschopau« Tagevla«« und Anzeiger Die kalte Dusche KMuschung und Mißmut I« Euglmd »ach der khurchlkrede Die Enttäuschung und der Mißmut, die Churchills Er- tläruug vor dein llntcrhaus über die Ereignisse im Norden in England ausgclöst haben, kommt in der Berichterstattung der hoNändtschen Presse deutlich zum Ausdruck. Man habe in England nach der vorhcrgegangenen bombastischen Mcldungs- slu« ver Presse mit großen Ersolgsberrichten gerechnet. Um so mehr Hütten dann die Mitteilungen Churchills wie eine kalie Dusche ans die englische Oessentttchteit gewirkt. Im Geaensaii dazu stellen die Berliner Korrespondenten holläu- diicher Blätter sest, daß in Deutschland ruhige Entschlossen- heil herrsche. Der Berichterstatter deS „Telegraaf", eines gewiß nicht als deutschfreundlich bekannte» BlatteS, schiebs die Enttäu schung der Englünder zum Teil auf die überspannten Ermar- Nmgen, die durch die am Mittwochabend und Donnerstagsrüh verbreiteten übertriebenen und ganz unbegründeten Nachrich ten von englischen Siegen zur See und englischen Truppen landungen in Norwegen erweckt worden waren. Diese Nachrichten hätten nach der düsteren Stimmung, die die Besetzung Dänemarks und die Landung deutscher Trup pen in Norwegen in ganz Britannien erzeugten, der Bevölke rung wieder neuen Mut etngcslößt. Man habe erwartet, daß nun die Deutschen in Norwegen in Kürze in eine kitzlige Lage kommen würden. Die Untcrhausmitglicdcr hätten sich, so berichtet der „Tclegraas" weiter, aus einen triumphalen Empfang vorbe reitet gehabt. Während der Rede des Ersten Lords der Ad miralität sei dann jedoch die Stimmung im Unterhaus immer mehr umgeschlagen. Wie die (Gesichter länger und länger wurden, schildert der holländische Berichterstatter mit folgenden Worten: „Aber je Tressen zur See sich entwickelte nnd vor allem, nachdem er mit Bestimmtheit in Abrede gestellt hatte, daß englische Trup penlandungen stattgesnnden hätten, um so mehr verschwand von den Gesichtern der lachende Zug und eine recht ernste Stimmung ergriff die Gemüter. Mehr und mehr gewann das Gefühl Oberhand, daß ein schwieriger harter Kamps bevorsiche. In Zusammenhang mit den bollen LUgcnmeldnngen über äse Ereignisse im Norden wird das britische Jnformatioms- j Ministerium, darüber hinaus aber auch Chamberlain und j Churchill, mit lebhaftester Kritik bedacht. Bereits in der DvuucrStagsiHun« des englischen Unterhauses wurde Miß fallen darüber geäußert, daß die Meldungen des britischem Nachrichtendienstes ,zu alarmierend" gewesen seien. So er klärte der konservative Abgeordnete Boothby, die Art, wie man die Nachrichten über die (bekanntlich mißglückte) Opera tion bei Narvik verbreitet habe, sei katastrophal gewesen. Der Labour-Abgeordnete Morrison sparte ebenfalls nicht mit Kritik an den Nachrichten, die einen völlig falschen Eim- ö'.nck erweckt hätten. Die konservative Abgeordnete Lady Astor nannte die Nachrichtensendungen „geradezu entsetzlich" Im Volk wachse die Ansicht, daß Chamberlain nicht die Fä higkeit habe, richtige Lento für die einzelnen Posten ams- zusnchen. Die unabhängige Labour-Abgeordnete Brathbone schließlich meinte, daß Chamberlain sich bei der Besetzung von Posten allzusehr von Sympathien und Antipathien lei ten lasse. .... Dio Londoner Presse vom Freitag bemängelt vor allem die Tatsache, daß mit Zustimmung der. amtlichen Stellen am Donnerstag sehr optimistische, aber sachlich falsche Meldun gen in Umlauf gesetzt worden sind. Selbst die „Times" i sicht sich in ihrem Leitartikel zu der Feststellung veranlaßt, ! die Admiralität trage einen Teil der Verantwortung, daß ! dis Gerüchtem-acherci geblüht habe und damit auch die Un ¬ geduld gewachsen sei. Wenn scheu koine authentischen Nach richten hätten freigegeben iverden können, nm „irreführen den" deutschen Meldung«» s!!> entgoge»treten zn können, dann hätte es mindestens möglich sein sollen, einige der «»begründeten englischen Melduugon zu dementieren. Der „Daily Herald" weist darauf hi», daß die Meldun gen über die angebliche Besetzung von Bergen und Dront- heim durch die Engländer von Neutcr mit dem Zusatz ver breitet worden seien, sie stammten vo» maßgebenden bri tischem Kreisen in Stockholm. Die Veröffentlichung «in«r derartige» Meldung lei nur möglich gewesen, weil die Ad miralität daS zugelasse» habe. Sie habe das getan, obwohl sie hätte wissen müssen, daß Zeitungen und Numdsunk an- uehmon mußten, die Meldungen seien richtig. Unter diesen Umständen habe mau ihnen eine große Bedeutung bei- gcmessou. England habe sich damit in der Welt lächerlich gemacht. Ter Erite Lord der Admiralität könne die Ver antwortung hierfür nicht ablehncn, wenn derartige Mel dungen von seinen Ministerien genehmigt würden. Es sei höchste Zeit, daß er sein Nachrichtenbüro dnrchkäinmc. In einzelnen Blättern tauchen Fragen und Zweifel ans, ob die englische Flotte in den letzten drei Tagen de» an sie gestellten Anforderungen gewachtem war. „Dailn Expreß" stellt an di« Negierung die Frage, auS welchem Grunde die britische Flotte es zu«lassen habe, daß sovicle dcnt'che Kreu zer unbemerkt n-ach Narvik hinansgelangt sind. Wie ivar es möglich, fragt das Blatt, daß Deutschland sämtliche Häfem besetzen konnte? Habe die Negi-erung gewußt, daß starke deutsche Flotten- vinheiten um Narvik versammelt ivarcm? Warum sei nicht etno entsprechende Zahl englischer Einheiten noch Narvik ge sandt worden? Ter brillante Erfolg Deutschlands könne nicht herabgesetzt iverden. Deutschland sei es gelungeu, durch Besetzung der norwegischen Häfen weit näher an Eng land heranzurückeu. Deutschland grabe sich jetzt an der nor- wegtscheu Westküste ein, baue dort seine Position aus und verstärke seine Stellung. „ Churchills Eingeständnis der Schwäche Daß die Stimmung im englischen Volke sehr niederge schlagen ist, ergibt sich daraus, wenn Churchill im Unter haus erklärt hat: „Es würde nichts Dümmeres gebe», als wenn man vermutet, daß Menschenleben nnd Material der britischen Flotte und der britischen Lnftstreilkräfte in unaufhör lichen Patrouillen in den norwegischen nnd dänischen Küsten- gewässern verbraucht werden und so eine Zielscheibe für deutsche U-Boote und deutsche Flieger bilden könnten." Das ist ei» Eingeständnis der Schwäche nnd der Angst, ebenso wenn Churchill sagte, daß die englische Flotte sich mehr fach vor den deutschen Luftangriffen habe zurückziehen muffen. Immerhin, der Kriegsverbrecher Churchill ist immer noch kampfentschlosien nnd will „Norwegen Deutschland wieder wegnehmcn" Wie er das machen will, hat er nicht verraten. Auch der französische Ministerpräsident Reynaud sucht das französische Volk samtt zu trösten, daß er prophezeien zu können wagt, der Führer werde in Norwegen genau so schei tern wie Napoleon -in Spanien. Der französische Minister präsident besitzt wirklich schlechte Geschichtskenntniffe. Im Jahre 1805 wurtze die vereinigte französisch «spanische Flotte bet Trafalgar vollkommen geschlagen. Dieser Tatbestand fehlt den Engländern znr Zeit im nordischen Krieg, da die britischen Seepiraten hier mit der deutschen Flotte und deutschen Luftwaffe zu rechnen haben. Luftangriffe der Engländer auf norwegische Sladle überall erfolglos Erweiterung nnd Sicherung des besetzten Gebietes In Norwegen wieder AuWningssltige bis über Paris hinms Berlin, 13. Apvil (Funkmeldung). DaS Obcrkommaudo der Wehrmacht gibt bekannt: Die Gesamtlagc in Norwegen hat sich im Laufe des 12. t. «ach planmäßigem Eintreffen weiterer Verstärkungen gefestigt. Die ini Räume von Narvik angefetzten dcntscheu Trup pen waren weiterhin damit beschäftigt, daS besetzte Gebiet zu erweitern und militärisch wichtige Punkte in der Um gebung z« sichern. LanduugSversuche der Briten fanden a» keiner Stelle statt Ein am Nachmittag des 12. t. erfolgter Luftangriff ans den Hasen von Narvik blitzb erfolglos. Ein britisches Flug zeug wurde hierbei abgcschofleu. Im Naum« vo» Drontheim blieb die Lage «uveräudcrt ruhig. Der Ausbau der Küsten Verteidigung machte weitere Fortschritte. Auf Berge« versuchte» die Engländer am Nachmittag deS 12. s. einen Luftangriff mit stärkeren Kräften. Die Ab wehr der deutschen Luftwaffe konnte jedoch rechtzeitig oin- setze», so daß «ach bisherige« Feststellungen acht feindliche Flugzeuge, davon eins durch Flakartillerie, abgeschoffeu wurden. Zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt. Ei» am späteren Nachmittag in mehreren Wellen dnrchgeftthrter Lustangriff ans Stavanger blieb ebenfalls erfolglos. Ein Feindslugzcug wurde abgeschoffeu. Fm Raume von Osl» verlies der Tag ohne besondere Kampfhandlungen. Die wettere« Verstärkungen konnten planmäßig dnrchgesllhrt werden. Auf See kam eS gestern nirgends zu neunenSwerten Kamofhandlungen. Im Stzesteu verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. Churchill eine der brutalsten Gestalten der Weltgeschichte. Grausamkeit, Machtgier «nd Freude an, Terror seine ein zigen Qualifikationen. — Ei« Jrenblatt über W. C. Neu york, 18. April (Funkmeldung). Die Neuyorkcr Zeitung „Irish Echo" schildert in ihrem Leitartikel vom Freitag Churchill als eine der brutalsten Gestalten in der Geschichte. Churchills Ernenn»ng zum obersten Kriegsherrn, so sagt das Blatt, bedeute nichts Gutes für die kleinen Nationen Europas. Natürlich werde wieder einmal Deutschland für die ikaudmovischen Ereignisse vcr- aniwovtlich gemacht. Natürlich werde Deutschland als Ucbeltäbcr beschuldigt, aber Tatsache sei, daß Eng la ad auf Churchills Veranlassung Norwegens Neutralität zuerst ver letzt habe. Wahrscheinlich sei das cimzige Volk, das von der mcmcstcn Skrupellosigkeit Eng la ad 3 wicht überrascht worden sei, die Iren. Sie hätten nie erwartet, daß England die Rechte irgend einer schwächeren Nation achte, solange cs hieraus Vorteile ziehe. Churchill habe bei der Aufteilung Irlands vor nichts Halt gemacht und werde auch jetzt vor nichts zurückschreckcu. Er sei cs, der ei» neues Element der Rücksichtslosigkeit in den Krieg hineingetragen habe, und im Völkerrecht nmr einen Papiersctzon sehe. Alle großen Prah lereien seines Lebens seien mit Blutvergießen und politi schen Intrigen verbunden, deren sich kein anständiger Mensch rühmen würde. In Irland habe er Unglück und Trauer über viele Familien gebracht. Auch heute wieder sei Chur chill auf dem Marsch, um für den „Ruhm des britischen Rei ches" die von ihn: zu Opfern auserkorenen Nationen zum Weißbluten zu bringen. Grausamkeit, Machtgier und Freude am Terror seien Churchills einzige Oualifikativucn. „Unfaßbar!" Spanische Stimmen z«m Versagen der britischen Flotte. Madrid, 18. April (FunkMeldung) Di« Zeitung „Madrid" beschäftigt sich im Leitartikel mit der Flut von Lügeunachrichten, über die Vorgänge in Nor wegen. Sie seien meist aus Stockholm datiert, wo ein wahres Delirium der Fabrikation von Nachrichten zu herr schen scheine. Es komme einem so vor, wie wenn man aus Valencia über Voigönge in Lissabon berichten wolle. DaS Blatt hebt hervor, Urheber dieser Nachrichten sei der jüdische Parlamentspräsidcnt Hambro. Tatsache sei indessen, daß die deutsche Befatzungsarmee in Norwegen täglich stärker werde. Der Berliner Berichterstatter der Zeitung „Al'azar" schreibt, eS sei unfaßbar, daß die größte Seemacht der Welt, die deutschen Truppentransporte nicht habe verhindern kön nen. DaS sei nur so erklärlich, daß die britischen Verluste weit größer feien, als Churchill zngebe. Deutschland setze de» Kampf mit strategisch und wirtschaftlich wesentlich aün- stigcrc» Bedingungen fort. Pctsamo de« Finnen znrückgcgebe«. Moskau, 13. April (Funkmeldung). I» Uebercimstimmumg mit dem Protokoll zu dem Frie- ücmSvcrtrag zwischen der Sowjetnni-on und Finnland habe» Sondervertreter der russischen Armee de« Sonderbeauftrag ten der finnischen Armee Pctsamo und dc» Hafen Liuaha- mavi mit Gebäuden irnd wirtschaftlicher Ausrüstung der Stadtverwaltung und dor örtlichen Iudustrie. übergeben. Boide Parteien nulsrzeichveten ein« Erklärung, daß der Oberbefehl der svwjctrussischen Armee in Pctsamo die Tcle- fo». nüd Tekegvafenseotrase, die Heide« ekekdkifchm» Zen tralem das Slektrizstäisuetz, die Zentralheizung t« einer Anzahl oo« Häusern ebenso wie die Wündebäum« t« dem Hafen Lisahamari wiederhergeftetU hat und daß alle diese Unternehinungon den Beaustvagtai der staatsthe« Arm« in gutem Zustaude übergebe« ivorde» find. Ausbau in den neM« OstgebiMO 1090 Kilometer Stratze i»sta»v »jetzt — weitere so» Kilo- Meter wieder fahrbar gemacht Da die Schaffung einwandfreier Berkehrswege die Bor- ciussetzung für den Aufbau in den neuen Ostge bieten ist, wurden Instandsetzung nnd Ausbau der Straßen unniittelbar nach dem Eiumarsch her deutsche« Truppen in das ehemalig» Polen begonnen. Ueber den Umsang der Lei stungen in den ersten sech^ Monaten wird berichtet, daß aus deutschen Steinbrüche« allein 21KV00 Tonnen Steine nnd Schotter herangeschafst wurden. Darüber hinaus wurden in den besetzten Gebieten selbst beträchtliche Stcinmeugr» ge wonnen. Rund lvoo Kilometer Straß» wurd»n in stand gesetzt und zu einem beträchtlichen Teil mit Oberflächen behandlungen versehen. Weiterhin wurden etwa 900 Kilometer Straße überhol« und wieder in fahrbaren Zustand gebracht. Die Aufrämungsarbeiten an den zerstörte» Brücke« haben mehrere tausend Tonne» Schrön etngrbrach«. die alsbald der Verwertung zugeführt wurden. Dt» zur Verfügung stehenden Mepgen Teer und Bitumen erlauben es. di« Straßen nach ihrer Instandsetzung sofort staubfrei und für den motorisierten Verkehr fahrtüchiig zu machen. Alle Vorbereitungen für einen große» Schrin in der Verbesserung des Straßennetzes iw J"bre tsu» lind getroffen. Ein nMtzer Dementi Die deutschen Truppen passierten nicht die Sowjetunion Da die Herre» an Themse und Seine das Wunder der Besetzung Norwegens durch deutsche Trupp»» nicht fasse« kön nen, wurden die unglaublichsten Märchen durch Press« und Funk verbreitet. Eine der verschiedenen phantajievollen Dar stellungen fand Eingang in die „Rewuorl Times" und spricht davon, daß deutsche Truppen, die Narvik besetzten, über Le ningrad nach Murmansk auf der Eisenbahn befördert und dann »ach Narvik gekommen seien. Die sowjemiffrsch« Nach richtenagentur TASS verbreitet hierzu rin amtliches Dementi. Die Meldung entsprech» in keiner Weile de» Tatsache» und.^ei als ptc-volawrischc Crlinduna zu bezeichne». Warschau erhielt deutsches Obergericht. Eröffnung i» Anwesenheit vo« ReichSml«ister Dr. Seyß- Jilg«art nnd Staatssekretär Dr. Kreisler. Warschau, 18. April (Fnnkmcldwng) Seit dem Jahr« 1807 hat Warschau nunmehr wieder ein deutsches Gewicht erhalten. Jener geschichtlichen Bedeutung entsprechend fand die Eröffnung des deutschen Obergorichics für Warschau im foierliche» Nahmen statt. In Vevtret-nug des NcichSjustizmtznstevs war Staatssekretär Dr. Freisler anivesemd, in Vertretung bcs Genera lgowverncurs Reichs - Minister Dr. Seyß-Jnqnart, Staatssekretär Dr. Freisler unrriß im seiner Ansprache die der deutschem Rechtsprechung im Generalgouvernement gestellten Ausgaben. Reichsmini ster Dr. Scyß-Inguavt «öffnete in Vertretung des Genera l- gouverneurS das deutsche Oberg «richt im Warschau, und be tont« dabei, u. a., Laß der Anspruch und daher unsere Ber- pflichtung zu deutscher Rechtsprechung und die Richtschnur für diese Rechtsprechung selbst die ordnende Mission des deutschen Volkes fei. Die unwiderlegliche Begründung für diese KulturfchSpfuug liege in der Erkenntnis wird Wirkung der deutschem Persönlichkeit begründet. Für die übrige Weit ssi sie ersichtlich aus der Geschichte, denn nur wen« deutsche Sitten und Kultur und deutsches Recht diesen Naum leiteten habe er zum Wohle aller, di« hier lebten iu«d wirkte« Ge winn. Trennung der englischen und fra«zösischeu Streitkräfte Pariser Befürchtungen. In politischc» Kreisen der französischen Hauptstadt wird im Zusammenhang mit der Entwicklung in Nordeuropa die ernste Befürchtung geäußert, daß England unumchr seine ganzem militärischen Kräfte zur Abwendung der Gefahren ein setz cm müsse, die ihm von Norwegen her droh«». Dadurch werde aber di« Entsendung weiterer englischer Truppen nach Frankreich, mit denen in Paris seit langem gerechnet wurde, außerordentlich verzögert, wen« nicht sogar ganz verhindert. Deutschland sei cs durch die Besetzung der bei den nordischem Länder gelungen, die alliierten Streitkräfte Frankreichs und Englands zu trennen, da Frankreich in erster Linie seine -eigenen Grenzen, England aber sein-« un mittelbaren Lcbcmsiutereffcm in der Nordsee sichern muffe. Mit der Entsendung größerer französischer Truppencin- hedten nach Norwegen könme angesichts der verhältnismäßig nicht sehr zahlreichen britischen Streitkräfte im Frankreich kaum gerechnet werden. Belgiens Presse ernüchtert. DaS Bild der belgischen Presse zeigt am Freitag «ine gewisse Ernüchterung nach der Unzahl vom Lüge um« Übungen die Donnerstag von London und Parrs verbreitet und auch von den belgischen Blättern in großem Ausmaß übcruom- ineu worden waren. Die „Nation Belgc" muß zugebeu, daß neun Zehntel der mit gvoßem Posaunemtönen verkündeten ai»geblichcn Waffeiitaten der Wcstmächte nur in der Einbildung gewisser -Hetzer nnd Lügcvfabrikanten bestanden haben. Nachdem sich erwiesen hat, daß di« Sensationsmeldungen der West möchte erlogen waren, finden Freitag auch die deutfcheu Heeres- bevicht« Beachtung. Pfunde im französische« Ma«bat Syrien nicht absetzbar. Erhebungen eines neutralen Reisenden. Ei» soeben aus dem Orscirt zurückgekehrter nontralei Geschäftsmann berichtet, daß er im der irakischen Hafenstadt BaSra von den Engländern am der Weiterreise nach Iran gehindert wurde, obwohl alle seine Viien in Ordnung waren Er führt dies auf die Aengstlichkeit der Engländer zurück, ihre kriegerischen BorbereitttUE» im Iranischen Golf Frcm- den und dazu noch neutralen Aligen prciszwgcbcn. Auf der Rückreise nach Syrien sei er in geldl che Schwie rigkeiten gekommen, ive-l cr seine initgefüürte» ongl-ichcn > Pfund« dort nicht absekcu ko nute. Im französischen Man datsgebiet Syrien wurden englBche Pfunde nicht mehr a!r . ZahlungSnnittel avgenommcn. Zeitungen und Bücher, selbst wissenkchasMchcu Inhalts, dursten auf Befehl der französi schem Momdaisbchördc aus Syrien nicht ausgcsührt werden lind wurden dem Reisenden bei der Ausreise abgonommen. Fast alle syrische» Zeitungen in arabischer Sprache wiesen - ganze Spalten und manchmal halbe Seiten Zcmsurlück.n aus