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Nr. 8, Zfchopa»er Lageblatt und Anzeiger Uulokalischer Zerstömngswahnfinn -imverdkillnir Köpfe ealwerse» ein neues kneapa Aus den geheimen Räumen bs-. „anzösischen Außen- niinisterinms ist durch einen Zufall eine Karle des „neuen Europas' an das Lich« gekommen, die der Well augenfällig re g«, wessen st« sich von den plntokrattschrn Kriegshetzern zu versehen Hal. Die Titelseite der sranzöstschen Zeitschrift „L'illuftration", die den fetzigen französischen Ministerpräsidenten Paul Rey naud in einer Unterhaltung mit Sumner WelleS zeigt. Im Hintergründe die aufsehenerregende Landkarte mit der „Neu ordnung" Europas. (Weltbild-Wagenborg-M.) Das „neue Europa", wie es sich in den Köpfen der ver antwortlichen Herren in London und in Paris spiegelt, zeich net sich dadurch auö, daß 1. Frankreich die Rheingrenze er hält, 2. Polen neu belebt und bis an die Oder ausgedehnt wird, Z. Restdeutschland in Preußen, Bayern und HabS-urg- Oestcrrcich zerfällt, 4. dem Habsburger Staat Rordostitalte» einverleib« wird, 5. der unselige Staat des Herr« Benesch neu gegründet und ihm wie die Slowakei so auch Sachsen über eignet wird, K. ungarische Gebiete Rumänien eingegliedert werden, 7. Italien Gebiete an Jugoslawien verliert, 8. Hol ¬ land und velglen zu eine» einzigen Staat zusammenschmrlzen, und S. das Aegäischr Meer englische Einflußzone wird. Wirklich, fene hirnverbrannten Kreaturen, denen eS nicht möglich war, obschon sie aus ein Imperium zurückgreisen kön ne», ihre eigenen Angelegenheiten in Ordnung zu bringen und die Arbeitslosigkeit auSzurotten, die mähen sich hier eine Neu ordnung an, deren Durchführung ganz Europa in ein Chaos verwandeln mühte. Gewiß, diese Pläne werden nie- malS Wirklichkeit werdeul An der Kraft Deutschlands und Das ist das Zukunftsbild, das den englisch-französischen Kriegshetzern und Plutokraten vorschwcbt. > L)ie Karte aus dem Arbeitszlminer des französischen Ministerpräsidenten Reynaud. (Weltbild-Wagenborg M.) an dem Lebenswillen der jungen aufstrebenden Nationen wird jede Politik der Vernichtung Europas scheitern. Daß aber Männer, die solchen Projekten nachjagen, in England und Frankreich verantwortlich« Acmter iunchabcn können, ist eine schwere Anklage. DaS Treiben dieser Verbrecher hat Europa in den Krieg gestürzt. Und darum ist eS eine unerläßliche Voraussetzung für den europäischen Frieden, daß unsere Welt von drin Einfluß dieser Kreaturen befreit und in dieser Hin sicht die Atmosphäre gründlich gereinigt wird. Nicht nur Deutschland, Europa ist von den plutokrall» schen Kriegshetzern herausgefordert, nicht nur Deutschland, Europa soll in ein Chaos verwandelt werden —, aus daß England und Frankreich in brutaler Willkür sremde Nationen entrechten und versklaven können. Gerade Karten wie die des Monsieur Reynaud zeigen, wir notwendig der Kampf Deutschlands lst, wie sehr England und Frankreich die Tod« feinde der europäischen Staaten sind, M „lieber Vor Berliner Vertretern der neutralen Weüpresfe wies Ministerialrat Professor Dr. Bömer, der Leiter der Abteilung Auslandspreise dn der Presseabteilung der Reichsregierung, am Donnerstag abend auf die chaotische Auswirkung der Pläne einer europäischen Neugliede rung hin, wie sie von den Westmächten gehegt und durch die photographische VerSffentlichung der Pariser Zeit schrift „Illustration" bekanntgeworden sind. Anschlie ßend gab er dem als internationaler Kapazität anerrann- 1«n Völkerrechtsgelehrten Professor Dr. Bruns dasWort, der zu dieser Frage u. a. wir folgt Stellung nahm. Di« von der Zeitschrift „Illustration" auf der Am-- schlagselte ihrer Ausgabe vom 16. März veröffentlichte Photographie einer Landkarte des nach Kriegsende zu organisierenden Europa lasse erkennen, daß die West- mächt« die Zertrümmerung des Reiches anstrcbten, um sich eine bevölkerungsmäßige Aeberlsgeuheit gegenüber dem erhofften Restdeutschland zu sichern. Die auf der Photographie erlernbare Einzelchnung einer Ma in-Linie lass« vermuten, daß den Urhebern der neuen Vergewal tigung Europas die Schaffung eines süddeutschen inter nationalen Staates, in der geographischen Mitts des Kontinents vorschweb«, der vffenfichilich unier franzö sische Aufsicht gestellt werden solle. Dis Zerschlagung des Deutschen Reiches als Hauptziel der territorialen Neugiederung Europas stelle die Wiederaufnahme eines alten französischen Traumes dar. Professor Bruns unterstrich, daß derartige französische Wünsche, dis im Westfälischen Frieden ihren destruktiven Niederschlag fan den, bereits im 12. Jahrhundert aufgetaucht seien. Auch der erst- Verfechter eines VölkerbundsgsdaNlens, der Fra: zose Pierre Dubois, habe im Jahre 13^8 erklärt, daß jede deutsche Rsichseinigung den französischen Hsge- mo..lepläne:r entgegrnstshs. Die französische Politik nach 1643 bis zur Gegenwart stelle sich als sine konsequente Verfolgung des Zieles der Verhinderung oder Zsr- schlanung einer deutschen Reichseinheit dar. Die jetzt l sann! gewordene Landkarte sei «in aktuelles Beweis stück dafür. Snde'sen müs e sich d e Welt darüber im ila.su sein, daß d e nach der Aeberwindung des Ver sa!! ec Diktates durch die nationalsozialistische Bewegung gesclmfle.e und fest gegründete Reichseinheit niemals künstlich wieder zerstört werden könne. Der Plan ihrer Zerstörung aber beweise sich als ein Vorstoß gegen die orqa 'isck gewachsene Ordnung und beding« Kräfte, deren Mobiii'ie unq — wenn sie überhaupt möglich s'i — dis ranze Wcl struktur sprengen. Die Geschieht« habe zu- ,«nr ken.i'sen, daß der Abwehrwill« stets größer werde, je agg'e'si'eer die störenden Elements seien. Die Er- z'Mmq ds^ deutschen Reichseinheit gegen die einst über- mächtl-cn Verfechter von Versailles sei ein schlagender Bereit! dafür. Nm v ei e en V'nlauf seiner Ausführungen wies Prö se sor Bruns darauf hin, daß sich ade Spanien der Welt über dir chaotischen Folgen klar werden muß en, die eine Verwirclichun', drr auf der französischen Kare ge machten D äne h ben würde. Brrei s der Versailler Vertrag, drr die Ab re ung von Gebieten mit 6'4 Mäl- Houen deutschen Einwohnern erzwang, Habs eiusir wirt schaftlichen und poldi^hen Wirrwarr hervorqerusen, von dem kaum ein St^at der Walt verschont blieb. Das in Ler Landkarte sich bar« Urb^rbersakDS, das di: völlige Zsrschla^u g des Deutschen Raines zum Zie'e hah werde aber ein ausgesprochenes EhaoS Hervorrusen, das die Versailles"! Wirtschaft, den zwischenstaatlichen Verkehr und Heu ge samten Güteraustausch der WM zerschmettern werde. Darüber hinaus bleibe es «in« Realität, daß in der Mitte Europas 86 MMionen Deutsche leben, die zu- sammengehören und sich nicht einfach vergewaltigen lassen. 2m übrigen müsse sich jeder darüber im klaren sein, -aß das neu entsWsnde Europa keineswegs durch «ine Häufung und Zusammenballung verheerender Span nungen geschaffen werden kann. Reynauds Karte sollte nur „schön wirken". Verzweifelte Pariser Verdrehungsversnche. — Ma« macht sich lächerlich bnrch kindische Ausflüchte. Die unerhörte Herausforderung des französischen Mi nisterpräsidenten Neynwnd gegenüber Italien, der sich vor einer den Wünschen der französischen Negierung entsprechen den europäischen Karts mit dem Sonderbeauftragten Roose velts, Sumner Welles, hat photographieren lasse», scheint den politischen und diplomatischen Kreisen Frankreichs sehr peinlich zu sein. Angesichts der energischen Stellungnahme der italienischen Oeffentlichkeit neigt man jetzt dazu, dieses plumpe Manöver als einen „Fehlgriff" anzuerkennen. Selbstverständlich ist man weiterhin bemüht, den Fall als ein „bedauerliches Mißverständnis" hinzustellcn. Ministerpräsident Reynaud hat sich jedenfalls veranlaßt gesehen, de» italienischen Botschafter in Paris zu empfangen und zu versuchen, ihn von dem üblichen „guten Willen Frank reichs" zu überzeugen. In ihrer Verwirrung durch die italienische Antwort auf bis maßlose Heraussorberung vergessen die Blätter sogar, ihre Darstellung in Nebcvciustimmuug zu bringen. So behauptet der Außenpolitiker des „Petit Parisieu", es habe sich ganz einfach um eins europäische Karte gehan delt, die die Grenzen vor den verschiedenen „Eroberungen Hitlers" gezeigt habe. Das Blatt versucht dann das klassi sche Manöver, zur Gegenattacks überzugeheü, iudem cs fragt, ob hinter dieser Polemik der italienischen Presse nicht i der Wunsch stehe, die französisch-italienischen Beziehungen , absichtlich zu trüben. (!) Das „Journal" gibt dagegen eine ganz andere Darstcl- lung des Falles: Ursprünglich habe eS sich um eine Karte ! gehandelt, auf der gewisse Länder wie Deutschland und Nuß- j land in Schwarz cingezeichnct gewesen seien. Ta inan je doch gefürchtet habe, daß dies zu unerwünschten Auslegun gen Anlaß geben könnte, habe man sich entschlossen, eine künstlerische Karte zu improvisieren (!!!). Hierbei sei daun die Phantasie des Zeichners in Aktion getreten, die viel weiter getrieben worden sei, als man cs annchmen konntet!) Ein Korrektor Habs zwar die gröbsten Fehler verbessert, aber aus Mangel an Zeit (!) habe man davon abgesehen, alle? zu ändern. Der Zweck der Sache sei ja nur der gewesen, schön zu wirken (!). Die Pariser Presse hält ihre Leser offenbar für Halb idioten. Wenn die ursprüngliche Karte nicht das nötige Relief abgab, wie das Journal" behauptet, hätte man sie ja einfach beseitigen können. Aber selbst für den Fall, daß Herr Reynaud unbsüingt ein« seinen Ambitionen entspre chende Landkarte im Hintergrund haben wollte, bleibt immer noch Lie Frage offen, wie es trotz -er sprichwörtlich strengen Zensur iu Frankreich möglich gewesen sei, daß ein derartiges Geschmiere in einer Zeitschrift erschien, die bisher stets großen Wert auf künstlerisch hochivertige Reproduktionen legte. Jetzt war «s ««gebltch et«e andere Karte. Neuer kümmerlicher SutlastuugSversuch für den Kriegshetzer Neyxaad. — Ei» ganz faules Alibi. Herr Reynaud scheint gerettet. Der Pariser Korrespon dent des Amsterbamer „Telegraas" hat nämlich nach Hause berichtet, er habe di« Landkarte im Arbeitszimmer des fran zösischen Ministerpräsidenten gesehen und diese Karte sei nicht diejenige gewesen, die von der italienischen Preise auf dem Bild, auf dem Reynaud uzid sein damaliger Gast WelleS zulammen photographiert sind, entdeckt worden sei, und auf der man Deutschland und Italien sowie einige andere Län der zerlegt >nd zerstückelt sähe. Vielmehr habe es sich um eins Karte aus dem Jahre 1VW gehandelt. Die Grenzen, die inan auf dein Photo sehe, feie» von dem Photographen hiweinretuschicrt worden. Also das gleich« blöde Märchen, das die französische Negierung nach langem Grübeln zu- sammengcdichtet hat. Es fällt ans, mit welch verdächtiger Eile der Vertreter des „Telegraas" den« Häuptling der französische» Pluio- krate» seku»ü:«rte. Es fällt weiter auf, was dieser Sckn» da»t nicht sagte, nämlich, wann er die alte Karie von VM iin Zimmer des französischen Ministerpräsidenten gesehen hat. Sicherlich hat die alte Karte eininal dort gehangen — sie war ja auch einstmals amtlich —, aber daß sic ausgcrech- n-et zur selben Stunde an diesem Platz gehangen haben >vll, als der amerikanische Unterstaatssekretär die französischen Kricgszicle erfuhr, daS kann dieser verdächtig.- Kronzeuge natürlich «richt beweise», weil er ja nicht dabet war. Taj Alibi, daS Herr Neynaud sich zn verschaffen für nötig hielt, hat ihn also nur noch mehr hincingerissen, D:e>er kümmer liche Entlastungsversuch ivirkt fast genau so lächerlich, wie die Geschichte von dem bösen Photographen, der die anstößi gen Staatsgrenzen ganz von sich ans in die Ausnahme re tuschiert haben wll, bloß wegen eines klassischen Hinter grundes. Der Ahnungsvolle! Als wenn er gewußt hatte, daß der Hiutergrund mal in den Vordergrund käme . . . . Englands Zeitschrift liefert den Tert zu ReyuandS Karte. Vollendeter Wahnsinn: Korridor nach Hamburg. — Deutsch laud in Kantone zerlegt. — RnudeShauptstadt Frankfurt- Main. — „Ziel des Judcutnms." Einen beachtlichen Beitrag zu der Karbe des Herrn Rey naud liefert die führende konssvvativs Wochenschrift Eng lands, der „Spectator". „Spectator" veröffentlicht in .seiner letzten Nummer einen ausführliche» Artikel, in dem als „Ziel des Juden tums" die Zerstückelung Deutschlands erklärt wird. Im einzelnen wird im „Spectator" ausgeführt, daß Preußen «in eigener Staat werden müsse, dessen Ost- und Westgebiete an Polen bzw. Frankreich fallen müßten. Preußen dürfe nicht mehr als das Gebiet der Mark Brandenburg, Teile von Mecklenburg, Nieberschlesien und die Gegend von Mag deburg umfassen. Dazu könnte man vielleicht einem so re duzierte» Preußen einen Korridor nach Hamburg eröffnen. Hamburg selbst müsse ein selbständiger Staat werden, wie es Danzig gewesen sei. Das übrige Deutschland einschließlich der Ostmark solle in «ine Anzahl von verhältnismäßig selb ständigen Kantonen zerlegt werb«», die ihre BundeShaupv stabt nach Schweizer Muster in Frankfurt am Main haben könnten." Diese Ausführungen des internationalen JubentumS in der konservativen englischen Zeitschrift spectator* -ecken sich tn ihrer Gvenzztehung geradezu verblüffen- mit der Karte, die Herr Reynaud Sumner WelleS zeigte. Sie sind ein unmittelbarer Beiveis mehr für b!« Echtheit -leser null schon berühmt gewordenen Landkarte Europas, Dänemark verlangt Abbitte Di« völterrrchtswidrige Versenkung der „E. H. StinneS". Die dänische „Nationaltidende" befaßt sich mit der Torpedierung des deutschen Dampfers „Edmund Hugo Sttnnes" durch ein englisches U-Boot und schreibt. «S habe gleich den Anschein gehabt, daß di« Versenkung auf dänischem Territoriuin vor sich gegangen sei. Das müsse als eine sehr grob« Verletzung der Neutralität und Souveränität Dänemarks angesehen werden. Eine eingehende Untersuchung der Umstände bei dem Untergang des deutschen Dampfers habe nun tatsächlich bewiesen, daß seine Versenkung inner halb dänischen Seeterritoriums erfolg« sei. In London werde deshalb ein energischer dänischer Pro test gegen diese ernste Verletzung der dänischen Hohritsrechie erhoben werden. Man lege dänischerseits Gewicht aus die Angelegenheit und werde Abbitte und Sicherheit dafür verlangen, daß Wiederholungen unterbleiben. Auch die vielfachen Ueberfliegunge» dänischen Gebietes in letzter Zeit seien Gegenstand näherer Untersuchung; es sei ge gebenenfalls schon protestier« und Schadenersatz für die durch Bombenabwürfe mrgerichunen Zerstörungen verlang« worden. Dis Scenotstaffel greift ei». Not-Kreuz-Flugzeuge einer Seenotstaffel — erkenntlich am weißen Anstr ch und Nolen Kreuz auf deu Tragflächen — fliegen die See ab und such.» die Besatzung eines notgelan- dctcn Flugzeuges. Dio Männer dsr Seeuotstasfel reiten Freund und Feind. — Dis Nnfallstellc ist erreicht worden. Durch den Schlauch wir- ein zusaunneugelcgteS Schlauch boot der treibenden Besatzung zugeworsen. (Presse-Bild-Zentrale, Zaudcr-Mult!plcx K).