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Wopauer« Tageblatt und Anzeiger! Sonnavenv/Sonntag, 1./2. August 1842 Nr. 178 118. Zahrgaug 815000 Lruttoregistektolmen im Zuli versenkt ind— Eisenbahnlinie Krasnodar—Stalingrad in breiter Arant überschritten / 43 vritenflugzeuge abgeschossen NS len- Mit anderen Warten: Den torisch betätigen, fehlt die die gar nicht ein einzelner erwerben könnte. Nur «ine umfassende Erfahrung, die 'gen. itsche und erer- Bon den Kämpfen im Osten. Unter dem Schutz von Panzern geht ein Stotztrupp in einem Laufgraben vor. (PK.-Aufn.: Kriegsber. Lachmann, HH., Z.) Amerikanern, die sich r«forma- Erfahrung — eine Erfahrung, Mensch in seinem Leben allein Geschlechterfolge vermittelt eine wohl zu unterscheiden versteht eslau land >nd— was mpie- :ch es ch und nn, es dachte, id die ; sind, istchen iritus, : noch ie qe» r in :g- jeben rlin- ischer zwischen dem prinzipiellen Denken und einem schrittweisen Fortschritt, der doch schneller ist, auch durchgreifender in d«r Wirkung als die radikale Theorie. md— eicht- ' svl- macn Aus dem Führerhauptquartier, 1. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: I« Osten ist in der Berfolgung des geschlagenen Feinde? die Eisenbahnlinie Krasnador—Stalingrad in breiter Front über schritten. Sowjetische Kräfte wurden eingeschlossen und gehen ihrer Vernichtung entgegen. Der Eisenbahnknotenpunkt Salsk ist genommen. Die Lustwaffe bekämpfte mit starken Kräften die seindlichen Rückzugsbewegunge«. Bei anhaltenden schweren Kämpfen im grohen Don-Bogen wurden gestern wieder zum Teil unter Mitwirkung von Flakbatterien <8 feindliche Panzer oernichtet. Fliegerverbände griffen Lei Tag« und Nacht Trup- penausladungen und Transporte auf Bahnen, Strotzen und Wasserwegen an. Auf der Wolga wurden ei« Tanker und sie be« Frachter versenkt, weitere Frachter beschädigt. «Südlich van Rschew scheiterte« erneute, mehrfach wieder holte Angriffe der Sowjets in harten Kämpfen. Infanterie brachte hierbei vier feindliche Flugzeuge zum Absturz. An der Wolchow-Front wies die spanische blaue Division eine« feindlichen Angriff blutig ab. Angriffe des Feindes gegen eine« vriiekenkops brache« znm Teil im Nuhkomps zusaimmen. Im Seegebiet nordwestlich Tripoli» versenkt«« deutscheKampf- slnazeuae am 80. Juli ein feindlich«» Unt«rst«L»ot. Roch einigen Störflüg«« am 31. Juli flog d«r Feind in der »ergangene« Rächt in da» rheinisch-westfälisch« J«d«stri<gebiet «im Er griff mit Schwerpunkt Düsseldorf an, wo in Wohn vierteln, u. a. i» zwei Krankenhäusern, Bränd« »nd Sachschäden entstanden. Di« Zivilbevölkerung hatte Berlust«. Durch Racht ¬ au. mun- jäger und Flakartillerie wurden 20 der angreisenden Flugzeuge abgeschossen. Bei Angrisfsversuchen eines gemischten Bomber- und Jagd verbandes aus das Gebiet der Somme-Miindung schollen deutsche Jäger am gestrigen Tage im Verlaufe einer halben Stunde 18 feindliche Flugzeuge bei einem eigenen Verlust ab. Ein weite res Flugzeug wurde bei Cherbourg zum Absturz gebracht. Im Kampf gegen Großbritannien belegten deutsche Karnpffliegerverbände in der «acht zum 1. August kriegs wichtige Hafen- und Industrieanlagen von Hull mit Spreng bomben schweren «nd schwersten Kalibers. All eingesetzten Flugzeuge kehrten z« ihren Elnfatzhäsen zurück. Im Kampf gegen die amerikanische «nd britische Schiff fahrt wurden durch die Kriegsmarine im Monat Fuli S8 feindliche Handelsschiffe mit «82 40g BRT v«rsenkt, davon wurden «2 Handelsschiffe mit 618 400 BRT. durch Unter seeboote, 6 mit 1OOOV BNN. durch Schnellboote versenkt. Sechs weitere wurden durch Torpedotreffer schwer beschä digt. Ferner versenkte« Einheiten der deutschen Kriegs marine vier Unterseeboote, sieben Schnellboote «nd drei Bewacher «nd beschädigte« zwei Zerstörer und mehrere Schnellboot«. Durch dl« Luftwaffe wurden im gleiche« Zeitpunkt 30 Han- drlsschifft mit 183 SOO BRT. versenkt «nd weiter« 17 Han delsschiffe beschädigt. Damit verloren Großbritannien und di« USA. insgrstmt 81S S00 ART. des für ihre Kriogssührung lebeuswichti <en Schiffsraumes. * Wetzende Verfolgung Vor» unserem militärischen Mitarbeiter. *57^« ohne schweres Materlai waren, well Reservearmeen, von denen früher einmal gesprochen war, in der notwendigen Stärke einfach nicht vorhanden waren, verlor der Gegner den Don und damit die Entscheidung um den Raum südlich davon, der im allgemeinen als Kubangebiet bezeichnet wird. Was mn breiten Don nicht gelang, glückt« noch weniger an dessen linken Nebenflüssen Sal und Manytsch. Die Folge dieses Unvermögens waren der Verlust der Stadt Prolo- tarskaja und, was noch viel schlimmer für die Sowjets ist, der letzten Bahn, die vom Kaukasus in nordöstlicher Rich tung zur Wolga führte. Dem weiteren Stoß nach Süden im Stile einer unablässigen Verfolgung, die sich mif den vorangegangenen Kamvieriolgen gründet, stehen keine Hin dernisse im Wegs, die die Natur geschaffen hätte. Angesichts der Bedeutung des Kubangebietes muß aber diese Unauf- haltsamkeit entscheidend auf daS drücken, was der Gegner in seiner hoffnungslosen Defensivlage hier noch zu tun gedenkt. Vor wenigen Tagen war «S genau einen Monat her, daß die deutsche Ostfront in ihrem Südteil zum Angriff antrat. Sie hat seitdem 1S00 Kilometer kämpfend und marschierend zurückgelegt. Sie hat ihr« AngriffSkraft in dieser Zeit sich bewahrt, wie gerade die Kämpfe uni die, Flußübergänge südlich des Don mit starken, zum Teil von Panzern unterstützten Nachhuten beweisen. Es sind aber nicht nur die Raumfortschritte, sondern auch die dem Gegner aufgezwungenen Einbußen an Kräften, die die Wirkungen unserer Operationen im Gesamtbild des Ostfeldzuges er kennen lassen. Nach Süden und nach Osten, gegen den Donbogen, greift die Ostfront unablässig weiter in Feind- räume hinein, die für seine Kriegführung als Versorgungs- gebiete und Verkehrsbänder unerläßlich sind. da» vle sowjetische Führung mit Besorgnis erfüllt. Es wird schwierig sein, die sowjetischen Armeen zu einein anderen Verhalten als in den letzten Wochen zu zwingen. Auch die Androhung von schwersten Strafen ist kaum ge eignet, eine Wende herbeizuführen. Der sowjetische Gegner hatte, wenn er schon den Donez raum aus Gründen der Gefahr einer Umfassung aufgcgeben hatte, durchaus die Möglichkeit, am Don und in dessen Süden eine neue Verteidigung aufzubauen. Er mußte das tun, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, eine Verbindung zwischen den Räumen südlich des Don und der übrigen Sowjetunion völlig zu verlieren. Die Aufgabe des Donez gebietes mag noch verständlich gewesen sein. Die Aufgabe der Donlinie ist es nicht mehr. ES wird immer klarer, daß der Gegner durchaus den Willen gehabt hat, am Südufer halt zu machen. Er hatte zum Teil auch Vorbereitungen dazu getroffen. Aber er -hatte nicht mit der deutschen Schnelligkeit gerechnet. Während er noch auf Rostow sah, war das Schicksal des Don einige hundert Kilometer weiter östlich schon erfüllt. Das ist nur darauf zurückzusühren, daß es die sowjetische Führung nicht verstanden hatte, ihre Kräfte rechtzeitig genug und so einsatzfähig zurück- zubringeu, daß sie sofort darüber wieder disponieren konnte. Uitt» weil sie dies nicht vermochte, weil die Kräfte, die sic über den Don retten konnte, verbraucht, abgekämpft und de» h di« -rzeu- n di« inden : den send« hren, einen it sich Eier- Ver- -Ru- ind— en /er- unä ick- ien! Tas Kuban-GeLict. (Kartendienst Zander-M.) Unser sommerlicher Angriff steht jetzt i« der Phas« der flüssigen Berfolgung. Diese betrifft den gesamten Raum lm Süden des unteren Don. Sie hat sich neuerdings mich tm großen Donbogen entwickelt, sodaß in den für die Operationen dieses Sommers'entscheidenden Offensivvänmen die Früchte der vorangegangenen Bewegungen geerntet wer den können. Die Verfolgung und das Verhalten des Gegners, daS diese Bewegungsform des Krieges ausgelöst hak, fein Dauerrückzug mit Preisgabe wertvollster Räume, unersetzbaren schweren Materials, das das Fluchttempo nicht mithalten kann und vor zerstörten Jlußübergängen liegen bleibt haben inzwischen ein Ausmaß angenommen, Harr^ HopkLn8 - Koo86vell8 Harry Hopkins ist daS „zweite Ich" des amerikanischen BundeSp^isidenten Roosevelt. Sein Amt ist die Verwaltung des „Pacht- und Leihgesetzes", anch Englandhilfegesetz ge nannt. Aus Grund dieses Gesetzes erfolgen die Hilfsliefc- rungen aus dem „Arsenal der Demokratie", wie Roosevelt schon im März 1941 die Vereinigten Staaten genannt hat, an England und die übrigen Verbündeten, als da beson ders sind die Sowjetunion und China. An etwa 20 anders Staaten waren ebenfalls Hilfslieferungen versprochen; nur konnten sie nicht ausgcführt werden, weil diese Staaten Inzwischen von der Bildfläche verschwanden. Traurig, aber wahr! Der Verwalter dieses Pacht- und Leihgesetzes ist unser Harry Hopkins, und es braucht nicht viel Phantasie zur Vorstellung, daß er für die hilfsbedürftigen Verbündeten der Vereinigten Staaten gleich nach dem lieben Gott und Roosevelt persönlich rangiert. An der Wiege wurde es Harry Hopkins nicht gesungen, daß er eine fast phantastische Machtfüll«'als Mann von 60 Jahren verkörpern wird. Er residierte bis vor wenigen Tagen neben Roosevelt im Weißen Haus. Er ist jetzt aus- gezogen, weil er sich verheiratet hat. Seine Räume über nimmt Admiral Leahy, der frühere USA Botschafter in Vichy. Doch wäre «S sehr voreilig, au» dem Auszug des Hochzeiters Harry Hopkins aus dem Weißen Haus auf das Verschwinden des mächtigen Verwalters der USA- Lieferungen zu schließen. Harry Hopkins stammt aus dem fernen Westen. Er ist d«r Sohn eines Sattlers und wuchs im religiösen Bezirk der Methodisten auf, in deren Glauben etwa« vom Ur christentum mitschwtngt. Er war Werkstudent und widmet« sich der freiwilligen Wohlfahrtspflege der USA, die wir auch kennen, aber in ganz anderen Formen als die USA. Die freiwillige Wohlfahrtspflege war bei uns seit Bismarck «ine Ergänzung der staatlichen Wohlfahrtspflege; in Ame rika ist sie die ausschließliche Wohlfahrtspflege gewesen. Bei diesen Bestrebungen stieß Harry Hopkins auf den Roosevelt-Kreis. Während Roosevelt aus der Verwaltungs laufbahn stammt, beschäftigte sich seine vielgenannte Frau mit sozialpolitischen Themen. Sie war es auch, die die Bekanntschaft Hopkins mit Roosevelt als dem damaligen Gouverneuer des Staates New Mork im Jahr 1928 ver mittelte. Manches aus dieser Lebensbeschreibung mutet nicht un sympathisch an. Von Hause aus ist Hopkins «in Gegen spieler des extremhochkapitalistischen Börsenlapttalismus. Und doch ist er heute der Schildträger der Plutokratin. Woraus erklärt sich dieser Stellungswechsel? Man muß nicht unlautere Beweggründe unterschieben. Eine andere Erklärung ist sehr natürlich. Di« Vereinigten Staaten haben keine staatliche Tradition in unserem Sinn. Sie sind ein Kolonialland, dessen Erschließung auf der persönlichen Leistung des Einzelnen beruht. Erst jetzt, nach der Vertei lung des weiten und unbewohnten Raums, taucht das moderne Sozialproblem auf, das ein Massenproblem ist. Das «Zschopauer Tageblatt und An,«Iger" ist das ,ur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats ,u Zlöha und des Bürgermeisters ,u Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält dl, amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Volkrbank Zschopau, «. S. m. b. H.; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto, Leipstg -2SS4 — Ruf 712 Zeitung für dl« Orte: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfensteln, Schlösschen/Lr-geb.» Waldkirch,n/Lr,geb.. Weihbach, Wllischthal, Witzschdorf. 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