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Mopauer» Tageblatt Da» Zfchopouek Lageblatt und Anzeiger- erscheint werk- täglich. Monatlicher Dezugsprei, 1.70 RM., 20 Pf. - Bestellungen werden in unserer Seschäftrstell», von den Boten, sowie von allen Poftanstaltea angenommen. UN- Anzeiger I Anieigenpreis»: M« 4« mm breit« Millimeteriell» 7 Pf.; bl« 40 mm breit» Mistimettrzeil« im Lextteil 25 Pf.; Rachiaßstaffel L; Ziffer- und Rachwei«-Srdlihr 85 Pf. zuzüglich Porto. »blatt und Anzeiger' ist da» zu, DeröüeutNchu.ip o« amtücheo Bekoantmachuagea de» Land rat« zu ZlSha und de« Bürgermeister« zu ^kchapan bedördlicherselt« bestimmt« Blatt und enthalt di« amtlich«» Bekanntmachung«» de» ZInonzomt«« Zschopau — Banirkontiu: B«lk«b«ck Zschopau, ». H. » ». H.; Ltadtdank Zschopau. — Postsch««no»1o: Leipzig 4LS54 — Ruf 718 Zeitung für dl» Orte: Börulch»«, Pittersdorf, Pittmannidorf, Horna», Hohudorf, Knmch»r»«r»d»»f, Lcharsrnst»!», SchWch»»/Trza»b^ Waldklrch»»/Crzg»b., Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf. Nr. 138 Lieusing, 1ö. Zum 1842 118. Zahrgaug Schlacht in der Alamarica siegreich entschieden Britische Stellungen bei Gazala abgeschnilten und von italienischen Divisionen durchbrochen Aus dem Führerhauptquartier, 16. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Befestiguugsgelände vor Sewastopol fanden gestern nur Kämpfe geringere« Umfanges statt. Die Luftwaffe vernichtet« im Hafen der Siidbucht einen feindlichen Zer störer. Der ostwärts Charkow erkämpfte Brückenkopf über den Donez wurde nach Norden erweitert. Im Uebvige« schei terten im mittleren und nördliche« Abschnitt der Ostfront örtliche Angriffe des Feindes. Starke Kampsfliegerkräfte bombardierten mit guter Wir kung eine« feindliche« Flugplatz bei Murmansk «nd erziel te« a« der Sandalakscha-Bncht Bombe«tresfer ans Strecke« der Murma«-Bah«. Hierbei verlor der Fei«» i« Lust- kämpfe» 10 Flugzeuge. Nachtangriffe der Luftwaffe richtete« sich gegen Flugplätze a«d Eisenvahuaulage« im Raum mn Moskau. Die Schlacht i« »er Marmarica westlich Tobruk Ist zu gunsten der deutsche« un» italienische« Truppen eutschiede«. Nachdem »ie feindliche« Panzerkräfte bei Acroma zerschla ¬ gen waren nnb i« der Verfolgung «ach Norde« die Bia Balbia überschritte« und die Küste erreicht wurden find die englischen und südafrikanischen Truppe« in »er Gazala- Stellnna von ihrer Verbindung mit Tobruk abgeschwitten. Im Angriff vo« Westen haben italie«ische Divisionen die Stellung durchbrochen. In den Abendstunden des ge« strigen TagcS wurde» auch südlich Tobruk stark befestigte Wüstenforts gestürmt und weiter nach Osten Raum ge wonnen. Das Ansmasz deS Sieges lägt sich noch nicht über sehe«. Im Kanal wehrten leichte Seeftreitkräfte bei der Siche rung eines Geleitzuges drei Angriffe feindlicher Schnell boot-Gruppen ab «nd versenkten durch Artilleriefeuer auf kurze Entfernung zwei br itische Schnellboote. Weitere feind liche Boote wurde« zum Teil unter Anwendung vo« Hand granaten schwer beschädigt. In Südwestengland wurde« in der vergangene« Nacht militärische Anlage« mit Bomben belegt. Einzelne britisch« Flugzeuge führte« am gestrigen Tage unter dem Schutz von Wolke« einen wirkungslose« Stör» a«grlsf a«f westdeutsches Grenzgebiet d«rch. London windel sich: „Lage ernst, aber Ml kritisch" Am Mlmlese aus der emMchm prelle M taue l» Aardasrlla Ueber di« letzten großen Erfolgs der Achsenmächte im Mittelmeer und in Nordafrika sind in England natürlich noch keinerlei Nachrichten bekannt^ßeworden. Ein« Durch sicht der englischen Presse, bi« von Reuter gegeben wird, zeigt ein unsicheres Gefühl bezüglich der zunächst optimi stischen Beurteilung der Ereignisse. Nichtsdestoweniger be harrt ein« Reihe von Zeitungen weiter auf ihren Optimis mus, wobei aber nicht zu verkennen ist, daß ihre Sprache schon merklicher gedämpfter klingt. So versichert „Daily Expreß" in einer Schlagzeile, daß ,di« Lage ernst, aber nicht kritisch" fei, während „Daily Mirror" behauptet: „Wir bringen sie zum Stehen". „Daily Mail" dagegen erklärt in einer über di« ganze Seite ge henden Schlagzeile, daß „unsere Lag« kritisch" sei, während sich „News Chronielc" darauf beschränkt mitzuteilen, daß di« Verluste auf beiden Seiten ungeheure sind. Die „Times" schreibt in einem Leitartikel: „Die Kraft und Schnelligkeit, mit der di« Deutschen in Lybien operieren, ist durch bi« Er eignisse der letzten Tag« gezeigt worden. Lange herrscht« der Eindruck vor, baß der feindliche Befehlshaber Rommel nur ein mittelmäßiger Stratege, aber «in unübertroffener Taktiker sei. Alle Berichte lassen erkennen, daß unser Kom mando dem Ausgang der Schlacht mit voller Zuversicht ent gegen sieht und überzeugt ist, daß der Feind sich in seinem ungestümen Angriff erschöpfen wird. Dio Vorteile der taktischen Verbindungen sind auf unserer Seit«. Rommel kann den Anspruch erheben, der Verwegener« zu sein. Ob wohl bi« Lago zweifellos ernst erscheint, muß man sich vor Augen halten, daß di« Verwirrung in der Schlacht und das schlechte Wetter der Grund dafür sind, baß man sich kein g«nau«s Bild machen kann." Der „Daily Telegraph" er klärt: „Der amtliche Bericht aus Kairo läßt darauf schlie ßen, baß unser« Truppen am Raum von Gazala in «inem gewissen Umfang zurückgegangen sind,' «s wär« nicht über raschend, wenn wir nns aus dieser Stellung ganz zurück ziehen." .Das Neuterbüro dagegen, das selbstverständlich grundsätz lich seinen Optimismus beibehält, gibt in einem längeren Kommentar zu den Ereignissen in Nordafrika immerhin den Ernst der Lag« zu: „Es ist unbestreitbar, daß die Lage tn Lybien sich während der letzten Woche bedeutend verschlech tert hat. Nach der ersten Phas« des Kampfes hofft« man in London, daß den Deutschen nur noch der Rückzug auf ihr« Ausgangsstellungen übrig blieb. „Es gab selbst gutunter- richteto Sachverständige", so fährt Reuter fort, „die der Meinstng waren, baß di« Armee Ritchies di« Gelegenheit ausnützen würde, um einen mächtigen Gegenangriff zu starten und die Truppen Rommels aus der Cyrenaika gänz lich zu verdrängen. Aber der Krieg in Lybien bracht« schon immer Ueberraschungen, und auch diesmal haben wir kein« Ausnahme dieser Regel erlebt. Rommel hat den Angriff auf einen geographisch beschränkten Gebiet, dafür aber mit umso größerer Wucht wieder ausgenommen und dabei nicht viel Zeit verloren. Man sieht voraus, daß di« Arme« Ritchies schwere Kämpfe zu bestehen haben wird, di« man mit Vertrauen in Bezug auf di« allgemein« Entwicklung deS Feldzuges in Norbafrika erwartet." Ser Sieg bei Einsatz aller krSste ms nicht mehr zu nehmen Gauleiter Reichsminister Dr. Goebbels sprach zu den Ortsgruppen- uub Kreisleilern des Gaues Verlin Gauleiter Reichsminister Or. Goebbels sprach am Montag abend zu den Kreis- und Ortsgruppenleitcr« des Gaues Berlin, die sich zu einer Arbeitstagung im Sleichöministc- rimn für Volksaafklärung und Propaganda versammelt hatte«. Er gab ihnen dabei ei»«« nmfassenden Ueb«rblick j über die politische und militärische Lag« und zog daraus die ! Folgerungen für die Arbeit der kommende« Woche«. Unsere Aussichten für den weiteren Verlauf des Krieges, so führt« «r im einzeluen.aus, seien günstiger denn je. Daß sich aus dem dritten Kriegsjahr manche Probleme besonderer Art ergaben, sei selbstverständlich,' wir besäßen aber in un serem nationalen Kräfte-Neservoir noch so unerschöpfliche Energien, baß wir ganz ohne Zweifel all« nur denkbaren Schwierigkeiten meistern würden. Außerordentlich wertvoll habe sich erwiesen, daß das deut sche Volk dem Kriege von Anbeginn an einer gleichmäßigen, durchaus realistischen Stimmung gcgenübertrat. Es gebe heut« niemanden in Deutschland, der nicht die Folgen der Möglichkeit eines verlorenen Krieges auch für sich selbst klar übersehen könne. ! Das ganz« Volk wisse deshalb, daß dieses Ringe« gewon- j «e« werd«« müsse; er wisse aber auch, daß uns der Sieg bei Einsatz aller Kräfte nicht mehr zu nehmen fei. Aus dieser Erkenntnis und aus diesem Verantwortungs gefühl heraus sei bas deutsch« Volk bereit und entschlossen, dem Führer bedingungslos auf dem schweren und harten Weg« biS zum endgültigen Sieg« zu folgen. Mit dem Eintritt Japans in den Krieg habe dieser eine weltlvcit« Ausdehnung gewonnen; mit einem Schlage hätte sich nun aber auch vor aller Welt enthüllt, welche Inter essen hinter den verlogenen Phrasen unserer Feind« ttüw den. Während si« von demokratischen Rechten und Frei heiten nur schwätzten, geh« es uns und unseren Verbündeten darum, tatsächlich die Grundlagen für «ine großzügig« Lö sung aller sozialen Probleme in den Lebensräumen unserer Völker zu schaffen. Wie sehr sich bis militärische Lage unserer Gegner seit dem Eintritt Japans in den Krieg auf allen Kriegsschau plätzen weiter verschlechtert habe, könne durch keinerlei Ver- drehungs- und Vertuschungsversuch« Churchills und Roose velts verschleiert werden; auch hier wieder sei uns die tra ditionelle Ueberheblichkeit und di« grenzenlos« Naivität der angelsächsischen Welt zugute gekommen, di« niemals den richtigen Maßstab für bi« Einschätzung des Gegners zu fin den vermöge Di« letzt« Hoffnung, di« unseren Feinden noch bleibe und an die si« sich deshalb mit der Kraft der Verzweiflung klam merten, sei die Sowjetunion. Wir aber wüßten, daß deren Schicksal besiegelt und der Tag kommen werd«, an dem wir die Frücht« unserer bisherigen Siege würden ernten kön nen. Herr Molotow möge papicrne Verträge nach Moskau bringen, so viel er wolle; entscheidend sei di« Sprache der deutschen Waffe Wir unterschätzen di« Aufgaben keineswegs, die noch vor uns stünden; das deutsch« Volk sei aber bereit und gewillt, all« Opfer zu tragen, di« zur Erreichung des Sieges not wendig seien. In dem Schicksalökampf, de« unser Volk führe, so schloß Or. Go«bbels, seien — uw» das wisse j«»er einzelne vo» uns — hinter «ns alle Brücke» abgebrannt. Keiner »enke auch «nr. noch an ein Zurück. Bor «ns ab«r li«ge »er Sieg u«d I di« Freiheit. Hilke vom kürLußlsmiskloett Die Engländer haben iHv« libysche Offensiv« vom 18. No vember 1^1 — si« ging katastrophal schlecht aus — als Schaffung der berühmten „Zweiten Front" erklärt. Si« hatten jetzt wieder bis Absicht, in ähnlicher Weis« Stalin gegenüber zu drückebergern. Im Nildelta wurden erheb liche Panzerstveitkräfte zusammengezogen. Generaloberst Rommel kam diesen Plänen, di« zum mindesten Unsicherheit erzeugen sollten, zuvor. Am S6. Mai gingen deutsche und italienische Truppen zum Angriff auf di« feindlichen Stel lungen über und seither ist ein« erbittert« Schlacht im Gang«, di« am U. Juni zur Einnahme des starken Forts Vir Hacheim, des südlichen Flankenpfeilers der britischen Stellung führt«, nachdem schon vorher für afrikanische Ver hältnisse sehr erhebliche Srfolgszahlen verbucht -werden konnten: über 10000 Gefangen«, 860 Panzerkampswagen, 200 Geschütz« und einige Kraftfahrzeug«. Nach dem Fall von Bir Hacheim trat bi« Panzerarmee nach Norden an. Die Kämpfe der allerletzten Tag« fanden westlich El Adem statt, das 40 Kilometer von Bir Hacheim entfernt ist. Der Wehrmachtsbericht vom 14. Jini konnte daher mit Fug und Recht von einem „Vorstoß in Li« ti«fo Flank« des Feindes" sprechen: Fast di« Hälfte »es W«g«S zur Küste ist zurückgelegt. Damit kommen wir zu zwei sehr wichtigen Feststellung«»: a) die ursprüngliche Front von der Küste bis Bir Hacheim hatte nur «ine Breite von gut SO Kilometer; und b) dies« verhältnismäßig schmal« Front ist recht tief gegliedert. Daran» «rgib sich bas militärisch« Frage- und Antwort- Spiel: „W«r kesselt wen ein?" Oder richtiger: „Wer kommt in den Rücken des anderen?" Einschließungen oder Einkesselungen find möglich. Aber sie sind schwierig, weil die Hauptlast der Kämpfe von Len Panz«rstreitkräften getragen wird, die an sich zwar den Feind umgehen und in seinen Rücken kommen können, aber als sehr berveglichs Kampftrupp« nicht zur Bildung fester Linien bestimmt find. * So iveit das Bild b«r Schlacht. WaS aber hat di« Engländer bewogen, schon sechsmal den Kampf um Libyen anzutreten? Einen Grund kennen wir, ihren Grund vom letzten No vember. Si« wollten bi« Errichtung der Zweiten Front an einem Punkt vortäuschen, der für sie nickst allzu gefährlich ist. Allein si« haben auch noch andere Gründe, von denen si« weniger sprechen, die aber sehr maßgeblich und sehr interessant sind. Im November dachten st« auch daran, bis nach Fran zösisch-Nordafrika vorzustoßcn, bi«s« Gebiet« auf ihre Seit« zu ziehen und die nord'afrikanische Küste in einem möglichst weiten Umfang als Sprungbrett für offensive Angriffe auf Sübeuropa zu benutzen. All« dies« Pläne sind durch den glorreichen Abwehrkampf der Achsentruppen gescheitert, di« mit ihrem damaligen offensiven Vorstoß bis zur Linie El Gazala—Bir Hacheim dies« Fata Morgana zerrinnen ließen. Aber inzwischen haben sich bi« Ding« im Mittelmeer ge wandelt. Malta hat seine Bedeutung als Ausfallbastion verloren und kann nur noch als See-Igel angesprochen werden. Di« englische Mittelmcerflott« hat schiverste Ver luste erlitten, verfügt« zeitweis« über kein einsatzfähiges Großkampfschiff und ist in den äußersten östlichen Winkel des Mittelmeeres in den seestrategischen Naum Haifa— Cypern—Alexandrien eingepreßt. Ein Vorstoß von Zer störern auf Kreta hat mit katastrophalen Verlusten geendet. Di« Entmannung von Malta und di« Verbannung der englischen Mittelmcerflotte in das östlichste Mittelmeer hatten zum Gegenstück, daß di« Engländer Aegypten und Vorderasteil nur verproviantieren können, wenn sie ihrs Frachten um ganz Afrika, herumschicken. Der denkbar längste Weg ist ihr Weg. Die Idee des Suez-Kanals ist auf den Kopf gestellt. Der Abstieg, ja der Verlust der englischen Seemgcht wird hier Augenschein. Jeder Engländer empfindet dielen Tat bestand schwer, sehr schwer. Nicht der Atlantik, sondern daS Mittelmeer war der Schauplatz der Siege Nelsons über Napoleon! Aber: di« englische Kriegsflotte ist durch ihre Zersplitte rung gelähmt. Di« Kriegsausweitung hat ihren eigenen Herrn geschlagen. Und so ist die Grundidee der Engländer im November und jctzt^wicder, durch Landopevativnen ihrer Kriegsflotte, bi« in den östlichsten Mittelmeerwinkcl ver bannt ist, Bewegungsfreiheit zu schaffen, insbesondere di« Spcrrlinie der Luftwaffe von Kreta nach der Cyrenaika nnb von Sizilien nach Tripolis zu sprengen, auch den Nachschub nach Malta zu erleichtern und so dies« Jnfelfestung wieder zu einer Ausfallbastion zu machen. ES ist das erste Mal in der Scekriegsgeschichte Englands, daß es für sein« Kriegsflott« Erleichterungen durch Ope rationen zu Land« erhofft! Dieses Ziel ist der Maßstab Mr di« Beurteilung der