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Womer» Tageblatt Va» Zschopau«! Tageblatt und An;«Ig»r" «klchemt w«rk- täglich. Monatlicher D,;ug»p»ts I.7S RM., Zujieüüi^dr SS Pf. — Bestellungen werdeu la uukerer Seschästsstiü,, von deu Bote», sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Anielgenp reif«: Vie 4b mm breit« Mlnmeterreil» 7 Pf; dl« 90 mm breit« NUIünattrstil» im Textteil SS Pf.; Nachlabftaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr SS Pf. miüglich Porto. va» „Zschopau«« Tageblatt »nd A»i»!g»r' ist da« ,u« Veröffenlüchung oe» amtlichen Bekaanimachungea de» Landrat» p> Zlöha und de» Bürgermeister» >u Zschopau behördlicherseit« bestimmt» Blatt und enthält dl» amtlichen Bekanntmachung«» bei ZInan,amt»e Zschopau - Bankkonten: Balkibank Zschopau, «. S». b. H.; 6tadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: v«lp,ig 4SSS4 - Ruf 7lS Zeitung für dl, Ort«: Börnlch«», vltteradors, Dittmann,dors, Sorna», Hohndorf, Krumhermeribarf, Scharfensteln, Schl»ßch«a/Lng^.. Waldkirch,n/Lr^ed., Weihbach, Wilischthal, Witzschdors. Mittwoch, itt. Zuul 1942 Nr. 133 110. Zahrgaug Sie Waner aus den Meulen Ser lleberraschungsangrifs aus Sulch Harbour (Alaska) — Heftige Angriffe aus die Insel Midway Zwei feindliche Flugzeugträger und ein Transporter versenkt — 134 Flugzeuge vernichtet Das Kaiserliche Hauptquartier gab am Mittwoch um 14.S0 Uhr vekauut, daß im östliche« Pazifik operierende Deestreit- trLfte eiue« Ueberraschuugsaugrisf aus Dutch Harbour in Alaska sowie auch gegen die gauze Inselgruppe der Aleute» ausführteu. Seestveitkrüfte uuternahme« am 8. Juni auch heftige Augriffe auf die Insel Midway, wobei de» Ber» stLrkunge« der in diesem Gebiet stehenden seindliche« Flotte schwere Schäden zitgefügt «urden «nd außerdem auch die Flotten- und Luftwaffeneinrichtunge« des Feindes schwer beschädigt wnrde«. Am 7. Juni kämpften japanische Seestreitkräfte im cugeu Zusammenwirken mit Truppe« des Heeres eine Anzahl feindlicher Stellungen auf de» Aleute» nieder. Sie setze« fetzt diese Operationen fort. Dis Kaiserlich-Japanische Marine versenkte bei den Ope ¬ rationen in der Nähe ter Insel Midway eine« Flugzeug träger der „Jnterprice-Klasse" und einen weiteren ber „Hornet-Klasse" von je 19 909 Tonnen. 120 feindliche Flug zeuge wurden abgcschossen. Wichtige militärische Ziele umr- dtn vernichtet. Im Gebiete von Dutch Harbour wurde« 14 feindliche Flugzeuge entweder avgeschoffe» oder vernichtet und ei« großer feindlicher Transporter versenkt. Japanische L«ft- streitkräfte vernichteten dnrch Bombenwurf a» zwei Stellen Gruppen großer Oeltanks, die in Brand gesetzt wnrde«, so wie anch eine arvtz" Flugzeughalle. Die japanischen Verluste werde» wie folgt angegeben:" Ei» Flugzeugträger versenkt, ei« Flugzeugträger schwer be schädigt, ein Krenzer beschädigt und 85 Flugzeuge bisher vermißt. 41MMT. ln amerikanischen Gewässern versenkt Weikere Feftuvgsavlagen von Sewastopol genommen / Great Darmouth mit Bomben schweren Kalibers belegt Forldav"" der heftigen Kämpfe ln Nordasrika / Am Ilmensee in vier Tagen 483 feindliche Sampfftände vernichtet An der Volchow-Fronk Brückenköpfe gegen konzentrische Angriffe des Feindes gehalten Aus dem Führerhauptquartier, 10. Juni. Das Oberkommando ber Wehrmacht gibt bekannt: Bor Sewastopol gelang es i« harte« Kämpfe« und durch die Luftwaffe wirksam unterstützt weitere Festungsanlage» z« nehmen. Bei örtlichen Sampfhandlnngen südostwärts des Ilmen sees wnrde« j« der Zeit vom 8. bis 9. Juni 48S seindliche Kampfstände vernichtet. An der Wolchow-Front scheiterten konzentrische Augrisse des Feindes gegen einen Brückenkopf an der tapferen Hal tung der Besatzung. Im Nahkampf vernichtete sie am 8. und v. Juni 24 Panzer. I« Nordafrika fande« auch gestern heftige Kämpfe statt. Feindliche Gegenangriffe wurde« blutig abgewiesen. Die Luftwaffe griff in der »ergaygeue« Nacht das Hafen gebiet von Great Narmouth mit Bombe« schwere« Ka libers a«. U«terseeboote versenkte« in amerikanische« Gewässer« acht foixdliche Haudelsschisse mit zusamme» 41990 «NT. sowie eine« Bewacher «ad beschädigte« ei« weiteres großes Handelsschiff durch Torpekotreffer. An ber rauadische« Küste wurde« zwei Fischkutter -urch Artillerie versenkt. Abschied von Reinhard Heydrich Höchste Auszeichnung für deu stellv?' Relchsproleklor Der Staatsakt in der Neuen Reichskanzlei gab der Trauer vrr nationalsozialistischen Bewcaüng und des deutschen Bölkes l-rredien Ausdruck, er wurde darüber hinaus zu einem flammen den Bekenntnis zu den Symbolen, für die Reinhard Heydrich gefallen ist. 2m Ehrenhof der Neuen Reichskanzlei hatte ein Ehr.m- bataillon der Waffen-SS. Aufstellung genommen. Auf den Stufen der Freitreppe, vor Arno Brekers sinnbildhaften Figu ren „Partei" und Wehrmacht", türmten sich die Kränze, Zeichen der Verehrung und der Teilnahme Bald nach 14 Uhr finden sich die Trauergäste ein Mit der Hakenkreuzfahne, für die er lebte und starb, ist der Sarg im Mosaiksaal aufgebahrt. Auf den Stufen des Podiums sind Kränze niedergeleat, auf einem Stän der zur Rechten der mit weißen Kallas und Lilien geschmückte Kranz des Führers. Ueber den schwarzverkleideten Pylonen lodern die Flammen. Gegen 15 Uhr haben die Trauergäste Platz genommen. Es find wohl vollzählig vertreten alle Reichsminister, alle Reichs leiter und Gauleiter, die hohe Generalität und Admiralität der Wehrmacht, das gesamte Führerkorps der SS. und der Polizei. Auch die diplomatischen Vertreter sind anwesend. 2n der eriten Reihe sieht man zur Rechten den Reichsmarschall und den SS-Oberst-Eruppensührer und Generaloberst der Polizei Daluege, den kommissarisch beauftragten Nachsolger ven ES.-Lbergruppensührer Heydrich, sowie den ständigen Verireter des Reichsprotektors in Böhmen und Mähren, Staatssekretär ES.-Eruppenführer K. H. Frank, zur Linken Staatspräsi dent Dr. Hacha mit den Mitgliedern der Protektoratsregie, rung. Stille und Erwartung liegt über dem Raum. Kurz vor Besinn oer Trauerseter triin Vriaadefübrer Gebhardt mit den Der Führer mit den beiden Söhnen des von feiger Mörder- Hand gefallenen Stellvertretenden Reichsprotektors in Böh- mn und Mähren, ^-Obergruppenführer Heydrich. (Presse-Hoffmann, M.) Der Führer verleiht dem als Blutzeugen gefallenen V- Obergruppenführer als zweitem Deutschen nach dem Partei genossen Todt Sie höchste deutsche Auszeichnung, die Oberste Stufe des Deutschen Ordens. (Presse-Hoffmann, M.) ! r- s beiden Sehnen des toten SS-Obergruppenführers im Moiack- saal ein. Frau Heydrich mutz mit Rücksicht auf ihren Gesundheits zustand dem Trauerakt sernbleiüen. Dann betritt der Führer, begleitet vom Reichs führer CS Heinrich Himmler den Saal. Er durchschreitet den Mittelgang, bleibt vor dem Katafalk stehen Und griffst den Toten, der alles für ihn gab. mit erhobenem Arm. Tie Klänge der Trauermusik aus oer Götterdämmerung von Richard Wagner schweben durch den Saal, gespielt von der Ctaaiskapelle unter Leitung von Professor Heger. Als sie ver klungen sind, tritt der Reichsfükrer SS an das Redner pult, Mit Worten stolzer Trauer würdigt er die Persönlichkeit, das Lebenswerk, das Kämpfen und die Treue seines Freundes und Kameraden Reinhard Heydrich. Es sind erhebende und bei alle» Trauer von Herzen kommende, mannhafte Worte, die der Rcichssührer dem Toten widmet. Himmler: Für immer le«chttndes »eilplet Der Reichsführer SS führte «. a. aus: Mit dem Tod« de« SS-Obergruppenführers Reinharv Heydrich, des stellvertretenden Reichsprotektors in Böhmen und Mähren und Chefs des SD. und der Sicherheitspolizei^.hat.di« Fortsetzung auf Leite S) Daker Ouacirst8ckiiau26 kekordkimmel! „Vom Arbeitstisch des Präsidenten Roosevelt aus ge langte am Montag ein« gewaltig« Kriegsvorlage zur Finanzierung der Offensive für die Zermalmung der Achsenmächte zum Capitol-Hügel, Die alle Rekorde brechende Finanzvorlage, die weit größer« Sum me n enthält als jede andere, die jemals von irgend einer gesetzgebenden Körperschaft irgendwo in der Welt burchberaten worden ist, hat es mit einem Gesamt betrag von 89,4 Milliarden Dollars zu tun." So «ine echte USA.-Meldung. Dis Einbringung eines Staatshaushaltes ist eine nüch terne Angelegenheit und in der Regel ist es nicht di« Ne gierung, sondern die Opposition, die wegen der Höhe der Aufwendungen Lärm schlägt. Die Washingtoner Negierung weicht von diesem allge meinen Brauch wesentlich ab. Sie begleitet die Einbringung d«s Staatshaushaltes mit Posaunenstößen, mit einem rich tigen „Tra-ra", das in den Ohren gellt. Wir haben gerade dieses Beispiel gewählt. Den» der trockene Staatshaushalt bietet sicherlich keine sehr große Rechtfertigung für einen nationalen Begeisterungsrausch, wie er bei einem Schlachtenbericht immerhin noch verständ lich ist. Der Zweck dieses Beispiels ist, den amerikanischen Rekordfimmel — gröber gesagt: di« Quabratschnauz« — in typischer Reinkultur zu zeigen — soweit das noch nötig ist. Denn im allgemeinen weiß jeder Europäer, daß der Nanke« nur bei sich zu Haus« alles groß und vortrefflich findet, baß er sein« eigen« — oft große — Leistungsfähigkeit mit immer neuen Zahlen beweisen will, daß «r auf alles, was ,,1rn» ameriaknisch" ist, mit offener oder schlecht verhehlter Ver achtung herabsteht. Woher kommt nun diese Quadratschnauze? Was hat Anlaß -ur Entwicklung des RekordftmmelS gegeben? Auch dies« Eigenschaften müssen ihre Ursache haben. Und sie haben eins Ursache! Bis zum Jahre 1790 wandsvten in -i« Bereinigten Staa ten X Millionen Menschen ein; iir den folgenden SV Jahren bis 18S0 betrug die zusätzliche Einwanderung X Million. Seit 1820 bis 1SSS, also in IIS Jahren, wan-erten dagegen weiter« SS Millionen Menschen «in! Diese Menschen mußte» amerikanisiert oder „eingeschmol- zen" werden. Dts Bereinigten Staaten bezeichnen sich gern selbst als ein „smelting pot", als Schmelztiegel. Wollten st« die Aufgabe eines Schmelztiegels erfüllen, so durften di« Einwanderer mrr genau so Rohstoff fein wie das Erz Roh stoff für den Schmelzofen oder die Hütte ist, um dann erst das blank« Kupfer oder den guten Stahl zu liefern. Alle Beziehungen der Einwanderer mit ihren Heimat ländern mußten unter-, möglichst zerbrochen werden. Ihnen mußten dis Bereinigten Staaten als bas Land der Ver heißung erscheinen. In diesem Sinn nennen di« Ameri kaner ihr Land „God's own Country", also: Gottes eigenes Land. Hier waren Weit« und Breite, hier waren Auf stiegsmöglichkeiten, hier könnt« jeder nach seiner eigenen Fasson leben und selig werden, hier wurden di« Menschen recht« verkündet, hier wurde von Gedanken- und R«be- freiheit gesprochen. Vieles war so: Die weiten Prärien lockten die Aben teurer. Nach Westen ging der große Zug. Das Leben mußte eingesetzt werden; aber oft lohnte der Einsatz. Es gab wenigstens so viele, die es „zu otivas brachten", daß die sehr vielen Opfer, di« an der Straße des Erfolges liegen blieben, tibersehen wurden. Das war di« Stimmung, aus der Goethe di« berühmten Vers« schrieb: „Amerika, dn hast es bester, als unser Kontinent." Allein diese Frühzeit Amerikas überdeckt mit ihrem Mor genrot noch das wirkliche Amerika unserer Tage. Zwischen durch liegt di« Zeit der Masseneinwanderung, in der auch bas westeuropäisch« Element immer mehr zu Gunsten der osteuropäischen Einwanderung zurticktrat. Diese Ein wanderer strebten nicht mehr in di« Weit«, um Neuland unter den Pflug zu nehmen. Sie bildeten Riesenstädte, die aus dem Boden hervorschossen. Wir kennen die Erschei nungen der frühen Industrialisierung in unserem alten Europa zur Genüge. In Amerika wurde ohne jede Hem mung jener „Fortschritt" proklamiert, ber di« Rücksichts losigkeit des höchsten Nutzens, ber Rckordöividenb«, des abso luten Gewinnstrobens ist. Auch bis Einwanderer, di« in dies« Großstädte und Jndustri«revi«re kamen, mußten zu „Amerikanern" gemacht werden, so schwer das ost halten mochte. Neulich hat Roosevelt bitter geklagt, daß viel« Hunderttausend« von «ingezogeuen Rekruten zum Militär dienst unfähig seien, weil st« nicht lesen und schreiben könn te». In der Einwanderung der Millionen „billiger Hände" liegt der Grund. Kinder, di« oft im Ausland geboren waren, sollten plötzlich in amerikanische Schulen gehen. Sts blieben zurück. Niemand half ihnen, den Sprung von der heimatlichen Sprache zu dem anrevikanischen Englisch zu machen. Dio Talentiertesten mögen sich irgendwie — mehr schlecht als recht — durchgesctzt haben, Di« große Mass« blieb analphabetisch. Diese Mass« muß mindestens auch von der Negierung beeindruckt und erfaßt worden. Di« gröbsten Effekt« sind g«rada recht. Wenn Washington diesen Menschen nicht dt« Kunst des Lesens und Schreibens schenkt«, so mußt« «S den Analphabeten «inen Ersatz bieten. Der Ersatz besteht darin, daß diesen Analphabeten klargemacht wird, sie feien all«» anderen Völkern überlegen, sie seien die berufenen Kreuz»