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Nr. 8: Rezitativ (Sopran) Verzeiht, ihr mächtigen Naturgewalten, wenn eine Nymphe hier erscheint und eure Reden störet. Euer Eifer ist recht, die Sache groß und kostbar, die ihn nähret. Mir ist ja die Lust noch voll bewußt und aller Nymphen frohes Scherzen, so wir bei unsers Siegeshelden Ankunft spürten, der da verdient, daß alle Kreaturen ihre Herzen als Zeichen ihrer Dankbarkeit ihm her zu einem Opfer führten. Doch hört, was sich mein Mund erkühnt euch vorzusagen: Sagt, ist es nicht als Mahnung zu verstehen, das ganze Land im Frühlingsglanz zu sehen, nachdem der Winter endlich uns verlassen? Die Sonne schenkt uns ihre lang ersehnten Strahlen; drum, wenn sie künftig sich an manchen frühen Tagen verborgen hält, soll’n wir auch ohne Klagen uns in Geduld und Hoffnung fassen. Nr. 9: Arie (Sopran) Hört doch! Der sanften Flöten Chor erfreut die Brust, ergötzt das Ohr, des itzt erwachten Frühlings Stärke macht diese nette Harmonie und tut noch größ’re Wunderwerke, dies merkt und stimmt doch auch wie sie. Nr. 10: Rezitativ (Baß, Tenor, Alt, Sopran) Wohlan, laßt uns voll Freude sein, der holde Frühling ziehet ein. Er hat des Winters Macht zerstört durch seinen Willen, Er ist bedacht, der Menschen Wunsch und all ihr Sehnen zu erfüllen. Er macht die ganze Erde neu. Doch schaut, wie kommt's, daß überall das Land erstrahlet im Feierkleid und Blütenpracht? Wie sind so warm der Sonne Strahlen? Ach! Irr’ ich nicht, so seh’ ich, wie das längst gewünschte Licht durch einen Glanz mich rühret, von dem der Lenz, der Erde süße Lust, auch seinen Namen führet. Ei! Nun wohlan! Da uns Gelegenheit und Zeit die Hände beut, so stimmt mit mir noch einmal an: Nr. 11 (Chor) Die himmlische Vorsicht der ewigen Güte, sie schenket den Frühling uns immer aufs neu. So lang unsre Augen beseligt noch schauen die frühlingsbeglückten, neu grünenden Auen, erhebe und rühme stets unser Gemüte, o Herr, deine Treu! IV-15-4 Pz 1442-63 800 1118