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Momuer V Tageblatt und Anzeiger I Montag, 23. Mürz 1942 110. Jahrgang Ar. 89 Da» Achopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint w»rk- tägliiK. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NNl., ^ulieUgkkllhr S0 Pf. — Bestellungen werden In unfern Geschäftsstelle, von den Boten, fowl» von allen Poftanftalten angenommen. Anreia, n p r»if»: Dl» 40 mm breit« Nllmmeterzeil» 7 Pf.; dl» -0 mm breite Mllim«t»rzeil« im Texiteil SS Pf.; RachlatzstaAel L; Ziffer- und Nachwei»-GebUhr SS Pf. zuzüglich- Porto. Da» «Zschopau»» Tegeblett und Anzeiger" ist da» zur B»röff«ntlichung o«r amtlichen Bekanntmachungen de» Land rat» z» Zlöda und de» Bürgermeister» zu Zschopau bebördlicherfeit« bestimmt« Blatt und «nthält dl« amtlichen Bekanntmachungen d«» Zinanzamt«» Zschopau — Bankkonten: Bolk»b«ck Zschopau, «. S. m. b. 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Auch an der übrigen Ostfront waren di« dentschen Truppen bei der Abwehr feindlicher Angriffe und bet Eigenen Angriff-Unternehmungen erfolgreich.» Bei Luftangriffe« w«rde« über SV» feindliche Fahrzeuge aller Art u«d 23 Eisenbahuzüge zerstört. Die Sowjets ver» loreu am gestrige« Tage 54 Flugzeuge. I« der Zeit vom 18. bis SS. März wurde« a« der Ost front 137 feindliche Panzer vernichtet. In Nordafrika zogen sich die am S1. März geworfene« britische« Kräfte im Raume ostwärts Martuba weiter z«» rück. Vor der «ordafrikauischen Küste versenkte« devtsche Kampffliegerkräfte in kühnem Angriff ans einem von vri» »tischen Seestreitkräfte« gesicherte« Geleitzng ei« Handels schiff von voll» BNT. Zwei weitere Handelsschiffe bliebe« «ach Bombentreffer« liege«. Ans Malta erzielte« deutsche Jagd- ««- Sturzkampf flugzeuge Bombeuvolltreffer in Flugplatzanlage«. Siebe« britische Flugzeuge wurde« am Bod-m zervört. zwei «ei tere i« Lustkämpse« albgeschosie«. Japaner nur noch 188 Kilomeler von Vor! Moresby enlfernl Aeve wirkungsvolle Luftangriffe gegen uordaustraiifche hüfeu Der japanische Vormarsch auf Neu-Guinea dauert an. Schnelle japanische Abteilungen erreichten «inen Punkt, der nur etwa 160 km von Port Moresby, der Hauptstadt von Papua entfernt ist. Die japanisch« Luftwaffe belegte am so. und 21. März wiederum die militärisch wichtigen An lagen von Port Moresby, Somerset in Nordaustralien und Port Darmwin mit Bomben. In Port Darwin wurde ein feindliches Handelsschiff mittlerer Gröhe in Brand ge worfen. UwMiwea I» Aufruhr Kopfjäger plünder« die Plantage«. — Britische Solo«iak» Politik bei der Bewährungsprobe wieder einmal gescheuert. Wirrend die javamische« Tr«ppe« ans Neuguinea i« raschem Vormarsch di« strategisch wichtigen Punkt«, so vor - cm -eu Australien gegenüberliegende« Hase« Port Mo- ;by bedrohen, ist ««ter de« kriegerische« Eingeborene« der ieseuiusek, -e« dünkelhäutige« PapnaS, ei« wilder Aufruhr ausgebrochen. Zwischen den einzelnen Stämmen sind blutig? Fehden entbrannt, jedoch richten sich die Gewaltakte dar Eingebo renen auch gegen bas Leben und Eigentum der dort leben den Engländer und Australier. Di« britische Kolonkalpoli- tik, di« sich auf brutaler Unterdrückung und Ausbeutung dor Bevölkerung begründet, hat also auch auf Neuguinea in der Stunde Ler Gefahr di« Bewährungsprobe nicht bestände«. Wi« s«chs Bergleute, bi« von ihren Arbeitsplätzen in der Nähe des Flusses Sepik im australischen Mandats gebiet geflohen waren, einer Agenturmel-ung aus Port Moresby zufolge berichten, toben zwischen den dortigen Kopfjägevstämmen erbitterte Kämpfe. Nach einem japa nischen Luftangriff gegen Madang und andere Küstenplätze sei Lis australisch» ZiviLverwaltung zurückgezogen worden und Lie Eingeborenen hätte« sofort die Gelegenheit ergrif fen, die alt« Streitaxt wieder auszngraben. In den dichten Urwäldern am Sepikfluß bekämpften sich bi« Eingeborenen» Stämme mit Blasrohren, Bumerangs und ähnlichen Waf fen. Di« alten Kopfjagden schi«n«n wieder aufzuleben, und «s sehe ganz so aus, als wenn die Streitigkeit«« sich immer mehr auch auf andere Gebiete Neu-GuineaS auSbretteten. Weiter wirb gemeldet, daß bi«-Eingeborenen auch auf den Plantagen Plünderungen vornehmen, rauben und bi« Ge bäude zerstören. Di« wenigen Engländer und Australier, bi« überhaupt noch in den erwähnten Gegenden zurück blieben, seien ernsten Gefahren ausgesetzt. Irgendwelche Nachrichten über ihr Schicksal seien bisher nicht «ingegangen. Di« wilden Gebirgsstämmo sollen sich mit den Kannibalen des Flachlandes vereinigt haben und nun gemeinsam «ine systematische Plünderung Ler Plantagen begonnen haben. Di« Behörden bezeichneten di«fe Eingeborenen-UnruLew als völlig unerwartet und sehr ernst. Vormarsch der Sowsels zum persischen Golf Bolschewistische Vorbereitungen zur Besetzung des gauzeu westlichen Frans Nach hier vorliogenbe« Meldnnge« aus gut unterrichte ter iranischer Quelle hat die Sowjetunio« di« Absicht, ihr« Besatzungstruppe« i« Ira« bis zum Persische« Golf vor rücke« z« lasse«. Die Bolschewisten begründete« ihre For derung «ach einer Aeuberung der sowjetisch-britische« De markationslinie damit, daß die Verbiwd««gsli«ie« nach de« Ei«f«hrhLfe» im Persische« Golf verbessert ««- gegen jede Bedrohung geschützt werden müßte«. Di« Sowjettruppe« solle« bereits i« -er Gegend von Swleima«ya fMoss«lgebiet) und Chauikin fau -er iranisch- irakischen Grenze) stehen und Vorbereitungen znr Be setzung -es gesamten westliche« Teiles vo« Ira« bis znm Persische« Golf getroffen haben. herzlicher Handschreiben de» Sichrer» an Geaeralseldmarschall von Lnndsledk Der Führer ließ durch seine« Lhefadjuta«te« der Wehr macht, Generalmajor Schmundt, dem Generalfeldmarsch a ll vo« Rnndstedt, der sich nach seiner Ge«es««g wieder ans verantwortungsvolle« Pofte« befindet, ei« i» herzliche« Worten gehaltenes Handschreibe« überreiche«, i« dem er der hohe« Verdienste des Krldmarschalls i« Krieg nud Frieden gedachte. „OenersL Hunger" - ein britiscker Verdünäeter? Seit einigen Wochen marschieren die englischen Staats männer geradezu schockweise auf, um darzulegen, infolge der Schiffsraumnot müsse der Brite seinen Riemen noch enger schnallen. Der Ernährungsminister Lord Woolton, im Zivilberuf der grüßte Warenhausbesitzer Londons, sagte im Unterhaus, er sei zu sehr drastischen Einschränkungs- Maßnahmen genötigt. Er habe viele Briefe erhalten, worin er als Trottel bezeichnet würde, aber das ändere nichts an der Tatsache, daß die Briten wahrscheinlich mit der neuen und sehr empfindlichen Rationierung nicht das Maß ihrer Entbehrungen erreicht hätten. Schließlich könne man ja in England auch und ausschließlich von Gemüse leben! Dem Briten, der «inst der größte Fleischesser der Welt war, dessen Fleischrationen sich jetzt schon so verringert haben, daß ein bekanntes englisches Witzblatt «ine Familie um einen Tisch versammelt brachte, wobei der Hausherr sich ver teidigte, er habe nicht gewußt, daß die oon ihm verschlun gene Fettgriebe die Ration für die ganze Woche und für di« ganz« sechsköpfige Familie darstelle, wird «S dabet kalt über den Rücken gelaufen sein. Der englisch« Landwirt- .schastsminister Hudson hat schon vor zwei Jahren den Briten Plausibel gemacht, es fei doch empfehlenswert, Mohrrüben anzubauen. Jetzt schildert er, wi« schön «S wär«, wenn ganz England gewissermaßen «in Mohrrübenfeld würde, und d«r paralamentartsche Unterstaatssekr«tär Lloyd George, der Sohn de» noch Ueberlebenden der Großen Vier, die sich nachher al» di« wahnwitzigsten Staatsmänner der Welt geschichte entpuppt haben, sagte trauernd: An der ganzen Lage seien di« deutschen U-Boote schuld. Die strenger» Rationierung, da» war da» A und O aller, müsse Vorgenome m«n werden, weil die Zufuhr«» au» Ostasten, Australien und Neuseeland infolge der Kriegseinwirkungen den Briten fehlten. Neuseeland liefert« vor allem Butter, kondensierte siert« Milch und Fleisch, Australien Hammelfleisch, das in der britischen Küche ein« ausschlaggebende Roll« spielte. Der Indische und Burma-Reis fehlt, usw. Sogar Lor- Halifax, Churchills Botschafter in Washington, erzählt« jetzt in einer Rundfunkansprache den Nankees, der Verlust ganz Westeuropas hab« di« Briten einer großen Anzahl von Kriegsmaterialien, großer Mengen von Eiern, Butter. Speck, Holz usw. beraubt. Früher seien dies« Mengen gleich Nach England gekommen. Jetzt müßten sie den langen Weg über den Atlantik zurücklegen, und das will« die Achse sehr gut; Tag und Nacht gehe die Schlacht auf allen sieben Meeren weiter, ein erbitterter, ruheloser Kampf gegen deutsche U-Boote und Flugzeuge. England müssa 80 bis 40 Millionen Tonnen jährlich einführen, um einen Krieg von solchem Ausmaß zu führest und um das Volk zu ernähren. Aber die britische Handelsflotte habe unge heure Verluste, die Lage sei dadurch kritisch geworden, und überdies habe England nicht genug Schiffe, um seinen Besitzstand durch Truppentsendungen und Nachschub für si« zu halten. Man versteht, daß die Lage sehr ernst geworden ist, wenn also die englischen Koryphäen schreien und jam mern. Denn der Erfolg der deutschen U-Boote wird erst dann zugegeben, wenn für Englands Krieg Matthäi am Letzten herannaht. Die Schlacht gegen den General Zeit haben Roosevelt und Churchill verloren, die Schlacht gegen den General Winter haben di« Deutschen im Osten gewonnen. Der mit viel Geschrei gerühmte General Hunger kämpft jetzt nicht für die Engländer, das steht fest. Die letzten Monate der Schlacht im Atlantik und im Pazifik haben die tödlichen Gefahren aufgewiesen, die für England sich türmen, weil Bild links: Ein Lautsprecherwagen der PK verkündet die Abschaffuirg der Kolchvsenwirtschaft. (PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Pincornelly, PBZ-, Z.) — Bild rechts: Reichs arbeitsdienst im Kriegscinsatz. Die Hallett eines soeben eroberten sowjetischen Flugplatzes sind bereits zur Aufnahme deutscher Flugzeuge hergerichtet, und schon stehen di« Männer des Reichsarbeitsdienstes bereit, um die Maschinen für den Angriff mit Bomben zu beladen. (PK.-Aufnahme:KriegSberichter Tomaschek, RAD., Z.)