Volltext Seite (XML)
«r. 81 Zschopauer Tageblatt uub «»-«-er De»«crStag,» Mär, 1»« «A»6 Roman von Erika Leffler (12. Fortsetzung.) Die Apollonia schwieg. Sie sah von ihrer Arbeit auf uno warf sie im selben Augenblick hastig beiseite, benn bie Baro nin, lief in den Streckstuhl ,urlickgelehnt, war noch bleicher als zuvor. Sie hatte die Augen fest geschlossen, und ihre feinen Hände umkrampften bie beiden Seitenlehnen. ,Hch mutz inS HauS, Apollonia", sagte die junge Frau mit ein wenig heiserer Stimme. „Ich wollte nkcht unter brechen, aber — eS fängt wohl an." Sabine sprang auf. „WaS hast du, Mama?" .Nur schlimme Kopfschmerzen", lächelte die Baronin mühsam. „Armeö Kind, nun mutz ich mich hinlegcn, und sie hat nichts von ihrem Geburtstag." „Können Euer Gnaden gehen?" erkundigte sich Apollonia erregt. „Aber jal" Die junge Frau erhob sich langsam und drückte das Kind sanft gegen ihre Knie. „Jetzt ist es eben wieder vorbei." „Dann rasch!" meinte die alte Böhmin, ihre Herrin fest am Arm nehmend. Sie wanderten zu drttt über den Rasen. Sabine wehrte bie tanzenden Hunde ab, um der Mama besser ins Gesicht sehen zu können. „Es ist gar nichts, Schäfchen", beruhigte sie' die Stief mutter sanft. „Nur, bah du nu«, bis der Vater kommt, keine Gesellschaft halben wirst," „Ich will ganz still bei dir sitzen, wenn -u ins Bett muht", versprach das Kind, ihre Hand streichelnd. „Nun ja, vielleicht nachher", nickte die junge Frau ge duldig. ,^etzt muh ich aber ein bihchen schlafen. Sagen Sie, Apollonia — woher haben Sie eigentlich all ihre Märchen? Ich kenne keins davon, und sie sind sehr schön!" ,Ach hab' sie viele, viele Male von der Frau Gräfin Ber- licz erzählen hören, die die Grohmnttcr non der Barnin Irene gewesen ist. Und wett Lt« Baronin Irene al» Sind gerade so toll danach war wie jetzt die Baroneß Sabine, hab' ich sie ihr abends vor. dem Schlafengehen immer noch einmal herbeten müssen. Wenn ich eins davon erzähle, seh ich auch heute noch die Frau Gräfin vor mir, mit ihren weihen Haa ren und den großen, schwarzen Ohrringen, die sie jeden Tag getragen hat: Und dann ist miri als ob sie selbst aus mir heraus zu reden anfinge, denn ich hab' ein gutes Gedächtnis, es ist da kein Wort, baS ich »eglaß, zuviel sag oder anders setze, wie ste'S getan hat: Ich könnt heut noch alles aufschrei- ven und mit gutem Gewissen beschwören, daß kein Wort da bei ist, was sie nicht gesprochen hat." „Das glaub ich gern", nickte die Baronin freundlich. „Nun auf Wiedersehen, Schäfchen.! Set brav uu- bleib unten. Apollonia kommt gleich zu dir." Als oer Hausherr abends aus dem Bahnhofsgebäude trat, war.er überrascht, in dem wartenden Wagen seine kleine Tochter zn finden, die, ungeduldig auf dem grauen Polster sitz herumzappclnd, nicht einmal schweigen konnte, bis er eingestiegen war. „Vater, Vater!" schrie sie ihm strahlenden Angesichts ent gegen. „Du brauchst gar nichts mehr mitzubringen. Wir haben ein Brüderchen gekriegt! Um sechs Uhr ist es ange kommen, und ich glaube, die beiden Männer, Lie mittags mit dem Auto vorgefahren sind und so lange da waren, haben es mitgebracht. Ich hab's schon gesehen. ES ist ganz rot und liegt bei der Mama im Bett. Die sagt, sie muh eS warmhalten, damit es nicht friert, wcil's doch noch so sehr klein ist und keine Haare hat." meine Frau wohl?" fragte der Varon, jäh auf den Sitz niedersinkend. Franz, der den Wagenschlag in der Hand hielt, da Anton bie Pferde nicht auS der Hand lassen konnte, nickte seinem Herrn beruhigend zu. „Alles in Ordnung, Herr Baron! Die Frau Baroni« hat mich rufen lassen und mir durch die Tür gesagt, ich sollte schön grüßen. Ich gratuliere auch schön, Herr Baron!" „Ebenfalls Veste Glückwünsche!" trompetete der beschäf tigte Anton vom Bock herab. ' „Danke!" saUe Harr, von Meister mit schwankender Stimme. „Danke! Fahrt zu, Jungens, Laß wir nach Hause kommen!" Und während der Wagen in halsbrecherischem Tempo um die Ecke der Bahnhofstraße flog, hörte Sabine ihren Baier, der Ne fest umfaßt hielt, mehrmals ausftühnen: «Gott sei Dank!" tV Das Brüderchen, mit so viel ihm von allen Seiten em» geg-nstrahlender Freude empfangen mrd acht Tage nach sei ner Geburt von Pastor Brinkmann auf den Namen Ger hard getauft, war ein schwaches Kind. Die Sorge um sein mtibe flackerndes Lebensflämmchen, das sich trotz aller Mühen nicht zum kraftvollen Leuchten aufschwtngen wollte, ließ Sa bine ein wenig in den Hintergrund Ler Ereignisse treten. Sie bekam noch keine Erzieherin, wie es ursprünglich ge plant worden war, sondern kehrte wieder zu ihrer alten Freundschaft mit -er Hühnerfrau und den Voxerhunden zu rück, benn Apollonia und die Mama hatten Tag und Nacht mit dem kleinen Bruder zu tun, der zu wenig schlief und zn viel schrie; sie durfte nur manchmal neben seinem Korb wagen sitzen, ohne sich im geringsten zu rühren, damit das Kind nicht erwachte. Ihre begeisterten Träume von behutsamem Spazieren fahren des Babys, bas in ihrem neuen Preppenwagen liegen sollte, den sic selbst ganz sachte über die breiten Parkwege schob, erfüllten sich nicht. Aerzte kamen und gingen, aber sie konnten es nicht verhindern, -ah bas Kind immer schwächer wurde, ebensowenig wie sie imstande waren, seinem Schick- salßlauf Einhalt zu gebieten, der genau einen Monat nach seiner Geburt in bas Jenseits eimnündete. Nun begann Las Gesetz LeS Todes seine lastende Hand auf Las Leben im Schloß zu legen. Sabine, um die sich nie mand kümmerte, lief verstört durch bie Zimmer. Der Vater war schweigsam uns blieb fast ben ganzen Tag unsichtbar, legte sie aber schüchtern ihre Finger auf bie Türklinke, er wies sich -er Eingang zu feinem Zimmer verschlossen. (Forts, folgt.) AmMGe Anreisen In -er 36. Zuteiluwgsperiode wird an Verbraucher) bi« im Besitz« einer rosa«n Nährmittelkarte find, als Sonder zuteilung «ine Normaldos« Kondensmilch ausgegeben. Die Verbraucher werden hiermit aufgefordert, bis 10. 3. 1942 ihre Nährmittelkarte 34 einem Verteiler vorzulegen, der bie Abschnitte N 28 / N 29 abtrennt und den Stammabschnitt mit seinem Firmenstempel und dem Zusatz „Kond«nSmilch" oersieht. Die Kl«invert«iler haben diese Doppelabschnitt« zu 90 Stück (Inhalt ein«r Normalkiste) auf Bog«n aufzu kleben und diese ihrem Vorli«fcrant«n zu übergeben. Zivil- und Kriegsgefangene, Zivilpolen und Juden er halten Sie Sonderzuteilung nicht. Für die in Anstalten und Lagern verpflegten Verbrau cher sind Bezugsscheine V auszustellen. Die Scheine find bis 10. 8. 1942 bei einem Klei »verteil« r abzugeben. Flöha, den 8. März 1942. Der Laudrat. Alle Verbraucher, die im Besitze «tn«r rosaen Nährmittel karts sind, «rhalt«n gegen Abgabe des Abschnittes N 27 der rosaen Nährmittelkarto 84 A kg Aepsel. Die Belieferung kann nicht auf einmal, sondern nur nach Eingang der Ware «rfolgen. Di« Verteiler haben die Abschnitte auszubewahren. Flöha, am 4. 8. 1942. ' Der Laudrat. ^ukwartunx kür 3 Stunden in cker Wocke g e s u c k t. krau 8ckolr, Oerbergasse 9 Sucde sotort ein gesundes, kinderliebes Sckulmääcken 12 dis 13 sabre. Wo? sagt das Tageblatt. prl., 28 s., mit 8 -ton. alt. ges. lungen, «ucbt baldigst Stelle la krauanl. klausk. wo evtl, ein Kind da ist. ituck nlclit krauenl. ttausk. sngenekm. In 2sckopau od. Umgegend. Werte ^nged. unt. ,L. 8. S4" an das Tageblatt. 2 sWzUkr« I verkauft zu je 10 — RM. de« Zschopau, Adolf-Hitler-Str. 81 kirau reicht mit ihren Waschmittel» immer gut au, und Kommt nie in Verlegen heit; ihre Wasche ist blütenweik und wird beim Waschen geschont. knau scnus.« verbraucht ruviel Waschmittel und macht sich unnötige Arbeit z ihr« Wäsche wird nur durch lange» Lochen und «tarir« kleiden Klar. Son» «inkoekl brau tzlüller lsr klug. Lie lockert den Lcbmutr nickt aur vor dem üVasckea, sie löst ibo gleich richtig aut. Daru verwendet sie Burnus» den Lchmuvdöser, der auch das V^arscr weich macht. Deshalb kra§t krau hsüfter lieber noch einmal nach» wenn Burnus nicht gleich er hältlich ist. Lie kommt trotzdem nicht in Verlegenheit, denn Burnus sparsam im Qebrauck. Vos mack* «>sn vnlsrsckis^ ß §ckmuiLlö§6N rnit 6er Doppel Wirkung LchmutrauLIöseo schon beim Linwcicken — darauf kommt es aal Burnus enthält V^irkstoüe, die den ^VascheschmutL auf natürlichem ^exe so auflüsea, daÜ er in» Binweichvasser übergeht und «ich nicht wieder aut der Wäsche keLtretaea Kana. Deshalb heiüt Burnus eben „Der Lcbmutrlöser". Das Lcwebe wird von Burnus niemals an- xegriden. Laaxes soeben und scharfes Beibeo de» V^aschc werden überdüssiz, — die halbe ^Vascdar- beit, Waschmittel, Seife und Beueruaa werden xe- VU Wäsche wird geschont und kält länger! llsmmeMkpiele kdiopsu WWWi« ß sMilim OoMau sllrrgsh.), im btärr 1942. ÜckopSUSf IsgeblsN suebsn slls im Telekonische Vorbestellungen auk Llnirittskartea können nickt mekr angenommen werden, da dla plütre nickt numeriert sind. j — Jugendliebe Kaden keinen 2 utr 11 t 1 — Alleinstehender Mann sucht eine alleinstehende Frau o. Anhang, mittlere Statur, End« KO, al» zwecks späterer Heirat. Angebot« unter „P. E. öS" an da« Tageblatt erbeten Nie me DumMse zu verkaufen, Gröhe 4L Preis 1S - RM. Wo? sagt das Tageblatt. Kheruna« Licht, Ischias, (-Usder- und Qslsnk- «dunerr«», Orlpps und BrkllltunK»- kraukhstton, hlsrvsn- nnd Loplsehmerrsu. 8«ckt«v §1« lvk.lt vvd kr«1. 6« ?«ckuvs> LS ^.bl«U«i vw kV kt«.l LdiUU. I» ^lav^potk^«». Vwüktev »uck 8ta uv, «der lkw LLKyuvrsvl ^krMersl Nwikvt« kltkub« k» AläklKä KÜKIL in dem v^-6roLttIm vavlL8aFUll8! Kür die vielen beweise inniger Anteil nahme beim Heimgänge unseres lieben llntschlakenen, Herrn krieärtck O8kar Uriels sagen wir hierdurch unseren herrlich sten Dank. Lesondsren Dank dar ös- trisdskührung und Oekolgschatt dar kirma dlax Kreissig, Oomau, und dem ORK., Ortsgruppe Oornau. vle trauernden Hinterbliebenen. lm Beiprogramm: Vie neuere äeul8eke VVockensekau WeAnzeW I Helses Mbe»! , Neuls letrter icn än All MW. KilldeiM MU Matratze für kjShr. Kind zu kaufen gesucht. Angebot« unt- ,B. D. K4^ an das Tageblatt. Gebrauchter, guterhaltener MdersMtWW zu kaufen gesucht. Heleile GraWer D«ethovenstr. s