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ZWMuer V Tageblatt und Anzeiger Da, „Zschopau«, Lag»b!att »ad An,»ig,r' ist da» ,ur Veröffentlichung o»r amtlich,» Bekanntmachungen d<» Landrat» m Zlöha und de» Bürgermeister» w Zschopau bebördlicherselt» bestimmt» Blatt und enthält dl, amtlichen Bekanntmachung»« de» Zinanramte» Zschopau — Bankkonten: Volk»da»k Zschopau, « S. ». b. tz.; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipiig 42»84 — Rus r!2 Zeitung sür di, Orte: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannrdorf, Sorna», tzohndorf, Krumd«rm«r»dorf, Scharf,nsteln, Schlö-chen/Lrrg»-., Waldkirchen/Lrigeb., Weihbach, Wilischthal, Witzschdors. Anstiainpriistt Dl» 4- mm breit, NilllnueterieU« 7 Pf.; di, -0 mm breit« Aiilümeterieile im Lexiteil SS Pf.; Nochlaßstaffel L; Ziffer- und Nachwei»-Gebühr Sä Pf. wlügüch Porto. Da» ..Zschopauer Lageblatt und Anzeiger« erscheint werk täglich. Äonatlicher Dezugrprei» 1.70 RAI., ZusteHzebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalton angenommen. Nr. 48 Donnerstag, 26. Februar 1842 110. Jahrgang ll-Vooteversenllenwenere52MWT.M Sowjets verloren innerhalb 10 Tagen 40Z Ilugzeuge bei nur 28 eigenen Verlusten Aus -em Führerhauptquarti«r, 26. Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Ostem wurde« zahlreiche Vorstöße schwächerer feind licher Kräfte abgowiesen. Schwere Artillerie des Heeres nalhm kriegswichtige Anlage« in Leningrad «nter wirksames Fener. Im hoho« Norde« bombardierte« Kampsfliegerkräfte bei Tag ««d Nacht Teilstrecke« -er Murmaabahn ««d erzielte« Volltreffer in de« Bahnhofsanlage« vo« Kandalakscha unL Louhi. In der Zeit »om 18. bis 24. Februar verlor die sowje tische Luftwaffe 408 Flugzeuge; bavo« wurde« 268 i« Luft- kämpfen und 44 durch Flakartillerie abgeschosse«, der Rest am Bode« zerstört. Während der gleiche« Zeit ginge« an der Ostfront 28 eigene Flugzeuge verloren. In Nordafrika warfen dentsch-italienische Ausklärnngs« kräfte britische Spähtrupps zurück. Die rückwärtige« Ver ¬ bindung«« -es Fei«-es zwischen Tobrnk «nd Si-i Barani wnrden mit Bomben belegt. In Luftkämpfen schoflem -rut sche Jäger drei britksche Flugzeuge ab. Die Luftangriffe auf militärische Anlagen kkr Insel Malta wurden fortgesetzt. Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, versenkte« deutsche Unterseeboote im Mittelatlantik in tagelangen hart näckigen Kämpfe« auS einem stark gesicherten Geleitzug siebe« Schiffe, darunter zwei große Tanker, mit zusamme» 82««« «NT. Weitere sechs große Schiffe, darunter «1« Tanker, wurden so schwer beschädigt, daß auch mit ihrem Verlust zu rechne« ist. Bei diese« Angriffe« zeichnete sich da» Unterseeboot «nter Führung von KaPitSnleutnant Krech besonders au». Britische Bomber griffen in der letzte« Nacht einige Ort« im Küstengebiet der Ostsee, u. a. auch di« Stadt Kiel, an. Die Opfer unter der Zivilbevölkerung si«d gering. Der Feind verlor fünf Kl«gzeuge. Sie Wien-Frage Tschiangkaischek ist nach Tschungking zurückgekehrt. Sel ten hatte der chinesische Marschall so stark im Scheinwerfer- licht des öffentlichen Interesses gestanden, wie in der letzten Zeit. Diese Aufmerksamkeit galt aber weniger seiner Per son, auch nicht den von ihm vertretenen Regime, als viel mehr seinem wichtigsten Verhandlungspartner, Indien. Mit der Liquidierung der Empire-Geltung in Ostasien, der bro- henden Gefahr für Rangun und ganz Burma ist selbstver ständlich überall in politischen Kreisen auch das indische Problem wieder zu höchster Aktualität gelangt. Di« Ge sichtspunkte, von denen aus man es betrachtet, sind sehr ver schieden. Was können wir an Material und Menschen aus Indien hevausholen, ohne dafür einen allzu hohen Preis zu zahlen? fragen di« Engländer. Was können wir riskieren, um auf dem Weg zur Freiheit fortzuschreiten, ohne uns mehr zu schaden als zu nutzen? fragen di« nationalbewwßten Inder. Tschiangkaischek kam dabei di« Roll« des Mittlers zu. Im Unterhaus erklärte soeben der neue Kolowialmini- ster — Lord Cranborns — wohlgemerkt nicht -er Indien» Minister Amery, Tschiangkaischek habe die Inder zum Kampf aufgerufen, wohlgemerkt zum Kampf gegen die Japaner, er habe sich aber auch zugunsten der politischen Freiheit In diens, lalso gegen di« Engländer) ausgesprochen. Dabei ist man sich in unterrichteten Kreisen darüber klar, daß das nationale Indien nicht mehr und nicht weniger verlangt als die sofortig« und vorbehaltlos« Anerkennung Indiens als Dominion. So wenigstens interpretieren kluge Beobachter die Feststellung des „Daily Telegraph", wonach mitten im Kriege nicht di« Zeit für irgendwelch« Verfassungsexperimento sei und auf dem Boden der gegen wärtig gegebenen Verfassungsmöglichkeiten «in Ausweg ge ¬ sucht werden müsse. Gegen derartig« Ausweichmanöver kritisch eingestellte Persönlichkeiten in London betonen, daß, was auch immer entlang dieser Limt« des geringsten Wider standes für Ergebnisse erzielt werden mögen, st« Indien nicht zufrtodenstellen und keinen wesentlichen Einfluß auf di« Haltung aller indischen Parteien haben würden. Dabei untersteeicht man, daß die Kongreßpartei wiederholt betont habe, -aß st« sich einzig und allein mit der Gewährung de» GelbstbestimmungSvechteS auf allen Gebieten zufrieden geben wird. Auch wird darauf Hingewiesen, -aß Japans Losung „Asten den Asiaten" in Indien auf sehr fruchtbaren Boden gefallen sei und täglich neue Anhänger gewinn«. Di« Aussicht, sich mit Hilfe der japanischen Streitkräfte von -er englischen Herrschaft zuv «freien, locke heute schon sehr viel mehr Inder als die Möglichkeit, sich tm Bunds mit England gegen einen für sie imaginären japanischen Gegner zu vertei-igen. Es ist bezeichnend, daß in diesem Augenblick auch ein« nordamerikanischo Zeitung, „Philadelphia Record" unum wunden feststellt: Indien ist zum Kriege nicht bereit. Di« Ursache liegt tiefer als im Mangel an Geschütz«» und TankS. Zu dem modernen Krieg ist «in nationalistischer Geist not wendig und di« Engländer haben jahrhundertelang alles getan, um in Indien jede nationalistische Bewegung auS- zurotten." Das ist nur zum Teil.richtig gesehen. Aber so weit -er indische Nationalismus aktiv ist, richtet «r sich eben in erster Linie gegen England, den Unterdrücker des 460 Millionen umfassenden indischen Volkes. Man sagt, Chur chill selbst befass« sich gegenwärtig k-ton-«rs intensiv mit -er Jndienfrage — für die Inder selbst kann darin nickt -er geringste Trost liegen. Die Anstifter zum Mental ans Botschafter von Yapen Ser Tröger wichtiger Informationen sollte beseitigt werben — Deutschfeindliche Flugblätter in Istanbul verteilt Zur gleichen Zeit wie die Nachricht vom Attentat auf Botschaftern on Papen in Ankara trifft ein« Meldung aus Istanbul «in, wonach vor einigen Tagen in verschieden«» Sadtteilen zur gleichen Zeit -entschfeindliche Flugblätter verteilt wurden. Di« türkische Polizei hat gestern in einem griechischen Klub als vermuliche Täter zwei Engländer un- einen Anhänger des Verrätergenerals de Gaulle verhaftet. Auch dies« Meldung zeigt, wie überall in der Türkei bri tische Agenten arbeiten. Indessen ist dies nur «in Beispiel. Viele andere Fälle bleiben geheim, da der Secret Service gewöhnlich nur im Verborgenen spioniert, besticht, «rpreßt und mordet. Das Sprengstoffattentat auf von Papen beweist, bis zu welchem Grad der Haß gegen diesen der britischen wie der sowjetischen Politik gleichermaßen unbequemen Vertreter der Neichsregierung gestiegen ist. Offenbar wollte man ihn beseitigen, weil er der Träger wichtiger Informationen über den Berkans der Türkei durch Eben an Moskau ist. Es be steht kein Zweifel darüber, daß die Andrster zu diesem nie derträchtigen Mordoerslsch im Secret Service «nd in der GPU. zu suchen find. Spvenaftosf gehö-» r-x^„tli'b z« de« Mitteln, mit denen der britiicke Geb-smdienfi im Anstrage der Londoner Regierung arbeitet, «nd eS ist längst bekannt, daß solche Verbrechen selbst im Schutze der Territorialität vorber-u-e ««- verübt werde«. riers, -er frisch von Gibraltar gekommen war, beim Um» Üaöen in «ine Autodroschke explodiert. Daß die GPU. unliebsame oder gar gefährliche Gegner durch Mord aus Lem Wege zu räumenp siegt, braucht gewiß nicht mehr betont zu werden. Stalin selbst hat ja einige Praxis auf diesem Gebiet, aus den Zeiten her, da er noch Postkutschen zu überfallen pflegte. Man kann verstehen, daß ein Diplomat wie von Papen in London wi« in Moskau viel Kopfzerbrechen und noch mehr Acrger verursacht. Das Attentat aber hat sich zugleich gegen Deutschland gerichtet. Die Gründe sinü durchsichtig genug und jedermann klar. Die Türkei ist empört Scharfe Verurteilung des Attentats auf Papen Die gesamte türkische Presse veröffentlicht das von der Agence Anawlie verbreitete offizielle Kommunique zum Atten tat gegen den deutschen Botschafter von Papen an heroorra- gendcr Stelle. Die meisten Zeitungen fügen vem Kommunique einen eigenen kurzen Kommentar hinzu, worin das Attentat schärfstens verurteilt, Herr von Papen beglückwünscht und auf die unveränderte und nicht zu erschütternde deutsch-türkische Freundschaft hingewiesen wird. Diese Kommentare lassen er kennen, wie stark die Empörung ist. die in der türkischen Oefsentlichkeit durch den verbrecherischen Anschlag gegen den deutschen Diplomaten ausgelöst wurde. Hauptmann Danmiller im Lazarett gestorben. Ritt«r- kreuzträger Hauptmann HanS Daumillcr, Kompanie-Chef in einem Schützen-Bataillon, starb an den Folgen eines Un- glücksfalles in «incm Lazarett Ler Ostfront. Noch sind einig« Vorfälle, die -en Beweis hierfür lie fern, in lebhafter Erinnerung. So «xploöicrt« etwa vor einem Jahr im Pera-Palust in Istanbul das Gepäck der britischen Gesandtschaft, die kurz vorher gezwungen war, Sofia zu verlassen. So wurde beim britischen Konsul auf Kreta Dynamit wi« auch ein ganzes Wafsenlager gefunden. Weiter sei «rinnert an ähnlich« FunLe in Serbien und schließlich an -i« Explosion in Tanger. Dort ist bekanntlich vor -vei Wochen d«r Diplomatenkoffer eine» britischen Ku- Generalsil-marschall Keitel in Prcßbnrg. Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Gencralseldmarschall Kei tel, weilte am 28. und 21. 2. zu einem Besuch in der slowa kischen Hauptstadt Pveßburg. dkurckLIL über Liußapur Singapur fiel am 15. Februar. Die gesenkte englische! Flagge Nmrde — flankiert von der weißen Flagge — be scheiden-gehorsam in das japanische Hauptquartier getragen. Zu diesem w«tlgeschichtlichen Ereignis, dem Fall de» letzten wahrhaft starken englischen Stützpunktes im Pazi fik, der zugleich auch als „stärkste Festung der Welt" jahre lang durch alle illustrierten Zeitungen geschleppt worden war, sprach Churchill am 24. Februar im Unterhaus. Er hat zwischen dem 15. und 24. Februar wiederholt gespro chen: Im Rundfunk und im Unterhaus. Aber jetzt sprach er erst zu dem Ereignis, das alle Geister beschäftigt: de« Kapitulation Singapurs, mit der England sein Gesicht in Asien verloren hat. Hören wir, was Churchill zu diesem Ereignis zu sagen hatte! Er macht« sehr viele Worte. Das eigentliche Thema berührte er in folgenden Sätzen: „Von dem Augenblick an, in dem Japan in den Krieg «intrat, setzten wir Marinestreit- kräst«, Flugzeuge, Truppen und Ausrüstung nach dem Fernen Osten in einem Umfang in Bewegung, der nur durch Rücksicht auf den verfügbaren Schiffsraum begrenzt war .... Bevor ich zu Anfang Dezember nach den USA abreiste, waren die hauptsächlichsten Befehle erteilt worden, und tatsächlich brachten wir es fertig, Singapur mit üb« 40 000 Mann zu verstärken, wozu eine große Anzahl von Flak- und Pakartillerie hinzu kam, was alles von anderen Punkten, an denen sie unbedingt gebraucht wur den oder aktiv zum Einsatz kamen, abgezogen werden mutzt«. Die» gilt besonder» in Bezug auf die moderne Flak. Ün- glückseligerweise waren, bevor genügend Flakgeschütz« auf der Malaiischen Halbinsel ankamen, die Flugplätze auf de« Insel Singapur bereit» unter dem Feuer der japanischen Artillerie. Nichtsdestoweniger würde di« rasche Verstärkung Singapurs durch nicht weniger als neun Geleitzüge aÜ «in« hervorragend« Tat angesehen werden, wenn die Per« leidigung daraufhin von Erfolg gekrönt worden wäre. Ich hab« dem Unterhaus keinerlei Nachrichten aus Singapur mitzutetlen. Ich habe kein« Neuigkeiten, mit denen ich di« sehr spärlich«« Bericht« ergänzen kann, die in den Zei tungen erschienen sind. Ich kann darüber überhaupt kein« Erklärungen abgeben. Ich hab« nicht die Möglichkeit, mich in Einzelheit«» «inzulassen." * Da» ist der wahre Kern der Rede, mit der Churchill am 24. Februar — neun Tag« nach der Kapitulation Singa pur» — etwas zu der Hissung der weißen Fahne im Unter haus zu sagen hatte. Wir wiederholen noch einmal di« gewichtigen Sätze: „Ich hab« dem Unterhaus keinerlei Nach richten aus Singapur mitzuteilen .... Ich kann darüber überhaupt kein« Erklärungen abgeben. Ich habe nicht di« Möglichkeit, mich in Einzelheiten «inzulassen". * Churchill wollte nichts zu Singapur sagen; ab«r er mutzt« tztwa» zu Singapur sagen. Bleiben wir ruhig zunächst bei dem sachlich«» Gehalt Es« abgeschosseuer Brit« wird an Bord genomm«« Lio Besatzung eines -er Vorpostenboote, die zur Sicherung -eö deutschen Schlachtschiffvcrban-eS beim Marsch durch -«» Kanal eingesetzt waren, schoß einen angreifen-cn Briten- bomber ab, -essen Flugzeugführer von Len deutschen Mann schaften an Bord genommen wird. lPK.-Ausnahure: Kriegs berichter Demmer, HH., Z.j