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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Da, ^Zschopau« t Lagidiatt «ad Anzeiger" ist da» ;ur Veröffentlichung oer amtlich,« Bekanntmachung,» der Land rat« m Zlöha nnd de» Bürgermeister« ?u Zschopau behördüchersilt» bestlmmt« Blatt und enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen de» Zinon-amt«» Zschopau — Bankkonteu: B»lk»d«ck Zschopau, ». H. «. d. H.; Ltadtdank Zschopau. — Postschearkonto: Leipsig 42SS4 — ttuf ri» Zeitung für dl« 0rt«: Börnichen, Dittersdorf, Dittmann»dors, Gornau, Hohndorf, Nrumhermeridorf, Lcharsenstela, Schlvhchen/Lriged., Waldkirchen/Lrigeb., Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf. Anzeigenpreis«: Di» 4» mm breit« NIillimeterieil« 7 Pf.; di» 40 mm br«it« Alilümeterieil« im Lixtteil 25 Pf.; Nachlahstaffel L; Ziffer- und Nawweir-Gebühr 25 Pf. rurüglich Porto. Da, .Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugsprei» 1.70 NAl., Zulteüzrbühr 20 Pf. — Bestellungen werden In unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. 110. Jahrgang Nr. 46 Dienstag, 24. Februar 1942 Weilere8SWemit8ZMMT.imMa« weitere sowjetische Angriffe von verbänden des Heeres und der tuslwaffe zum Scheitern gebracht Aus dem Führerhauptquartier, den 24. Februar 1942. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An verschiedenen Stellen der Ostfront brachten Verbände des Heeres und der Luftwaffe auch gestern feindliche An griffe zum Scheitern. Kampfverbände der Luftwaffe setzten die Zerstörung sowjetischer Eisenbahnlinien fort. Hierbei wurden südostwärts des Ilmensees mehrere Transportziige vernichtet und Teilstrecke« der Murmanbahn schwer getrof fen. Bei Nachtangriffen dentscher Kampffliegerkräfte aus di« Festung Sewastopol entstanden große Brände. In der Zeit vom 20. Februar bis 23. Februar ver loren die Sowjets 83 Panzerkampfwagen. I» Nordafrika wurden bei Spähtruppunternehmunge« einige britische Panzerspähwagen zerstört. Erfolgreiche Luft angriffe richteten sich gegen rückwärtige Verbindungen «nd motorisierte Kolonnen des Feindes. Deutsche Säger schosse« ostwärts Sollum vier britische Flugzeuge i« Lufttämpfen ab. Auf der Insel Malta wurde« Klngplatzaulage» «nd Klakstellungen bei Tag und Nacht mit Bomben belegt. Wie bereits durch Sondcrmcldung bekanntgegeben, ver senkte« deutsche Unterseeboote aus velektzügen im Atlantik «nd vor der amerikanischen Küste weitere acht Schiffe mit zusammen 63 000 BRT., darunter fünf Tanker. Eei Einflügen einzelner britischer Bomber in di« deutsche Bucht schoß Marineartillerie in den frühen Morgenstunde« de» 24. Februar ei« feindliche» Flugzeug ab. ^Vas L8t „kreikeit"? Am 24 .Februar 1820 hat Adolf Hitler in Ser ersten Massenversammlung der NSDAP, im Festsaal des Hos- Lräuhauses in München die SS Thesen des Parteipro gramms entwickelt. Ueber den Tag selbst berichtet niemand anschaulicher als — Adolf Hitler in „Mein Kampf". Es hieße Eulen nach Athen tragen, dies« wahrhaftige „Original" - Dar stellung mit einem kümmerlichen „Ersatz" ablösen zu wollen. Alfre- Rosenberg hat in einer Rede zum Gedächtni» dieses Datums in sehr glücklicher Weis« über alle Einzel heiten hinausgegriffen und den eigentlichen Grundgehalt -es nationalsozialistischen PartenprogrammS in wenigen wesentlichen Begriffen herausgestellt. DaS Ziel -eS nationalsozialistischen Partenprogramm ist die Freiheit -es deutschen Volkes. Was aber ist „Freiheit"? Was Unfreiheit ist, konnte in den trüben Tagen von 1820 jeder Deutsche mit seinen Händen greisen. Das gaüz» links Rheinufer und wesentliche Teil« -cs rechten RHein- uferS war unter französischer Militärherrschaft. Millionen von Deutschen war das verheißene Selbstbestimmungsrecht verweigert worden. Der brutale Chauvinismus feiert« Triumph« un- hüllte sich in das weite Faltengewand einer angeblichen Demokratie. Deutschland wurde ausverkauft. DaS ,Zoch im Westen" war weit offen. Was fleißig« Be harrlichkeit in Jahrzehnten, ja durch Geschlechterfolge» ge spart hatte, schwand dahin. Di« politische, sozial« und kul turell« Substanz de» deutschen Bolte» ging vor die Hund«. DaS also war Unfreiheit. Freiheit war das Gegenteil aller dieser Unfreiheiten, Aber Freiheit ist noch viel mehr als das Gegenteil der Unfreiheit. Freiheit ist die Kraft de» eigenen Wollens, di« Unfreiheiten und ihre schlimmen Folgen zu überwinde», Die erste, -is größte und die wesentlich« Freiheit des Men schen liegt immer in seiner Seele. Di« Freiheit, di« nur das Gegenteil der Unfreiheit ist, ist -i« Freiheit von etwa». Di« Freiheit, die -er M-ensch auS seinem Wollen, au» feiner Kraft und aus dem „Ein satz", der Verbindung zwischen Wills und Kraft, gewinnt, ist die Freiheit zu «twaS. Wir allo haben den Unterschied -wischen der „Freiheit von etwas" undd er „Freiheit zu etwas" in unserem Loben unendlich oft kennengelernt. Wir find all« einmal irgend- wis froh gewesen, wenn die Schul« oder di« Militärzeit oder sonst eine bestimmte ober vielleicht mühevoll« Epoche unseres Loben» hinter un» lag. ES ist auch gar . nichts da gegen «inzuwenden, baß der einzelne Mensch «inen solchen „Schlußpunkt" feiert. Wir tun da» wohl all« gern. Aber indem wir einen Schlußpunkt in unserem Leben feierten, hatten wir auch all« -aS Gefühl, daß ein neues Blatt aus- geschlagen ist, «in neuer Anfang begonnen hat. Der Schlußpunkt: DaS ist -io Freiheit von etwas. Das neue Blatt: DaS ist bis Freiheit zu etwas. Ueber alle Stürme einer oft wil-en Agitation war -cm Führer dieser Unterschied klar. Mehr noch: Er war ihm in di« Seel« gebrannt. Er wußte, daß seine Volk erst di« „Freiheit von etwas" erringen und dann noch die Kraft besitzen müsse, um -i« „Freiheit zu etwas" mit ganzer Kraft anzustreveu. Wohlverstanden: Mit ganzer KraftI Mit vollem Elnsatzl Mit dem letzten Opfer! Alfred Rosenberg hat -io „Freiheit zu «twas" gleich gesetzt mit -er schöpferischen Kraft, Lie gestalten will, in dem Willen zur Gestaltung bi« Kräfte ans einen Punkt hinlenkt und in dieser Anstrengung das Caotische-Willkürliche in der j eigenen Brust bändigt. Das ist nichts anderes, als waS i Goetho seinen „Faust" sprechen läßt, bevor er das höchst« Glück des Schaffens genießt: „Das ist -er Weisheit letzter : Schluß: Nur der verdient sich Freiheit wie bas L den, Ler i täglich sie erobern muß." Und Lessing schrieb Las (Gegen stück zu diesem Faust-VerS mit Len Worten: „Es sind nicht all« frei, di« ihrer Ketten spott«n." Di« Ketten müssen herunter. Das ist die eine Aufgabe. ' Die andere ist, nicht zu rasten und nicht zu rosten und das i Leben täglich neu zu meistern. Denn: „Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen. WaS man nicht nützt, ist «ine schwere Last." In di«s«n V«rs«n, di« zu geflügelten Worten geworden sind, steht alles darin, waS zum Thema Freiheit zu sagen ist. Zwei Inhalt« hat dio Freiheit: Ersten» die äußeren Bedingungen für di« frei« Entwicklung zu schaffen und zwetten» dies« äußere Freiheit des Können» in die inner« Freiheit des -Schaffens zu verwan-eln. Adolf Hitler wußte das. Darum Ist er den fantastische» Weg vom Frstsaal des Hofbraühauses in München zum Nsugostalter unseres Erdteils gegangen. In W Jahren. Und heute, am 24. Februar 1842, kennt Li« deutsche Jugend nicht mehr die grauen Schatten Ler Unfreiheiten vom 24. Fe. bruar 1920. Könne» sind immer iu großen Dingen duldsam. Weil fi« fiL ihres Wertes bewußt sind. Weil st« den wahre» Stalin und die deutschen Erfolge Stalin hat den 24. Jahrestag der Sowjetarmee benutzt, um sich in einem Tagesbefehl mit der militärischen Lage zu befassen. Was er zu sagen hat, ist zweierlei: Einmal, daß die Sowjets tausend und mehr Kilometer in das Innere ihres Landes zurückgetrieben worden sind und zum andern, daß „eine möglich« Befreiung des Sowjetsbodens oder die Vernichtung der Hitler-Clique" „nur begrüßt werden könnte". Er ist also in der Beurteil»:^ der kommenden Dinge äußerst vorsichtig. DaS wird man begreifen, wenn er sich das — wen» auch nicht öffentlich zugestandene — Ergebnis seines Krieges gegen Deutschland in seine» tatsächlichen Zahlen und tiefgehenden Auswirkungen betrachtet. Stalin führt die außerordentlich schweren Niederlagen der Sowjet armeen auf das — Überraschungsmoment zurück. Er hatte also nicht damit gerechnet, daß sein« im Frühsommer vorigen Jahres bereits sehr weit gediehenen Ueberfallsvorbereitun- gen von deutscher politischer und militärischer Seite recht zeitig erkannt und ihm di« Initiative in letzter Minute aus der Hand genommen wurde. Bis zum Einbruch des Winters hatte Stalin allein an Gefangenen über 4 Mil lionen Sowjetarmisten verloren. Die Produktion seiner in zwanzig Jahren entwickelten gigantischen Rüstungsindustrie wurde im Verlauf von etwa fünf Kriegsmonaten zum we sentlichen Teil vernichtet, so daß er sich hilfesuchend nach London und Washington zur Lieferung von Waffen, Muni tion und Lebensmitteln wenden mutzte. Es ist ihm dies alles „im Rahmen des Möglichen" versprochen worden. Wie es mit der Lieferung steht, darüber hat sich Herr Stalin in der Oeffentlichkeit nicht geäutzert. Aus unterrichteten Auslandskreisen wurde aber in diesen Tag«» berichtet, daß die Lebensmittelknappheit im Lande Stalins nicht nur bet der Bevölkerung, sondern jetzt auch bei der kämpfenden Truppe immer fühlbarer in Erscheinung trete. Stalin» Verbündete, Churchill und Roosevelt, haben ihre Unterstützung jedoch außerdem von der Bedingung abhängig gemacht, daß die Sowjets in ihren Angriffen gegen di« Deutschen nicht nachlassen und vor allem die Wintermonat« dazu ausnützen sollten, „die Deutschen aus dem Land« her auszujagen". Es mutz'Mgegeben werde», daß Stalin kein« Opfer gescheut hat, um dieser Forderung nachzukommen. Er hat seine letzte» Elitearmeen, die sibirischen und kauka sischen Divisionen, eingesetzt in der Hoffnung, daß fi«, gewöhnt an die Unbilden eines harten Winter», die Wider standskraft der deutschen Truppen zerschlage» würden. So eben hat das Oberkommando der Wehrmacht «in« kurz« Zusammenstellung über das Ergebnis der Kämpfe während der härtesten Wintermonate des Ostens, nämlich vom I. Januar bis 20. Februar dieses Jahres, der Oeffentlichkeit übergeben: 66 806 Gefangene, 960 Panzer, 1789 Geschütze und mehr als 8000 Fahrzeuge aller Art wurden erbeutet oder vernichtet. Dazu kommen rund 1190 vernichteteSowjet- flugzeuge. Wenn man berücksichtigt, daß dieses Ergebnis der Erfolg vor allem örtlicher Unternehmungen bzw. der Abriegelungs- und Vernichtungskämpf« gegen eingebrochen« Feindkräfte darstellt, dann läßt sich ungefähr ermessen, mit welchen blutigen und Materialverlusten Stalin laine erfolg lose „Winteroffensive" bezahlen mutzte. Jie rollende Lawine in England In etwa 100 englischen Städten laufen augenblicklich sowjetisch« Film«, unter denen L«r militärische Propaganda- film „Durchbruch Lurch Li« Mannerheim-Linie" «ins beson ders Stellung «innimmt. Diesen Film, der Li« Stoßkraft der bolschewistischen Armeen veranschaulichen soll, zeigten die Sowjets mit Vorlieb« in Len Ländern, die sie kampflos besetzt hatten. Sis wollten di« neuen Sowjetbürger wider , Willen vom ersten Tage an unter dem Eindruck ihrer ge waltigen Kriegs- und Polizeimaschin« halten. Daß dieser Film von der Ueberwinöung einer Befestigungslinte, di« es in der modernen Form von Bunkern und Kasematten bei den Finnen überhaupt nicht gegeben hat, jetzt auch in Lon don gezeigt wird, ist in doppelter Beziehung interessant. Moskau gruppiert England in die Reihe der „kampflos be setzten Länder" ein, eine Stufung, di« nach der Berufung von Cripps vom sowjetischen Standpunkt aus zweifellos einig« Berechtigung hat. Dis militärische Kraft der Sow jets wird dabei an dem Beispiel -es UeberfallS auf «in kleines Land demonstriert, das die Eirgländer zur Zeit d«s wenig ruhmvollen bolschewistischen Unternehmens in Finn land-: «rn als „Bolliverk der Demokratie" gefeiert haben. Mit grimmigem Vergnügen erinnern wir uids heute -er Gefühl«, d-e London im ersten finnischen Winterkrieg gegen Stalin hegte. Das „militäri^e Genie" und Chur chills ..tonten-" nannte Lomals die „Sun-Lay Pic ¬ tortal" (am 8. 12. 38) in auffälligen Lettern den „rot«n Schlächter". Wörtlich schrieb das Blatt: „Nieman- kann über diesen satanischen Angriff schreiben oder sprechen, außer in Wut und Empörung. Dies« schärrdliche Unmensch- z lichkeit un- Grausamkeit von 16 Millionen Soldaten gegen ' 800 000! Während all dieser «lenden und krankhaften Jahre lrttcrnationaler Anarchie, B«drückung und Opfer hat «s nichts so Blutiges und Höllisches gegeben wie diesen An griff auf Finnland." Aus finnischem Heldentum wurde dann schnell schändliche Dcrräterei, als di« Finnen die Waf fenbrüder der Deutschen geworden -waren. England hatte inzwischen mit scnrcm „roten Schlächter" innige Freund schaft »«schlossen Sitz ging soweit, daß man Stalin gern das Strafgericht an Deutschland und die Kontrolle -es fest« län-ischen Europas zugestand. Den ersten Platz soll er bei den zukünftigen Friedensverhandlungen erhalten. Die Ernennung von Cripps liegt, wie man ausdrücklich betont, in -er Linie dieser Versprechungen. Um Stalin bet guter Laune zu halten, hat England den letzten Rest von europäischem Anstand über Bord gegeben. Auch hier ist das Verhältnis zu Finnland wieder «in Grad- »resser für britische Verkommenheit. Es ist in London jetzt in aller Oeffentlichkeit ein Plan erörtert worden, ob die 100 000 Mann, -i« England Finnland in seinem ersten Krieg« angeblich als Unterstützung zugedacht hatte, jetzt nicht als Hilf« an Stalin gegen Finnland verwendet werden könnten. Dieser Vorschlag, dessen Niedertracht mit der Dummheit Les Urhebers in Wettbewerb steht, setzt als selbstverständlich voraus, daß ein britisches Expeditions korps irgendwo an der Eismeerküste landen könnte, in der deutsch-finnischen Front mühelos ein« Lücke finden würde, um ohne Schwierigkeit an die sowjetische Front zu gelan gen. Der nun schon sprichwörtlich geworden« militärische Dilettantismus der Engländer ftiert in dieser Vorstellung einen ne-u«n Triumph. Während dessen schreitet di« Bolschewisierung der Insel rüstig vorwärts ... Ohne di« Untergangsstimmung, wi« sie heute in weiten Kreisen Englands herrscht, würde Ler Bol schewismus mit den nüchternen Engländern gewiß nicht so leichtes Spiel haben. Aber darum geht es nicht mehr. Churchill, -er Liefe UntergangSstimmung durch feine Kriegs- politrk — verbunden mit den schweren Niederlagen — her- vorgerufcn hat, als er mit Stalin paktierte, auch mit den innenpolitischen Folgen dieses Bündnisses rechnen. Di« Lawine, di« «r einmal in» Rollen brachte, läßt sich nicht mehr aushalten. BeNeid des Führers z»m Ableben des Vaters General Francos. Der Führer hat dem spanischen StaatSHef Ge neral Frairco anläßlich -e» Ablebens feines Vater» in eu»em Beileidtelegramm sein« Anteilnabm« auSaedrückt.