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MWuer« Tageblatt und Anzeiger Da» „Zschopau«! Lagrblatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung oer amtlichen Bekanntmachungen d«» Londrat» >u Zlöha und de» Bürgermeister» tu Zschopau bebördlicherlelt» bestimmt« Blatt und enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Dolkibauk Zschopau, ». S. «. d. tz.; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Lelppg 4LSL4 — Rus rl» Zeitung filr dl» Ort«: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannrdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermeridorf, Scharfensteln, Schlötchen/Erzgeb., Waldklrchen/Lrzgeb., Weilbach, Wilischthal, Witzschdorf. Anreiaenprels«: Dl» 44 mm breit« Millimeter;«,!« 7 Pf.; dl« -0 mm br«it« AIiMmet»r,eil« Im Textteil LZ Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr » Pf. iu;llglich Porto. Dar ..Zschopauer Lageblatt und An,»iger" erscheint werk täglich? Äonatlicher De;ugspr«l» 1.70 NW., ZusteHgrbühr 20 Pf. — Bestellungen werden In unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstolten angenommen. Nr. 42 Donnerstag, 1S. Februar 1942 110. Zahrgaug Weitere bolschewistische Truppenteile elngeschlossen 44 Sowjelslugzeuge vernichtet / Feindliches ll-vool vor der norwegischen Küste versenkt Aus dem Führerhauptquartler, den 19. Februar 1942. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Aw der Ostfront wurden zahlreiche Angriffe des Gegners abgewchrt. Im mittleren Frontabschnitt sind weitere starke Teile des Gegners eingeschlossen. Sie wurden trotz der» zwcifclter Ausbruchsversuche auf engstem Raum zusammen gedrängt und gehen ihrer Vernichtung entgegen. Die Sowjets verloren am gestrigen Tage 44 Flugzeuge, während nur ein eigenes Flugzeug vermißt wird. In Nordafrika beiderseitige Aufklärungstätlgkeit. Im Seegebiet «m England beschädigten Kampfflugzeug« am Tage ei« größeres Handelsschiff durch Bombenwurf und versenkten einen britischen Bewacher. Sicherungsfahrzcuge der Kriegsmarine versenkten vor der norwegischen Küste ein feindliche» Unterseeboot. Britische Flugzeuge, die in der.vergangene« Nacht i« die deutsche Bucht einflogen, wurden durch das Feuer der Flakartillerie zum Abdreheu gezwungen. Marineartillerie schoß einen feindlichen Bomber ab. Sie Rückvirkimgen der englischen Mederlage Imme SpmnWM in LuglM / Jas daWewUlch« lkMem Am Schlüsse seiner Katastrvphcn-Red« hat Churchill vom englischen Parlament bereits vorsorglich verlangt, daß es die Fehler und Mißgeschicke des Krieges nicht gegen die Regierung ausspielen, sondern das Kabinett durch klugen Rat unterstützen soll«. Damit hat der Premierminister in umschriebener Form die Bitte um die Bestätigung des kürz lich erteilten Vertrauensvotums geäußert, und es zweifelt auch niemand daran, daß das Parlament bei seiner damals eingenommenen Stellung bleiben wird, auch wenn es jetzt nicht zu einer neuen Abstimmung kommen sollte. Dieser Sachverhalt schließt aber keineswegs aus, daß in England doch «ine erheblich« Mißstimmung angesichts des völligen Versagens der britischen Kriegführung entstanden ist, und daß damit innere Spannungen entstehen, die sich in allerlei Wünschen und Auseinandersetzungen äußern. Besonders macht sich jetzt der Leichtsinn fühlbar, mit welchem Churchill um der Bundesgenossenschaft mit Stalin willen dem Bolsche wismus gewissermaßen einen Blanko-Scheck ausgestellt und ihm nicht nur den Weg über den Kontinent, sondern auch den Weg nach England geöffnet hat. Di« Konsequenzen, die sich aus dieser Verbrüderung mit dem Bolschewismus (die sich militärisch trotzdem als eine Enttäuschung heraus gestellt hat) ergeben, machen vielen Engländern doch erheb liche Sorgen. Gerade nach der Kapitulation von Singapur verstärken sich die Angriffe, die von don rechtsstehenden' Politischen Kreisen gegen Churchill unternommen werden. Von der be vorstehenden Parlamentsdebatte erwartet man, daß eine ge wisse Krisenstimmung sich ra^ch entwickeln wird und daß sie sich vielleicht (wie neutrale Korrespondenten berichten) schär fer entwickeln werde, als seinerzeit während des Krieges in Norwegen. In einer Versammlung der Londoner Gewerk schaften wurde betont, daß man mit schönen Worten allein keine Schlachten gmoinn« und daß man sich von dem Ein druck der Redekunst Churchills freimachen müsse. Das nied rige Produktionsniveau der englischen Rüstungsindustrie fei nicht auf die Arbeiter zurückführen, sondern auf die Jnter- essenvolitik der Kapitalisten. Hier findet man bereits An klänge an die Wünsche nach engerer Zusammenarbeit mit den bolschewistischen Gewerkschaften, deren Arbeitssystcm der Botschafter Cripps von der Sowjetunion auch nach Eng land übertragen möchte. Cripps handelt dabei aus außen politischen Motiven, aber die innerpolitischen Folgen dieser Desperado-Politik weisen schon jetzt deutlich auf die Ge fahren hin, die das Bündnis Churchills mit Stalin nach sich zieht. Churchill gerät nunmehr infolge seiner verbrecherischen Kriegspolitik nicht nur in die größten außenpolitischen Schwierigkeiten, sondern er wird auch Mühe haben, die erwähnten innerpolitischen Spannungen zu überwinden, ob wohl kaum daran gezweifelt wird, daß das Parlament in seiner Ratlosigkeit ihm auch weiterhin die bisherige Ge folgschaft leistet. Vor allem verübelt man es ihm sehr, daß seine Ankündigungen sich als restlos falsch erwiesen hab«n. Am 9, November hatte er erklärt, daß für die neu« Offensive in Afrika eine Armee von dreiviertel Millionen Mann mit großen Mengen von Waffen bereitstehe, und daß man fünf Monate auf die Vorbereitung der neuen Offensive verwendet habe. Im Hinblick auf d«n Fernen Osten aber hatte er angekündigt, daß ebenfalls jede Vor bereitung getroffen sei und daß bei einem Zusammenstoß zwischen Japan und den USA binnen ein« Stund» die britische Kriegserklärung folgen würde. Nun aber sind sowohl Afrika wie Ostasien zu schweren Enttäuschungen geworden, und di« Erklärungen, die Churchill am Rundfunk nachträglich abgegeben hat, konnten natürlich nicht genügen, um ihn zu entschuldigen und die inneren Auseinandersetzun gen zu vermeiden, die jetzt in England ingang kommen. * Churchill hat im Unterhaus kurz und bündig erklärt: „Ich bedauere, einer Debatte im Laufe dieser Woche nicht zustimmen zu können". Dieses Wort allein interessiert. Daß Churchill ein redne rischer Seiltänzer ist, den das wundervolle in den Kriegs wochen entstandene Liedchen vom „Lügenlord" ganz herrlich charakterisiert, wissen wir schon lange. Aber was tut das Unterhaus? DaS Unterhaus ist, so lehrt es eine fromme Legend, der Hort der Klarheit und Wahrheit, das Palladium der Freiheit, der Bürge der Men schenrechte. Und siehe da: Das Unterhaus darf über das Thima vom Tage nicht reden; es muß schweigen .... über Singapur und die Schlacht im Kanal. - Hat es ein besseres Los ver dient? Churchill kann sich mit Fug und Recht darauf be rufen, daß Worte im Augenblick überflüssig sind, daß Worte nicht Singapur zurückbringen und di« deutschen Schlachtschiffe einfangen, di« den englischen Piloten entwischt sind. Damit hat er Recht. Aber Unrecht haben alle jene, die die Legende von dem Unterhaus als dem wahren Sitz menschlicher Freiheit gepre digt oder wenigstens geglaubt haben. Ursprünglich ist das Unterhaus ein sehr feudaler Club von Landjunkern gewesen, die sich mehr oder minder selbst zu „Abgeordneten" er nannten. Dann hatten auch die Kaufleute und Reeder etwas zu sagen. Am wenigsten hatte im Unterhaus das englische Volk zu sagen. Bis 1920 gab eS im ganzen englischen Volk nur etwa 1,3 Millionen Männer, die das Recht hatten, zum Unterhaus zu wählen. Nach dem Weltkrieg wurde erst das allgemeine und gleiche Wahlrecht eingeführt. Und jetzt, da das Unterhaus wirklich eine demokratische Basis erlangt hat, schneidet Churchill die Debatte kurz ab. Er kann das. Denn er ist Ministerpräsident und Partei führer zugleich. Das ist die wahrhaft diktatorische Stellung, -von der aus er das Unterhaus zum Schweigen bringen kann, bis außerparlamentarische Ereignisse zum Reden zwingen. X Der deutsche Schlachtschiff- verband im Kaual Eine Aufnahme von Ler Durchfahrt des deutschen Flot tenverbandes durch den Aer- melkanal. Das erste Schlacht schiff, durch Torpedoboote und Zerstörer gesichert, läuft in großer Fahrt an den Bor postenbooten vorüber. (PK.° Aufnahme: Kriegsberichter Treß. Atl., Z.f Liä86Q088i8cke dripp86 Di« letzten Reden des Sir Stafford Cripps, aus -«nep seine Noll« als Vorreiter -es Bolschewismus in England und in Europa immer deutlicher «vkennbar wurde, habest sogar einige auf England eingeschworene Zeitungen Schwe bens stutzig gemacht. Auch «in Teil der Schweizer Press« besinnt sich auf die bolschewistische Weltgefahr, von der st« einst so viel und laut geredet hat, — allerdings sind es ge rade weftschwoizerische Blätter, di« Bedenken gegen di« Vor macht der Sowjets in Europa äußern. Dagegen halten sich deutsch geschrieben« Schweizer Blätter schon heute bereit, dem britischen Leithammel auch dann zu folgen, wenn er nicht mehr Churchill sondern Cripps heißen sollte, — oder wenn sich Churchill von allen „Mißverständnissen" zwischen England und der Sowjetunion, über di« Eden und CrippS klagen, frei gemacht hat und mit vollen Segeln der Bolsche- wifierung Europas zusteuert. Immerhin halten es dies» kleinen Cripps« in der Schweiz noch für zeitgemäß, gewiss« Stellen in den Reden ihres „großen" Vorbildes ihrer Leser schaft zu verschweigen, z. B. daß Sir Stafford ein« sowje tisch« Machtstellung mit dem „Sitz Berlin" kommen stecht. Sie suchen im Gegenteil -io Ziele Stalins als recht ge mäßigt hinzustellen. So -rucken di« „Neuen Züricher Nach richten" zweimal in einer Woche die neun Punkte ach, -I« als angebliche Verhandlungsbasts des Kreml durch einen will fährigen schwedischen Korrespondenten in di« Welt geschickt worden sind. Di« Punkte find unglaubwürdig, schon weil st« -io Forderung der ,Macho" an Deutschland, die Molotow offiziell in eiuer diplomatischen Note gestellt hat, gar nicht «»Hatten. Die Stockholmer Meldung wird von einer eng lischen Agentur übernommen, aus Washington datiert, mit der Einleitung, -aß das Neunpunkte-Programm in Wa shingtoner diplomatischen Kreise» aus „lebhaftes Interesse* gestoßen sei. DaS erwähnte Züricher Blatt kommentiert nun aber: Di« englische Agentur „bestätigt" in einem Be richt aus den diplomatischen Kreisen Washingtons -io neun Punkts als Stalins Kriegsziel«. Wennd aS kein« beab sichtigte Irreführung ist, dann ist eS nur aus einer sinnver wirrenden CrippS-Begeisterung zu erklären. — Noch augen fälliger macht sich di« Baseler „Nattonal-Zeltung" CrippS und seiner Mission dienstbar. In einem Leitartikel über „Russischen Nationalismus" entwirft sie ein Phantasiebild von der „nationalistischen" Schwenkung Stalins, das all« Besorgnisse hinsichtlich der Bolschewisierung Europas zum Schweigen bringen müßte, — wenn es nicht ^ben pure Phantasie wäre. Und was wird da dem Leser an Bewer tung des Bolschewismus für Rußland selbst zugemutet! Zum Unterschied vom Zarismus proklamier« doch Ler Sow jetstaat, „so sehr ihm Willkür und Zwang anhaften blieben, doch immer di« Förderung des VvlkswohleS als seinen Da seinszweck. Infolgedessen fühlt sich der russische Bauer, so fügsam und kritiklos er geblieben ist, nicht mehr wie früher als verachteter Sklave, sondern als vollwertiger Staats bürger." Von weißrussischen Emigranten will der Artikel schreiber gehört haben, „Stalin habe sich um die russische Nation verdient gemacht." Ja, da kann man in der Schweiz kaum noch Bedenken dagegen haben, daß Cripps den Bol schewisten mit „Sitz Berlin" den Beruf zuerkennt, auch unS (in Basel) „verachtetö Sklaven" endlich zu „vollwertigen Staatsbürgern" zu machen, — vielleicht sogar zu demo kratischen „Eidgenossen", was dann nach Baseler Begriffen Li« Edelfäul« unseres politischen Rcifungsprozesses -av- stellem müßte. Eichenlaub lör bewährte S Were Der Führer hat nachstehenden sechs Liliziere» al» 72. di» 77. Soldaten der deutschen Wehrmacht iür ihren heldenhaften Einsatz im Kamps sür die Zukunst unseres Volkes das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuze« verliehen: Generaloberst von Kleist, Oberbcschlshaber einer Pan- zerarmee, General der Panzertruppen Reinhardt. Oberbefehl». Haber einer Panzerarmee, .... General der Panzertruppen Mostel. Oberbefehlshaber riner Armee. Generalmajor Freiherr von Langrrm^rn.n und Er len camp, bisher Kommandeur ^iner Panzerdivision, Generalmajor Wessel, bisher Komamndeur eines JnstkN- teriereqiments lmot.l, . - . . Oberstleutnant Hagen, Kommodore eines Sturzkamps- geschwaders. Rttterlreuz lkr KapUSBleMvant Hardegen Der Führer verlieh aus Vorschlag des Oberbeiehlshaber» der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, das Ritterkreuz de» Eisenen Keuzrs an Karpiränleutnant Reinhard Hardegen. Kapitänleutnant Reinhard Hardegen versenkte als Kom mandant eines Unterseebootes bisher insgesamt >echzchn be- ma'tnere feindliche Handlsschisse mit 105 500 LRT Hiervon v-r'.enkie er allein acht Schiffe mit bll OOO VRT. dicht vor der nordamerikanischcn Küste. Hardegen ist ein'vorbildlicher Kom mandant. der sich durch Kühnheit und Draufgängertum bei leinen geschickt angesetzlen Angriffen auszeichnete..