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Nr. 22 Zschopauer Tageblatt an» Anzrlgcr Dienstag, 27. Januar 191> Die Schande von Hawaii ver Bericht über ihre Ursachen Der Untersuchungsansschutz, der in den Bereinigte» Staaten nach der Katastrophe von Hawaii am 8. Dezember eingesetzt wurde, hat seinen Bericht erstattet. Sicher ist, daß der Bericht einiges sagen muß und sich an anderen Dingen vorbeidrückcn will. Er wird vom Präsidenten noch „ge- priit'" ^ci sicherlich auch die Frage eine große Nolle spie len .i ivelchem Ausmaße das tatsächliche Gcsamtmat«- rial Lor breiten Oessentlichkeit vorzulegen ist. Was bisher durchsickerte, hat auch für den -eutschen Leser ein erhebliches Interesse. Der Bericht kommt zu dem Schluß, daß der kommandierende Admiral Kimmel und der Kommandeur der Luftabwehr, General Short, „es versäumt haben, auf Grund der Warnungen Beratungen und Be sprechungen «inzuleiten... Das mangelnde Interesse, das feder für die Maßnahmen des anderen zeigte, beweist einen schlechten Gebrauch der ihnen anvevtrauten Verantwor tung." Dio Anklage, die hier erhoben wirb, gehört unter den Sammelnamen „Nessortpartikularismus". An Einzel heiten wird besonders gerügt, daß ein japanisches U-Boot vor Hawaii fcstgestellt worden sei, ohne daß Alarm gegeben wurde. Soweit der Bericht selbst. Aber man darf mit Sicher heit erwarten, daß die Berichterstattung sehr heftig um stritten werden wird. Sehr scharf setzt sich der erwähnte General Short zur Wehr, der die Luftabwehr kommandierte. Er beruft sich darauf, daß die Bodcnabwehr der USA- Armes auf Hawaii befehlsgemäß erst dann aktiv werden durfte, wenn ihre Hilf« von der Marin« angefordert wurd«. Aber die Marino vergab in ihrer Bestürzung und Ver wirrung, der Flakartillerie Schießbefehl zu geben. Di« Flakartillerie griff beim zweiten japanischen Fliegerangriff von sich aus «in. Wio konnte es zu so unmöglichen Zuständen kommen? In den Ausschüßen des Kongresses fitzen viel« frühere Ma rineoffiziere, bi« sich späterhin der Politik widmeten. Di« Luftwaffe selbst ist durch keinen einzigen Offizier in ben Parlamentsausschüssen vertreten. So wurden vom Kongreß her di« Eifersüchteleien der Waffengattungen verschärft. ES gibt Anzeichen, daß im Admiralstab ein« gewiss« Neigung bestand, di« Selbständigkeit der Luftwaffe anzuerkennen, baß aber di« pensionierten Offiziere, bi« sich ins politische Leben gestürzt hatten, solchen modernen Gedankengängen verschlos sen blieben. So gern der Bericht des Untersuchungsausschusses auch die grundsätzlichen Fehler der Organisation und der Neffort- Eifersüchteleien verschweigen möchte, so wird das kaum in vollem Umfange gelingen. Denn di« angegriffenen Perso nen verteidigen laut ihre „mildernden Umstünde", was ihnen schließlich niemand verdenken kann. Das Anschau ungsbild, das der Leser von der Praxis der amerikanischen Staats- und Kriegführung gewinnt, ist alles andere als erquicklich. Und diese Praxis ist schließlich wichtiger als all« schönen Redensarten von Demokratie und Menschen rechten. HosfnungSMfluchl Naher Osten Zn einem Bericht aus Ankara leitete dieser Tage ein politischer Mitarbeiter der „New Uork Times" seine Be trachtungen mit dem bezeichnenden Satz ein: „Kein militä rischer Sachverständiger der Alliierten in diesem Teil der Welt gibt den Glauben auf, daß der Nahe Osten oder der Balkan ein Brückenkopf für eine Invasion der Alliierten in Europa wird." Er fügte dem freilich sofort hinzu, daß pessimistische Beobachter dabei die großen Gefahren unter strichen und erklärten, die Versorgungslinien seien zu lang und die ganzen Operationen zu kostspielig. Jedenfalls handelt es sich dabei um ein bemerkenswertes Eingeständnis, das eine wichtige Aufklärung über die Pläne unserer Gegner gibt. Man hat heute den Eindruck, daß die anglo-amerika- aischen Positionen im südwestlichen Pazifik heute mehr oder weniger abgeschrieben sind und daß es sich bei den oortigen Kämpfen im Grunde nur noch um Rückzugsgefechte handelt. Umso stärkeres Interesse wendet die gegnerische Kriegführung wieder anderen Schauplätzen zu, so neben dem Osten, wo man den Sowjets allein den Krieg überläßt, vor allem auch wieder dem Vorderen Orient. In diesem Zu sammenhang muß man übrigens dazu auch den nordafrika- nischen Kriegsschauplatz rechnen, was besonders durch die Tatsache erläutert wird, daß heute General Auchinleck der Oberkommandierende aller Truppen zwischen der Cyrenaika and Indien ist. Hier wird die große Linie der gegnerischen Planung besonders deutlich sichtbar. Man konnte in diesen Tagen eine Fülle von Nachrichten und Kommentaren fest stellen, die sich auf diesen Raum bezogen. Das Ziel der eng lischen Planung ist offenbar doppelt, einmal defensiv, zum anderen offensiv. Die nahöstlichen Truppen sollen dazu die nen, die Mittelmeerstellung Englands zu stärken, Indien zu sichern, Transporte nach der Sowjetunion zu ermöglichen und ebenfalls vor unliebsamen Störungen zu "schützen. Offensiv dient die Aufstellung wohl dem Zweck, für eine spätere Zukunft die Möglichkeiten einer aggressiven Unter nehmung aus diesem Raum heraus vorzubereiten. Aber sehr viele Umstände sprechen dagegen, daß sich in diesem weiten Gebiet wirklich eine einigermaßen schnell bewegliche, ziffern mäßig ausreichende und jederzeit einsatzbereite Armee auf stellen läßt. Es sei nur auf einige wenige negative Fak toren hingewiesen: Auf die Uneinheitlichkeit in der militä rischen Zusammensetzung einer solchen Armee, die ihre» militärischen Wert sehr fragwürdig erscheinen läßt; die schlechten Verkehrsverbindungen über weiteste Entfernungen, die damit verbundenen Nachschubschwierigkeiten jeder Art, was heute schon zu bedenklichen Verknappungserscheinungen in den besetzten Ländern geführt hat; die relativ geringe Zahl der verfügbaren Kräfte, die dadurch bedingt ist, daß man ja auch für den Ostasienkrieg noch sehr erhebliche Trup penmengen einsetzen muß; die hochgradige Politische Unsicher heit des ganzen Raumes; das Fehlen jeder industriellen An lage, die geeignet wäre, in lohnendem Umfang Material herzustellen; die Länge der Zufuhrwege über See und die wachsende Tonnageknappheit. Churchill und Roosevelt haben im Hinblick auf die Wich tigkeit des nahöstlichen Raumes je einen Sondergesandten ernannt, die von Kairo bzw. von Teheran aus eifrig am Werk sind: Sir Lyttleton in Kairo und Mr. Bullitt in Teheran. Vor allem gehörte in die Linie dieser Politik auch der Druck, den man auf die Türkei ausübt und den man dadurch sinnfällig unterstreicht, daß man z. Zt. fieberhaft am Ausbau einer großen Straße arbeitet, die auer durch Syrien bis zur türkischen Grenze führt. Sie britische Niederlage i« Nordafrika 2er Aelud verlor 28 Flugzeuge uv- über 1OO0 Gefangene Rom, 2«. Januar. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Die im Gebiet «ordästlich Agedabia operierende» Mo tor- und Panzerstreitkräfte der Achse habe« gester« starke englische Panzerverbände augegrisse» und ihnen sehr schrvere Verluste zugefügt. 88 Geschütze und 88 Kampfwagen und Straßenpanzerwageu, darnnter einige vou «enestem ameri kanischen Vaumnster, 18 Flugzeuge, eine große Zahl Kraft fahrzeuge sowie sehr große Mengen au Munition und Kriegsmaterial wurden, wie sestgestellt wird, au diesem sieg» reiche» Tage zerstört oder erbeutet. Die Niederlage des Gegners, dere» Ausmaß »och zu wachsen scheint, kostete unsere» Abteilungen äußerst geringe" Verluste. Die feindlichen Verluste belaufen sich vom 21. bis t5. Januar auf insgesamt 118 Geschütze, 238 Kampfwage« u«d Straßenpanzerwagen, 28 Flugzeuge, über 1888 Ge fangene «ud Kriegsmaterial sowie Kraftfahrzeuge i« sehr großer Menge. Heftige Sandstürme habe« die italienische «ud deatsche Luftwaffe darau gehindert, de« Landstreitkräfte« im Kampf ihr« a« de« Vortage« geleistete kräftige Mitwirkung zu leihe«. Eine Hnrricane wnrde abgeschoffe«. Drei unserer Flug zeuge find nicht an ihre« Stützpunkt zurückgekehrt. Ein weiterer großer Geleitzug ist trotz heftiger und »achdrücklicher Gegenwirkung in Libyen eingetroffe«. Eines der zahlreichen Schisse des Geleitznges Wurde ge troffen und ging danach ««ter. Das Schiff hatte «ur Trup- pe« an Bord, die «ahez« sämtlich a«f im Geleitschutz fach- reute Zerstörer übernommen Wurde« und ebenfalls «m Be stimmungsort augekommen sind. Die andere« Dampfer ««d di« Begleitschiffe trnge« nicht de« geringste« Schade« davo«. Eines unserer Unterseeboote ist nicht a« feinen Stütz punkt zurückgekehrt. Die Ziele aus Malta mürben mit Bombe« aller Kaliber ««gegriffen. Es evtstamdeu aroke Brände «ud beträchtliche Zerstörungen. Neben der Transportftanbakle eigene „Transporlflolle Speer" Als beim Ausbruch des Krieges di« umfangreichen Ar beiten des Generalbauinspektors für di« Reichshauptstadl auf dem Gebiet Lor Neugestaltung Berlins eingestellt wur den, trat sofort eine Fülle neuer Aufgaben an die Stell« der alten. Reichsmarschall Göring gab den Auftrag, mit den dem Generalbauinspekior zur Verfügung stehenden Organi sationen die Riistnngsbanvorhabcn der Luftwaffe zu über nehmen. Bei dem außerordentlichen Umfang dieser Bauvorhaben, die sich über das ganze Reichsgebiet verteilen, war die bal- digo Schaffung einer eigenen Transportorganisation uner läßlich Und schon wenige Wochen nach Ausbruch des Krie ges wurde die „NLKK.-Transportstandarte Speer" aufg«- ftellt, deren Wagen mit dem um den Aufbau laufenden brei ten roten Streifen und den Buchstaben „BSt. Sp." im wei ßen Feld bald in allen Gauen bekannt wurden. Diese NSKK.-Transportstandart« hat sich rasch in einem solchen Umfang vergrößert, baß sie außer ihrem Einsatz bei den Rüstungsbauten auch bald im unmittelbaren Frontdienst Verioendung fand. Mehrere ihrer KW.-R cgi meuter stehen weit im Osten und in Afrika, nm Treibstoff und Munition »n den Feldflughäfen zu fahren und mit der gleichen Zuver lässigkeit wi« im Heimateinsatz erfüllen bi« Männer der TranSportstandart« mit ihren Wagen tagaus, taget» ihr« Pflicht und damit ein« Aufgabe, die für den Einsatz der kämpfenden Truppe von größter Wichtigkeit ist. Zur weiteren Verstärkung d«r Transportorganisation ckt nun auch «in« eigene ..Transvortflott« Sveer" ins Leben gerufen worden. Mit -<r Führung der n«u«n Flotte hat der Generaliuspektor den Kommandeur der TranSport- staudavts Speer, Brigaöeführer Nagel, beauftragt. Der Flott« obliegen zunächst kriegswichtig« Aufgaben. Si« soll später aber mit dazu beitragen, die umfangreichen Maberialheranvringungen stcherzustellen, di« sich anläßlich der Neugestaltung der Reichshauptstadt ergeben werden. Schon heute umfaßt dies« Flott« mehrer« hundert große Vinnenkähn«, -i« jetzt in erster Linie mit eingesetzt wurden, um di« Versorgung Berlins mit Kohle und lebenswichtigen Gütern zu gewährleisten. Mitten im Kriege ist so ein Instrument geschaffen wor den, das völlig auf die Fricdensaufgaben ausgerichtet ist, dem aber schon jetzt bei der Beherrschung schwieriger Trans- portvrobleme eine äußerst wichtige Noll« zusällt. Ritterlrevz lür rumörMen General Der Führer und Oberst» Briehlshaber der Wehrmacht ver lieh oas Ritt rkreuz des Tiiernen Kreuzes an Vrigadegeneral Miva: Lascar. Kommandeur einer rvmäniichen Gebtrgs- bripav«. Brigabeqeneral Lascar hat sich wegen »wer persönlichen Tamelkeir und der vorbildlichen Führung ver von ihm befeh ligten Eebirqsbriaade wiederholt ausgezeichnet Mit der Ver leidung des Ritterkreuzes wird auch ieine tapfere Brigade aus gezeichnet die im Verband ver anderen rumänischen Trappen leit dem 22. Juni auch in den harten Kämpfen ves Winlets nunmehr °*on Heben Monate ununreibrochen Seite an Serie mit dem deurschen Heer in treuer Wasfenkameradichaft kämost. * Acht wetter« Ritterkre«zträger des Heeres. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreu zes an: Oberst Gustav von Zangen, Führer einer Jnfan- t«rtv-Diviston,' Oberst Smil, Freiherr von Lüttwitz, Kom- masbeur «tne» Schützers-Regiments; Oberstleutnant Hubert Ritter von Heigl, Kommandeur eines Pionier-Bataillons; Oberleutnant Paul Dowerk, Kompaniechef in einem Jn- fanteri«-N«giment; Oberleutnant Waldemar Felgenhauer, Flugzeugführer in einer Aufklärerstaffel; Leutnant Her mann Ruppert, Zugführer in einem Jnfanteri«-R«giment; Stabsfeldwebel Helmut Wierschin, Zugführer in einem Pan zer-Regiment; Oberfeldwebel Josef Reisig, Zugführer in einem Infanterie-Regiment; Gcfr«itci Jakob Pelzer, tn einem Infanterie-Regiment. Aus dem Zellgeschehe« Ett» bißchen wenig«» Demokratie i« USA Ein sehr demokratischer und deutschfeindlicher Senmor, — der Mann heißt Pepper — hat soeben beantragt, daß der Kongreß künftig außenpolitische Entscheidungen mtt ein facher Stimmenmehrheit treffen könne. In fast allen Ver fassungen ist für die Annahme qualifizierter Beschlüsse auch eins qualifizierte Mehrheit vorgeschrieben, wobei oft noch Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, daß auch «tn« be stimmte Mindestzahl von Abgeordneten anwesend sein muß. In «irrem Führerstaat kennt jeder den verantwortlichen Mann. In einem Parlamentsstück verschwindet di« Ver antwortlichkeit hinter der anonymen Mengs von Abgeord neten. Um noch etwas von dieser Verantwortung zu retten, wurden di« «rwähnten Bestimmungen über di« Notwendig keit qualifizierter Mehrheiten geschaffen. Dabei wurde auch an den „Schutz der Minderheit" gedacht, bis bei vielleicht großer zahlenmäßiger Stärk« völlig „ausgeschaukelt" werden kann, wenn die wichtigsten Beschlüsse mit einfacher Mehrheit gefaßt werden können. Der gute Senator Pepper hat aber all« Liefe vorsorg lichen Schutzbestimmungen gründlich satt. Er will mit den einfachsten Mitteln Katastrophenpolitik treiben und bean tragt daher Beschlußfassung über di« wichtigsten Staatsakt« auch mit einfacher Mehrh«it. Umgekehrte Welt Der Präsident des englischen GewerkschaftsrateS, Sir Walther Citrine, war wiederholt in der Sowjetunion und hat über diese Reisen bald ein bißchen schmeichelhafter, bald «tn bißchen kritischer gesprochen und geschrieben. Jetzt ist es Sir Walther Citrine, der umgekehrt ein« Abordnung sowjetischer „Gewerkschaftler" führt. Und da bei scheint nicht alles geklappt zu haben. Str Walther Cit rins macht kein Geheimnis daraus, daß dis Sowjetgäste von der Ausrüstung und dem Arbeitstempo in Len englischen Fabriken sehr wenig befriedigt "sind. Mit andern Worden: aus dem Kritiker Sir Walther Ctdrine ist der Kritisierte geworden. Er findet sich tn dies« weniger ruhmvolle Noll« schnell hinein. Für uns Deutschs aber ist etwas ganz anderes wichtig: Selbstverständlich sind bis „Gewerkschaftler", die aus der Sowjetunion nach England gekommen sind, gar nicht Ge werkschaftler im eigentlichen Wortsinn, sondern im besten Fall Betriebswirtschaft!«,: oder Techniker und im schlechte sten Fall« schlichte Wirtschaftsspione. Di« englischen Behörden sind über diesen Tatbestand vollkomme» tm Bilde; aber si« sind viel zu schwach, viel zu sehr vom Wohlwollen der Sowjetleute abhängig, um die wahrscheinlich recht ungebetenen Gäste vor di« Tür setzen zu können. Es war ja der englische Außenminister Eden, d«r diese sonderbaren „Gewerkschaftler" aus Ler Sowjetunion eiwgeführt hat, als er von Moskau zurückkam. Das war vor reichlich drei Wochen. Seither gondeln Li« Sowjetleut« Lurch Lis englischen Betriebe und sparen nicht mtt ihrer Kritik. Rein objektiv muß zugegeben werden, baß Li« Sowjet leute mit Lieser ihrer Frechheit in der Sache recht haben. Dio englische Industrie ist technisch und betriebswirtschaftlich ebenso rückständig, wt« Las Verhältnis zwischen Betriebs führung und Gefolgschaft erstarkt ist. Einiges ist geschehen, um von den zünftigen Hanöwerksregeln loszukommen, mit denen sich unter gar keinen Umständen Lie Geriewerzeugung verträgt. Aber «S ist absolut ungenügend. In der Sowjet union bestehen irgendwelche traditionellen Rücksichten über haupt nicht. Dort wird «infach darauf loSgeschuftet. Und nach diesem Rezept soll die englische Wirtschaft umgestellt werden, wobei sehr bald Herr Citrine, der frühere Kritiker der Sowjetunion, als Fremdenführer daneben steht und höflich Lienert. Zn aller kürze 17,7 Milliarde» Dollar für Aufrüstung. Wie ber Neu» Yorker Nachrichtendienst bekanntgab, hat der USA-Kongreß am Montag für die Verstärkung der Marine und der Luft waffe 17,7 Milliarden Dollar bewilligt. Offensiv« gegen Tschungking wird fortgesetzt. Der Ober befehlshaber der japanischen Armee in China, General Hata, betonte in einer öffentlichen Erklärung, die Offensiv« gegen die Tschungking-Truppe» werde mit neue» Kräften fortgesetzt. Die Erfolge der japanischen Marine im pazi fischen Ozean seien sehr zufriedenstellend, jedoch warne er vor der Annahme, daß die Tschunking-Regierung sich des halb bereitwillig ergeben werde. Parade vor Franco in Barcelona. Barcelona beging am Montag im Beisein des Staatschefs den dritten Jahres tag seiner Befreiung von roter Herrschaft. Nach einem Gottesdienst im Kloster von Montserat und einer triumpha le» Autofahrt durch die festlich geschmückten katalanischen Ortschaften wurde General Franco an der Stadtgrenze von Barcelona von den Spitzen der militärischen und zivilen Verwaltung willkommen geheißen. 25 000 Angehörig« der spanischen Wehrmacht, Formationen der Falange, der Syn dikate und der Polizei marschierten mit den Fahnen auf dem Padeo de Gracia an General Franco vorbei. Bildung eines Pazifik-Kriegsrates soll eingehend be rate» werden. Der australische Kriegsminister Forde er hielt, wie Reuter meldet, am Sonntag auf seine Hilfeschreie eine Botschaft von Churchill, i» der ihm versprochen wird, daß die britische Regierung über die Forderung Australiens nach Unterstützung mit Kriegsmaterial und der Bildung eines imperialen Pazifik-Kriegsrates unverzüglich eingehend b.eraten (!) werden wird. Evakuierung Kalkuttas erwogen. Wie der Rundfunk In Kalkutta mitteilt, hat die ostindische Eisenbahngesellschaft einen Plan zur vollständigen Evakuierung der Bevölkerung Kalkuttas von insgesamt 2100 000 Menschen in 21 Tage» bekanntgegeben, „wenn die Notwendigkeit hierfür sich ein stelle» sollte". Der Gouverneur von Bombay, Sir Roger Lumley, rief am Sonntagmorgen die Bürger Bombays auf, sich tn das freiwillige LuftschutzkorpS etntragen zu lassen,