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S. m. d. tz.; Etodtbank Zschopau. — Postschemnonio; L«ipzig 42SS4 — Ruf 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Vitterrdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndors, Krumh«rm«r»dors, Scharfenstein, Schlößchen/Lrzgeb.» Waldkirch«n/Lrzg«b., Welhboch, Wilischtha!, Wihschdorf. Nr. 12 Donnerstag, 15. Zanuar 1842 118. Zahrgang 6123L6SS Gtütik DasEndergebnisSerGamm»nngvonWoN,HZeiz unbMinterfaGen Nunmehr liegt das endgültige Schlußergebnis der Sammlung von Pelz-, Woll- «nd Wintersachen vor. Das Ergebnis hat sich noch um wettere 1v 908 756 Stück verbessert. Insgesamt wurden also abgegeben 67 232 686 Stück verschie denster Art. 4903 Waggons mit Pelz- und Wollsachen sind insgesamt an die Wehrmacht avgeliefert «nd zum großen keil bereits Truppenteile« übergebe« worde«. Das ganze deutsche Volk hat mit dieser Sammlung eine Kemeinschaststat vollbracht, die für immer mit der Ge schichte des Krieges gege« die Sowjetwnio« verbunden blei ben wird. Die einzelne» Posten dieses Schlußcrgebniffes folgen. * Wen« man den lange« Güterzug mit seinen 4004 Wag gons mit einer Geschwindigkeit von 80 Kilometer in der Stunde an sich vorüberrolle« laßen würde, so würde eS mehr als zwei Stunde« dauer«, die mar» darauf verwende« müßte. * Was alles gespendet wnrde Das bereits bekanntgegevene endgültige SchlußergcbntS der Sammlung von Pelz-, Woll- und Wintersachen von ins gesamt 67 232 686 gliedert sich in folgende Poste«: 3 889 747 Stück Pelze, Pelzweste« ««d andere Pelzbeklei dungsstücke, 2116186 Stück Hemden, 2134 560 Stück Unterhosen, 5 611393 Stück Unterjacke». Pullover und Woaweste« 6 756138 Stück Schals, 806 281 Stück Muffs, 1523 246 Stück Brust- «ud Lungenschützer« 2137 637 Stück Leibbinden, 8 686 647 Paar Strümpfe und Socke«, 119 551 Paar Pelzstiefel und Ueberschuye, 203 406 Paar Skistiefel, 1567 691 Paar Ski, 3 638 390 Stück Kopfschützer, 4 592 438 Paar Handschuhe, - 7 898806 Paar Pulswärmer, 1654130 Paar Knieschützer, 3 305 712 Stück Ohrenschütze», 8 879 216 Stück Kleidnngsftllcke verschiedener Ar« 1711577 Stück Woll- «Nb Pelzdecke«. enZUscker Leibriemen knapper? Major Lloyd George, der Sohn des bekannten früheren! englischen Erstministers, sitzt als parlamentarischer Unter- staatssekretär im britischen Ernährungsministerium und hat in dem Jnüubstriezentrum Middlesborough «ine Rede über die Lebensmitbclvevsorgung Englands gehalten. Wegen! ihres natürlichen Interesses ist ein Bersammlungsbericht in die Ausgabe des „Daily Telegraph" vom 10. Januar ge rutscht, obwohl die Engländer sehr genau zwischen einer strikt für das Inland bestimmten mündlichen Darlegung ober Aufklärung und einer Zeitungswerbung unterscheiden. Tat sächlich enthält die Ned« vom Major Lloyd Georgie eine ganze Reihe wichtigster Tatbestände, die der englische Nach richtendienst von sich aus ganz gewiß nicht an die großs Glocke der Weltöffentlichkeit hängen würde. Major Lloyd Gcorge suchte zu erklären, warum sich in den letzten drei Monaten die bisher offiziell gerühmte englische Vcrsov- gungslago gänzlich geändert habe. Anfang Oktober habe man gehofft, die Rationen heraufsetzen zu können. sChur- chill und fein Ernährungsmiutster Lord Wootton haben davon ein großes Aufhebens gemacht, während sie jetzt zu einer empfindlichen Herabsetzung der Zuteilungen am 12. Januar gezwungen waren.) Als Gründe für diesen Wan del führte Major Lloyd George an: 1.) Man habe Lebens mittel nach der Sowjetunion geschickt; 2.) durch die Waffen«, transports nach Libyen und Vorderasien sei Schiffsraums für Sebensmittelzufuhren verlorengegangenr 3.) die Zu fuhren aus dem Fernen Osten und allen Nandländern deS Stillen Ozeans — also auch aus Australien und Neusee land! — seien „recht unsicher" geworden. Schlußfolgerung: Man muß in diesem neuen Jahr mit einer Herabsetzung der Lebensmittelzuteilung statt mit ihrer Erhöhung rechnen, Auch das Wirtschaftsblatt „Financial News" bereitet sein» fachlich interessierten Leser auf eine ähnliche Drosselung -ep Zuteilung im Bereich der Textilindustrie mit dem Hinweis vor, -atz die englische Bevölkerung bet der nächsten AuSgabS von Kleiderkarten auf ein» Verschärfung der Rationierung aller Textilien gefaßt sein müsse. Soweit der unmittelbare Sachverhalt für England ick Frage kommt, ist alles klar und ein Kommentar überflüssig. Wichtig ist aber in allgemein politischer Hinsicht der Hinweis von Lloyd George, daß England Lebensmittel nach bep S ^'union schicken mußte. Das nimmt den genauere»! Kenner der Verhältnisse nicht wunder. Stalin hat schon! v"- Wochen den Engländern und Amerikanern klargemacht, Saß er nicht nur Kriegslieferungen im engeren Sinn, son^ dern auch riesige Mengen von Lebensmitteln brauche. DH von ihm am 10. Juli proklamierte Zerstörnngspolitlk der, „verbrannten Erde" rächt sich an ihm und vor allem an der Bevölkerung der Sowjetunion furchtbar. In der Türket, sind sowjetische Einkäufer bienenfleißig, um Lebensmittel aller Art, auch ganze Viehherden «inzukaufen. Im Iran, dessen Bevölkerung bei dem Einmarsch der Engländer und Bolschewisten Berge von goldenem Weizen versprochen wur den, Haven die sowjetischen Truppen das Land buchstäblich ausgesogen. Das alles gibt «inen Begriff von der un mittelbaren Notlage der sowjetischen Bevölkerung, die den! Bedürfnissen der Sowjetarmeen rücksichtslos nachgeordnet wird. Nun kann man billig zweifeln, ob von der englischen Insel aus tatsächlich sehr viele Lebensmittel nach der Sow jetunion verschifft worden sind. Stalin selbst hat von vorn herein kanadische Lieferungen in Aussicht genommen. Sehr viel wahrscheinlicher ist, daß die kolossalen englischen Schiffs« raumverlustü — es sind seit Kriegsbeginn mehr als 13 Mil lionen BNT. — «ins wirkliche Ausfüllung der englischen Lebensmittellager verhindert haben. Aber davon spricht man in England nicht gern. Und es ist angenehmer, sich vor der vielfach kommunistisch durchseuchten Jndusiricbcvöl- kerung Mtddlesboroughs auf die Bedürfnisse der Sowjet union als auf das eigene Versagen zu berufen. In dasselbe Kapitel gehört die Verschärfung der Natio- uierung bei Textilien in England. Wir wissen aus anderen fachlichen Mitteilungen der Wirtschaftspresse, daß sich Stalin die „Priorität", den unbedingten Vorrang, in der englischen Textilausfuhr gesichert hat. Auf sein Drängen hin wurde diktatorisch festgesetzt, daß die englische Textilindustrie mind«. siens die Hälfte ihrer Ausfuhr nach der Sowjetunion lie fern muß. So hieß es bisher. Das tatsächlich Neue, das wir aus den „Financial News" erfahren, ist, daß die zwangsweise Abführung der halben englischen Textilansfuhr an di« Sowjetunion nicht genügt und daß vielmehr Ser englische, Jnlandsverbrauch verknappt werden muß, um die riesigen Sowjctbedürfnisse zu befriedigen. Graf Ciano tt» der ungarischen Hauptstadt eiugetrosse«. Der italienische Außenminister Gras Ciano ist am Don nerstag i« der «ngarischen Hauptstadt zu einem mehrtägige« Besuch auf Einladung des ReichSvcrwesers «nd der «nga- rische« Realer««« einaetroike«. werden. Es hat aus der Sammlung, die Streitfrage machten, selbst eine Politischl deshalb heute mehr als nur eine Sac iFortleyuug auf Seite 2) Sie Siegesenlschloffenhett -er Nation Dr. Goebbels dankt lm Namen des Führers allen Spendern und Setsern Es blieb unseren Feinden vorbehalten, ihr einen poli tischen Charakter zu geben. Wenn englische Zeitungen vor einigen Tagen schrieben, daß sie vom ganzen deutschen Volk empört abgelehnt werde, und daß sie nur in der Weise durch- zusühren sei, daß die Polizei den Passanten aus der Straße ihre Pelze und Mäntel mit Gewalt vom Leibe risse, wenn die Lon doner Rundfunk zu berichten wußte, daß Berliner Frauen Vie Abfahrt der Transportzüge mit den Woll- und Wintersachen an die Front dadurch zu verhindern suchten, daß sie sich auf di« Schienen legten, so erspare ich es mir, darauf überhaupt zu antworten. Solche ebenso gemeinen wie dummen und albernen Lügen richten sich selbst. Schweigende Verachtung ist hier die beste Antwort. Noch heute morgen brachre der Moskauer Rund funk die Meldung, daß die Sammlung nur ein sehr karges Er gebnis gezeitigt hätte. 2m ganzen seien 22 Pelze zusammenge kommen. Auch hier verzichte ich darauf, die Zahl von nahezu vier Millionen gesammelten Pelzen als schlagenden Gegenbe weis anzuführen. 2ch würde das deutsche Volk beleidigen, wenn ich hier überhaupt einen Gegenbeweis führen wollte. Nur durch diese feindlichen Lüaenmeldungen ist die Samm lung von Woll- und Wintersachen für die Ostfront eine politische Angelegenheit geworden, und da nun einmal unsere Feinde dagegen das Wort ergriffen hatten, hat das deutsche Volk ihnen eine Antwort erteilt, die sie sobald nicht vergessen werden. Es hat aus der Sammlung, die sie zu einer politischen Streitsrage machten, selbst eine politische Tat gemacht. Sie ist deshalb heute mehr als nur eine Sache der Gemeinschafts- hilke, sie ist ein überzeugender Beweis kür di.« bildliche Propaganda für diese Sammlung wesentlich zu ihrem Gelingen beitrugen. Ein besonderes herzliches Dankeswort richte ich an die deutschen Skiläufer. Sch weiß sehr wohl, wie schwer es den meisten von ihnen gefallen ist, sich von ihren geliebten Bret- lern zu trennen und sie unseren Soldaten zur Verfügung zu stellen. Sie haben das ohne Zögern und wie selbstverständlich getan, weil sie wußten, daß in dieser ernsten Zeit die Bedürf nisse unserer Soldaten allem anderen vorangehen. Das Ergebnis der Sammlung beweist zur Genüge, daß diesmal mehr als bet irgendeiner anderen Gelegenheit die Spendenfreudiakeit unserem ganzen Volt'aus dem Her zen kam. Ich glaube mich nicht in dem Eindruck zu täu schen, daß jeder in der Heimat mit Freuden die Gelegenheit wahrnahm, unseren Soldaten zu zeigen, wie dankbar wir alle ihnen sind und wie wir uns mit ihnen verbunden fühlen. Die Durchführung dieser Sammlung ist der deutschen Heimat eine Herzenssache gewesen, und deshalb war sie auch von Anfang an mehr eine Tat der Volksgemeinschaft als eine Tat der Reichsminister Dr. Goebbels hielt am Mittwochabend rum Abschluß der Sammlung von Woll-, Pelz- und Winter- fachen für die Front folgende Rundsunkansprache: Soeben wird mir das Schlußergebnis der Sammlung von Woll-, Pelz- und Wintersachen für die Front überreicht. Ach kann damit dem Führer die Erfüllung seines mir am k6. Dezember erteilten Auftrages melden. Die auf keinen Appell vom ganzen deutschen Volk unter der Führung der Gauleiter aller Gaue und unter Mithilfe von über zwei Mil lionen Hellern durchgeführte Sammlung von Woll-, Pelz- and Wintersachen für die Front hat ein Ergebnis von 67 232 696 Stück erbracht. Damit wird das vorläusiae Ergebnis vom vergan genen Sonntag in Höhe von 56 325 930 wiederum um 10 906 756 Stück übertroffen. Angesichts dieser wahrhaft stolzen und bewundernswerten Gemeinsthaftsleiftuna, an der sich das ganze deutsche Volk mit einer spontanen Eeoefreudigkeit und Einsatzberettschaft betet» ligte, ist es mir persönlich ein aufrichtiges Bedürfnis, alle« Spendern und Helfern meine wärmste Anerken nung und meinen herzlichsten Dank zu übermitteln. Ich danke vor allem und zuerst denjenigen, die sich dem Appell des Führers folgend im Interesse unserer kämpfenden Truppen an der Ostfront von ihren wärmenden Wintersachen getrennt haben, um sie unseren Soldaten zur Verfügung zu stellen. 2ch weiß, wie schwer das vielen von ihnen gefallen tst, und deshalb ist mein Dank für ihre Hilfsbereitschaft besonders ^^2^ danke darüber hinaus aber auch den über zwei Millio nen Helfern, die sich freiwillig in den Dienst der großen Sache und ehrenamtlich für jede stete Stunde der Sammlung zur Verfügung stellten. .,,, . ., . Ich danke vor allem den Millionen deutscher Frauen, die sich trotz des großen Kriegsvslichtenkreises in alt- bewährter Treue und Einsatzfreudigkeit sofort in die vom Füh rer angeordnete Sammelaktion einreihten und t» mehr als 24000 Nähstunden unermüdlich geschafft haben, um warme Kleidungsstücke für unsere Soldaten umzuändern, her- zustellen oder inftandzusetzen. 2ch danke in gleicher Weise der deutschen Lugend, die durch ihren begeisterten Einsatz eine riesige Transportbe- weaung fast selbständig durchsührle und damit entscheidend zum großartigen Gelingen der Sammlung beitrug. Mein Dank gilt allen Organisationen der Partei, die sich unter Führung der Gauleiter selbstlos und einsatzsreudig der schnellsten und großzügigsten Durchführung dieser Samm lung zur Verfügung stellten. Ebenso ergeht mein Dank an Brekke. Rundkunk und Film, die durch ihre ver- Wirkungsvolle Angriffe -er -enlschen Luftwaffe aus -er Krim Oerlllche Erfolge in der großen Admehrschlachl an der Ostfront / Weiter Tag und Nacht Bomben auf Malta Aus dcm Führerhauptguartier, 15. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bei Feodosta «nd auf der Halbinsel Kertsch griff die Luftwaffe feindliche Truppenansammlunge«, Flakstellungen und Flugplätze mit guter Wirkung a«. Im Schwarze« und Asowsche» Meer wurde« drei feindliche Handelsschiffe dnrch Bombenwurf beschädigt. Im Raum von Taganrog wieder holte ter Gegner nach starker Artillerievorbereitung seine Vorstöße ohne Erfolg. - Im mittleren und nördlichen Ab schnitt der Ostfront nimmt die Abwehrschlacht ihren Fort gang. Bei ciuem Gegenangriff erbeutete von Sturmge schützen begleitete deutsche Infanterie 8 Geschütze sowie zahl reiche andere Geräte. Der Feind verlor hierbei etwa 600 Tote. — Bei einem erfolgreichen Stotztruppunteruehme« a« der Front von Leningrad brachen Teile einer von Pioniere« unterstützten Jnkauteriekonrvauie in 206 Meter Breite in die feindliche Stellung ei» und vernichtete« 20 Bunker mit ihre« Besatzungen. In Nordafrika Lauert bas feindliche Artilleriesener anf die deutsch-italientscheu Stützpunkte im Raum von Sollum mit unverminderter Heftigkeit an. Der Feind hatte einige örtliche Erfolge. Angriffe deutscher Kampf, und Sturz- kampfflngzeuge richteten sich gegen britische Krastfahrzeug- kolonne« sowie Hase« und Flwgplatzanlage« ttn Raum süd lich Aaedabia und in Tobruk. La Valetta «nd britische Flugplätze auf der Jnsel Malta wurde» bei Tag und Nacht wirkungsvoll bombardiert. Britische Flugzeuge warfeWK der letzten Nacht Bomben anf mehrere Orte im norddeutsche« Küstengebiet. Die Zi vilbevölkerung hatte einige Berlwste an Toten und Berletz» te«. Mehrere Häuser wurde« beschädigt oder zerstör«. Drei der angreifende« Bomber wurde« abgeschosse«.